Ausland

Die Massenflucht der armenischen Bewohnerinnen und Bewohner von Bergkarabach hält unvermindert an: Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax heute Abend berichtete, kamen laut armenischer Regierung zuletzt 99.000 Menschen aus der Kaukasusregion in Armenien an. Nach den jüngsten Angaben der Regierung in Eriwan verließen inzwischen mehr als 80 Prozent der 120.000 armenischen Bewohner von Bergkarabach die Region.

Familien erzählten AFP-Reportern, wie sie ihr Hab und Gut verbrannt hätten, damit es nicht in aserbaidschanische Hände fiel. Angelina Agabekjan zeigte ein Video, auf dem ihr Mann seine Uniform und seine Militärdokumente anzündet, bevor sich die Familie dem Menschenstrom anschließt, der Bergkarabach fluchtartig über den Latschin-Korridor verlässt – die einzige Straßenverbindung nach Armenien.

UNO startet Bergkarabach-Mission

Stephane Dujarric, Sprecher von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, kündigte eine UNO-Mission in Bergkarabach an. Das zehnköpfige Team unter der Leitung von Mitarbeitern des UNO-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) werde bereits ab dem Wochenende „versuchen, die Lage vor Ort zu bewerten und den humanitären Bedarf zu ermitteln, sowohl für die Menschen, die bleiben, als auch für die, die fliehen“. Dujarric fügte an, die UNO habe seit „rund drei Jahrzehnten“ keinen Zugang mehr nach Bergkarabach gehabt, daher sei die Mission „sehr wichtig“.

Angesichts der „katastrophalen humanitären Lage“ vor Ort bat die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) um Unterstützung in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Krankenhäuser seien am Ende ihrer Ressourcen, zudem würden angesichts einsetzender Kälte „dringend“ Unterkünfte benötigt, erklärte die IFRC-Regionaldirektorin für Europa, Birgitte Bischoff Ebbesen.

Bergkarabach wird „aufhören zu existieren“

Am 19. September hatte Aserbaidschan eine großangelegte Militäroffensive in der Region gestartet. Bereits einen Tag später mussten sich die dortigen pro-armenischen Kämpfer geschlagen geben. Am Donnerstag wurde die Auflösung der selbst ernannten Republik Bergkarabach zum 1. Jänner 2024 angekündigt. Bergkarabach, das überwiegend von Armeniern bewohnt war, werde damit „aufhören zu existieren“, hieß in einem Dekret.

Aserbaidschanische Sicherheitskräfte gaben indes die Festnahme eines ranghohen pro-armenischen Kommandanten bekannt. Davit Manukjan müsse für vier Monate in Untersuchungshaft, hieß es in einer Mitteilung. Der stellvertretende Befehlshaber der pro-armenischen Kämpfer in Bergkarabach werde verdächtigt, an „terroristischen“ Aktivitäten und anderen Verbrechen in der armenischen Enklave beteiligt gewesen zu sein. Zudem werde ihm die „Führung illegaler bewaffneter Gruppen“ vorgeworfen.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) kritisierte die aserbaidschanische Militäroffensive und forderte von Baku „Sicherheitszusagen“ für die Karabach-Armenier. Mit Blick auf andere Konflikte in der Region sieht der Minister „das Potenzial für einen massiven Flächenbrand im Südkaukasus“.

Die USA steuern weiter auf eine Haushaltssperre mit weitreichenden Folgen ab dem Wochenende zu. Ein von den oppositionellen Republikanern vorgelegter Vorschlag für einen Übergangshaushalt mit kräftigen Ausgabenkürzungen bekam heute bei einer prozeduralen Abstimmung im von den Konservativen kontrollierten Repräsentantenhaus zwar eine Mehrheit. Der Text hat aber keine Chance, den Senat zu passieren, in dem die Demokraten von Präsident Joe Biden die Mehrheit stellen.

Das Weiße Haus kritisierte, der Vorschlag der „extremen Republikaner im Repräsentantenhaus“ würde die Mittel für die Polizei und eine Reihe von Sozialprogrammen um 30 Prozent kürzen. Die Konservativen müssten sich hinter einen Kompromissvorschlag für einen Übergangshaushalt stellen, den Senatoren beider Parteien vorgelegt hatten.

Dieser würde eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 17. November sichern. Der Vorschlag stößt aber insbesondere beim Rechtsaußenflügel der Republikaner im Repräsentantenhaus auf Ablehnung.

Ohne Einigung in letzter Minute tritt in der Nacht auf Sonntag eine Haushaltssperre in Kraft. Dann müssten Hunderttausende Staatsbedienstete in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt und zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie Museen und Nationalparks geschlossen werden.

Der kosovo-serbische Spitzenpolitiker und Geschäftsmann Milan Radoicic hat sich zum Überfall eines bewaffneten Kommandotrupps im Nordkosovo vor fünf Tagen bekannt. „Ich habe mich zu dieser Tat entschieden, weil alle bisher angewandten Widerstandsmethoden keine Verbesserung des Lebens des serbischen Volkes (im Kosovo, Anm.) brachten“, schrieb er in einer Erklärung, die sein Anwalt heute vor der Presse in Belgrad verlas.

Zugleich teilte er darin mit, als Vizevorsitzender der Serbischen Liste, der Partei der Kosovo-Serben, zurückzutreten. Wo sich Radoicic derzeit aufhält, ist unbekannt. Ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp hatte am letzten Sonntag in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert.

Dabei waren mindestens drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden. In seiner Erklärung behauptete Radoicic, die Aktion auf eigene Faust ausgeführt und keine offiziellen Stellen in Serbien darüber informiert zu haben. Die NATO kündigte nach den schweren Kämpfen an, die von ihr geführte KFOR-Schutztruppe zu verstärken.

Ein endgültiger Durchbruch bei der EU-Asylreform ist noch immer nicht gelungen. Italien hat sich Bedenkzeit erbeten. Hier kommt der Großteil der Geflüchteten über die Mittelmeer-Route an. Heute schlug das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) Alarm: Die Zahl der unbegleiteten Kinder, die über das Mittelmeer flüchten, stieg in diesem Jahr bisher um 60 Prozent. Auch die Zahl der Todesfälle sei gestiegen.

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Der Tesla-Gründer und Milliardär Elon Musk hat Twitter (X) genutzt, um sich eine Woche vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen in die deutsche Politik einzumischen. Heute teilte er einen Videoclip eines Nutzers, in dem zur Stimmabgabe für die AfD aufgerufen wird.

In dem Beitrag wird kritisiert, dass derzeit acht deutsche Schiffe von NGOs Flüchtlinge und Menschen aus dem Mittelmeer aufnehmen würden, um sie nach Italien zu bringen. „Ist die deutsche Öffentlichkeit sich dessen bewusst?“, schrieb Musk, der auf Twitter über 158 Millionen Followerinnen und Follower hat.

Das deutsche Außenministerium reagierte prompt und schrieb auf Englisch: „Ja. Und man nennt es Leben retten.“ Hintergrund ist die Kritik der italienischen Regierung, dass das deutsche Ministerium in diesem Jahr Seenotrettungsorganisationen mit bis zu zwei Millionen Euro unterstützt. Der Kovorsitzende der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung, Jan Phillip Albrecht, forderte die EU-Kommission auf, Musks „Wahlpropaganda“ zu stoppen.

Ukraine-Krieg

Russland zieht ab 1. Oktober erneut mehr als 100.000 Wehrpflichtige ein. Die Soldaten würden regulär zum zwölfmonatigen Grundwehrdienst einberufen, aber nicht im Kriegsgebiet in der Ukraine eingesetzt, teilte der Generalstab heute in Moskau mit.

Zugleich sagte der beim Generalstab für die Einberufung zuständige Konteradmiral Wladimir Zimljanski, dass keine weitere Mobilmachung für den Krieg in der Ukraine geplant sei. Es gebe ausreichend Freiwillige, die einen Kriegsdienst ableisteten und in der Ukraine die „entsprechenden Aufgaben erfüllen“.

Der General nannte keine konkreten Zahlen, wie viele Wehrdienstpflichtige im Zuge der üblichen Herbsteinberufung diesmal eingezogen werden. In der Regel liegen die Zahlen bei etwa 120.000 Rekruten. Im Frühjahr wurden laut Zimljanski 147.000 Männer eingezogen.

Zuletzt heftige Proteste

In Russland gibt es zwei Einberufungswellen im Jahr. Nach ihrem Wehrdienst sollen die Männer nach Angaben des Generalstabs nach Hause zurückkehren. Sie können sich aber auch per Vertrag zu Kampfhandlungen in der Ukraine verpflichten.

Die Mobilmachung hatte in der Gesellschaft im Herbst vorigen Jahres zu heftigen Protesten geführt, zu Hunderttausenden flüchteten Reservisten zudem ins Ausland, aus Angst, eingezogen zu werden. Angesichts des Unmuts in der Bevölkerung über diese von Kreml-Chef Wladimir Putin angeordnete Maßnahme beteuert der Machtapparat seit Monaten immer wieder, dass keine neue Mobilmachung geplant sei.

Inland

ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl hat den FPÖ-Politiker Johannes Hübner aufgefordert, nach dessen Besuch bei den Taliban seinen Sitz in der Bundeswahlbehörde zurückzulegen.

Sollte Hübner nicht aus freien Stücken ausscheiden, müsse Parteichef Herbert Kickl ein Machtwort sprechen, sagte Gerstl in einer Aussendung heute. „Nur scheint es mittlerweile so, als hätte Kickl zu wenig Durchsetzungsvermögen, um tatsächlich in seiner eigenen Partei durchgreifen zu können.“

Es könne nicht sein, dass jemand, der nach Afghanistan reist, um eine anerkannte terroristische Vereinigung zu treffen, weiterhin eine derart verantwortungsvolle Funktion in Österreich ausüben dürfe, so Gerstl. Damit habe sich Hübner für die Bundeswahlbehörde selbst disqualifiziert, nun sei es Zeit für echte Konsequenzen.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz kündigte dagegen an, dass man mit Hübner nach seiner Rückkehr zunächst das Gespräch suchen werde. „Nicht nur Sie als Journalisten, auch wir sind auf die Motivlage dieser Politrentner gespannt“, meinte er bei einer Pressekonferenz in Richtung Hübner und des Ex-FPÖ-EU-Abgeordneten Andreas Mölzer.

Besonders gespannt sei man bei Hübner, da dieser erst seit Kurzem im Politruhestand sei. Mölzer dagegen habe außer seiner Mitgliedschaft nichts mehr mit der Partei zu tun. Ob er diese nach dem Gespräch auch noch haben werde, stehe auf einem anderen Blatt.

Österreich soll erstmals eine „Strategie der humanitären Hilfe“ bekommen: Die einzelnen Bereiche „Entwicklungszusammenarbeit“, „humanitäre Hilfe“ und „Friedenssicherung“ sollen besser verzahnt, Ziele und Zuständigkeiten formuliert und evaluiert werden. Das gaben heute Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in Wien bekannt.

Dabei wurde auch die bereits erfolgte Erhöhung des Auslandskatastrophenfonds auf 77,5 Millionen Euro hervorgehoben.

Derzeit sind laut UNO-Angaben mehr als 360 Millionen Menschen in ihrer Existenz bedroht, jeder 22. Mensch auf der Welt ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Düstere Zahlen“ wie diese waren laut Außenminister und Vizekanzler Ausgangspunkt für die Erarbeitung der Strategie, die am 4. Oktober im Ministerrat angenommen werden soll.

„Da geht es nicht um Altruismus. Globale Krisen könnten etwa auch Migrationsbewegungen auslösen“, sagte Schallenberg. „Je mehr Menschen humanitäre Hilfe brauchen, desto wichtiger ist strukturiertes Vorgehen“, so Kogler. Es sei „richtig, wichtig und vernünftig, zu bündeln und gemeinsame Ziele und Zuständigkeiten“ zu regeln, „gerade in Zeiten der Vielfachkrisen“, so der Vizekanzler weiter.

NGOs begrüßten das bereits im Regierungsübereinkommen festgelegte Vorhaben der „Strategie“: Die Regierung komme „damit einem langjährigen Anliegen der Caritas und anderer Hilfsorganisationen nach“, sagte Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung.

Zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt, hat am Dienstag das Urteil gegen jenen Mann gelautet, der im Freibad Braunau seine NS-Tattoos zur Schau gestellt haben soll. Nun hat der Staatsanwalt Berufung dagegen eingelegt, die Strafe sei zu gering.

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„Die Versorgung der Wienerinnen und Wiener in der mobilen Pflege bleibt auf der Strecke.“ So lautet der Aufschrei des mobilen Pflegeanbieters Malteser Care. Trotz der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte würden Fachkräfte aus Drittländern nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen, und das, obwohl es in der Pflege akuten Personalmangel gibt.

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Chronik

Die Polizei von Las Vegas hat einen Mann im Zusammenhang mit dem Mord an Hip-Hop-Star Tupac Shakur festgenommen. Der Rapper war vor rund 27 Jahren aus einem vorbeifahrenden Auto erschossen worden. Duane „Keefe D“ Davis wurde heute Früh in Haft genommen, über die genauen Vorwürfe ist laut US-Medien nichts bekannt. Eine Anklageerhebung wird im Verlauf des Tages erwartet.

Shakur wurde am 7. September 1996 bei der Schießerei zunächst schwer verletzt, starb jedoch sechs Tage später im Alter von 25 Jahren in einem Krankenhaus. Der nun festgenommene Davis soll laut Medienberichten in Interviews und in seinen Memoiren „Compton Street Legend“ aus dem Jahr 2019 zugegeben haben, dass er in dem Cadillac saß, aus dem die Schüsse abgegeben wurden.

Tupac Shakur
AP/Frank Wiese

Beweismittel bei Razzia sichergestellt

Berichten zufolge hat es vor zwei Monaten bei der Frau von Davis eine Hausdurchsuchung gegeben. Die Polizei habe damals nach Gegenständen gesucht, „die mit dem Mord an Tupac Shakur in Zusammenhang stehen“, wie die Nachrichtenagentur AP dazu berichtete. Neben mehreren Computern, einem Mobiltelefon und einer Festplatte sei auch eine Ausgabe vom „Vibe“-Magazin mit einem Beitrag über Shakur, zwei „Wannen mit Fotos“ und ein Exemplar von Davis’ Memoiren „Compton Street Legend“ aus dem Jahr 2019 sichergestellt worden.

Shakur gehörte zu den erfolgreichsten Rap-Künstlern der 1990er Jahre. Der Musiker, Schauspieler und Aktivist hat weltweit mehr als 75 Millionen Tonträger verkauft, im Juni erhielt er postum einen Stern am „Walk of Fame“ in Hollywood. Sein Tod galt bisher als ungeklärt. Der Tat sollen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rappern der Ost- und Westküste vorausgegangen sein.

Die Tauernbahnstrecke muss von morgen in der Früh bis Montag um 17.00 Uhr wegen Instandhaltungsarbeiten zwischen Böckstein und Schwarzach St. Veit gesperrt werden. Das hat auch wieder Auswirkungen auf Reisende, die mit dem Zug zwischen Salzburg und Kärnten unterwegs sind. Gesperrt ist damit auch die Autoschleuse durch den Tauernbahntunnel.

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In Rohrberg im Tiroler Zillertal hat sich gestern Abend ein folgenschwerer Unfall bei Holzarbeiten ereignet. Ein Traktor kippte um und begrub eine 43-jährige Frau unter sich. Der Ehemann verständigte die Rettungskräfte, die Frau wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus nach Innsbruck geflogen.

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67-Jähriger von Traktor überrollt

Auch in Schrattenbach im Bezirk Neunkirchen (Niederösterreich) kam es gestern zu einem schweren Traktorunfall. Ein 67-Jähriger wurde von seinem eigenen Traktor überrollt. Schwer verletzt schaffte es der Mann, selbst den Notruf zu wählen.

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Nach dem Tod des Anti-Viren-Experten John McAfee in einer spanischen Gefängniszelle ist Fremdverschulden einem Gericht zufolge ausgeschlossen. Es gebe keinerlei Hinweise auf kriminelles Verhalten Dritter, hieß es in dem heute veröffentlichten Urteil, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.

McAfee, der 1987 die erste kommerzielle Anti-Viren-Software auf den Markt gebracht hatte, war vor gut zwei Jahren im Alter von 75 Jahren in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Wenige Stunden zuvor hatte der Oberste Gerichtshof Spaniens seine Auslieferung an die USA verfügt, die ihn wegen Steuerhinterziehung zur Fahndung ausgeschrieben hatten.

Zwischen Wels und Marchtrenk (Oberösterreich) ist heute ein Güterzug teilweise entgleist, wie die Polizei der APA bestätigt hat. Vier Waggons dürften aus den Schienen gesprungen sein, verletzt wurde niemand.

Der Einsatz war am späten Nachmittag noch im Laufen. Laut Fahrplanauskunft dürfte die Strecke bis circa 18.00 Uhr unterbrochen sein, ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet worden.

ZIB2

Ein NATO-Beitritt wurde der Ukraine schon vor 15 Jahren zugesagt, bisher aber nicht umgesetzt. Zum schwierigen Verhältnis Ukraine – NATO ist in der ZIB2 die Historikerin und Buchautorin Mary Elise Sarotte (Johns Hopkins School, Washington).

Mit Militär gegen Banden

Schwedens Militär soll künftig in den Kampf gegen die tödliche Bandenkriminalität im Land eingebunden werden. Dazu ein Livegespräch mit Christian Blenker, ARD-Korrespondent in Stockholm.

Die Folgen der Burger- und Frauenteilzeit-Sager

Nachdem ein Video auf Twitter (X) aufgetaucht ist, das Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in geselliger Runde zeigt, erntet der Kanzler Kritik.

Neben der Bilanz eine Nachhaltigkeitsbilanz

Immer mehr Unternehmen müssen in eigenen Berichten nachweisen, wie nachhaltig sie wirtschaften.

ZIB2 mit Margit Laufer, 22.00 Uhr, ORF2

Mail an die ZIB2

Textfassung: Zeit im Bild

Wirtschaft

Im Tarifstreit in der US-Autobranche erhöht die Gewerkschaft UAW den Druck auf General Motors und Ford. Zwei Wochen nach Beginn der Streiks legten heute Beschäftigte in jeweils einem weiteren Werk der beiden Konzerne die Arbeit nieder. Der dritte amerikanische Autoriese, Stellantis, blieb von der Ausweitung des Arbeitskampfes verschont, da es Fortschritte in den Verhandlungen gegeben habe, wie UAW-Präsident Shawn Fain bekanntgab.

Ford baut in dem neu betroffenen Werk in Chicago unter anderem den SUV Explorer sowie ein Fahrzeug für die Polizei. In dem GM-Werk in Lansing werden Modelle der Marken Buick und Chevrolet gefertigt.

Im ersten Schritt vor zwei Wochen traf der Streik zuerst jeweils ein Werk der drei Konzerne. Vor einer Woche weitete die UAW dann die Arbeitsniederlegungen auf 38 Verteilzentren für Bauteile von GM und Stellantis aus. Zum Peugeot-Konzern Stellantis gehört der US-Autoriese Chrysler.

Wegen des Verdachts auf Geldwäsche haben französische Behörden Ermittlungen gegen den Milliardär Bernard Arnault eingeleitet. Neben dem Großaktionär des Luxusgüterkonzerns LVMH sei auch der russische Geschäftsmann Nikolai Sarkisow ins Visier genommen worden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft heute mit.

Die Vorwürfe beziehen sich auf den Kauf und Verkauf von Luxusimmobilien in dem Nobelskiort Courchevel in den französischen Alpen, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte.

Die Zeitung „Le Monde“ berichtete unter Berufung auf die Anti-Geldwäsche-Abteilung des Finanzministeriums, es bestehe der Verdacht, dass versucht worden sei, bei dem komplexen Geschäft die genaue Herkunft der Kaufsumme und die Identität des „tatsächlichen Nutznießers, Bernard Arnault, zu verbergen“.

LVMH-Sprecher: Gesetze eingehalten

Der 55-jährige Sarkisow habe ab 2018 in dem Skiort eine ganze Reihe von Immobilien im Wert von mehreren Millionen Euro gekauft – über in Frankreich, Luxemburg und Zypern registrierte Firmen.

Der offizielle Käufer sei eine Gesellschaft namens La Fleche, über die später weitere Immobilien von einer anderen Firma von Sarkisow gekauft worden seien. Die Finanzierung dieser Käufe habe Arnault ermöglicht, der 18,3 Millionen Euro an Sarkisow überwiesen habe – bevor er selbst die gesamten Anteile von La Fleche gekauft habe.

Ein Sprecher von LVMH sagte „Le Monde“, das Immobiliengeschäft in Courchevel sei „unter strikter Einhaltung der Gesetze“ abgewickelt worden. Aus dem Umfeld Sarkisows hieß es, der Gewinn habe „nur ein paar hunderttausend Euro“ betragen. Sarkisow sei an dem Geschäft aber nicht persönlich beteiligt gewesen. Laut „Le Monde“ soll Sarkisow zwei Millionen Euro Gewinn gemacht haben. Was im Gegenzug floss, blieb offen.

Die Inflation ist im September laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf den niedrigsten Wert seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 gesunken. Mit dem Wert von 6,1 Prozent liegt die Teuerung erstmals seit Langem unter der Marke von sieben Prozent. Größter Unsicherheitsfaktor bleiben die Energiepreise. Dass die Inflation auch im Euro-Raum stark sinkt, dürfte sich auf die Zinsen auswirken.

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Seit 2012 stellt die voestalpine in Fürstenfeld in der Steiermark Sägedrähte für die Photovoltaikindustrie und andere Spezialdrahtprodukte her. Heute Vormittag wurde bekannt, dass das Werk im kommenden Jahr geschlossen werden soll. 53 Beschäftigte sind davon betroffen. Ein Teil der Produktion wird an den Standort Bruck/Mur verlegt.

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Der Aufsichtsrat der oberösterreichischen Energie AG hat die größte Investition in der Unternehmensgeschichte beschlossen: 451,3 Millionen Euro sollen in das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee fließen – ein Projekt, das jahrelang in der Schublade verschwand, durch den Photovoltaikboom der letzten Jahre aber neu bewertet wurde. Es soll künftig als riesiger Stromspeicher dienen.

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Sport

Das Team Europa hat heute einen Traumstart in den Ryder Cup im Marco Simone Golf & Country Club nahe Rom hingelegt und alle vier Foursome-Duelle gewonnen. Mittendrin war Sepp Straka, der seinerseits ein Stück Geschichte schrieb. Der 30-jährige Wiener feierte bei seinem Ryder-Cup-Debüt gleich einen Erfolg. Mit dem Iren Shane Lowry bezwang Straka die US-amerikanische Paarung Rickie Fowler/Collin Morikawa mit 2 und 1. Straka sorgte damit für den ersten österreichischen Triumph beim Kontinentalvergleich der besten Golfer der Welt, nachdem Bernd Wiesberger 2021 zwei Niederlagen kassiert hatte. Europa führt nach dem ersten Tag deutlich mit 6,5:1,5.

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Jurij Rodionov hat in Astana seinen Lauf gegen einen Topspieler fortgesetzt. Der 24-Jährige, der sich bei dem ATP-250-Turnier durch die Qualifikation gekämpft hatte, besiegte heute Nachmittag im Achtelfinale den als Nummer zwei gesetzten Argentinier Sebastian Baez (ATP-27.) nach nur 94 Minuten mit 6:2 6:4. Rodionov steht damit zum zweiten Mal in seiner Karriere in einem ATP-Viertelfinale.

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Österreichs Fußballteamspielerin Marie Höbinger ist in diesem Sommer in eine neue Fußballwelt eingetaucht. Beim englischen Erstligisten Liverpool lebt die 22-jährige Mittelfeldspielerin seit fast zwei Monaten einen Traum. „Für mich ist es echt cool und eine richtig große Ehre, das Liverpool-Zeichen zu tragen, das alles zu erleben und zu merken, wie stark der Fokus hier in England auf dem Fußball liegt“, sagte Höbinger.

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Umwelt & Klima

Der September geht als der wärmste in die Geschichte Österreichs ein. Über weite Strecken war es so warm wie mitten im Sommer, vom Herbst war wenig zu sehen. Mit einer Temperaturabweichung von über drei Grad wurde ein uralter Rekord aus dem Jahr 1810 gebrochen. Ende des Jahrhunderts könnte ein solcher September die Regel sein. 2023 ist unterdessen auf dem Wege, eines der wärmsten Jahre seit Messbeginn zu werden.

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Kultur

Ein Vierteljahr vor ihrem Beginn hat die Europäische Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 heute in Linz einen Überblick über ihr Programm gegeben. Man biete 190 Veranstaltungen an, die zu 85 Prozent aus der Region heraus entstanden seien, so die künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger.

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Der englische Singer-Songwriter Ed Sheeran hat heute sein mittlerweile sechstes Soloalbum veröffentlicht. „Autumn Variations“ markiert das Ende einer Reihe von Veröffentlichungen, die nach einem mathematischen Symbol benannt wurden, sein Debüt, „+“, erschien im Jahr 2011. In seinem neuen Album geht es um Personen aus seinem Freundeskreis.

Angelehnt ist Sheerans neue Veröffentlichung an die Enigma-Variationen des britischen Komponisten Edward Elgar, in denen es jeweils um eine andere Person aus Elgars Umfeld ging.

Inspiration aus dem Jahr 1898

Bei einem Auftritt in Los Angeles erzählte Sheeran mehr über seine Inspiration: Sein Vater habe ihm von den Variationen erzählt, 125 Jahre danach habe er es „cool“ gefunden, eine moderne Variante auf die Beine zu stellen.

„Letzten Herbst stellte ich fest, dass meine Freunde und ich so viele Veränderungen im Leben durchmachten. Nach dem heißen Sommer hat sich alles entweder beruhigt, eingependelt, ist auseinandergefallen, hat sich zugespitzt oder ist implodiert“, so Sheeran laut Nachrichtenagentur AP in einem Statement. Über welche Menschen Sheeran singt, verriet der Musiker allerdings nicht.

„Als ich Anfang letzten Jahres eine schwierige Zeit durchmachte, half mir das Schreiben von Songs, meine Gefühle zu verstehen und mit dem, was vor sich ging, klarzukommen“, so Sheeran weiter.

Sie ist die wohl berühmteste Restauratorin der Welt, auch wenn sie gar keine ist: Mit ihrer freiwilligen, aber verunglückten Arbeit an einem Jesus-Fresko in einer spanischen Kirche erlangte die heute 93-jährige Cecilia Gimenez weltweiten Ruhm. Jetzt widmet sich ihr sogar eine eigene Oper, die dieses Wochenende in Las Vegas Premiere feiert.

Cecilia Gimenez posiert vor einer restaurierten und einer verunglückten Restaurierung des Jesus-Fresko „Ecce Homo“
IMAGO/Agencia EFE

„Behold the Man“ ist eine komische Oper und schildert mit einer Mischung aus Fakten und Fantasie die Geschichte von Gimenez – und dem plötzlichen Erfolg für den eher verschlafenen Ort Borja, der über Nacht zur Touristenattraktion wurde, schreibt der „Guardian“.

Von Klassik bis K-Pop

Musikalisch ist die Oper laut „Guardian“ eine „eklektische Mischung aus Klassik, spanischer Volksmusik, gregorianischen Gesängen, K-Pop“ – und hat selbst Powerballaden. In nur sechs Monaten entstand das Werk des PR-Experten Andrew Flack und seines Freundes, des Komponisten Paul Fowler. Die Oper wurde schon vor einigen Jahren in Borja uraufgeführt – kommt jetzt aber nach Las Vegas vor großes Publikum.

Gimenez selbst wird aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Premiere teilnehmen können. „Wir machen uns nicht über sie lustig, sie ist nicht die Zielscheibe unserer Witze – sie ist die Heldin, deren Geduld und Glaube und Sanftmut den Sieg davonträgt“, sagte Flack. „Denn das ist Cecilia.“

Rettungsversuch machte Gemeinde zu Touristenziel

Mitte August 2012 fing Gimenez an, das Jesus-Fresko „Ecce Homo“ an der feuchten Wand ihrer Dorfkirche in Borja zu überarbeiten. Ein Lokalreporter, der zuerst von Vandalismus ausging, fotografierte den entstellten Heiland und untertitelte das Bild mit den Worten: „Das verzeiht nicht einmal Jesus“.

Der verunglückte Rettungsversuch machte Borja zu einem beliebten Ziel für Reisende: Hunderttausende kamen in die Gemeinde mit rund 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Im vergangenen Jahr hieß es, dass über 450.000 Euro mit Eintrittsgeldern, Souvenirs und Posterverkäufen eingenommen wurden.

Science

Um Notfälle im Kuhstall besser versorgen und vorhersagen zu können, arbeiten Forscherinnen und Forscher in Niederösterreich an einem Notfallinformationssystem. Über Sensoren und Kameras könnten Informationen direkt an eine Art tierärztliche Leitstelle gemeldet werden, heißt es.

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Panorama

Bei der Bierauslieferung per Pferdefuhrwerk in der Stadt Salzburg gibt es einen Generationenwechsel: Die beiden Noriker werden durch jüngere Tiere ersetzt. Als einzige Brauerei Österreichs beliefert Stiegl Kundinnen und Kunden rund um den Hauptsitz in Maxglan per Bierkutsche.

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