Ausland

Nach der angekündigten Aufgabe des Gebiets Bergkarabach in Aserbaidschan sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingskommissariats UNHCR mehr als 100.000 Geflüchtete aus der Region in Armenien angekommen.

„Viele sind hungrig und erschöpft und brauchen sofort Unterstützung“, sagte Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. „Internationale Hilfe wird sehr dringend benötigt“, sagte er.

Flüchtlinge in Goris
APA/AFP/Alain Jocard

Armenien rechnet nach früheren Angaben damit, dass alle rund 120.000 ethnischen Armenier die selbst ernannte Armenier-Republik inmitten Aserbaidschans verlassen werden. Um das Gebiet hat es seit Jahrzehnten Kämpfe mit Tausenden Toten gegeben.

Bergkarabach soll „aufhören zu existieren“

Vergangene Woche hatte Aserbaidschan eine Offensive gestartet, kurz darauf kapitulierten die Machthaber der international nicht anerkannten Republik, die nun zum 1. Jänner 2024 aufgelöst werden soll. Bergkarabach, das überwiegend von Armeniern bewohnt war, werde damit „aufhören zu existieren“, hieß in einem Dekret.

Aserbaidschan hat erklärt, die Rechte der ethnischen Armenier zu respektieren, die in Bergkarabach bleiben wollten. Das Konzept einer eigenständigen armenischen Region dort sei aber für alle Zeiten beendet. Viele Armenier haben erklärt, aus Sorge vor Unterdrückung und Gewalt nicht in Bergkarabach bleiben zu wollen.

Einer der Mitangeklagten im Verfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im US-Bundesstaat Georgia hat sich in mehreren Anklagepunkten für schuldig bekannt. Damit ist der 59-Jährige Scott Hall der erste Angeklagte in dem Fall, der sich mit der Staatsanwaltschaft auf einen Plea Deal geeinigt hat – also auf eine Vereinbarung mit der Anklage.

Im Gegenzug für das Schuldbekenntnis von Freitag fordert die Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe von fünf Jahren, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Wichtiger Erfolg für Staatsanwaltschaft

Hall wird vorgeworfen, sich unrechtmäßig Zugang zu Daten in einem Wahlbüro verschafft zu haben. Zwar zählt Hall nicht zu den besonders bedeutenden Akteuren in dem Verfahren. Sein Schuldbekenntnis ist dennoch wichtig – es markiert einen Erfolg für die Staatsanwältin Fani Willis.

In Georgia ist Trump gemeinsam mit 18 anderen Beschuldigten angeklagt wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in dem Bundesstaat umzukehren. Trump hatte die Wahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren, unter anderem in Georgia. Er weigert sich aber bis heute, die Niederlage einzugestehen. Stattdessen behauptet Trump, er sei durch Wahlbetrug in Georgia und anderswo um einen Sieg gebracht worden.

Die Wählerinnen und Wähler auf den Malediven haben bei einer Stichwahl um das Präsidentenamt über die künftige Ausrichtung ihres Landes abgestimmt. Knapp 283.000 Menschen entschieden heute in einer Stichwahl zwischen dem bisherigen proindischen Präsidenten und einem prochinesischen Herausforderer. Die Malediven waren traditionell eher unter dem Einflussgebiet Indiens. Aber auch China möchte Zugang zu der strategisch wichtigen Region.

Menschen warten vor Wahllokal in Male
Reuters

Bei der Stichwahl traten der bisherige und eher indienfreundliche Präsident Ibrahim Solih (62) und sein eher chinafreundlicher Rivale Mohamed Muizzu (45) an, der den Einfluss Indiens verringern möchte. Beide konnten im ersten Wahlgang vor drei Wochen keine Mehrheit erzielen.

Beide Kandidaten siegesgewiss

Die Kandidaten äußerten sich heute nach ihrer Stimmabgabe in Male siegesgewiss. Mit einer Bekanntgabe des Wahlergebnisses wird in der Nacht auf morgen gerechnet.

Muizzu gilt als Verbündeter des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Abdulla Yameen, der sich während seiner Präsidentschaft für chinesische Kredite für Tourismus und andere Projekte für sein Land eingesetzt hatte. Yameen hatte auch unterschrieben, dass die Malediven Teil von Chinas Projekt einer „Neuen Seidenstraße“ werden.

Ukraine-Krieg

Russland setzt nach dem Wagner-Aufstand der Einschätzung britischer Geheimdienstfachleute zufolge weiterhin auf Freiwilligenverbände und Privatarmeen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine heute hervor.

Darauf weise hin, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den früheren Wagner-Stabschef Andrej Troschew kürzlich mit der Aufstellung neuer Freiwilligenverbände beauftragt hat. Bei dem Treffen sei auch Vizeverteidigungsminister Junus-bek Jewkurow dabei gewesen, der vor Kurzem zu Besuch in afrikanischen Staaten gesichtet worden sei.

Russland sei „bereit, die Erfahrung von Veteranen zu nutzen, die ihre Loyalität und fortdauernden Einsatz im Globalen Süden nachweisen können, aber wahrscheinlich mit einer größeren Kontrolle durch den Kreml“, hieß es in der Mitteilung.

In Rumänien ist möglicherweise erneut der Rest einer russischen Drohne abgestürzt. Militärs und Katastrophenschutz prüfen, ob sich ein entsprechender Hinweis eines Bewohners der Stadt Galati an der Grenze zur Ukraine bestätige, wie das rumänische Verteidigungsministerium heute mitteilte. In der Nacht habe man demnach die Bevölkerung von Galati und der etwa 100 Kilometer davon entfernten Stadt Tulcea vor Flugkörpern gewarnt.

Vorher habe das Radarsystem der rumänischen Armee wahrgenommen, dass es zu einer Verletzung des rumänischen Luftraums kommen könne, da sich ein Flugkörper von der Ukraine her auf Galati zubewege. Bis zur Früh habe man in Galati keine Reste eines solchen Flugkörpers gefunden, die Suche werde aber fortgesetzt, hieß es weiter aus dem Ministerium.

Während der vergangenen Wochen sind Reste russischer Kampfdrohnen vom Typ Schahed an drei Stellen in Rumänien aufgeschlagen. Zwei davon stürzten beim Donau-Dorf Plauru ab, das in weniger als 500 Meter Entfernung unmittelbar gegenüber vom ukrainischen Hafen Ismajil liegt. Ismajil wurde immer wieder von Russland angegriffen. Die dritte Stelle lag etwas weiter landeinwärts, nahe dem Donaudelta-Ort Nufaru.

Inland

Die Grundstücksgeschäfte von SPÖ-Politikern und -Politikerinnen in Wiener Kleingärten beschäftigen weiterhin auch die ÖVP. Generalsekretär Christian Stocker drängte am Wochenende gleich mehrmals SPÖ-Obmann Andreas Babler, alle „Fakten“ offenzulegen, wie dieser es angekündigt habe. „Doch eine Woche später gibt es von Aufklärung keine Spur“, befand Stocker in einer Aussendung. Er sieht in den bekannt gewordenen Fällen nur „die Spitze des Eisbergs“.

„Als Volkspartei fordern wir, dass alle SPÖ-Politiker, die in Wien ein Kleingartengrundstück besitzen, ihre Kaufverträge offenlegen“, so Stocker. Wer nichts zu verheimlichen hat, brauche auch nichts zu befürchten. „Die Sozialdemokratie hat offenbar ein System etabliert, das es SPÖ-Mitgliedern ermöglicht hat, sich auf Kosten der Stadt Wien persönlich zu bereichern“, glaubt der ÖVP-Generalsekretär.

Die Grundstücksgeschäfte in Wiener Kleingärten, von denen SPÖ-Politiker etwa durch Umwidmungen profitiert haben sollen, werden auch in einer Sondersitzung des Gemeinderats diskutiert werden. ÖVP und Grüne haben diese beantragt.

Die Zahl der Suizide ist 2022 in Österreich deutlich gestiegen. Laut den Zahlen der Statistik Austria haben sich um 16 Prozent mehr Menschen das Leben genommen als im Vorjahr. Bei Frauen beträgt der Anstieg sogar 41 Prozent, berichtete das Ö1-Mittagsjournal heute.

In den letzten drei Jahrzehnten – und auch in den ersten zwei Pandemiejahren – war die Zahl der Suizide stetig rückläufig – nun ist ein deutlicher Trend in die entgegengesetzte Richtung ablesbar. Nur zu einem kleinen Teil trägt dazu eine neue Regelung bei, die den assistierten Suizid legalisiert. Soweit bisher bekannt, habe es 2022 54 assistierte Suizide gegeben.

Expertinnen und Experten vermuten, dass der Anstieg mit der Teuerung und mit Vereinsamung zu tun habe, denn eine deutliche Zunahme ist auch bei älteren Menschen – sowohl bei Frauen als auch bei Männern – über 55 zu erkennen. Rund drei Viertel der Suizide werden laut den Zahlen der Statistik Austria von Männern verübt.

Rückgang in Lockdown-Zeiten

Dass die Zahlen in den Lockdown-Zeiten deutlich gesunken sind, könnte laut dem Experten darauf zurückzuführen sein, dass ältere Menschen zunächst Unterstützung von Jüngeren und viele telefonische Kontakte pflegen konnten.

Frauen hätten sich dann jedoch mehr zurückgezogen als Männer, so Niederkrotenthaler. Vor allem bei älteren Menschen könnte nun angenommen werden, „dass die Teilhabe am sozialen Leben noch nicht im gleichen Ausmaß ausgeprägt ist wie vor der Pandemie. Da wäre ganz wichtig, den Aufruf zu setzen, dass man jetzt wieder am sozialen Leben teilnimmt, so wie es auch vor der Pandemie war.“

Frauen suchen sich eher Hilfe als Männer, erklärte der Suizidforscher, bei Männern bleibe auch Depressivität öfter unerkannt, weil sie eher mit Aggressivität einhergehen könne.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide und Suizidversuche können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.

NEOS stellt mit Blick auf das kommende Wahljahr sein Medienteam neu auf. Julian Steiner übernimmt ab sofort als Sprecher die Kommunikation für Parteivorsitzende und Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger. Ihr bisheriger Pressesprecher Leonhard Steinmann wechselt zurück in die Privatwirtschaft. Monika Payreder wird die Medien- und Pressearbeit des Klubs und der weiteren Abgeordneten koordinieren.

Steiner kommuniziert schon seit 2017 in unterschiedlichen Funktionen für NEOS. Zuletzt war er unter anderem als Sprecher des Parlamentsklubs im Einsatz, er wurde nun von Payreder abgelöst. „2024 wollen wir unserem Ziel, Österreich zu erneuern, einen großen Schritt näherkommen. Um uns perfekt dafür aufzustellen, holen wir die besten Kräfte an die richtigen Stellen“, kommentierte Meinl-Reisinger die Personalrochade.

Die Blockade der Grünen bei der von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) geplanten Reform der Lehrerausbildung sorgt weiter für Unmut. Die Reform werde schon „ewig“ verhandelt, und alle Beteiligten hätten auf Abschluss der Verhandlungen im Sommer gehofft, so der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger.

Dass Grünen-Wissenschaftssprecherin Eva Blimlinger nun – „für alle überraschend“ – die Verkürzung der Ausbildung für Sekundarlehrer (AHS, BMHS) blockiert, sei „absurd“. Die Reform müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden, damit Pädagogische Hochschulen (PH) und Unis mit der Erarbeitung der neuen Studienpläne beginnen können, betont Kimberger. „Wir brauchen die Reform, das ist eine gute Maßnahme, und die Lehrergewerkschaften stehen hier voll hinter Minister Polaschek.“

„Größte Änderung der vergangenen zehn Jahre“ geplant

Polaschek hatte bereits im Jänner im Wissenschaftsausschuss des Nationalrats bei der Ausbildung „die größte Änderung der vergangenen zehn Jahre“ und eine Verkürzung des Bachelors für Primar- und Sekundarstufe angekündigt. Der ÖVP-Bildungsminister sieht in der Lehramtsreform einen wichtigen Baustein, um dem aktuellen Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.

Die Änderungen wurden allerdings noch nicht im Parlament beschlossen, der für Frühjahr angekündigte Gesetzesentwurf liegt noch nicht vor. Gegen die geplante Verkürzung in der Sekundarstufe kommt nun Widerstand der Grünen-Abgeordneten Blimlinger. Den Bachelor auf drei Jahre zu reduzieren, sei ihr zu wenig.

Experte: Als kurzfristige Maßnahme gegen Lehrermangel nicht effizient

Als kurzfristige Maßnahme gegen den Lehrkräftemangel sei eine Kürzung der Ausbildung wohl nicht effizient, so der Bildungsexperte Marko Lüftenegger kürzlich gegenüber ORF.at. Eine solche Umstellung sei aufwendig, und bis sie greife, dauere es Jahre.

„Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, den Beruf an sich attraktiver zu machen, wieder positiv zu besetzen und den Lehrpersonen im System Unterstützung zukommen zu lassen, damit sie dort auch gerne bleiben.“ Dazu gehöre etwa ein besser begleiteter Berufseinstieg.

Wirtschaft

Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, fordert im Rahmen der Metaller-KV-Verhandlungen eine moderate Lohnrunde. Die Industriearbeitgeber seien „nicht gewillt und bereit, dass wir die Inflation doppelt bezahlen“, sagte Knill heute im Ö1-Mittagsjournal.

Die Verhandlungen starten am Montag. Die Arbeitnehmervertreter fordern eine Lohnerhöhung von 11,6 Prozent. Wie hoch der Abschluss aus Knills Sicht ausfallen kann, wollte er nicht einschätzen.

Die Industriellenvereinigung ist kein Verhandlungspartner bei den KV-Verhandlungen, die von den Sozialpartnern – Wirtschaftskammer und Gewerkschaft – getragen werden. „Die Verhandlungen stehen unter besonders herausfordernden Zeichen“, sagte auch IV-Chef Knill.

IV will Inflation „nicht doppelt bezahlen“

„Es kann nicht sein, dass die Industriearbeitgeber alleine diese Last der hohen Inflation schultern“, so Knill im Radio. „Die Inflation ist ja nicht durch uns verschuldet worden. Man muss auch berücksichtigen, das zeigen auch Berechnungen der Oesterreichischen Nationalbank, dass durch die diversen Antiteuerungsmaßnahmen der Bundesregierung durchaus 80 bis 90 Prozent der Reallohnverluste kompensiert worden sind. Das heißt, ich bin nicht gewillt und bereit, dass wir die Inflation doppelt bezahlen.“

Der Industrie-KV sei ein besonders guter, die Karrierechancen in der Branche gut. Eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist für die IV aber „realitätsfremd“. Das Betreuungsthema für Kinder sei ein großes, gerade in der Industrie gebe es aber viele Aktionen, um das politische „massive Defizit“ in dem Bereich zu füllen.

Nach 20 Monaten Bauzeit ist diese Woche in Hall (Bezirk Innsbruck-Land) Tirols größter Wasserspeicher in Betrieb genommen worden. Der Heizkessel nutzt Überstrom aus erneuerbaren Energien und puffert sie in Form von Wärme. In das Projekt wurden 7,5 Mio. Euro investiert.

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Die Sonderregelungen für die CoV-Kurzarbeit laufen heute aus, ab 1. Oktober gilt ein neues Dauermodell für die Kurzarbeit. Die Hürden für Betriebe, die um Hilfe ansuchen, sind dabei hoch, und der Fördertopf ist auch nur spärlich gefüllt.

Mehr dazu in steiermark.ORF.at

Der Streik usbekischer und georgischer Lastwagenfahrer auf der Autobahnraststätte Gräfenhausen im deutschen Bundesland Hessen ist beendet worden. Es sei eine Vereinbarung erzielt worden, sagte Edwin Atema heute. Der niederländische Gewerkschaftler war von den streikenden Fahrern zum Verhandlungsführer bestimmt worden.

Der polnische Speditionsunternehmer habe schriftlich zugesichert, dass er seine Ansprüche gegen die Fahrer zurücknehme. Außerdem sicherte er Atema zufolge zu, auch künftig keine Ansprüche in Deutschland oder in anderen Ländern gegen die Fahrer zu erheben. Der Unternehmer hatte Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt wegen Erpressung gestellt.

Atema sagte weiter, es fließe Geld an die Fahrer. Zur Höhe sagte er zunächst nichts. Die rund 80 Männer hatten von ihrem Auftraggeber ausstehenden Lohn in einer Gesamthöhe von mehr als einer halben Million Euro gefordert. Sie wurden nach eigenen Angaben seit Monaten nicht bezahlt. Etwa 30 Fahrer waren zwischenzeitlich in einen Hungerstreik getreten.

Die Ratingagentur S&P hat den Ausblick für die Türkei auf „stabil“ von zuvor „negativ“ hochgestuft. Grund für den Schritt sei eine Änderung der Wirtschaftspolitik des Landes, teilte die US-Agentur gestern Abend mit.

Damit kann die Türkei auf eine Höherstufung in näherer Zukunft hoffen. Die Bewertung des Landes wurde mit „B“ bestätigt. Das bedeutet eine mangelhafte Bonität mit einer geringen Sicherung von Zins und Tilgung.

Nach einem langen Kampf mit der Inflation hat die Regierung in Ankara eine politische Kehrtwende vollzogen. Anfang September hatte auch die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Türkei auf „stabil“ hochgestuft.

Umwelt & Klima

Außergewöhnlich starker Regen hat Teile der amerikanischen Ostküstenmetropole New York lahmgelegt. Autobahnen und Straßen verwandelten sich in seenartige Landschaften, auch ein Flughafenterminal wurde überflutet und gesperrt. Die Stadtverwaltung rief die Menschen gestern auf, wenn möglich, zu Hause zu bleiben – viele U-Bahnen fuhren nicht mehr oder hatten große Verspätungen. Gouverneurin Kathy Hochul rief den Notstand aus.

An einem Tag hatte es in einigen Teilen New Yorks innerhalb weniger Stunden so viel geregnet wie sonst in einem Monat. Nach Informationen der „New York Times“ ist der September in der Acht-Millionen-Metropole der nasseste seit über 140 Jahren – seit Beginn der Aufzeichnungen sei nur 1882 mehr Niederschlag gefallen. Viele New Yorker fühlten sich an den Starkregen erinnert, der vor zwei Jahren durch Hurrikan Ida die Stadt unter Wasser gesetzt hatte. Damals starben mindestens elf Menschen, weil ihre Kellerwohnungen vollliefen.

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E-Car-Sharing hat sich in den vergangenen Jahren österreichweit in vielen Gemeinden etabliert. In der Steiermark vor allem im Großraum Graz, aber auch in den Regionen abseits der Landeshauptstadt wird diese Form der Autovermietung zunehmend häufiger angeboten – teils mit großem Zuspruch.

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Sport

Mit dem neuen Namenssponsor powerfusion – zumindest bei den Männern – heben heute die neuen Saisonen der heimischen Volleyballligen an. Die Titelverteidiger Hypo Tirol und ASKÖ Steelvolleys Linz/Steg (Frauen) sind zugleich die Gejagten, wie etwa die Oberösterreicherinnen zu Wochenbeginn im Supercup schmerzhaft erfahren musste.

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Mit dem Triple-Gewinn im Rücken, starten die Swans Gmunden als Favorit in die neue Saison der Basketball Superliga (BSL). Im Schlager der ersten Runde treffen die Swans morgen (16.00 Uhr, live in ORF Sport +) in der Finalneuauflage auf Vizemeister BC GGMT Vienna, es ist gleichzeitig das Duell um den Supercup. „Wir sind heuer die Gejagten“, sagte Swans-Kapitän Daniel Friedrich. Das erste Saisonspiel bestreiten schon heute die Unger Steel Gunners Oberwart und BBC Nord Dragonz Eisenstadt.

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Eine Woche nach dem 0:1 gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz steht Tabellenführer Red Bull Salzburg heute (17.00 Uhr) auswärts bei Austria Lustenau in der neunten Runde der Admiral Bundesliga dem nächsten krassen Außenseiter gegenüber. Obwohl die direkte Konkurrenz zuletzt ebenfalls Federn ließ, ist ein weiterer Ausrutscher beim Serienmeister verboten. „Wir wollen die Scharte der letzten Heimniederlage auswetzen“, stellte Trainer Gerhard Struber klar.

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Die zwei jüngsten Niederlagen gegen RB Leipzig haben Bayern-München-Trainer Thomas Tuchel vor dem nächsten Kracher in der deutschen Bundesliga zum Nachdenken gebracht. „Das bohrt natürlich“, sagte der Coach des Tabellenführers mit Blick auf das 0:3 im Supercup zu Saisonbeginn und das 1:3 im Mai in der Liga. Im Spitzenspiel heute (18.30 Uhr) in Leipzig werden auch einige ÖFB-Legionäre zu den Hauptakteuren gehören.

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Chronik

Eine Motorradfahrerin ist gestern Nachmittag auf der Faschinastraße gegen eine Brückenmauer gefahren. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die 53-Jährige über die Brücke geschleudert und rutschte über das steile Gelände etwa 50 Meter ab. Sie musste mit einem Kran geborgen werden.

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Auf der Salzachtalstraße im Salzburger Tennengau hat eine Autolenkerin gestern Abend laut Polizei vermutlich einen Schlaganfall erlitten und in der Folge einen Unfall mit insgesamt sechs Fahrzeugen verursacht. Neben der 76-jährigen Lenkerin wurden zwei weitere Lenker bei dem Unfall verletzt.

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Unbekannte haben in der Nacht versucht, ein geplantes Flüchtlingsheim in Dresden in Brand zu setzen. Die Täter oder Täterinnen schütteten eine brennbare Flüssigkeit an die Fassade der ehemaligen Schule und legten eine Trasse bis zum Zaun, wie die Polizei heute mitteilte.

Sie entzündeten diese, das Feuer erlosch den Angaben zufolge aber, bevor es das Gebäude erreichte. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrum des Landeskriminalamts Sachsen ermittelt. Die Polizei sucht Zeugen.

Nach der illegalen Fällung eines berühmten Baumes in Nordengland hat die Polizei einen zweiten Verdächtigen festgenommen. Es handle sich um einen Mann im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, teilte die Polizei in Northumbria gestern Abend mit. Zuvor war bereits ein 16-Jähriger festgenommen worden, der später gegen Kaution wieder freigelassen wurde.

Der Bergahornbaum, der zwischen zwei Hügeln neben den Ruinen des antiken Hadrianswalls im Norden Englands stand, war ein beliebtes Fotomotiv. Weltweite Bekanntheit erlangte er durch eine Szene in dem Film „Robin Hood – König der Diebe“ mit Kevin Costner und Morgan Freeman von 1991.

Polizisten an der illegal gefällten, als „Robin Hood“-Baum bekannten Platane im Nordosten Englands
AP/PA/Owen Humphreys

Der Hadrianswall wurde einst von den Römern gebaut, um die Provinz Britannien von Einfällen aus dem Norden zu schützen, ähnlich wie der Limes im heutigen Deutschland.

Medien: Pub versprach Belohnung für Hinweise auf Täter

Der jahrhundertealte Baum wurde in der Nacht zum Donnerstag von Unbekannten gefällt. Viele Menschen zeigten sich bestürzt. Dem Nachrichtensender Sky News zufolge versprach ein Pub in der Nähe sogar freie Kost im Wert von 2.000 Pfund (umgerechnet 2.300 Euro) für Hinweise, die zur Ergreifung und Strafverfolgung von Beteiligten führen.

„Die sinnlose Zerstörung von etwas, das zweifellos ein weltbekanntes Wahrzeichen – und ein lokaler Schatz – ist, hat zu Recht Schock, Horror und Wut im ganzen Nordosten und darüber hinaus ausgelöst“, sagte Detective Chief Inspector Rebecca Fenney-Menzies von der Northumbria Police.

Nach dem Zusammenstoß seines Bootes mit einem Wal ist ein Mann vor der Küste Australiens ums Leben gekommen, ein weiterer wurde verletzt. Die beiden Männer seien aus ihrem Boot geworfen worden, als es heute Früh in den Gewässern vor der Stadt La Perouse südöstlich von Sydney von einem Wal getroffen wurde. Es werde vermutet, dass der Wal nach einem Sprung aus dem Wasser direkt neben oder möglicherweise auf das Boot gefallen sei, hieß es von der Wasserpolizei.

Den Polizeiangaben zufolge wurden die Behörden von den Passagieren eines zweiten Bootes benachrichtigt, die ein kleines Motorboot unbemannt im Kreis herumtreiben sahen. Der 53-jährige Skipper wurde den Behörden zufolge in der Nähe aus dem Wasser gezogen und in ein Krankenhaus gebracht. Der andere Mann, ein 61-Jähriger, wurde bewusstlos geborgen und starb noch an Ort und Stelle. Siobhan Munro von der Wasserpolizei sprach von einem „tragischen Unfall“.

Buckelwale und Südliche Glattwale (Südkaper) sind jedes Jahr an den Küsten von New South Wales zu finden. Sie migrieren in Australiens Wintermonaten Richtung Norden in wärmere Gewässer und kommen zwischen September und November zurück. „Jetzt gerade gibt es viele Wale da draußen, und es gibt viele Vorfälle, bei denen Wale neben Booten aus dem Wasser springen“, sagte Munro.

Leute

Gisela Schreiner, langjährige Radioreporterin, Sendungsgestalterin und Moderatorin der ersten Ausgaben von „Oberösterreich heute“, ist im Alter von 74 Jahren verstorben. Schreiner war von 1979 bis 2009 für den ORF Oberösterreich tätig.

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Kurz nachdem die Nichte des verstorbenen Schauspielstars Maximilian Schell schwere Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihren Onkel erhoben hatte, hat sich nun auch seine einzige Tochter Nastassja (34) zu Wort gemeldet. Gegenüber der deutschen „Bild“-Zeitung erklärte sie nicht nur, dass sie die Vorwürfe ihrer Cousine für plausibel halte, sondern erzählte auch von ihren eigenen, jahrelangen Missbrauchserfahrungen durch ihren Vater.

Der 2014 im Alter von 83 Jahren verstorbene Schauspieler soll sie ab ihrem vierten Lebensjahr, nach der Trennung ihrer Eltern, regelmäßig sexuell missbraucht haben, so Schells Tochter. Sie sei im intimen Bereich berührt worden. „Das ist sexueller Missbrauch. Nur, weil es nicht zur Penetration kam, heißt das nicht, dass dies weniger Missbrauch ist.“

Familie wusste Bescheid

In der Familie hätten alle gewusst, dass Schell pädophile Neigungen habe. „Ich meine damit nicht 18-Jährige“, so Nastassja. „Sondern ganz junge. Man muss überlegen, was das für ein Typ Mann ist, der auf solche junge Mädchen steht.“ Auch mit dem damals 14-jährigen Kindermädchen habe er eine Beziehung gehabt.

Maximilian Schell, 2011
APA/dpa/Steffen Schmidt

Weil viele in der Familie von Schell finanziell abhängig gewesen seien, hätten alle weggeschaut. „Man darf nicht vergessen, es haben mehrere Familien von meinem Vater gelebt. Solange es lukrativ ist, will keiner was sagen.“

Nachdem der Missbrauch für sie in so jungen Jahren begonnen hätte, sei ihr eingeredet worden, dass die Übergriffe normal seien. Heute sei ihr bewusst, dass das nicht so sei – „für mich hätte er vor Gericht gehört und Strafe büßen müssen“.

Auch Schells Witwe soll Bescheid gewusst haben

Auch dass ihre Stiefmutter Iva Schell (45) nichts von den pädophilen Neigungen gewusst haben soll, sei nicht wahr. „Sie weiß schon, dass mein Vater und ich eine sexuelle Beziehung hatten“, sagte Natassja. „Sie weiß, dass wir intim waren. Sie weiß auch, dass er auf jüngere Mädchen steht. Das habe ich ihr auch ganz deutlich gesagt“, so Nastassja Schell.

In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit dem „Wall Street Journal“ („WSJ“) hat Mick Jagger, Frontmann der „Rolling Stones“, Einblicke in das Geschäft der britischen Rockgruppe und in die weiteren Pläne der Musiker sowie zu seinem Erbe gewährt.

Es mache ihm zwar keinen Spaß, sich mit dem geschäftlichen Aspekt der Musikindustrie zu befassen, aber es sei notwendig, so der 80-Jährige. Er habe nie vorgehabt, die erste riesige Rockmarke aufzubauen – dennoch habe er einen kommerziellen Weg eingeschlagen. „Denn wenn man es nicht tut, ist man erledigt.“

Mick Jagger
AP/Invision/Rob Grabowski

Erbe womöglich für „etwas Gutes in der Welt“

Auf die Frage, ob es Pläne gebe, ihren Musikkatalog nach 1971 zu verkaufen, um noch mehr Geld zu verdienen, verneinte Jagger. Seine Kinder brauchten keine 500 Millionen Dollar (472 Mio. Euro), „um gut zu leben“, so der Musiker weiter, „ich bitte Sie“. Vielleicht werde es eines Tages für wohltätige Zwecke verwendet. „Vielleicht tut man damit etwas Gutes in der Welt“, so der Musiker gegenüber dem „WSJ“.

Jagger hat gesamt acht Kinder zwischen sechs und 52 Jahren. Derzeit bereiten sich die „Rolling Stones“ auf die Veröffentlichung ihres ersten Albums mit Originalmaterial seit 18 Jahren vor.

Gegenüber dem „WSJ“ stellte Jagger in Aussicht, dass das nicht das letzte Originalalbum der Stones sein werde. Es gebe noch „ein ganzes Album mit Songs“, die noch nicht veröffentlicht worden seien. „Ich muss sie noch fertigstellen. Aber wir haben drei Viertel davon fertig.“

Science

Die meisten Forscherinnen und Forscher hoffen noch, dass das 1,5-Grad-Klimaziel erreicht wird. Aber die Klimaerwärmung hat schon jetzt enorme Auswirkungen auf die Umwelt – auch in Österreich. In den Hohen Tauern etwa wird es dem Alpensteinbock langsam zu warm, die höheren Temperaturen begünstigen Krankheitserreger.

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Kultur

Die britische Satiresendung „Spitting Image“ machte sich einst mit Puppen über Prominente lustig. Das Archiv der Show wird in der Universitätsbibliothek Cambridge verwaltet. Eine neue Ausstellung zeigt dort nun Puppen, Skizzen und andere Dokumente. Die Sendung lief von 1984 bis 1996, später gab es noch einmal eine Neuauflage.

Nach Angaben von Produzent John Lloyd kamen jede Woche zwei Säcke voller Zuschauerpost, mit Komplimenten oder auch Kritik. Damals habe man sich für einen Beschwerdebrief noch anstrengen müssen – Umschlag, Briefmarke und dann der Gang zum Briefkasten. „Ich fände es furchtbar, wenn ganz Instagram oder Tiktok hinter mir her wären“, sagte Lloyd laut Nachrichtenagentur PA über mögliche Reaktionen heute.

„Spitting Image“ bedeutet so viel wie „Ebenbild“. Der britische TV-Klassiker wurde 1986 weltberühmt mit dem Genesis-Musikvideo zu „Land of Confusion“. Darin drückt die Ronald-Reagan-Latexpuppe am Ende aus Versehen den Nuklearknopf.

Die Schriftstellerin Anna Mitgutsch wird am Montag 75 Jahre alt. Zehn Romane sowie zahlreiche Essays und literaturwissenschaftliche Abhandlungen hat sie geschrieben. Am Mittwoch wird sie im Linzer StifterHaus Einblicke in ihr Buch „Unzustellbare Briefe“, das 2024 erscheinen soll, gewähren. Dem StifterHaus wird sie auch ihren Vorlass übergeben.

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