Foto von Stefan Kappacher

Stefan Kappacher, Ö1-Innenpolitik , 14.5.

Im Social-Media-Wunderland

So nah war EU-Wahlkampf noch nie. Praktisch hautnah haben sich acht von neun Spitzenkandidaten beim Dreh der Ö1-Video-Selfies präsentiert, die ab jetzt als komplette Staffel auf der Ö1-Schwerpunktseite zur Europa-Wahl abrufbar sind. Nicht alle haben sich mit dem Selfie leicht getan. Und besonders genau hat es ein Ex-Fernsehmoderator genommen.

Die Idee zu den Selfies - bekannt von Papst-Audienzen und Oscar-Verleihungen und der Trend auf Social Media - hatte das kleine, aber feine Social Media Team von Ö1. Hier können Sie die Videos ansehen. Umgesetzt mit großer Begeisterung von den jungen Ö1-MitarbeiterInnen Juliane Nagiller, Isabella Ferenci und Hannes Auer. Nagiller (rechts) und Ferenci hier mit Othmar Karas bei der Arbeit:

Selfie-Szene mit Othmar Karas

Ö1

Der ÖVP-Spitzenkandidat am Selfie-Set.

Die Video-Selfies sind jedenfalls für österreichische Wahlkämpfe ein absolutes Novum. Der Reiz liegt dabei weniger in den dreißig Sekunden Botschaft, die jeder der Spitzenkandidaten vermittelt, sondern darin, wie er oder sie das angestellt hat. Und die acht Teilnehmer (nur Robert Marschall von EUSTOP wollte partout nicht) sind die Herausforderung durchaus unterschiedlich angegangen.

Das Selfie selber machen, echt jetzt?

So war zum Beispiel nicht allen klar, dass das Wort Selfie selber Handy halten und selber von sich selbst Video machen bedeutet. Entsprechend wackelig verliefen so manche erste Versuche. Wobei sich die Kandidaten der kleineren Parteien tendenziell selbst-bewusster auf den Act einließen. Martin Ehrenhauser von Europa Anders war mit dem ersten Take zufrieden, Angelika Mlinar von den NEOS brauchte nur eineinhalb Versuche, auch Ulrike Lunacek von den Grünen hatte den Dreh schnell heraus, obwohl es ihr erstes Selfie war, wie sie sagt.

Angelika Werthmann vom BZÖ irritierte ihr eigenes Bild am Display, weshalb sie es kurzerhand mit der anderen Hand abdeckte. Ewald Stadler von den REKOS wartete nicht einmal auf den Pressesprecher, er hatte seine Botschaft binnen weniger Minuten im Kasten. Othmar Karas von der ÖVP nahm sich etwas mehr Zeit, seine Liebe zu Europa in ein Dreißig-Sekunden-Statement zu gießen.

Der Fernsehprofi brauchte am längsten

Am längsten von allen brauchte SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund, den die Kollegen vor dem Seniorenheim Haus Prater in Wien zum Selfie-Dreh getroffen haben. Der Fernseh-Profi brauchte fast eine Stunde und zahllose Versuche, bis ihm endlich ein Take recht war.

Wir von Ö1 sagen: Gehört gesehen! Hier.