REPORT SPEZIAL

Der Wahlkampf an der Basis

Was denken und worüber diskutieren jene, die den Wahlkampf hinter der Bühne führen? Der ORF-„Report“ hat für eine Spezialausgabe zur Wahl Funktionäre der Parteien zur Debatte gebeten.

Was denkt die Basis? Diese Frage hört man, wenn es um Parteien geht, nicht nur vor Wahlen. Doch was denken eigentlich die Basisfunktionäre, also all jene, die sich bei einer Wahl für ihre Partei die Sohlen wundrennen im „Nahwahlkampf“?

Der „Report Spezial“ möchte genau auf jene schauen, die im Wahlkampf die schwierige Aufgabe haben, die Linie der Partei unter die Menschen zu bringen. Was muss passieren, damit der Funke überspringt? Wie überzeugt man nicht zuletzt neue Wählerinnen und Wähler, dass der eigene Kandidat der richtige ist?

TV-Hinweis

ORF2 zeigt den „Report“ zum „Nahwahlkampf“ am Dienstag um 21.05 Uhr – mehr dazu in tv.ORF.at.

Mit jeweils fünf bis zehn Parteifunktionären hat der „Report“ dazu „Public Viewings“ der ORF-„Sommergespräche“ gemacht. Die Orte waren jene Standorte, an denen der „Guten Morgen“-Bus in dieser Zeit Station gemacht hat: in Traunkirchen, Traiskirchen, Sonntag in Vorarlberg, Alpbach und Judenburg. In Interviews wurde gefragt, ob und wie die Aussagen der Parteispitzen ankommen. Und natürlich auch, was man an der Funktionärsbasis und bei den Wahlkampfveranstaltungen zum „Ibiza-Skandal“ sagt.

„Eine Schweinerei ohnegleichen“

Bei der ÖVP zeigte die „Report“-Recherche, dass sich die Befragten deutlich für eine Fortsetzung der bisherigen Koalition aussprechen. Zu „Ibiza“ heißt es: „Dass man da einen abserviert hat, das war eine Schweinerei ohnegleichen.“

So tickt die Basis

Funktionäre ticken oft anders als die veröffentlichte Meinung, wie der „Report spezial“ zeigt.

Bei der SPÖ übt man sich dagegen in Zweckoptimismus. Die Kandidatin, so hört man, „findet seit dem Misstrauensvotum besser in ihre Rolle“. Dass nun erstmals eine Frau Parteivorsitzende ist, wird von den Befragten, auch den Männern, deutlich begrüßt.

Erinnerungen an Knittelfeld

Bei der FPÖ findet man wiederum eine Stimme, die sich schockiert zeigt vom „Ibiza-Video“. „Am Anfang war man sehr geschockt, und ich kann mich noch sehr an Knittelfeld erinnern“, sagt ein Funktionär. „Nicht schon wieder“, so die Reaktion des einen. Der andere hofft, dass man klar über die 20-Prozent-Marke kommen wird, damit man mitregieren könne.

Von der grünen Basis hört man, dass „ohne die Grünen etwas fehlt“ – verbunden mit der Hoffnung, dass der Wiedereinzug in den Nationalrat nun geschafft werde. NEOS will tatsächlich überzeugen, anders zu sein. Man wolle gestalten und keine Ämter, sagt ein Unterstützer: Jene, die Ämter wollten, kenne man ohnedies schon von den anderen „drei Parteien“. Für JETZT bleibt die Hoffnung, dass man im Wahlkampf noch erkennt, dass die Partei aus mehr Köpfen bestehe als aus Peter Pilz.