Ukraine-Krieg

Unter dem Eindruck von Berichten über die möglicherweise gestartete ukrainische Gegenoffensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj von „besonders schwierigen Schlachten“ gesprochen.

Er habe gestern ein Treffen mit der Stawka, dem Oberkommando der Ukraine, abgehalten, sagte Selensykj in seiner abendlichen Videoansprache. „Wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf alle Richtungen, wo unsere Handlungen gebraucht werden und wo der Feind Niederlagen erleiden kann“, fügte er hinzu. Es sei um „unsere Defensivhandlungen, unsere Offensivhandlungen, unsere Gewinne an den Frontlinien“ gegangen.

Dann dankte Selenskyj allen Soldaten, „die sich in diesen Tagen in besonders schwierigen Schlachten befinden“. Darüber hinaus berichtete der ukrainische Staatschef über die weiter anhaltenden Rettungsaktionen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im südlichen Gebiet Cherson.

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin gesagt, dass die ukrainische Gegenoffensive vor einigen Tagen begonnen habe. Auch einige internationale Medien haben unter Berufung auf ukrainische Militärvertreter bereits berichtet, dass die Aktion zur Befreiung besetzter Gebiete wohl seit einigen Tagen laufe. Offiziell hält sich Kiew derzeit bedeckt, hatte allerdings auch vorab immer betont, dass es sich nicht zum Beginn der eigenen Offensive äußern werde.

Der große Kühlteich des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja rückt nach dem Dammbruch am Dnipro in den Fokus der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Der Druck auf den Deich rund um den Teich steige auf der Innenseite, da an der Außenseite der Pegel des aufgestauten Flusses stark gefallen sei, so die IAEA gestern Abend in Wien. Die Behörde, die Beobachter in dem russisch besetzten AKW stationiert hat, beobachte die Lage genau, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi.

Europas größtem Kernkraftwerk drohe zwar kurzfristig keine Gefahr, doch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und zunehmende militärische Aktivitäten würden für „erhebliche neue Schwierigkeiten“ sorgen, so Grossi. Zuvor hatte auch die Umweltorganisation Greenpeace vor einem Bruch des Kühlteichs gewarnt.

Grundsätzlich ist laut IAEA in dem Teich und in anderen Bereichen des AKW genug Wasser vorhanden, um die stillgelegten Reaktoren und die abgebrannten Brennstäbe für mehrere Monate zu kühlen, selbst wenn infolge der Zerstörung des Staudamms schon bald kein Wasser mehr aus dem sinkenden Dnipro-Reservoir gepumpt werden könnte.

Der AKW-Experte Georg Steinhauser von der Technischen Universität (TU) Wien sprach in der ZIB2 ebenfalls von einer „Entwarnung“. Da die Reaktoren des AKW bereits heruntergefahren worden seien, bedürfe es aktuell auch einer „deutlich geringeren Kühlleistung“. Ein Betrieb unter Volllast wäre aktuell nicht möglich, so der Experte. Die Kernspaltung sei aber unterbrochen. Dadurch mache die zu kühlende Hitze „nur ein Tausendstel dessen aus, was einmal war“.

Nach der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine bleibt die Lage für Tausende Menschen im überschwemmten Teil des Kriegsgebiets Cherson bedrohlich. Die Vereinten Nationen sprachen gestern von mindestens 17.000 Menschen, die vom Dammbruch betroffen sind – es könnten auch bis zu 40.000 sein, hieß es in Genf.

In dem von der Ukraine kontrollierten Teil des Gebiets Cherson teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin mit, 32 Ortschaften und mehr als 3.600 Häuser stünden unter Wasser. Mehr als 2.000 Menschen und Hunderte Tiere seien in Sicherheit gebracht worden. Prokudin rief die Menschen auf, ihre überschwemmten Häuser zu verlassen. Dem Gouverneur zufolge sank das Hochwasser um 20 Zentimeter im Vergleich zum Vortag. Der Pegel zeigte heute demnach 5,38 Meter an. Der im Stausee weiter sinkende Pegelstand bereitet auch mit Blick auf den Sommer zunehmend Sorge.

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Ausland

Zum sechsten Mal haben sich gestern erneut Tausende Bürger Belgrads bei einem Protest „Serbien gegen Gewalt“ eingefunden. Der Protestmarsch führte dieses Mal durch das Stadtzentrum zum serbischen Regierungssitz.

Demonstranten in Belgrad
APA/AFP/Oliver Bunic

Die von fünf proeuropäischen Parlamentskräften organisierten Proteste hatten Anfang Mai nach zwei Schießereien begonnen, bei denen in Belgrad und in dem Ort Mladenovac 18 Personen, mehrheitlich Volksschüler und junge Menschen, getötet wurden.

Zu Beginn des Protestes konnte man die Etüde in D-Dur von Friedrich Burgmüller hören. Es handelte sich um eine Aufnahme von einem drei Jahre zurückliegenden Musikwettbewerb. Gespielt wurde sie damals von einem der Opfer der Schießereien aus der Belgrader Volksschule, Vladislav Ribnikar.

Reihe von Forderungen an Regierung

Bei der Protestveranstaltung wurden erneut die Forderungen der Demonstranten und der Opposition verlesen. Unter anderem geht es um den Rücktritt des Innenministers Bratislav Gasic und des Chefs des BIA-Nachrichtendienstes, Aleksandar Vulin. Auch wird der Entzug von landesweiten Frequenzgenehmigungen für zwei TV-Sender – Pink und Happy – verlangt, welchen die Opposition vorwirft, seit Jahren Hass und Gewalt zu schüren.

Die Behörden haben bisher keine Bereitschaft gezeigt, auf die Forderungen einzugehen. Präsident Aleksandar Vucic und Ministerpräsidentin Ana Brnabic stellten am Mittwoch allerdings vorgezogene Parlamentswahlen in Aussicht. Zuletzt wurde in Serbien erst im vergangenen Jahr gewählt. Gleichzeitig wurden Lohnerhöhungen im Bildungs- und Gesundheitswesen, aber auch bedeutende Erhöhungen von Pensionen versprochen. Pensionisten gelten traditionell als zuverlässige Wähler der regierenden Serbischen Fortschrittlichen Partei.

Die kolumbianische Regierung und die Guerillaorganisation ELN haben bei Friedensverhandlungen einen halbjährigen Waffenstillstand vereinbart. Die Feuerpause soll ab 3. August für 180 Tage gelten. Ein entsprechendes Abkommen präsentierten unter anderem der kolumbianische Präsident Gustavo Petro und der Antonio Garcia genannte Anführer der marxistisch-leninistischen Nationalen Befreiungsarmee (ELN) gestern in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Die Kuba-Abkommen beinhalteten auch eine Vereinbarung über die Beteiligung der Zivilgesellschaft am Friedensprozess.

Die Gespräche in Havanna hatten am 2. Mai begonnen. Es handelte sich um die dritte Verhandlungsrunde, seit die linke Regierung von Petro, ein Ex-Guerillero der Gruppe M-19, die Gespräche mit der ELN im vergangenen November nach vier Jahren Pause wieder aufgenommen hatte. Die Vorgängerregierung des konservativen Präsidenten Ivan Duque hatte 2019 nach einem Bombenanschlag der Gruppe auf eine Polizeiakademie in Bogota mit 22 Todesopfern den Friedensprozess mit der ELN abgebrochen.

Der Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär brach 1964 aus. Etwa 220.000 Menschen kamen seitdem ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Im Jahr 2016 unterschrieben die Regierung und die größte Rebellengruppe FARC nach Gesprächen auf Kuba ein Friedensabkommen, einer neu gegründeten Partei der Ex-Kämpfer wurden fünf Parlamentsmandate garantiert. Einige FARC-Dissidenten lehnten das Abkommen ab und gingen in den Untergrund zurück.

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist erneut im Krankenhaus. Der 86-Jährige befinde sich in der Klinik San Raffaele in Mailand, wie die Nachrichtenagenturen ANSA und Adnkronos gestern meldeten. Es handle sich um Gesundheitschecks im Zusammenhang mit seiner chronischen Leukämie, wie es in einer von seinen Ärzten unterzeichneten Mitteilung der Mailänder Klinik hieß. Die Kontrollen entsprächen „normaler medizinischer Praxis“ und seien kein Grund zur Besorgnis.

Berlusconi wurde erst vor kurzer Zeit in der Klinik behandelt. Er kam Anfang April wegen einer Lungenentzündung in das Krankenhaus und wurde auch wegen seiner chronischen Leukämie behandelt. Rund zwei Wochen lag er auf der Intensivstation. Nach insgesamt 45 Tagen konnte er das Krankenhaus verlassen.

In den Jahren 1994 bis 2011 war der rechtspopulistische Politiker insgesamt viermal italienischer Ministerpräsident. Aktuell ist seine Partei an der Regierung beteiligt.

EU

Die 27 EU-Innenministerinnen und -minister haben sich am Donnerstagabend nach zähen Verhandlungen in einem Kompromiss auf strengere Asylregeln geeinigt. Während die einen darin einen „historischen Schritt“ sehen, sprechen die anderen von einem „historischen Fehler“. Nach der Einigung können die Verhandlungen mit dem EU-Parlament beginnen – dabei könnte es noch zu Änderungen kommen.

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Inland

Die SPÖ-Gremien werden am Dienstag über die noch vakanten Spitzenpositionen in der Partei entscheiden. Wie der APA berichtet wurde, tagen am Vormittag Präsidium und Vorstand. Ab Mittag werden dann die Gremien des Klubs zusammenkommen. Zu besetzen hat Parteichef Andreas Babler die Bundesgeschäftsführung, der Klub wählt eine neue Fraktionsleitung.

Pamela Rendi-Wagner bleibt zwar noch bis Monatsende im Nationalrat, jedoch nicht als Klubobfrau. Wer ihr in dieser Funktion nachfolgt, ist unklar. Kandidaten gibt es zahlreiche, etwa Babler-Unterstützerin Julia Herr und Frauenchefin Eva Maria Holzleitner. Als Zugeständnis an die Babler zuletzt unterstützende Wiener Stadtpartei käme auch Finanzsprecher Jan Krainer in Frage. Das Lager von Hans Peter Doskozil könnte man etwa mit Gesundheitssprecher Philip Kucher gnädig zu stimmen versuchen.

Genauso wichtig ist die Neubesetzung der Bundesgeschäftsführung, die seit dem Parteitag vergangene Woche vakant ist, da sich Parteimanager Christian Deutsch mit der Veranstaltung zurückgezogen hat. Die Kandidatenriege hier ist ähnlich, nachdem Gewerkschafter Willi Mernyi wieder einmal abgewunken hat. Aktuell koordiniert in der Löwelstraße der Leitende Sekretär für Organisation Christian Sapetschnig, stellvertretender Bezirksvorsteher in Wien-Alsergrund.

Babler für Neuwahlen

Der neue SPÖ-Chef selbst hat sich unterdessen für Neuwahlen ausgesprochen. „Ich bin bereit für Neuwahlen. Je schneller das Land eine Perspektive kriegt, die eine Verbesserung für die meisten Menschen in diesem Land bedeutet, desto besser“, sagte er dem „Standard“ (Samstag-Ausgabe). Darauf angesprochen, dass der nächstmögliche Wahltermin im September stattfinden könne, meinte Babler, man habe gesehen, „dass wir in kürzester Zeit eine Kampagne aufstellen können“.

Kritik aus den eigenen Reihen – so hatte Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer sich etwa für ein Beibehalten einer Tiroler Migrationspolitik ausgesprochen – habe er intern geklärt, wie Babler im „Standard“ ausführte. Man könne ihn „24/7 anrufen“. Tirol habe „keine Migrationspolitik, die ich kennen würde“, konnte er sich einen Seitenhieb nicht ersparen.

Ludwig: „Babler steht für Markenkern der SPÖ“

Wiens Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Ludwig zeigte sich überzeugt, dass in der Sozialdemokratie Ruhe einkehren werde, wie er in „Wien heute“ betonte. „Für alle, die Verantwortung tragen, sollte klar sein, dass jetzt der Zeitpunkt ist, Geschlossenheit zu signalisieren. Alles andere wäre eine Selbstmordroute, die man einschlagen würde“, meinte er. Kompromisse seien in einer Demokratie wie in einer demokratischen Partei notwendig. Babler stehe für den „Markenkern der Sozialdemokratie“ – mehr dazu in wien.ORF.at.

Austritt nach Wahldebakel

Zufrieden sind freilich längst nicht alle – und in der aktuellen Situation wird Parteiaustritten auch besondere Aufmerksamkeit zuteil: Der frühere Salzburger Wohnbaulandesrat Walter Blachfellner ist nach 52 Jahren aus der SPÖ ausgetreten, wie er dem ORF sagte. Als Grund gab er eine „präpotente Haltung vieler Funktionäre“ an, konkret nannte er die „Wiener Genossen“, „die Frauen“ und die „Privatangestelltengewerkschaft“. Man könne nicht die Mitglieder „overrulen“, meinte Blachfellner mit Verweis darauf, dass bei der Mitgliederbefragung Doskozil gewonnen hatte, am Parteitag dann aber Babler die Nase vorn hatte.

Mehr dazu in salzburg.ORF.at

Nach dem Ende des Ermittlungsverfahrens gegen Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sind auch die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) eingestellt worden. Das sagte Tittler gegenüber der APA, es ging um angebliche Vorteilsannahme zur Beeinflussung.

Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at

Wallner-Verfahren: Opposition skeptisch

Mit der Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen Wallner ist die Sache für die Opposition nicht vom Tisch: Das Strafrecht sei nicht der einzige Maßstab für Korruption. Vetternwirtschaft zwischen ÖVP und Wirtschaftsbund sei mit der Einstellung des Verfahrens nicht ausgeräumt, heißt es zum Beispiel von NEOS.

Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt begehrt vom Steiermärkischen Landtag abermals eine Auslieferung von FPÖ-Landeschef Mario Kunasek. Diesmal geht es nicht um die Finanzcausa der FPÖ Graz, diesmal geht es um den privaten Hausbau Kunaseks, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Mehr dazu in steiermark.ORF.at

Nachdem der ÖGB einen von NGOs organisierten „Friedensgipfel“ für die Ukraine doch nicht in seinen Räumlichkeiten haben wollte, haben die Organisatoren eine neue Location gefunden. Die Veranstaltung werde am Wochenende im Lorely-Saal in der Penzinger Straße stattfinden.

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Wirtschaft

Die Schweizer Großbank UBS hat sich kurz vor dem Abschluss der Übernahme ihrer Konkurrentin Credit Suisse mit der Regierung über die Details einer Verlustgarantie geeinigt. Der Vertrag über technische Details wurde gestern mit dem Finanzministerium unterzeichnet. Die Garantie ist auf neun Milliarden Franken (9,2 Mrd. Euro) begrenzt. Ebenso ließ sich der Bund zusichern, dass die Bank ihren Hauptsitz in der Schweiz behält. Die Übernahme soll am Montag abgeschlossen werden.

Die neue Bank wird nach Angaben von UBS-Chef Sergio Ermotti eine Bilanzsumme von rund 1,6 Billionen Dollar (rund 1,5 Billionen Euro) haben. Sie solle auf 1,35 bis 1,4 Billionen Dollar reduziert werden, sagte Ermotti am Swiss Economic Forum in Interlaken. Das wären rund 35 Prozent mehr als die UBS allein hat. Ermotti bekräftigte, dass die UBS die Risiken im Investment Banking reduzieren und die Ertragskraft im Asset Management steigern will.

Die UBS erhält erst mit dem Vollzug der Übernahme kommenden Montag volle Einsicht in alle Unterlagen der Credit Suisse und kann erst dann beginnen, die Risiken richtig abzuschätzen. Wenn bei der Abwicklung von Krediten, Derivaten und anderen strukturierten Produkten Verluste anfallen, trägt die UBS laut Vertrag die ersten fünf Mrd. Franken selbst. Liegen die Verluste höher, werden die neun Mrd. Franken aus der Staatskasse herausgezogen. Bei weiteren Verlusten muss die UBS wieder allein einspringen.

Trotz Drucks von der Politik geben die Energieanbieter billigere Einkaufspreise von Gas und Strom nur schleppend an Kunden weiter. Gerade bei Neukundenverträgen seien die Energiepreise immer noch hoch, kritisiert die E-Control auch konkret die Wien Energie.

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Beim Zuckerrübenanbau haben Bauern wieder vermehrt mit dem Rüsselkäfer zu kämpfen. Bis vor Kurzem gab es ein wirksames Mittel, die Neonicotinoide. Diese sind seit heuer aus Umweltschutzgründen EU-weit ausnahmslos verboten. Die Landwirte fordern, sie wieder zuzulassen.

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Sport

Das Stade Charlety in Paris hat sich gestern Abend als guter Boden für Weltrekorde erwiesen. Denn dank der Kenianerin Faith Kipyegon und Lamecha Girma aus Äthiopien gab es im Rahmen der Diamond League über 5.000 Meter der Frauen bzw. im Hindernisrennen über 3.000 Meter bei den Männern neue Bestmarken zu bejubeln. Auch auf einer selten gelaufenen Meilendistanz wurde ein Rekord ausgelöscht.

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Mit dem 1880 gegründeten Manchester City Football Club und dem 1908 aus der Taufe gehobenen Football Club Internazionale Milano, besser bekannt als Inter Mailand, stehen sich heute Abend (21.00 Uhr) im Finale der Champions League zwei Traditionsclubs gegenüber. Aber nur dank der milliardenschweren Investoren aus Abu Dhabi bzw. China haben beide Clubs überhaupt die Chance auf den Titel.

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Österreichs Minigolf hat in Voitsberg ein Zuhause gefunden, das auch international für Aufsehen sorgt. Christian Gobetz, Präsident des Österreichischen Minigolfverbandes, baute in der steirischen Stadtgemeinde eine Anlage auf, die von Spitzenathletinnen und -athleten aus aller Welt besucht wird. Der zweiten Teilnahme bei den Sport Austria Finals (SAF) blickt man mit Vorfreude entgegen.

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Chronik

In Graz sind gestern wieder heftige Gewitterschauer niedergegangen. Schon am Donnerstag führten starke Regenfälle in der Steiermark zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Allein in der Landwirtschaft kam es dabei zu einem Schaden von 750.000 Euro.

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In Obertilliach sind 33 Schafe tot aufgefunden worden, hat es gestern vom Land Tirol geheißen. Mehr als 20 Tiere werden noch vermisst. Vermutlich handle es sich um Risse durch einen Wolf bzw. große Beutegreifer. Derzeit laufen noch die Erhebungen.

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Ein Polizeisportler sieht sich nach einem Parkplatzstreit in der Leopoldstadt mit Vorwürfen um eine gefährliche Drohung, eine verbotene Waffe und den Verdacht der versuchten Anstiftung zum Amtsmissbrauch konfrontiert.

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Extreme Kälte, ein Massenansturm und Nachlässigkeit bei den Sicherheitsvorkehrungen haben die in diesen Tagen zu Ende gehende Saison am Mount Everest in diesem Jahr besonders gefährlich gemacht. 17 Menschen kamen beim Gipfelsturm ums Leben oder gelten als vermisst.

Ein Nepalesischer Sherpa trägt einen Bergsteiger vom Mount Everest
Reuters/Gelje Sherpa
Ein Sherpa transportiert einen Überlebenden aus der Todeszone

„Diese Saison war insgesamt sehr schlecht“, sagte Mingma Gyalje Sherpa, der für das Unternehmen Imagine Nepal Trek Gipfelbesteigungen organisiert. „Der Hauptgrund war, dass das Wetter extrem kalt war, aber es gab auch Fahrlässigkeit.“

Zehn der zwölf Toten und fünf Vermissten dieser Saison sind Ausländer, damit ist ihr Anteil an den jährlichen Opfern so hoch wie nie zuvor. Viele Bergsteiger aus dem Ausland seien schlecht vorbereitet gewesen auf die enorme körperliche und mentale Herausforderung, den 8.849 Meter hohen Gipfel zu erklimmen, so Mingma Gyalje Sherpa.

Veranstalter ziehen Bilanz

Während die letzten Such- und Rettungstrupps in diesen Tagen ihre Arbeit beenden und das Basislager am Fuß des Mount Everest abgebaut wird, ziehen die Veranstalter Bilanz. Die meisten der Todesfälle hätten durch „verpflichtende Sicherheitsauflagen“ vermieden werden können, sagte Lukas Furtenbach vom Tiroler Expeditionsanbieter Furtenbach Adventures.

„Diese Unfälle weisen alle ein ähnliches Muster auf“, so Furtenbach. Hinzugekommen sei ein Mangel an Sauerstoffvorräten: „Dass Sauerstoffflaschen mehrerer Teams einschließlich unseres eigenen gestohlen wurden, zeigt zwei der Hauptprobleme dieser Saison: Sauerstofflogistik und Sicherheitsstandards.“

Auch Mingma Gyalje Sherpa meinte, dass einige der Opfer hätten verhindert werden können, wenn alle Vorräte vorhanden gewesen wären. Drei Mitglieder seines Teams, das die Route zu Saisonbeginn einrichtete, starben durch einen herabstürzenden Eisblock. Viele weitere nepalesische Bergführer und Träger erlitten bereits früh in der Saison Erfrierungen, sagte er.

Mehrere Rekorde am Everest

Dieses Jahr sei zudem das kälteste am Mount Everest gewesen, das sie je erlebt hätten, berichten erfahrene Bergführerinnen und -führer. „Es war bis zu minus 40 Grad kalt“, sagte Mingma Gyalje Sherpa. Üblich seien minus 28 Grad.

Nepal stellte in dieser Saison eine Rekordzahl von 478 Genehmigungen für ausländische Bergsteiger aus, insgesamt etwa 600 Bergsteiger und Bergführer erreichten am Ende den Gipfel. Unter den Expeditionsanbietern herrscht dabei harte Konkurrenz, und es ist zu befürchten, dass manche Unternehmen bei der Sicherheit sparen.

Kultur

Am 23. Juni findet die Premiere des Theaterstücks „Alma – a Show biz ans Ende“ im Südbahnhotel auf dem Semmering statt. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Die Südbahnhotel Kultur GmbH und Paulus Mankers Alma Theaterproduktion GmbH stehen mittlerweile vor Gericht.

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Science

Wie CNN berichtet, haben Archäologinnen und Archäologen in Großbritannien mehr als 50 römische Pinzetten ausgegraben, die die „Besessenheit“ der antiken Kultur von Haarlosigkeit offenbaren. Die einfachen Werkzeuge wurden nicht nur zum Zupfen der Augenbrauen verwendet, sondern auch zum Entfernen unerwünschter Haare – auch in den Achselhöhlen.

Die Pinzetten sind Teil einer größeren Ausstellung eines Museums im britischen Dorf Wroxeter, dass in der Antike unter dem Namen Viriconium Cornoviorum bekannt war und eine der am besten erhaltenen römischen Städte in Großbritannien ist. Es sind mehr als 400 Artefakte zu bestaunen, die das Streben der Römerinnen und Römer nach Sauberkeit und Schönheit veranschaulichen.

Pinzetten als „beliebtes Accessoire“

Der Kurator des Museums, Cameron Moffett, sagte, dass der Fund einer der größten seiner Art in Großbritannien sei. Das deute vor allem darauf hin, dass Pinzetten ein „beliebtes Accessoire“ gewesen seien.

„Der Vorteil der Pinzette war, dass sie sicher, einfach und billig war, aber leider nicht schmerzfrei“, sagte er. Viele Menschen besaßen zudem ihre eigenen persönlichen Reinigungssets, zu denen ein Ohrlöffel, ein Nagelreiniger und eine Pinzette gehörten.

Auch Männer entfernten ihre Körperhaare

Die Pinzette, die heute meist mit der Formung von Augenbrauen in Verbindung gebracht wird, wurde bei den Römern laut English Heritage zur allgemeinen Haarentfernung verwendet, auch zum Zupfen von Achselhaaren.

„Es mag manche überraschen, dass im römischen Britannien die Entfernung von Körperhaaren bei Männern ebenso üblich war wie bei Frauen“, so Moffett. Besonders bei Sportarten, die nur wenig Kleidung erforderten, war es jedoch gesellschaftlich üblich, dass Männer ihre sichtbaren Körperhaare entfernten.

Die Haarentfernung wurde vor allem von Sklavinnen und Sklaven durchgeführt und konnte sehr schmerzhaft sein. Laut English Heritage beschwerte sich der römische Autor und Politiker Seneca sogar einmal in einem Brief über die Schmerzensschreie in den Bädern.