Island lässt Walfang unter strengen Auflagen wieder zu

Nach einem mehrwöchigen Stopp des Walfangs auf Island wird die Jagd auf die großen Meeressäuger unter strengen Auflagen wieder zugelassen. Das gab das isländische Lebensmittel- und Fischereiministerium heute bekannt. Eine Expertengruppe sei in einem Bericht zu dem Schluss gekommen, dass es möglich sei, die Fangmethoden bei der Jagd auf Großwale zu verbessern.

Das Ministerium sei deshalb der Ansicht, dass man mit Änderungen der Methoden zu einem höheren Tierschutz beitragen könne. Eine Verordnung soll nun detaillierte und strengere Anforderungen etwa für die Fangausrüstung sowie für die Beaufsichtigung der Praxis aufzeigen.

Walfang vorübergehend ausgesetzt gewesen

Damit dürfen die isländischen Walfänger ab morgen wieder Jagd auf die Tiere machen. Lebensmittel- und Fischereiministerin Svandis Svavarsdottir hatte ihnen im Juni noch kurz vor dem Auslaufen der ersten Schiffe für die diesjährige Jagdsaison einen Riegel vorgeschoben, indem sie beschloss, die Waljagd vorübergehend bis zum 31. August auszusetzen.

Svavarsdottir begründete den Schritt damals mit Zweifeln daran, ob die Jagd auf die Meeressäuger vereinbar mit dem Tierschutz ist. Laut einem Inspektionsbericht der isländischen Veterinärbehörde hat die Tötung der Tiere in der vergangenen Saison länger als erlaubt gedauert.

Die Nordatlantikinsel Island zählt zu den wenigen Ländern der Erde, in denen Wale noch kommerziell gejagt werden. Die isländische Politik hatte seit dem temporären Stopp teils hitzig über das Thema debattiert. In der Bevölkerung wuchs gleichzeitig die Ablehnung gegenüber der Praxis, wie der isländische Rundfunksender RUV auf Basis von Umfragen berichtete. Die aktuelle Lizenz zum Jagen der Meeressäuger gilt noch bis Jahresende.