Mehr als 35.000 Juden pilgern trotz Krieges in Ukraine

Trotz des Krieges in der Ukraine haben sich nach Angaben der Behörden mehr als 35.000 jüdische Pilger in der Stadt Uman im Zentrum des Landes versammelt, um das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana zu feiern. Die jüdischen Feierlichkeiten in der Stadt liefen wie geplant, teilte Regionalgouverneur Igor Taburets gestern auf Telegram mit. „Mehr als 35.000 Pilger sind gekommen.“ Bisher verlaufe das Neujahrsfest „ohne Zwischenfälle“.

Grab von Rabbi Nachman

Die meisten Pilger kamen nach Angaben der ukrainischen Behörden aus Israel, den USA und „anderen europäischen Ländern“. Jedes Jahr kommen chassidische Juden aus der ganzen Welt am jüdischen Neujahrsfest in die Stadt, um das Grab von Rabbi Nachman zu besuchen, dem Gründer der ultraorthodoxen Strömung.

Ultraorthodoxe jüdische Pilger in der ukrainischen Stadt Uman
Reuters

Die zentralukrainische Stadt ist zwar relativ weit von der Front entfernt. Doch sowohl ukrainische als auch israelische Behörden hatten die Gläubigen aufgerufen, aus Sicherheitsgründen auf einen Besuch der bis Sonntag andauernden Feierlichkeiten in Uman zu verzichten.

Zum Schutz der Pilger wurden „mobile Schutzeinrichtungen aus Beton“ installiert, rund tausend Sicherheitskräfte sind für das Ereignis im Einsatz. Zudem gilt eine nächtliche Ausgangssperre, der Verkauf von Alkohol ist verboten.