Hunderte Menschen haben gestern in London gegen die geplante Ausbeutung eines neuen Ölfelds in der Nordsee demonstriert. Die zuständige britische Behörde hatte am Mittwoch den Firmen Equinor und Ithaca Energy die Erlaubnis erteilt, mit der Erschließung des Rosebank-Ölfelds nordwestlich der Shetland-Inseln zu beginnen. Mit Spruchbändern und Plakaten riefen etwa 200 Menschen vor dem Ministerium für Energiesicherheit die Regierung auf, das Projekt zu stoppen.

Klimaschützerinnen und -schützer kritisieren die Pläne als unverantwortlich. Nach ihrer Ansicht ist die Ausbeutung nicht mit den Pariser Klimazielen zu vereinbaren, die Erderwärmung bei 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Die konservative Regierung von Premierminister Rishi Sunak argumentiert jedoch, die Nutzung heimischer Ressourcen sei notwendig, um die Energieversorgung während des Übergangs zu erneuerbaren Energien zu sichern.
Rosebank gilt als größtes bisher unerschlossenes Ölfeld in britischen Gewässern. Dort könnten künftig nach Angaben der beteiligten Unternehmen 69.000 Barrel Öl pro Tag gefördert werden. Der Behörde zufolge stehen die Pläne zur Ausbeutung des Ölfelds im Einklang mit dem Ziel Großbritanniens, bis 2050 klimaneutral zu werden.