Dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) zufolge sind in diesem Jahr bereits etwa 186.000 Menschen über das Mittelmeer in Europa angekommen. Von diesen seien mit 130.000 die meisten in Italien registriert worden, was einem Anstieg von 83 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum entspreche.
Das erklärte die Direktorin des UNHCR-Büros in New York, Ruven Menikdiwela, gestern im UNO-Sicherheitsrat. Die Zahl der Vermissten und Toten im Zeitraum von Anfang Jänner bis zum 24. September liege bei über 2.500 Menschen, hieß es. Die internationale Migrationsorganisation IOM hatte kürzlich bereits von über 2.700 Toten und Vermissten gesprochen.
Laut Vereinten Nationen legten die meisten Migrantinnen und Migranten mit mehr als 100.000 aus Tunesien ab, gefolgt von Libyen mit über 45.000. Neben Italien steuerten die Boote auch Griechenland, Spanien, Zypern und Malta an. Der starke Anstieg der Migrationszahlen hatte zuletzt zu Spannungen innerhalb der EU über Maßnahmen für ihre Begrenzung gesorgt.
Erneut hat das autoritär geführte Belarus seinem Nachbarland Polen vorgeworfen, unerlaubt mit Hubschraubern in seinen Luftraum eingedrungen zu sein. Zweimal seien polnische Helikopter gestern jeweils mehrere hundert Meter weit über belarussisches Staatsgebiet geflogen, bevor sie umgekehrt seien, teilte das Verteidigungsministerium der Ex-Sowjetrepublik auf Telegram mit.
Polen widersprach diesen Behauptungen. „Die heutige Mitteilung der belarussischen Seite über das angebliche Überqueren der Grenze durch einen polnischen Helikopter ist nicht wahr“, teilte die polnische Armee auf Twitter (X) mit.
Schon Anfang September hatte Belarus ähnliche, nicht belegte Vorwürfe gegen das EU- und NATO-Land Polen erhoben. Dem wiederum vorausgegangen waren polnische Meldungen über eine Luftraumverletzung durch einen belarussischen Hubschrauber im August. Polen informierte damals die NATO über den Vorfall und beschloss, weitere Truppen an die Grenze zu Belarus zu entsenden.
Ex-US-Präsident Donald Trump hat im Zivilverfahren um Vorwürfe des Finanzbetrugs eine weitere Schlappe erlitten. Ein New Yorker Berufungsgericht wies gestern einen Antrag des Republikaners zurück, den für Montag geplanten Prozessbeginn auf Eis zu legen. Damit dürfte der Zivilprozess um Trumps frühere Angaben zum Wert seiner Immobilien wie geplant zu Wochenbeginn starten.
Der 77-Jährige, der im kommenden Jahr das Weiße Haus zurückgewinnen will, hatte bereits am Dienstag eine schwere juristische Niederlage erlitten. Der in dem Fall zuständige Richter Arthur Engoron sah es als erwiesen an, dass Trump die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums in der Vergangenheit absichtlich zu hoch angegeben habe, um an bessere Konditionen etwa für Kredite zu gelangen. Der Immobilienmogul habe sich damit des „Betrugs“ schuldig gemacht.
Damit ist eine zentrale Frage in dem Verfahren bereits vor Prozessbeginn geklärt. Engoron strich außerdem Geschäftslizenzen für eine Reihe von Trump-Immobilien, darunter den berühmten Trump Tower in Manhattan. Die genauen Auswirkungen dieser Entscheidung sind noch unklar, Trump könnte aber die Kontrolle über wichtige Teile seines Immobilienportfolios verlieren.
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, hatte Trump und mehrere seiner Kinder im September 2022 wegen Vorwürfen des Finanzbetrugs verklagt. Die Familienholding Trump Organization soll zwischen 2011 und 2021 Vermögenswerte um mehrere Milliarden Dollar zu hoch angesetzt haben, um Kredite und Versicherungen zu vorteilhafteren Konditionen zu erhalten. Trump weist die Vorwürfe zurück, Richter Engoron entschied aber zugunsten von James.
Der Iran will nach Angaben der Marine eine dauerhafte Station in der Antarktis errichten. Das teilte die Nachrichtenagentur ISNA gestern unter Berufung auf den Kommandeur der iranischen Marine, Scharam Irani, mit. Die Aktivitäten sollen den Angaben zufolge vor allem Forschungszwecken dienen. Wann die Basis stehen soll, blieb unklar.
Die Antarktis ist ein staatsfreies Gebiet, dessen Nutzung der internationale Antarktisvertrag regelt. Darin sind die friedliche Nutzung, die Zurückstellung von nationalen Territorialansprüchen, internationale Zusammenarbeit in der Forschung und das Verbot militärischer Aktivitäten verankert. Bis heute ist die Zahl der Vertragsstaaten auf mehr als 50 angewachsen. Der Iran ist dem Vertrag aber nicht beigetreten.
Die Mitgliedsstaaten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben von Russland den sofortigen Abzug aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. Soldaten müssten sich zurückziehen, und die Anlage müsse wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht werden, hieß es in einer Resolution, die gestern Abend bei der jährlichen Generalkonferenz der IAEA in Wien verabschiedet wurde.
Außerdem forderte die Resolution, dass die IAEA-Beobachter, die dauerhaft in dem AKW stationiert sind, freien Zugang zu allen Bereichen der Anlage erhalten. Bisher ist dem Team der IAEA die Besichtigung mehrerer Reaktordächer verwehrt worden.
IAEA-Chef Rafael Grossi hatte sich zuletzt besorgt über die eingeschränkte technische Wartung und die russische militärische Präsenz im größten europäischen Kernkraftwerk geäußert. Grossi warnte außerdem angesichts der Kampfhandlungen rund um das frontnahe AKW wiederholt vor einem schweren Atomunfall.
Die Resolution wurde mit den Stimmen von 69 Staaten angenommen. Sechs Länder, darunter Russland, China und der Iran, stimmten dagegen. 32 Staaten, darunter Pakistan und Südafrika, enthielten sich der Stimme.
Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland heute den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Zwar kontrollieren die russischen Besatzer keine dieser Regionen ganz und mussten okkupierte Teile angesichts der Gegenoffensive der Ukraine wieder aufgeben.
Dennoch verfolgt die Atommacht in ihrem bereits seit mehr als eineinhalb Jahren dauernden Angriffskrieg weiter das Ziel einer kompletten Einnahme der Gebiete. Unter Bruch des Völkerrechts hatte Kreml-Chef Wladimir Putin die Regionen vor einem Jahr nach international nicht anerkannten Scheinabstimmungen zu neuen Regionen Russlands erklärt und das in der Verfassung verankert. Kein Land auf der Welt erkennt das an.
Das mit Teilnahme russischer Popstars wie Dima Bilan und Sergej Lasarew geplante Konzert will der Kreml vor allem als innenpolitische Machtdemonstration nutzen. Das Motto „Ein Land, eine Familie, ein Russland“ erinnere an Losungen wie in Nazi-Deutschland unter Diktator Adolf Hitler, kommentierte das unabhängige russischsprachige Portal „Medusa“.
30. September per Dekret Feiertag
Putin hatte gestern per Dekret den 30. September zum offiziellen Feiertag erklärt – zum „Tag der Vereinigung“ der Regionen mit Russland. An dem Tag vor einem Jahr unterzeichnete Putin im Kreml mit den von Moskau in den Regionen eingesetzten Statthaltern die Dekrete über die Einverleibung. Das Festkonzert soll die Menschen auf den neuen Feiertag einstimmen.
Moskaus Machtapparat ließ seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 immer wieder solche Konzerte, die eine breite Unterstützung der Russen für den Krieg demonstrieren sollen, organisieren. Dort hatte auch Putin Reden gehalten. Seine Auftritte werden aber vorher nicht angekündigt.
Oft werden laut Medien Angestellte des öffentlichen Dienstes, Beamte und Studenten gedrängt, die Konzerte zu besuchen. Angekündigt bei dem neuen Propagandakonzert sind auch Polina Gagarina, Nikolai Baskow, Grigori Leps und der ultranationalistische Sänger Shaman.
Eine Rakete, die im vergangenen November im Südosten Polens zwei Menschen getötet hatte, stammte polnischen Ermittlungen zufolge aus der Ukraine. Der polnische Justizminister Zbigniew Ziobro sagte gestern, eine Untersuchung polnischer Staatsanwälte sei zu dem „eindeutigen“ Ergebnis gekommen, „dass es sich bei dieser Rakete um eine ukrainische Rakete handelte“.
Bei der Untersuchung sei der Ort ermittelt worden, „von dem aus die Rakete abgefeuert wurde“, sagte Ziobro. Es habe sich um ein Geschoß aus sowjetischer Produktion gehandelt. Ziobro bedauerte zudem eine mangelnde Kooperation der Ukraine bei den Ermittlungen.
Die Rakete war im November im polnischen Dorf Przewodow in der Nähe der ukrainischen Grenze eingeschlagen und hatte zwei Menschen getötet. Schon damals hatten Polen und die NATO erklärt, der Einschlag sei wahrscheinlich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht worden, die zur Abwehr russischer Raketenangriffe abgefeuert worden war. Verantwortlich sei letztlich aber Moskau wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Wien verordnet strengere Regeln für den Erhalt von schutzwürdigen Altbauten. Sie sind Teil einer Bauordnungsnovelle, die noch heuer in Kraft treten soll. Vorgesehen ist auch die Einführung eines „Gebäudepickerls“.
Der seit zehn Tagen verletzt pausierende Marcel Sabitzer soll bei Borussia Dortmund laut Trainer Edin Terzic in der kommenden Woche wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. „Da werden wir sehen, für wie viel es reicht“, sagte der BVB-Coach gestern, einen Tag vor dem Ligaspiel gegen Hoffenheim. Das ist auch ein Hoffnungsschimmer für ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der auf ein Lazarett blickt.
Dass Daniel Ricciardo auch nächstes Jahr ein Stammcockpit bei AlphaTauri hat, lässt den 34-Jährigen neue Motivation finden. Der Australier war nach zwei Jahren bei McLaren erst in dieser Saison als Ersatzfahrer zu Red Bull zurückgekehrt. Im Juli löste er bei AlphaTauri den erfolglosen Niederländer Nyck de Vries als Teamkollegen des Japaners Yuki Tsunoda ab.
Nach einem Anstieg der Inflationsrate im August dürfte die Teuerung in Österreich im September wieder etwas nachgelassen haben. Der Grund sind besonders hohe Anstiege der Preise im September 2022, was die Inflation im heurigen September um diesen Effekt bereinigt.
Im August lag die Teuerung hierzulande bei 7,4 Prozent. Die Statistik Austria wird heuten ihre neueste Schnellschätzung veröffentlichen. Die Zahl ist auch wichtig für die Kollektivvertragsverhandlungen.
Österreich zählt in der Euro-Zone zu jenen Ländern mit hoher Inflation. In Deutschland ist die Teuerung im September laut Schnellschätzung auf 4,5 Prozent gefallen, den niedrigsten Wert seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. In der Euro-Zone lag sie zuletzt bei 5,2 Prozent.
Auch für den Euro-Raum wird heute eine Vorabschätzung der Verbraucherpreise für September veröffentlicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eigentlich eine Inflation von zwei Prozent als Optimalwert für die Wirtschaft im Euro-Raum an.
Die Onlineplattform Twitter (X) streicht drastisch die Zahl ihrer Beschäftigten zusammen, die gegen die Verbreitung von Falschinformationen zu Wahlen vorgehen sollen. Konzernbesitzer Elon Musk bestätigte teilweise einen Bericht des Onlinemediums The Information, wonach die Hälfte der Stellen in diesem Bereich wegfallen.
„Oh, ihr meint das Team für die ‚Integrität von Wahlen‘, das die Integrität von Wahlen untergrub?“, so Musk. „Ja, die sind weg.“
Der Schritt erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt: Im kommenden Jahr stehen weltweit mehr als 50 große Wahlen an, darunter die Europawahlen im Juni und die US-Kongress- und Präsidentschaftswahlen im November 2024.
Die von Musk eingesetzte Chefin Linda Yaccarino hatte diese Woche noch beteuert, die Onlineplattform baue ihr Wahlteam aus. Eine Auswertung der EU-Kommission war kürzlich zu dem Schluss gekommen, dass es von den großen Onlineplattformen bei Twitter den größten Anteil an Falschinformationen gibt. Musk war aus einer Vereinbarung für den Umgang mit Falschinformationen zwischen der EU und großen Onlinediensten ausgestiegen.
Im ersten Prozess in den USA gegen den US-Autohersteller Tesla wegen eines tödlichen Unfalls mit eingeschaltetem Autopiloten haben die Kläger dem Konzern schwere Vorwürfe gemacht. „Ein Autohersteller sollte seinen Kunden niemals experimentelle Fahrzeuge verkaufen“, sagte Anwalt Jonathan Michaels in seinem Eingangsstatement bei der Verhandlung in Riverside, Kalifornien.
In dem Prozess, der wegweisend für ähnliche Fälle in den USA sein könnte, geht es um einen Unfall mit einem Tesla Model 3. Der Wagen war 2019 auf einem Highway mit 105 Kilometern pro Stunde von der Fahrbahn abgekommen, hatte eine Palme gestreift und war in Flammen aufgegangen. Dabei wurde der Fahrer Micah Lee getötet und zwei Mitfahrer schwer verletzt.
In der Klage wird Tesla vorgeworfen, beim Verkauf des Fahrzeugs gewusst zu haben, dass der Autopilot und andere Sicherheitssysteme fehlerhaft waren. Anwalt Michaels sagte, als Lee 2019 für 6.000 Dollar das Tesla-Paket mit allen Selbstfahrfähigkeiten für sein Model 3 kaufte, sei das System noch in der Beta-Phase und damit nicht zur allgemeinen Nutzung bereit gewesen.
Tesla hat eine Haftung bestritten und erklärt, Lee habe Alkohol getrunken, bevor er sich ans Steuer gesetzt habe. Zudem sei unklar, ob der Autopilot zum Unfallzeitpunkt eingeschaltet gewesen sei. Die Kläger könnten aber argumentieren, dass Lees Blutalkoholgehalt unter dem gesetzlichen Grenzwert lag, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der Prozess dürfte voraussichtlich einige Wochen dauern.
Bei einem Schusswaffenangriff in Marseille sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Ein weiterer Mensch sei bei dem Vorfall gestern Abend verletzt worden, hieß es gegenüber der Nachrichtenagentur AFP aus Feuerwehr- und Polizeikreisen.
Die Tat ereignete sich auf offener Straße im Viertel Chutes-Lavie im zentral gelegenen vierten Arrondissement der südfranzösischen Hafenstadt. Der Täter sei in einem Fahrzeug geflohen.
Ein ausgebranntes Fahrzeug sei wenig später in einem Park nahe dem Tatort gefunden worden. Es war Polizeiangaben zufolge zunächst jedoch unklar, ob es sich um das Fahrzeug des Täters handelte. Ebenfalls unklar war zunächst, ob die beiden Tötungsdelikte im Zusammenhang mit dem in der zweitgrößten Stadt Frankreichs grassierenden Drogenhandel stehen.
In Marseille gibt es immer wieder schwere Schusswaffenattacken. Seit Anfang des Jahres wurden in der Stadt nach einer AFP-Zählung allein 42 Menschen bei Gewalttaten getötet, die mit dem Drogenhandel in Verbindung gebracht wurden.
Ein 32 Jahre alter Student aus Rotterdam hat nach Angaben der Polizei in einer Wohnung und einer Uniklinik drei Menschen erschossen. Der Mann sei festgenommen und die Schusswaffe sichergestellt worden, teilte Polizeichef Fred Westerbeke gestern Abend in der niederländischen Hafenstadt mit. „Wir sehen dies als eine gezielte Tat.“ Doch das Motiv sei noch unklar.
Am Nachmittag waren zunächst Schüsse in einer Wohnung im Westen Rotterdams gefallen, wie der Polizeichef schilderte. Der Mann habe eine 39-Jährige erschossen und deren 14 Jahre alte Tochter schwer verletzt. Sie erlag später ihren schweren Verletzungen.
Feuer gelegt
Dann hatte der Mann nach ersten Erkenntnissen Feuer gelegt. Der mutmaßliche Täter sei anschließend zur nahen Uniklinik gefahren. Dort habe er in einem Hörsaal das Feuer auf einen 46 Jahre alten Dozenten eröffnet, der dadurch starb. Der Verdächtige habe dann Feuer in der Klinik gelegt.
Die Polizei war schnell ausgerückt. Zwei Hubschrauber sowie Spezialeinsatzkräfte waren im Einsatz. Wenig später wurde der Verdächtige an der Helikopterplattform des Universitätskrankenhauses festgenommen.
Einige Abteilungen der Klinik wurden geräumt. Entsetzt standen Ärzte, Pflegepersonal, Studenten und auch Patienten vor dem Gebäude, wie auf TV-Bildern zu sehen war.
Motiv unklar
Warum der Mann zur Waffe gegriffen hatte, blieb vorerst unklar. Erste Ermittlungen ergaben, dass er in direkter Nähe der getöteten Frau und des Mädchens wohnte. Er trug militärische Kampfkleidung und eine kugelsichere Weste, wie Polizeichef Westerbeke sagte.
Er war selbst Student an der Erasmus-Universität. Ob er Unterricht bei dem getöteten Dozenten hatte, war zunächst unklar. Seit 2021 war er wegen Tierquälerei vorbestraft. Heute soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.
„Abscheuliche Tat“
Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. „Wir wurden aufgeschreckt durch eine abscheuliche Tat.“ Auch Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich entsetzt.
Das Königspaar drückte den Angehörigen und Opfern sein Mitgefühl aus. „Auch denken wir an alle, die während dieser schrecklichen Taten in Angst waren“, ließen König Willem-Alexander und Königin Maxima mitteilen.
Der 2014 im Alter von 83 Jahren verstorbene Schauspielstar Maximilian Schell soll jahrelang seine minderjährige Nichte sexuell missbraucht haben. Wie die „Bunte“ zuerst berichtete, beschreibt Marie Theres Relin, Tochter von Maximilians Schwester Maria Schell, die Übergriffe in dem Anfang Oktober erscheinenden Buch „Szenen keiner Ehe“, das sie gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Franz Xaver Kroetz verfasste und das primär ihre gemeinsame Ehezeit behandelt.
„Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen“, heißt es in dem Buch der 57-jährigen Schauspielerin. Die Übergriffigkeit der Männer sei von ihrer Mutter sogar geduldet worden, zitierte die „Bunte“ weiter. „Meine Mutter in ihrer dämlichen Männerverehrung hatte die pädophilen Neigungen sozusagen gefördert.“
Sie habe sich selbst verleugnet – „um des Friedens willen … die übermächtige berühmte Familie im Nacken, die mir die Luft zum Atmen nahm“.
Witwe will Aussagen nicht beurteilen
Schells Witwe Iva Schell (45) reagierte gegenüber der „Krone“. Sie könne nur so viel dazu sagen, dass sie den Schauspieler nur die letzten sieben Jahre seines Lebens gekannt habe. „Ich habe in dieser Zeit keinerlei solcher Dinge gehört, erlebt, beobachtet, oder dass es mir zugetragen worden wäre.“
Dass Relin jetzt mit ihren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit geht, finde sie problematisch, „wenn der Beschuldigte bereits seit zehn Jahren verstorben ist, sich nicht mehr wehren kann und gleichzeitig die Promotion für ein neues Buch gestartet wird“, so die Sängerin – zumal Relin schon ein Buch über ihre Familie ohne etwaige Anschuldigungen geschrieben habe.
Ein Richter im US-Bundesstaat Texas hat die Hinrichtung eines psychisch kranken Doppelmörders gestoppt. Bundesrichter Robert Pitman urteilte heute, es sei unbestritten, dass Scott Panetti „psychisch schwer krank ist und seit mehr als 40 Jahren unter chronischer Schizophrenie leidet“.
„Panettis psychische Krankheit hindert ihn dran, rational die Gründe des Staates für seine Hinrichtung zu verstehen“, erklärte der Richter weiter. Eine Vollstreckung des Todesurteils gegen den 65-Jährigen würde deswegen gegen das in der Verfassung verankerte Verbot von „grausamen oder ungewöhnlichen Strafen“ verstoßen.
Panettis Anwalt Gregory Wiercioch begrüßte die Entscheidung. Sie verhindere, dass Texas „Rache“ an einem unter Schizophrenie leidenden Mann nehme.
Panetti hatte 1992 die Eltern seiner Ehefrau erschossen, mit der er sich zerstritten hatte. Er nahm außerdem seine Frau und die dreijährige Tochter eine Nacht lang als Geiseln, bevor er sich ergab. Panetti war in den Jahren vor dem Doppelmord mehr als ein Dutzend Mal wegen Halluzinationen und psychotischer Episoden in Krankenhäusern behandelt worden.
Papst, Kennedy und Jesus „als Zeugen“
Bei dem Prozess verteidigte Panetti sich selbst, trug einen Cowboy-Anzug und wollte Papst Johannes Paul II., den 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy und Jesus Christus als Zeugen aufrufen. Er wurde 1995 zum Tode verurteilt.
Im Laufe der Jahre erhielt er im Kampf gegen eine Vollstreckung des Todesurteils viel Unterstützung, unter anderem von Psychiatern, früheren Richtern und religiösen Gruppen. Die Europäische Union rief die texanischen Behörden auf, Panetti die Todesstrafe zu ersparen.
Der Oberste Gerichtshof der USA hatte 1986 eine Hinrichtung von schwer psychisch Kranken verboten. Als entscheidendes Kriterium gilt dabei, ob ein Verurteilter begreifen kann, warum er hingerichtet werden soll.
Im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen sind 43 Katzen und ein Hund aus einem Haus gerettet worden. Die Tiere dürften sich laut Behörde teils in einem schlechten Zustand befunden haben. Ein Teil der Katzen wird nun im Tierschutzhaus Ternitz aufgepäppelt, berichten die „NÖN“.
Pikachu und seine Freunde sind derzeit ungewöhnliche Gäste im Amsterdamer Van Gogh Museum. Die Pokemon-Figuren wurden im Stil von bekannten Gemälden Vincent van Goghs (1853–1890) abgebildet und werden seit gestern ausgestellt. So ist Pikachu zum Beispiel mit einem grauen Filzhut gemalt, wie ihn auch der niederländische Maler auf einem Selbstporträt trug.
Das Museum arbeite mit Pokemon zusammen, „um neue Generationen zu erreichen“, wie Museumsdirektorin Emilie Gordenker sagte. Es gehe nicht darum, Reklame zu machen. „Pokemon ist eine Ikone der japanischen Bildkultur. Und Van Gogh war sehr interessiert an japanischer Druckkunst.“ Am ersten Tag der kleinen Ausstellung gab es aber vor allem Riesengerangel der Besucher um Pokemon-Souvenirs im Museumsshop.
Phalli, Vulven, Schnuller und scharfe Klingen – sie sind Teil eines „ironisch-kämpferischen Parcours“ durch das Werk der Künstlerin Renate Bertlmann, das ab heute in der üppigen Retrospektive „Fragile Obsession“ im Belvedere 21 entdeckt werden kann.
Das Kunstschaffen von Wien um 1900, die Klassische Moderne, Kunst nach 1945, Zeitgenössische Kunst und Fotografie stehen im Zentrum der Exponate der Kunstmesse Art Austria auf dem Areal des Wiener Eislaufvereins. Es gibt auch einige neue Schwerpunkte.
Auf der Großbaustelle der Landeskliniken in Salzburg für die Innere Medizin III sind nun Archäologen unterwegs. Die Männer und Frauen erforschen einen mehr als 200 Jahre alten Friedhof. Bevor mit dem Bau des neuen Spitalsgebäudes begonnen wird, legen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch bis zu 500 Skelette frei.
Stolze 884,5 Kilogramm bringt der schwerste Kürbis Österreichs auf die Waage. Das Team des Jugendzentrums Berndorf (Niederösterreich) hat damit bei der Kürbisstaatsmeisterschaft in Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) alle bisherigen heimischen Rekorde gebrochen.
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