Ausland

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat Donnerstagabend (Ortszeit) vor der UNO-Generalversammlung in New York ein Plädoyer für einen „vernünftigen und pragmatischen Multilateralismus“ gehalten und effiziente Reformen eingefordert. Die internationale Zusammenarbeit müsse erneuert und neu kalibriert werden. Schallenberg unterstrich laut Redetext seine Forderung nach einer Umgestaltung des UNO-Sicherheitsrats. Derzeit befinde sich die Welt „in einem traurigen Zustand“.

Die aktuelle Zeit gehöre „unbestreitbar zu den schwierigsten der jüngeren Geschichte“, gab der ÖVP-Minister eine düstere Bestandsaufnahme ab und nannte einige Beispiele: „Die höchste Zahl gewaltsamer Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg, einschließlich eines umfassenden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Eine sich verschärfende globale Klimakrise. Extreme Wetterereignisse, die überall auf der Welt Verwüstungen anrichten. Zunehmende Armut, soziale Spaltungen und ein Rückschritt bei den Menschenrechten und den in den vergangenen Jahrzehnten hart erarbeiteten Entwicklungserfolgen.“

„Die Welt scheint sich in einem traurigen Zustand zu befinden, und man fragt sich, ob nicht noch Schlimmeres auf uns zukommt“, betonte Schallenberg. „Wir leben tatsächlich in einer Zeit der Unsicherheit.“ Schon jetzt seien „Verschiebungen und Risse in unseren Handelssystemen, Sicherheitssystemen und multilateralen Systemen“ zu bemerken. Dies führe zu einem „Gefühl der Unsicherheit und des Unbehagens“, so Schallenberg, „zu dem Gefühl, in einem permanenten Ausnahmezustand zu leben.“

In dieser Welt des Wandels würden die Bürger zu recht Antworten erwarten und es sei Aufgabe der Politiker, hoffnungsvolle, aber realistische Visionen zu formulieren. „Das bedeutet, die Welt so zu sehen, wie sie ist, mit klarem Verstand und ohne rosarote Brille.“

Nach der Eroberung der Region Bergkarabach durch Aserbaidschan haben die Vereinten Nationen Gespräche zwischen den Konfliktparteien angemahnt. „Ein echter Dialog zwischen der Regierung Aserbaidschans und Vertretern der Region sowie die uneingeschränkte Beteiligung Armeniens und Aserbaidschans am Normalisierungsprozess sind der einzige nachhaltige Weg nach vorne“, sagte der zuständige UNO-Beauftragte Miroslav Jenca gestern in New York in einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates zu dem Konflikt.

Oberste Priorität habe der Schutz der Zivilbevölkerung. Kampfhandlungen müssten dauerhaft eingestellt werden, sagte Jenca weiter. Die humanitäre Lage in der Region sei fragil.

Furcht vor Vertreibung

Aserbaidschan hatte die auf seinem Staatsgebiet gelegene, mehrheitlich von Armeniern und Armenierinnen bewohnte Region Bergkarabach seit Dienstagfrüh mit Raketen und Artillerie angegriffen, um sie zu erobern. Am Mittwoch gab das militärisch unterlegene Armenien auf.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner befürchten nun, aus ihrer Heimat vertrieben oder – wenn sie bleiben – zum Ziel aserbaidschanischer Gewalt zu werden. Durch die Kämpfe der vergangenen Tage wurden laut armenischen Medien mindestens 200 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt.

Armenien: „Ethnische Säuberungen“

Armenien warf Aserbaidschan im Konflikt um Bergkarabach vor, mit „ethnischen Säuberungen“ gegen die armenische Bevölkerung vorzugehen. „Die Intensität und Grausamkeit der Offensive macht deutlich, dass die Absicht darin besteht, die ethnische Säuberung der armenischen Bevölkerung von Bergkarabach abzuschließen“, so der armenische Außenminister Ararat Mirzoyan.

Der Außenminister von Aserbaidschan, Jeyhun Bayramov, verteidigte das Vorgehen als Einsatz gegen armenische Terroristen. „Was Armenien der internationalen Gemeinschaft als Angriff auf friedliche Bewohner der Region Karabach in Aserbaidschan darzustellen versucht, sind in Wirklichkeit Anti-Terror-Maßnahmen Aserbaidschans“, sagte Bayramov.

In Indien hat das Parlament einer Gesetzesänderung zugestimmt, wonach ein Drittel der Sitze im Unterhaus sowie in Regionalparlamenten für Frauen reserviert werden sollen. Nach elf Stunden Debatte votierten gestern alle 215 Abgeordneten des Oberhauses für die Änderung, wie es aus dem Parlament hieß.

Bis die Reform aber tatsächlich in Kraft tritt, dürfte es lange dauern – Beobachter sprechen von frühestens dem Jahre 2029. Die Änderung war erstmals bereits im Jahr 1996 vorgeschlagen, aber von vielen konservativen Abgeordneten lange abgelehnt worden. Frauen sind derzeit im Unterhaus deutlich in der Minderheit.

Die Zustimmung der Regionalparlamente der Bundesstaaten zu der Änderung wird erwartet. Bevor die Reform aber dann tatsächlich in Kraft treten kann, soll es zunächst noch eine Volkszählung geben.

Anschließend sollen je nach Bevölkerungsgröße der einzelnen Bundesstaaten die Sitzzahlen angepasst werden. Am Vorabend hatte bereits die Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus der Änderung zugestimmt.

Der oberste Demokrat im US-Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, hat den Republikanern vorgeworfen, das Land durch einen parteiinternen „Bürgerkrieg“ zu sabotieren. „Es ist ein Bürgerkrieg, der die Fähigkeit des Kongresses beeinträchtigt, die Angelegenheiten des amerikanischen Volkes zu regeln und Probleme im Namen der einfachen Amerikaner zu lösen“, sagte Jeffries gestern in Washington.

„Die Republikaner im Repräsentantenhaus werden weiterhin von den extremsten Elementen ihrer Fraktion als Geisel genommen, und das schadet dem amerikanischen Volk“, sagte Jeffries. Die Lage sei ernst. In wenigen Tagen drohe durch die parteiinternen Kämpfe um den Haushalt eine erzwungene Stilllegung der Regierungsgeschäfte.

Die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts endet mit Ablauf dieses Monats. Bis Ende September muss also ein neuer Bundeshaushalt beschlossen werden, um die Zahlungsunfähigkeit der Regierung abzuwenden. Das wird jedoch durch parteiinterne Kämpfe bei den Republikanern erschwert, die derzeit die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen.

Der vom Militär gestürzte Präsident Nigers, Mohamed Bazoum, zieht gegen die Putschisten vor Gericht. Bazoum, seine Frau und sein Sohn reichten beim Gerichtshof der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS Klage wegen Freiheitsberaubung und Verletzung der Verfassung ein, wie Bazoums Anwalt Mohamed Seydou Diagne gestern sagte.

Die drei werden seit dem Putsch am 26. Juli im Präsidentenpalast in Nigers Hauptstadt Niamey festgehalten. Der Chef der Präsidialgarde, Abdourahamane Tiani, hat mit anderen Militärs die Macht übernommen und sich zum Übergangspräsidenten erklärt.

Dem Anwalt zufolge verfügte die Junta als Reaktion auf die Klage, dass Bazoum und seine Familie statt täglich nur noch einmal die Woche frische Lebensmittel und Besuch von ihrem Arzt erhalten sollten.

Um die Präsidentenfamilie hatte es weltweit Sorgen gegeben, da sie nach dem Putsch ohne Stromversorgung, Nachschub an Lebensmitteln und Zugang zu medizinischer Versorgung festgehalten wurde. Mitte August hatte die Junta erstmals einen Arzt zu dem Präsidenten gelassen, der mittlerweile täglich kam. Strom hat die Familie weiterhin keinen.

Inland

Ein Verbot von Konversionstherapien, also Behandlungen, die darauf abzielen, queere Jugendliche umzupolen, ist weiterhin nicht absehbar. Vielmehr herrscht Stillstand bei den Verhandlungen, wie parlamentarische Anfragen nun zeigen. Die Grünen-Ministerien warten auf eine Rückmeldung der ÖVP, ein ÖVP-Ministerium verweist wiederum auf ein grünes Ministerium.

Anlass für die parlamentarische Anfrage der SPÖ waren Medienberichte vom Juni, wonach sich ÖVP und Grüne nicht auf einen Entwurf einigen könnten. Eigentlich hätten die Regierungsparteien damals einen Gesetzesantrag im Nationalrat einbringen wollen, dieser scheiterte aber an unterschiedlichen Haltungen, ob von dem Verbot auch Behandlungen an Trans-Personen abgedeckt werden sollen.

Die ÖVP behauptete, der Entwurf hätte „eins zu eins“ eine einstimmige Entschließung zum Verbot von Konversionstherapien in Bezug auf sexuelle Orientierung aus dem Jahr 2021 (alle Parteien waren dafür) umgesetzt. Die Grünen entgegneten, dass der ÖVP seit Oktober 2022 ein Entwurf vorliege, der auch ein Verbot von Konversionstherapien an Trans-Personen vorsieht.

Aufforderungen „bislang nicht nachgekommen“

Justizministerin Alma Zadic und Sozialminister Johannes Rauch (beide Grüne) hielten in ihren aktuellen parlamentarischen Anfragebeantwortungen gleichlautend fest, dass sich seitdem nichts geändert habe. Aus ihrer Sicht gebe es „einen fertigen Gesetzesentwurf, der, sobald der Koalitionspartner zustimmt, umgehend dem parlamentarischen Prozess zugeleitet werden kann“.

Der Koalitionspartner sei seit Juni „daher zu weiteren Gesprächen zu diesem wichtigen Vorhaben aufgefordert“ worden, heißt es weiter. Dieser Aufforderung sei die ÖVP „bislang nicht nachgekommen“. Bundeskanzleramtsministerin Susanne Raab (ÖVP) verwies in ihrer Beantwortung auf die „legistische Zuständigkeit“, die bei Zadic und Rauch liege.

Bereits verboten sind derartige „Therapien“ unter anderem in Kanada, Frankreich, Israel und Deutschland.

Beim Finanzausgleich hakt es weiter. Bei einem Treffen der Landesgesundheitsreferentinnen und -referenten mit Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) wurde kein Einvernehmen erzielt, wie die Kärntner Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) als Vertreterin des aktuellen Vorsitzlandes gestern in einer Aussendung betonte.

Die Länder hätten viele Vorschläge zur Weiterentwicklung und für nachhaltige Reformen gemacht. Aber es brauche vor allem eine Klärung der Finanzierung des Fundaments der Patientenversorgung.

Prettner bedauert Vorgehensweise

Rauch habe, so Prettner, zugesagt, dass er diese Frage mit dem Finanzminister besprechen werde. Dem Minister gegenüber war betont worden, dass die laufende Unterfinanzierung des Gesundheitssystems und auch künftige Problemstellungen aus Teuerung und Personalkostenentwicklung die zentralen Herausforderungen des ambulanten und stationären Systems seien.

Der Vorschlag über die Absicherung der Finanzierung sei aber vom Minister nicht mitgetragen worden, bedauerte Prettner.

Rauch: „Geld gegen Reformen“

Das Motto sei „Geld gegen Reformen“, schrieb Rauch seinerseits auf Twitter (X). Man dürfe nicht nur über Geld sprechen, es gehe auch darum, wofür man das Geld verwende. Das habe er im Gespräch mit den Gesundheitslandesrätinnen und -räten auch deutlich gemacht.

Gesundheitsreform bedeute schließlich, strukturelle Änderungen umzusetzen – also mehr Kassenärztinnen und -ärzte, „längere Öffnungszeiten, mehr digitale Anwendungen, mehr Vorsorge“. In den nächsten Wochen werde sich zeigen, „ob sich die Einsicht in die Notwendigkeit von Reformen durchsetzt“.

Ukraine-Krieg

In Russland sind laut einer UNO-Expertin seit der Invasion im Nachbarland Ukraine mehr als 20.000 Menschen wegen Teilnahme an friedlichen Demonstrationen festgenommen worden. Es habe mehr als 600 Anklagen wegen „Antikriegsaktivitäten“ geben, berichtete die Bulgarin Mariana Katzarova gestern bei der Debatte über die Lage in Russland im UNO-Menschenrechtsrat in Genf. Sie erinnerte an Oleg Orlow von der Menschenrechtsorganisation Memorial, der unter den Angeklagten ist.

Memorial erhielt vor einem Jahr den Friedensnobelpreis. Orlow drohen 15 Jahre Haft. Der Rat hatte Katzarova 2022 als Sonderberichterstatterin über die Menschenrechtslage in Russland eingesetzt. Russland erkennt ihr Mandat nicht an, sie durfte nicht ins Land reisen. Die russische Regierung verzichtete gestern im Menschenrechtsrat auch auf das Recht, zu dem Bericht von Katzarova Stellung zu nehmen.

Die Menschenrechte würden in Russland seit Jahren immer stärker beschnitten, schrieb Katzarova in ihrem Anfang der Woche vorgelegten Bericht. Moskau habe seine Aktivitäten in dieser Richtung seit der Invasion der Ukraine im Februar 2022 noch verschärft.

Umwelt & Klima

Der Oberste Gerichtshof in Brasilien hat in einer wegweisenden Entscheidung den Anspruch indigener Völker auf die Ausweisung von Schutzgebieten gestärkt. Mit dem Votum von zwei weiteren Richtern gestern lehnt nun eine Mehrheit von sieben der elf Richter eine von der mächtigen Agrarlobby unterstützte Regelung ab, welche die Ausweitung und Zuteilung indigener Schutzgebiete erschwert.

Sie sieht vor, dass nur Land als Schutzgebiet anerkannt werden darf, das zum Zeitpunkt der Verkündung der aktuellen Verfassung im Jahr 1988 von Indigenen bewohnt wurde.

Indigene Gruppen hatten argumentiert, dass eine solche Vorgabe ihre Rechte verletze, da viele ihrer Vorfahren unter anderem während der Militärdiktatur in den Jahren 1964 bis 1985 von ihrem angestammten Land vertrieben worden seien.

„Unbezahlbare Schuld“ gegenüber Indigenen

Die Richterin Carmen Lucia verwies auf die „unbezahlbare Schuld“ der brasilianischen Gesellschaft gegenüber den indigenen Völkern und stellte fest, dass „es keinen Rückschritt bei den anerkannten Rechten geben darf“. Ihr Richterkollege Luiz Fux betonte: „Diese Ländereien müssen unter dem Schutz des Staates stehen.“

Fachleute sehen die Schutzgebiete als Bollwerk gegen die Abholzung des Amazonas-Regenwalds – und somit als wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Wirtschaft

Der Tourismus in Österreich hat sich nach dem Tief wegen der Coronavirus-Pandemie nach Gästezahlen inzwischen wieder erholt, wie eine Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeigt: Die Zahl der Nächtigungen lag in der ersten Sommerhälfte 2023 sogar über dem Niveau von 2019, vor CoV. Ob der Rekord zu halten ist, ist allerdings fraglich. Und auf den Sommertourismus kommen Veränderungen zu.

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Steyr Automotive, das frühere Werk von MAN Steyr, kommt nicht zur Ruhe. Bis zu 100 Leiharbeiter sollen ihren Job verlieren. Weitere 200 könnten im Oktober in Kurzarbeit geschickt werden, und Stammkräfte werden in andere Abteilungen verlegt. Der Grund sind Lieferprobleme bei einem Kunden, in den man eigentlich große Hoffnungen setzt.

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Sport

Ungeachtet anhaltender Querschüsse soll die Vorstandswahl des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC) mit der Wiederbestellung von Präsident Karl Stoss heute abgewickelt werden. Die Hauptversammlung des ÖOC ist aufgerufen, in Wien über die Besetzung der Spitzenfunktionen abzustimmen. Die Namensliste für die prestigeträchtigen Posten lag erst nach heftigen Kontroversen vor. Auch das Ergebnis eines Schlichtungsverfahrens zeigte gestern, wie zerfahren die Situation ist.

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Die Niederlage in Singapur soll für Red Bull Racing ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein. Eine Woche nach dem Stadtkurs, auf dem für Max Verstappen und Sergio Perez nur die Ränge fünf und acht herausgeschaut haben, will der österreichisch-britische Rennstall am Sonntag (7.00 Uhr, live in ORF1) auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Suzuka die alte Rangordnung in der Formel 1 wiederherstellen.

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Chronik

Im US-Bundesstaat Oklahoma ist ein wegen der Ermordung einer Studentin verurteilter Mann hingerichtet worden. Der 44-jährige Anthony Sanchez wurde gestern in einem Gefängnis in der Kleinstadt McAlester mit einer Giftspritze getötet, wie die Behörden mitteilten. Sanchez war 2006 wegen der Vergewaltigung und Ermordung der 21-Jährigen zum Tode verurteilt worden.

Sanchez, der aufgrund von DNA-Spuren verurteilt wurde, hatte seine Unschuld beteuert. Er machte seinen Vater, der im vergangenen Jahr Suizid beging, für die im Jahr 1996 erfolgte Tat verantwortlich.

Der 44-Jährige ist der dritte Häftling, der in diesem Jahr in Oklahoma hingerichtet wurde. Insgesamt wurden in den USA seit Jahresanfang 18 Todesurteile vollstreckt.

In einem Missbrauchsfall um einen Sportlehrer, der bis 2019 an einer Wiener Mittelschule etliche Buben missbraucht haben soll, dürfte eine erste Anzeige gegen den Serientäter auf dem Postweg verloren gegangen sein. Die Erhebungen hatte die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt (Niederösterreich) geführt.

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Laut Polizei dürfte der Großbrand in der Klavierfabrik Bösendorfer in Wiener Neustadt (Niederösterreich) in der Nacht auf Mittwoch durch einen technischen Defekt an einem elektrischen Gerät ausgelöst worden sein. Die Höhe des entstandenen Schadens dürfte 300.000 Euro übersteigen.

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Coronavirus

Die neuen Impfstoffe gegen die Omikron-Variante XBB.1.5. des Coronavirus können ab sofort in Arztpraxen verimpft werden. Wo Termine für die Auffrischung vereinbart werden können, zeigt die gestern vorgestellte Seite Gemmaboostern.at des Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH), die auf die Angebote im jeweiligen Bundesland verlinkt.

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IT

Microsoft wird ab kommender Woche seinen auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) funktionierenden Assistenten Copilot in das Betriebssystem Windows bringen. Die Software werde zunächst am 26. September in früher Form in einem kostenlosen Update für Windows 11 verfügbar sein, kündigte Microsoft gestern an. Im weiteren Jahresverlauf werde Copilot unter anderem auch im Webbrowser Edge und der Cloud-Plattform Microsoft 365 verfügbar sein.

Eine zentrale Idee dabei ist, den KI-Helfer quer über verschiedene Angebote und Geräte in einheitlicher Form nutzbar zu machen. Dafür dürfe man Produkte wie Websuche, Büroprogramme und Betriebssysteme nicht mehr als separate Kategorien betrachten, betonte Microsoft-Chef Satya Nadella.

Der Konzern hatte den Kopiloten für die Office-Software im März angekündigt und will ihn Unternehmenskunden zusätzlich zum Preis des Microsoft-365-Abos für 30 Dollar pro Nutzer im Monat anbieten. Konkurrenten wie Google und der Unternehmenssoftwarespezialist Salesforce arbeiten ebenfalls daran, ihre Angebote mit KI aufzurüsten.

Medien

Medienmogul Rupert Murdoch tritt als Vorsitzender des Verlags News Corp. und von Fox zurück und beendet damit eine mehr als sieben Jahrzehnte lange Karriere. Der 92-Jährige übergibt die Leitung an seinen Sohn Lachlan Murdoch, wie gestern bekanntwurde. Dieser werde alleiniger Vorsitzender von News Corp. und weiterhin Vorsitzender und CEO von Fox sein, teilten beide Unternehmen mit.

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Gesundheit

Die Salzburger Medizinerin Marianne Greil-Soyka ist zur UNESCO-Vertreterin für sexuelle Gesundheit und Menschenrechte ernannt worden. Das Ziel dieses Lehrstuhls ist der internationale Austausch zu Themengebieten, die mit Sexualmedizin zu tun haben.

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Religion

Papst Franziskus wird heute zu einem zweitägigen Besuch in Frankreich erwartet. In der zweitgrößten Stadt Marseille nimmt das Oberhaupt der katholischen Kirche an einem Jugendtreffen mit Teilnehmern aus 29 Ländern des Mittelmeer-Raums teil.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit dürfte das Schicksal der Flüchtlinge, Migranten und Migrantinnen stehen, die versuchen, aus Afrika übers Mittelmeer nach Europa zu kommen.

Allein auf der italienischen Insel Lampedusa landeten in diesem Monat wieder Tausende Menschen. Immer wieder kommt es auch zu tödlichen Zwischenfällen.

Migration im Fokus

Der Papst will an der Basilika Notre Dame de la Garde an einem Monument für im Mittelmeer ertrunkene Migranten innehalten. Dort wird sich der 86 Jahre alte Franziskus vermutlich zu den aktuellen Problemen äußern. Auch bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Samstag wird Migration nach französischen Angaben ein wichtiges Thema sein.

Am Samstag hält der Papst in Marseille zudem eine Messe im Stadion Velodrome, zu der etwa 60.000 Gläubige erwartet werden. Auch Macron wird dabei sein. Das führte in Frankreich, wo auf eine strikte Trennung von Staat und Religion geachtet wird, zu Diskussionen. Entlang der Route, die Franziskus mit dem Papamobil zurücklegt, werden bis zu 100.000 Schaulustige erwartet.

Kultur

Eine Galerie im US-Bundesstaat Minnesota bietet das erste Gemälde, das der Künstler Bob Ross (1942–1995) in seinem TV-Malkurs „The Joy of Painting“ angefertigt hat, für knapp zehn Millionen Dollar (etwa 9,3 Millionen Euro) zum Kauf an. „Die Galerie nimmt alle Angebote ernst, aber hat beim Verkauf keine Eile“, sagte Ryan Nelson, Besitzer der Galerie Modern Artifact in Minneapolis, der dpa gestern.

Das Ölgemälde „A Walk in the Woods“ (Ein Spaziergang im Wald) entstand 1983 in der ersten Episode der Malshow. Danach kaufte es Medienberichten zufolge eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des TV-Senders für eine nicht genannte Summe und hatte es fast 40 Jahre lang in ihrem Haus hängen, bevor sie sich zum Verkauf an die Galerie wandte.

Der 1942 in Florida geborene Ross hatte in seiner Sendung „The Joy of Painting“ jahrelang mit sanfter Stimme die Freuden des Malens verkündet – und so weltweit Millionen Fans gewonnen. Bei seinem Tod 1995 hinterließ Ross rund 30.000 Bilder, in denen Kritiker und Kritikerinnen allerdings eher Kitsch als hohe Kunst sehen.

Panorama

Das Wien Rathaus erstrahlt wieder wie neu. Die Renovierung der Fassade des 1883 von Friedrich von Schmidt erbauten Ringstraßengebäudes ist abgeschlossen. Begonnen wurde die – in dieser umfassenden Form erste – Sanierung der Natursteinoberfläche im Jahr 2012.

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Leute

Wenige Wochen nach der Bekanntgabe ihrer Scheidung hat die britische Schauspielerin Sophie Turner (27, „Game of Thrones“) den US-Sänger Joe Jonas (34, „Sucker“) gerichtlich zur Rückgabe der zwei gemeinsamen Kinder aufgefordert. Die 2020 und 2022 geborenen Töchter würden unrechtmäßig in New York zurückgehalten, hieß es in dem Gerichtsdokument.

Schauspielerin Sophie Turner
Reuters/Danny Moloshok

„Der Vater ist im Besitz der Pässe der Kinder“, heißt es in dem Dokument. „Er weigert sich, die Pässe der Mutter zurückzugeben, und er weigert sich, die Kinder mit der Mutter nach Hause nach England zu schicken.“

Turner und Jonas hatten vor rund zwei Wochen ihre Scheidungspläne bekanntgegeben und diese als „gemeinsame Entscheidung“ bezeichnet. In dem Gerichtsdokument schreibt Turner nun aber, dass sie „aus den Medien“ erfahren habe, dass Jonas die Scheidung eingereicht hatte. Jonas und Turner hatten sich 2017 verlobt und dann 2019 gleich zweimal das Jawort gegeben – im Mai in Las Vegas und im Juli in Frankreich.

Der Ende Juli tot aufgefundene US-Schauspieler Angus Cloud ist laut Gerichtsmedizin an einer versehentlichen Überdosis von Drogen und Medikamenten gestorben. Dem Autopsiebericht zufolge wurden unter anderem Kokain, Methamphetamin und das starke Schmerzmittel Fentanyl nachgewiesen, wie die Behörde im kalifornischen Oakland gestern mitteilte.

Der Schauspieler Angus Cloud
AP/Invision/Evan Agostini

Cloud, aus der HBO-Serie „Euphoria“ bekannt, war am 31. Juli im Haus seiner Familie in Oakland tot aufgefunden worden. Seine Familie teilte damals mit, dass erst kurz zuvor Clouds Vater gestorben sei. Der 25-Jährige habe sehr mit diesem Verlust zu kämpfen gehabt, hieß es. In der Serie „Euphoria“ verkörperte Cloud den Drogendealer Fezco „Fez“ O’Neill.