Eriwan sieht keine akute Gefahr für Bewohner Bergkarabachs

Die Regierung der Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus sieht nach der faktischen Eroberung der Region Bergkarabach durch Aserbaidschan keine Gefahr für die dort lebenden Menschen. „Zum jetzigen Moment ist unsere Einschätzung so, dass keine direkte Gefahr für die Zivilbevölkerung Bergkarabachs besteht“, sagte Regierungschef Nikol Paschinjan heute während einer Videoansprache.

Das seit Jahrzehnten zwischen Baku und Eriwan umkämpfte Bergkarabach liegt auf aserbaidschanischem Gebiet, wird jedoch mehrheitlich von Armenierinnen und Armeniern bewohnt, die nun mögliche Gewalt der siegreichen Militärs befürchten.

Zehntausende Flüchtlinge erwartet

Gleichzeitig stellt sich Armenien Paschinjan zufolge auf die Ankunft Zehntausender Flüchtlinge aus der Region ein. „Wir haben Zimmer in Hotels reserviert, Unterkünfte vorbereitet“, sagte der Premier. „Wir haben Vorbereitungen getroffen, um mehr als 40.000 Familien aufzunehmen“, fügte er hinzu.

Paschinjan steht innenpolitisch unter hohem Druck. Die Opposition wirft ihm Untätigkeit und fehlende Unterstützung der Karabach-Armenierinnen und -Armenier vor. Viele Menschen protestieren seit Tagen in Eriwan gegen die Regierung.

Verhandlungen laufen

Bereits am zweiten Tag nach der aserbaidschanischen Militäroperation in der Kaukasus-Region Bergkarabach ist in Aserbaidschan über die Eingliederung der Region verhandelt worden.

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