Bulgarien: Bauern blockieren Zentrum von Sofia

Bulgarische Bäuerinnen und Bauern haben nach einer Woche der regionalen Proteste gestern das Zentrum der Hauptstadt Sofia blockiert. Mehrere hundert Vertreter von 26 Verbänden, unter ihnen Viehzüchter, Milcherzeuger und Obst- und Gemüsebauern, verlangten vor dem Regierungssitz mehr Zuschüsse und eine Neuregelung der EU-Auflagen des „Green Deals“.

Demonstranten während eines Bauernprotestes in Sofia, Bulgarien
AP/Valentina Petrova

Sie forderten auch den Rücktritt von Agrarminister Kiril Watew. Die Demonstranten versperrten vorübergehend zwei zentrale Boulevards und verschütteten Milch.

Es kam einem Bericht des Fernsehsenders bTV zufolge zu Zusammenstößen mit der Polizei. Dabei hinderten Ordnungskräfte aufgebrachte Landwirte daran, in das Regierungsgebäude einzudringen. Ministerpräsident Nikolaj Denkow lehnte nach Angaben der Demonstranten ein von ihnen beantragtes Treffen ab.

Frankreichs Bauern „zu neuen Aktionen bereit“

Auch in Frankreich wollen die Landwirte weiter protestieren. Zehn Tage nach dem Ende der jüngsten Bauernproteste warnte der Chef des Bauernverbands FNSEA, Arnaud Rousseau, auf dem Sender TF1: „Wir sind zu neuen Aktionen bereit.“

Die französische Regierung war den Forderungen der Landwirtinnen und Landwirte nach tagelangen Autobahnblockaden weit entgegengekommen. Sie sagte ein Hilfspaket im Umfang von 400 Millionen Euro sowie eine Verringerung der bürokratischen Auflagen zu. Die EU-Kommission in Brüssel lockerte zudem die Vorschriften für einen Mindestanteil an Brachland auf Ackerflächen in der EU.