Überreste von 84.000 Genozidopfern in Ruanda beigesetzt

25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda sind die Überreste von mehr 84.000 Opfern der damaligen Gewalt feierlich bestattet worden. 81 weiße Särge mit den Überresten von 84.437 Opfern des Völkermordes wurden gestern am Mahnmal für den Genozid in Nyanza beigesetzt. Zahlreiche Angehörige der Opfer nahmen an der Zeremonie teil.

Weiße Särge am Genozid-Mahnmal in Nyanza (Ruanda)
APA/AFP/Yasuyoshi Chiba

„Des Völkermords an den Tutsi zu gedenken gehört zur Verantwortung aller Ruander“, hob Justizminister Johnston Busingye hervor. Das gelte auch für eine „anständige Beerdigung“ der Opfer.

Erst 2018 unter Häusern gefunden

Die nun bestatteten sterblichen Überreste von Opfern der Massaker waren erst Anfang 2018 in Massengräbern unter Häusern am Rande der Hauptstadt Kigali entdeckt worden. Bisher wurden erst 43 der insgesamt 143 Massengräber in diesem Gebiet genauer untersucht. Angehörige halfen bei der Identifizierung der Opfer anhand von Zähnen, Kleiderresten oder anderen Merkmalen.

Bei dem hunderttägigen blutigen Konflikt in Ruanda im Jahr 1994 waren etwa 800.000 Menschen getötet worden. Die meisten gehörten der Volksgruppe der Tutsi an. Vor der Zeremonie vom Samstag waren bereits 11.000 Opfer des Völkermordes an dem Mahnmal von Nyanza bestattet worden.