Spanien-Wahlen: Prognosen sehen Gewinne für Konservative
Spaniens größte Oppositionspartei hat Prognosen zufolge bei den gestrigen Regional- und Kommunalwahlen heute Stimmengewinne verzeichnen können. Die Abstimmung wurde als Test für die Chancen der konservativen Volkspartei (PP) gesehen, bei den allgemeinen Wahlen am Jahresende den sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez abzulösen.
Allerdings konnte die PP nach diesen nicht offiziellen Zahlen nur in der autonomen Gemeinschaft Madrid auf eine absolute Mehrheit im Landesparlament hoffen. Dort könnte die streitbare regionale Regierungschefin Isabel Diaz Ayuso (PP) mit 70 bis 72 Sitzen allein regieren, wie aus den vom staatlichen TV-Sender RTVE veröffentlichten Ergebnissen von Nachwahlbefragungen hervorging.
Eine Ablösung zugunsten der PP bahnte sich auch in größeren Städten an, darunter in Sevilla. Mit aussagekräftigen Hochrechnungen auf Basis ausgezählter Wahlzettel wurde erst spät in der Nacht gerechnet.
PP auf Zusammenarbeit mit Rechtspopulisten angewiesen
In anderen autonomen Gemeinschaften wäre die PP nach diesen Zahlen auf die rechtspopulistische Vox angewiesen. Die PP bildete im vergangenen Jahr in der autonomen Gemeinschaft Kastilien und Leon eine Koalitionsregierung mit Vox. In Andalusien lässt sie sich als Minderheitsregierung von Vox tolerieren.
PP-Chef Alberto Nunez Feijoo ließ offen, ob sich seine Partei auf Regional- und Kommunalebene und eventuell auch auf Landesebene stärker mit Vox zusammentun würde.
Rund 36,6 Millionen Menschen waren zur Stimmabgabe aufgerufen. In zwölf der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften wurden die Regionalparlamente neu bestimmt. Zudem wurden die Stadträte und Bürgermeister der mehr als 8.000 Kommunen des Landes sowie der beiden autonomen Städte Ceuta und Melilla in Nordafrika neu gewählt.