Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat die Industrieländer zu mehr Investitionen in Maßnahmen für den Klimaschutz aufgefordert. „Das Prinzip der gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung bleibt gültig. Deshalb muss die Klimafinanzierung für alle Entwicklungsländer entsprechend ihren Bedürfnissen und Prioritäten gewährleistet sein“, sagte er gestern bei einem Gipfeltreffen der Gruppe der 77 in Kuba.
„Wir müssen auf die Umsetzung der Verpflichtungen bestehen, die die reichen Länder nie erfüllt haben.“ Die Industriestaaten haben zugesagt, 100 Milliarden US-Dollar (etwa 93 Milliarden Euro) pro Jahr für Klimaschutz in Entwicklungsländern bereitzustellen. Bisher wurde das Zahlungsziel allerdings verfehlt.
„Nicht die gleiche historische Schuld“
Lula sagte, auch die Entwicklungs- und Schwellenländer seien bereit, sich gegen den Klimawandel zu engagieren. „Wir werden das tun, ohne zu vergessen, dass wir nicht die gleiche historische Schuld an der Erderwärmung tragen wie die reichen Länder“, sagte er.
Die G-77 ist eine 1964 gegründete Gruppe von inzwischen 134 Entwicklungsländern. China wird dazugezählt, ohne offiziell Mitglied zu sein. Kuba hat derzeit den jährlich wechselnden Vorsitz inne. Bei dem zweitägigen Gipfel in der Hauptstadt Havanna berieten die Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 100 Ländern und UNO-Organisationen über die Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation.