Ukraine-Krieg

Die Türkei hat der Aufnahme Finnlands in die NATO als letztes Mitgliedsland zugestimmt. Die Mehrheit der türkischen Parlamentarier stimmte gestern für die Aufnahme des Landes in das Verteidigungsbündnis, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Damit haben alle 30 NATO-Mitglieder die finnische Mitgliedschaft abgesegnet. Dagegen blockiert die Türkei weiterhin die Aufnahme Schwedens, auch die ungarische Ratifizierung fehlt noch. In Stockholm bleibt man trotzdem zuversichtlich.

Finnland hat eine rund 1.340 Kilometer lange Grenze zu Russland. Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hatte sich das Land im vergangenen Mai gemeinsam mit Schweden entschlossen, die Aufnahme in das westliche Verteidigungsbündnis zu beantragen.

Finnland könnte nach der endgültigen Zustimmung der Türkei bereits in der kommenden Woche 31. Mitglied der NATO werden.

Die Verschleppung ukrainischer Kinder im russischen Angriffskrieg soll im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) untersucht werden. Eine Gruppe von 45 OSZE-Staaten setzte gestern in Absprache mit Kiew einen Prozess in Gang, um den Vorwürfen nachzugehen.

Die ukrainische Regierung wirft Moskau vor, Tausende Kinder illegal aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland deportiert zu haben. Das Menschenrechtsbüro der OSZE hatte entsprechende Berichte im Dezember als glaubwürdig eingestuft. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen und betont, die Kinder seien vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden.

Im Namen der 45 Staaten forderte Deutschlands OSZE-Botschafterin Gesa Bräutigam eine Expertenmission, die Fakten sammeln soll, um diese „nationalen, regionalen oder internationalen Gerichten oder Tribunalen“ zur Verfügung zu stellen.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag erließ Mitte März wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Laut dem Gericht ist er mutmaßlich für die Kinderdeportationen verantwortlich.

Nach der Festnahme des US-Bürgers und Journalisten Evan Gershkovich hat Russland gestern ein Strafverfahren gegen diesen eingeleitet. Er stehe im Verdacht, in Russland „Spionage im Interesse der amerikanischen Regierung“ verübt zu haben. Ein Gericht verhängte U-Haft über den Reporter des „Wall Street Journal“ („WSJ“), der Kreml hatte „die Tat“ schon davor als „erwiesen“ angesehen. Weltweit löste die Festnahme Empörung aus, die russische Opposition sprach von einer „Geiselnahme“, die USA verurteilten die Inhaftierung „auf das Schärfste“.

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Russische Geheimdienste planen laut Medienberichten zusammen mit einer Moskauer IT-Firma weltweite Hackereinsätze, die auch Angriffe auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur ermöglichen sollen. Das geht nach Recherchen eines Journalistenteams des „Spiegel“, „ZDF“, der „Süddeutschen Zeitung“, des „Standard“ sowie weiteren internationalen Medien aus einem Datenleak des russischen Sicherheitsapparats hervor. In den zugespielten Dokumenten werde etwa ein offensives Cyberprogramm beschrieben, das auch Angriffe auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur ermöglichen soll, berichtet der „Spiegel“.

Zu den Zielen des Programms gehöre den Unterlagen zufolge, mit spezieller Software Züge entgleisen zu lassen oder Computer eines Flughafens lahmzulegen. Es sei aber nicht ersichtlich, ob das Programm derzeit etwa gegen die Ukraine eingesetzt werde.

Tausende interne Unterlagen

Bei dem Datenleak handle es sich um Tausende Seiten interner Unterlagen der Moskauer IT-Firma NTC Vulkan, etwa Projektpläne, Softwarebeschreibungen, Anleitungen, interne Mails sowie Überweisungsunterlagen der Firma. Die Dokumente zeigen dem Bericht zufolge, wie russische Geheimdienste mit Hilfe privater Firmen weltweite Hackingoperationen planen und ausführen lassen.

Eine anonyme Quelle habe den Großteil der „Vulkan Files“ kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zunächst der „Süddeutschen Zeitung“ zugespielt und die Daten später auch anderen Medien zur Verfügung gestellt, berichtet der „Spiegel“. Als Motiv habe die Quelle Russlands Angriffskrieg und die engen Verbindungen von Vulkan zu Geheimdiensten genannt. Mehrere westliche Nachrichtendienste hätten dem Rechercheteam bestätigt, dass die Dokumente authentisch seien.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat gestern am 400. Tag des Krieges gegen Russland eine nüchterne, aber dennoch positive Bilanz gezogen. „400 Tage der Verteidigung gegen eine umfassende Aggression, dies ist ein kolossaler Weg, den wir zurückgelegt haben“, sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache. Die Ukraine habe „die schlimmsten Tage“ des russischen Angriffs im Februar des Vorjahres überstanden.

„Wir haben auch diesen Winter überlebt“, erinnerte er an die russischen Luft- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine. „Hinter diesen Worten steckt eine gewaltige Anstrengung.“

Die Ukraine habe in den vergangenen Monaten mit der Rückeroberung großer Gebiete ihr Heldentum bewiesen, sagte Selenskyj. „Wir bereiten unsere nächsten Schritte, unsere neuen Aktionen vor, wir bereiten uns auf unseren baldigen Sieg vor.“

Dank an Partner

Selenskyj verwies darauf, dass die Erfolge der Ukraine auch mit Hilfe der westlichen Partner möglich wurden. „Heute, am 400. Tag des Widerstands, des umfassenden Widerstands, möchte ich allen in der Welt danken, die an der Seite der Ukraine stehen“, sagte er und fuhr fort: „Die unsere Interpretation von Freiheit teilen, die unser Streben nach Gerechtigkeit unterstützten, die denselben festen Glauben haben wie wir, die Ukrainer, nämlich den Glauben, dass die Welt auf Regeln beruhen sollte, auf zivilisierten Regeln – auf den Regeln der Menschlichkeit, des Respekts und des Friedens.“

Inland

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) will – wie in seiner Rede angekündigt – den Erhalt von Sozialleistungen an Bedingungen knüpfen. So sollen nur jene, die fünf Jahre im Land sind, Hilfen in voller Höhe erhalten.

Versicherungsleistungen wie das Arbeitslosengeld und Familienleistungen sollen davon nicht betroffen sein. Innerhalb der Koalition mit den Grünen will er das Vorhaben zumindest „andiskutieren“, wie Nehammer am Rande einer Reise nach Dänemark sagte. Bereits nach Nehammers Rede hatte sich Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) gegen den Vorstoß gewandt.

„Dänemark ist hier ein Vorbild“

Die Verknüpfung von Hilfsbezügen mit dem Aufenthalt im Land wird vor allem Thema beim Treffen Nehammers mit der dänischen Premierministerin Mette Frederiksen, einer Sozialdemokratin, sein. In Dänemark muss man in den letzten zehn Jahren mindestens neun Jahre legal im Land gelebt haben, um Sozialleistungen in voller Höhe in Anspruch nehmen zu können. Ansonsten gibt es nur die Hälfte.

„Dänemark ist hier ein Vorbild, hier gibt es schon sehr strenge Regel“, sagte Nehammer bereits vor dem Treffen. Nun gelte es, diese Regeln für Österreich zu adaptieren. Es gehe um die Frage, wie man sich „möglichst unattraktiv“ mache, um kein „Zuwanderungsland ins Sozialsystem“ zu werden.

Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP stehen die Ampeln auf Grün. Aller Voraussicht nach werden die beiden Parteien schon heute die grundsätzliche Einigung verkünden. Das konkrete Regierungsprogramm und auch alle personellen Entscheidungen sollen aber erst kommende Woche vorgestellt werden.

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Nach rund 10,5 Stunden ist der Nationalrat gestern Abend auseinander gegangen. In der Sitzung wurde eine Gesetzesnovelle, mit der die datenschutzrechtlichen Grundlagen für die automatisierte Abwicklung des Energiekostenzuschusses als Pauschalfördermodell geschaffen werden, beschlossen. Die Opposition wandte sich einmal mehr gegen „Gießkannen“-Politik. Ein Entschließungsantrag für eine „Infrastrukturoffensive für Österreich“ der FPÖ blieb in der Minderheit.

Pensionsaliquotierung ausgesetzt

Außerdem wird die Pensionsaliquotierung für zwei Jahre ausgesetzt. Der entsprechenden Ankündigung der Koalition vom Vortag folgte der Beschluss des Nationalrats. SPÖ und FPÖ ging das Vorgeschlagene zu wenig weit, dennoch stimmten die beiden Fraktionen im Gegensatz zu NEOS zu. Deren Sozialsprecher Gerald Loacker warf den anderen Parteien vor, die Senioren als Wähler kaufen zu wollen.

Die Aliquotierung der Pensionen bedeutet, dass sich die Erhöhung im ersten Jahr im Ruhestand nach dem Monat des Antritts bemisst. Das volle Plus bekommt man nur im Jänner, bei einem Einstieg in die Pension im November oder Dezember gibt es gar keine Anhebung mehr. Das wird angesichts der Teuerung für zwei Jahre ausgesetzt.

Weiters wurde älteren Menschen der Zugang zu Krediten erleichtert. Banken müssen künftig nicht mehr in erster Linie auf die Lebenserwartung abstellen, sondern darauf, ob genug Sicherheiten vorhanden sind. Die Unterstützung für den Gesetzesvorschlag war einhellig. Es gehe dabei auch um die Selbstbestimmung von Seniorinnen und Senioren, meinte Justizministerin Alma Zadic (Grüne).

Selenskyj dankte Parlament

Vor Beginn der eigentlichen Sitzung hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Parlament an Österreich und dessen Bevölkerung gewandt. Er dankte in seiner per Video übertragenen Rede für die Hilfe Österreichs. Selenskyj schilderte russische Gräueltaten, die Ukraine verliere jeden Tag Menschen: Soldaten im Einsatz und auch Zivilisten. Die FPÖ protestierte gegen Selenskyjs Auftritt.

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Der Kurienobmann der Wiener Ärztekammer, Erik Randall Huber, bleibt vorerst im Amt. Ein Misstrauensantrag der Vertrauten von Präsident Johannes Steinhart scheiterte. Huber kündigte aber an, sich bald selbst zurückziehen zu wollen.

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Die Kritik an der FPÖ und insbesondere an Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) reißt seit dem Ausrufen der ÖVP-FPÖ-Zusammenarbeit nicht ab. Nach den jüngsten Aussagen von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) überlegt Landbauer nun auch rechtliche Schritte.

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Ausland

Im US-Bundesstaat Florida dürfen Bürgerinnen und Bürger künftig ohne gesonderte Lizenz verdeckt Waffen tragen. Der Senat des Staates verabschiedete gestern (Ortszeit) mit deutlicher Mehrheit ein entsprechendes, vom republikanischen Gouverneur Ron DeSantis unterstütztes neues Waffengesetz.

Zuvor waren für das verdeckte Tragen von Waffen in Florida ein entsprechendes Training und ein Antrag mit entsprechender Überprüfung des Antragstellers nötig.

Wer künftig in Florida verdeckt eine Waffe tragen will, benötigt nur noch ein Ausweisdokument wie einen Führerschein. Ein Waffenkauf bleibt Menschen unter 21 verboten, erforderlich ist dafür zudem ein „Background-Check“ zur Überprüfung des Käufers. Verurteilten Straftätern bleibt der Kauf einer Waffe ebenfalls verwehrt.

27 Senatoren stimmten im Senat von Florida in der Hauptstadt Tallahassee für das Gesetz, 13 dagegen. Gouverneur DeSantis, der als wahrscheinlicher republikanischer Präsidentschaftskandidat für die Wahl im Jahr 2024 gilt, versprach, das Gesetz rasch zu unterzeichnen. Derzeit sei das verdeckte Waffentragen in 25 Staaten erlaubt, sagte DeSantis bei einer Buchvorstellung in einem Waffengeschäft im Bundesstaat Georgia und ergänzte: „Wir in Florida machen daraus 26.“

Die Kandidaten im Rennen um das türkische Präsidentschaftsamt stehen fest. Der amtierende Präsident Recep Tayyip Erdogan wird sich am 14. Mai nach jetzigem Stand drei Herausforderern stellen müssen, wie aus einer in der Nacht auf heute im Staatsanzeiger veröffentlichten Kandidatenliste hervorging.

Neben dem Chef der stärksten Oppositionspartei CHP, Kemal Kilicdaroglu, werden auch der Erdogan-Herausforderer von 2018, Muharrem Ince, und Sinan Ogan für die Wahl geführt. Die Opposition hatte Einspruch gegen eine Kandidatur Erdogans erhoben, da er bereits zweimal zum Präsidenten gewählt worden war. Den Einspruch lehnte die Wahlbehörde gestern ab. Erdogans Kandidatur sei mit dem Gesetz vereinbar.

Aktuellen Umfrage zufolge dürfte es ein knappes Rennen vor allem zwischen Erdogan und Kilicdaroglu als stimmenstärkstem Kandidaten werden. Inces Antritt hatte vor dem Hintergrund eine Diskussion befeuert, ob er damit nicht die Opposition spalte und so seinem erklärten Ziel, Erdogan ausscheiden zu lassen, zuwiderhandle.

Mehr als 50 Prozent oder Stichwahl

2018 war Ince als Kandidat der CHP Erdogan unterlegen, nun geht er für seine Kleinstpartei, die Heimatpartei, ins Rennen. CHP-Politiker Kilicdaroglu zieht als Spitzenkandidat eines Bündnisses aus sechs Parteien in den Wahlkampf. Laut Umfragen liegt Ince deutlich hinter Erdogan und Kilicdaroglu. Auch Ogan gilt als Außenseiter.

Im ersten Wahlgang muss ein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Geschieht das nicht, gibt es ein Duell zwischen den beiden stärksten Kandidaten zwei Wochen nach dem ersten Wahltermin. Am 14. Mai wird auch das türkische Parlament neu gewählt.

Mit einer umstrittenen Zwangsvermietung leerstehender Immobilien will die linke Regierung in Portugal die gravierende Wohnungsnot bekämpfen. Die Zwangsvermietung werde möglich sein, wenn eine Wohnung länger als zwei Jahre unbewohnt bleibe, teilte die Regierung von Ministerpräsident Antonio Costa gestern mit. Die Maßnahme sei Teil des im Februar angekündigten und nun vom Ministerrat gebilligten Programms „Mais Habitacao“ (Mehr Wohnraum).

Nach amtlichen Schätzungen gibt es in dem Land mit gut 10,3 Millionen Einwohnern über 700.000 leerstehende Wohnimmobilien. Costa betonte, Zwangsvermietungen werde es nur in Regionen mit höherer Bevölkerungsdichte und im Prinzip nur bei Wohnungen geben.

Auch sind Subventionen für den Bau erschwinglicher Wohnungen vorgesehen. Lizenzen zur Ferienvermietung sollen nicht mehr vergeben werden. Die Mieten alter Verträge will Lissabon dauerhaft einfrieren. Bei neueren Verträgen sollen die Mieterhöhungen auf zwei Prozent pro Jahr begrenzt werden. Gleichzeitig sollen Vermieter steuerlich entlastet werden. Nicht benutzte öffentliche Immobilien will der Staat künftig zur Vermietung freigeben.

Das umstrittene „Golden-Visa-Programm“, das Nicht-EU-Bürger ein Aufenthaltsrecht in Portugal gewährte, wenn sie in Immobilien investierten, soll zudem beendet werden.

Proteste von Eigentümern

Die Pressekonferenz Costas wurde von lauten Protesten gestört. Die Opposition und Immobilienbesitzer kritisierten das Programm zuvor scharf. Der sozialistische Regierungschef sagte, dass das Parlament über dieses Maßnahmenpaket noch debattieren und abstimmen müsse. Seine Regierung verfügt über die absolute Mehrheit der Sitze.

Tausende Unterstützerinnen und Unterstützer des umstrittenen Justizumbaus haben sich in Israel versammelt. Dem Sender Channel 12 zufolge zogen gestern rund 30.000 Demonstranten durch die Innenstadt von Tel Aviv und blockierten eine Autobahn in beide Fahrtrichtungen. Laut der Zeitung „Haaretz“ durchbrachen einige von ihnen Absperrungen der Polizei und gerieten mit Sicherheitskräften aneinander. Einige hätten Feuerwerkskörper gezündet.

Mehrere rechte Organisationen hatten zu dem Protest aufgerufen. Laut Medienberichten zirkulierten dabei vorab auch Aufrufe zu Gewalt gegen Journalisten. Diese müssten „fertig gemacht“ werden, zitierte „Haaretz“ aus Nachrichten, die Teilnehmer vorab in Gruppenchats ausgetauscht haben sollen. Am Abend wurden Journalisten mit lauten Sprechchören, Klatschen und Tröten teilweise davon abgehalten, ihre Berichte vor der Kamera abzusetzen.

Die Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will mit dem Umbau den Einfluss des höchsten Gerichts beschneiden und die Machtposition der Regierung ausbauen. Sie wirft dem höchsten Gericht übermäßige Einmischung in politische Entscheidungen vor. Dem Parlament soll es künftig möglich sein, mit einfacher Mehrheit Entscheidungen des höchsten Gerichts aufzuheben. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer Staatskrise, sollte die Reform so umgesetzt werden.

Coronavirus

Neben den Ermittlungen gegen den Eigentümer von Lead Horizon droht dem Unternehmen nun weiteres Ungemach. Eine deutsche Firma hat gegen den Wiener CoV-Tester „Alles gurgelt“ eine Klage in Millionenhöhe am Wiener Handelsgericht eingebracht. Dessen Testkits seien unbrauchbar, so der Vorwurf. Dabei spielt auch künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle. Für Lead Horizon ist das „an den Haaren herbeigezogen“.

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Sport

Mit der Punkteteilung sind die Karten in der Admiral Bundesliga wieder neu gemischt. Vor dem Auftakt zur zweiten Saisonphase scheint der Titelkampf offen wie schon lange nicht. Red Bull Salzburg geht mit nur drei Zählern Vorsprung auf Puntigamer Sturm Graz in die zehn Runden der Meistergruppe. Die Mehrheit der Trainer rechnet zwar erneut mit einem Salzburger Titelgewinn, erwartet sich allerdings einen engen Titelkampf. Zumindest zwei Coaches glauben sogar an einen Coup der Grazer.

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Zehn Jahre nach Philipp Hosiner schickt sich mit Markus Pink wieder ein Österreicher an, die Torjägerkrone der Admiral Bundesliga zu holen. 16 Tore hat Klagenfurts Goalgetter in den ersten 22 Runden erzielt, drei mehr als sein erster Verfolger Guido Burgstaller. Dass es für Pink einmal so laufen sollte, war in einer turbulenten Karriere mit sportlichen sowie gesundheitlichen Hochs und Tiefs nicht absehbar. Nun winkt dem 32-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, die Krönung.

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Mehr als zehn Jahre nach dem Wettkampf ist Leichtathletin Lashinda Demus zur Olympiasiegerin erklärt worden. Die heute 40-jährige US-Amerikanerin hatte bei den Sommerspielen 2012 in London zunächst die Silbermedaille im 400-m-Hürdenlauf gewonnen, die ursprüngliche Siegerin Natalja Antjuch wurde aber wegen ihrer Verwicklung in den russischen Dopingskandal disqualifiziert und Demus wurde nun vom Internationalen Olympische Komitee (IOC) offiziell die Goldmedaille zugesprochen.

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Wirtschaft

Nach seiner Nominierung für die Spitze der Weltbank ist der frühere Vorstandschef von Mastercard, Ajay Banga, der einzige Kandidat für den Chefposten. Gemäß den üblichen Verfahren werden die Exekutivdirektoren ein formelles Gespräch mit dem Kandidaten in der US-Hauptstadt Washington führen, teilte die Weltbank gestern mit. Das Auswahlverfahren werde zu „gegebener Zeit“ abgeschlossen. Die Frist für die Einreichung von Nominierungen war am Mittwochabend (Ortszeit) abgelaufen.

Ajay Banga
APA/AFP/Tony Karumba

Banga war der Weltbank zufolge der einzige Kandidat, der für den Spitzenposten nominiert wurde. Seine Berufung dürfte damit nur noch Formsache sein.

US-Präsident Joe Biden hatte Banga im Februar als Kandidaten für den Chefposten der Weltbank nominiert. Traditionsgemäß stellen die USA den Leiter der Institution. Der 63-jährige indisch-amerikanische Manager ist derzeit stellvertretender Vorsitzender beim Finanzinvestor General Atlantic. Zuvor hatte der bisherige Weltbankchef David Malpass überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Er will sein Amt zum Ende des Fiskaljahres Ende Juni niederlegen.

Die mexikanische Notenbank hat wegen der hohen Inflation erneut den Leitzins heraufgesetzt. Sie erhöhte gestern den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld um 25 Basispunkte auf rekordhohe 11,25 Prozent. Die Entscheidung im zuständigen Ausschuss der Zentralbank fiel einstimmig.

Es war die 15. Zinserhöhung in Folge. Zudem wurden die Inflationserwartungen für 2023 und 2024 nach oben revidiert. In Mexiko war die auf das Jahr gerechnete Inflationsrate in der zweiten Februarhälfte auf 7,12 Prozent und damit deutlich über die Toleranzschwelle der Zentralbank gestiegen. Seit Mitte 2021 hat die Zentralbank den Leitzins um insgesamt 725 Basispunkte angehoben.

Ein drohender Streik über die Osterferien ist abgewendet: Die AUA hat sich mit der Gewerkschaft vida auf einen neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal geeinigt. Die Gehälter werden rückwirkend mit 1. März um elf Prozent erhöht.

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Chronik

US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow hat den millionenschweren Schadensersatz-Prozess gegen sie wegen eines Ski-Unfalls gewonnen. Im Zivilprozess vor einem Gericht in Park City im US-Bundesstaat Utah befand die Jury die 50-Jährige für nicht verantwortlich für den Unfall im Jahr 2016. Der pensionierte Augenarzt Terry Sanderson hatte das Verfahren gegen Paltrow angestrengt und von ihr knapp 3,3 Millionen Dollar (rund drei Millionen Euro) verlangt.

Sanderson hatte Paltrow im Jahr 2019 verklagt, die Schauspielerin hatte mit einer Gegenklage reagiert. Die Oscar-Preisträgerin („Shakespeare in Love“) verlangte einen symbolischen Dollar Schadenersatz und eine Erstattung ihrer Anwaltskosten.

In seinem Schlussplädoyer hatte Sandersons Anwalt Lawrence Buhler gesagt, der pensionierte Augenarzt müsse wegen des von Paltrow verursachten Unfalls mit einem Hirnschaden leben und sei in seinen „goldenen Jahren“ eingeschränkt. Paltrows Anwalt Stephen Owens hatte dies zurückgewiesen und erklärt, Sanderson sei seinerseits in die Schauspielerin gefahren und habe ihr „wehgetan“.

Gwyneth Paltrow betritt den Gerichtssaal
Reuters

In Thailand versuchen Einsatzkräfte seit Tagen fieberhaft, einen außer Kontrolle geratenen Waldbrand zu löschen. Das wahrscheinlich durch einen Blitzschlag ausgelöste Feuer wütet seit Dienstag in einem bewaldeten Gebiet in der Provinz Nakhon Nayok.

Bergrücken brennt
APA/AFP/Krit Phromsakla Na Sakolnakorn

Es gebe Befürchtungen, dass die Flammen auf den Nationalpark Khao Yai übergreifen könnten, der seit 2005 zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört, berichtete die Zeitung „Bangkok Post“ heute. Die Feuerfront sei mittlerweile nur noch drei Kilometer von dem Park entfernt.

Meteorologen warnten unterdessen, dass die Hauptstadt Bangkok in der kommenden Woche von schwerer Luftverschmutzung betroffen sein könnte, wenn der Brand nicht unter Kontrolle gebracht wird. Die Millionenmetropole liegt nur etwa 100 Kilometer von Nakhon Nayok entfernt. Starke Winde aus China würden den Rauch voraussichtlich am 6. und 7. April in Richtung der Hauptstadt wehen, hieß es.

Eine gewaltige Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus hat in der deutschen Stadt Eschweiler gestern Abend 16 Menschen verletzt. Zwei von ihnen, darunter ein wenige Wochen alter Säugling, schweben in Lebensgefahr, wie ein Polizeisprecher in Aachen heute Früh berichtete. Vier weitere Menschen wurden schwer verwundet, zehn wurden als leicht verletzt eingestuft.

Zerstörung nach Explosion in Eschweiler
picturedesk.com/dpa/Federico Gambarini

Polizei und Feuerwehr gingen von einer Gasexplosion in dem mehrstöckigen Haus aus. Durch die Wucht der Detonation gingen in 50 Metern Umkreis sämtliche Fensterscheiben zu Bruch. Auch Geschäfte gegenüber dem Haus, aus dem die Detonationswelle kam, lagen in Trümmern.

Die Explosion entfesselte zudem ein Feuer, das stundenlang ein Großaufgebot von Brandbekämpfern aus der Region beschäftigte. Unterstützung erhielten Polizei und Feuerwehr durch das Technische Hilfswerk Eschweiler. Gegen 2.00 Uhr war das Feuer gelöscht.

Nach dem verheerenden Brand auf einer Passagierfähre im Süden der Philippinen werden nach Behördenangaben noch immer sieben Menschen vermisst. Die Zahl der Toten sei bis heute Früh (Ortszeit) auf 29 gestiegen, sagte ein Sprecher der Küstenwache.

Die „MV Lady Mary Joy 3“ hatte am späten Mittwochabend in der Nähe von Baluk-Baluk Island rund 880 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila Feuer gefangen. Elf Opfer seien in Panik ins Wasser gesprungen und ertrunken, 18 Leichen seien auf dem ausgebrannten Schiff geborgen worden, hieß es.

Abgebrannte Fähre
AP/Philippine Ports Authority Zamboanga

An Bord waren 252 Menschen, darunter 205 Passagiere und Passagierinnen. 216 Menschen überlebten das Unglück. Einsatzkräfte suchten in dem gesamten Gebiet nach den Vermissten, hieß es. Ein Ermittlungsteam war auf dem Weg zu der Insel, um die Ursache für den Brand zu ergründen. Überlebende hatten erzählt, dass die Flammen von Kabinen mit Klimaanlage ausgegangen seien.

Im Raum Gloggnitz in Niederösterreich hat in der Nacht auf heute die Erde gebebt. Laut dem Österreichischer Erdbebendienst GeoSphere Austria wies es eine Stärke von 4,2 auf. Damit war es für viele Menschen auch deutlich wahrnehmbar.

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Berichte über das AKH, wonach eine Patientin auf dem Gangboden gelagert worden sei, sorgen für Aufregung. Das AKH spricht von „Ausnahmefällen“. Auch die Tochter der Patientin betont, es sei „die beste Lösung“ für ihre demente Mutter gewesen.

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Mit drei Schuldsprüchen und einem Freispruch ist der Prozess rund um Vorfälle in einem Pflegeheim in Sitzenberg-Reidling (Niederösterreich) gestern zu Ende gegangen. Es ging um das Quälen und Vernachlässigen wehrloser Personen sowie sexuellen Missbrauch.

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Medien

Die Bundesregierung hat gestern angekündigt, im Parlament drei Initiativanträge zum Medienpaket einzubringen. Inhalt: eine Novelle zum Medientransparenzgesetz inklusive Meldepflicht für Inserate und höhere Strafen bei Nichtbefolgung, eine Förderungsoffensive für Qualitätsjournalismus und schließlich ein Lösungsansatz für die „Wiener Zeitung“.

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Religion

Papst Franziskus wird im Krankenhaus Gemelli in Rom wegen einer Bronchitis behandelt. Das gaben die Ärzte des Pontifex maximus gestern in einer Mitteilung des Heiligen Stuhls bekannt. Dem 86-Jährigen werden den Angaben zufolge Infusionen mit Antibiotikum verabreicht.

Die Therapie schlage bereits an. „Nach dem vorhersehbaren Verlauf könnte der Heilige Vater in den nächsten Tagen entlassen werden“, prognostizierten die Mediziner.

Das Fastentuch im Klagenfurter Dom von Ina Loitzl erregt seit eineinhalb Wochen die Gemüter, zumindest im Internet: Dort wurde auf einer Plattform eine Petition gegen die Darstellung der Zunge im Dom gestartet. Fast 1.300 Unterschriften wurden bisher gesammelt, gefordert wird die Entfernung des Fastentuchs.

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Science

Mit gefletschten Zähnen, die aus dem Maul ragen, wird der Tyrannosaurus Rex meist dargestellt – in Museen, auf Postern und in Filmen wie „Jurassic Park“. Eine neue Studie zeichnet nun aber ein völlig anderes Bild des wohl bekanntesten Dinosauriers: Seine Zähne waren wahrscheinlich vollständig hinter dünnen Lippen versteckt.

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Pflanzen sind nicht so stumm, wie zumeist angenommen wird. Geraten sie unter Stress, geben sie einer aktuellen Studie zufolge laute Geräusche von sich. Menschen können die „Schreie“ der Pflanzen aber nicht hören, denn ihre Frequenz liegt im Ultraschallbereich.

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Kultur

Ein Bild, das der Street-Art-Künstler Banksy einer britischen Band im Gegenzug für ihren Namen gemalt hatte, ist für eine Millionensumme versteigert worden.

Der Musikmanager Miguel Garcia Larios zahlte bei der Auktion im kalifornischen Beverly Hills 2,032 Millionen US-Dollar (rund 1,9 Mio. Euro) für „Brace Yourself!“ – mehr als das Dreifache des Schätzwerts, wie die britische Nachrichtenagentur PA gestern meldete.

Das Werk zeigt einen Sensenmann in einem Autoscooter und ist nach dem neuen Namen der Musikgruppe benannt. Die Band hieß ursprünglich Exit Through The Gift Shop. Doch diesen Namen wollte Banksy einem Dokumentarfilm geben, der 2010 erschien.

Um Verwechslungen oder Markenschutz-Streitigkeiten zu vermeiden, bot der Künstler der Band ein eigens geschaffenes Bild an – wenn sie ihren Namen ändert. Die Gruppe ging auf den Vorschlag ein und heißt seither Brace Yourself! Sängerin Natalie Zalewska sagte der Agentur PA, bei dem Verkauf gehe es darum, das Werk als „Teil der Geschichte“ zu bewahren.

Panorama

Zur Feier der Krönung des britischen Königs Charles am 6. Mai sollen 100 Blumenwiesen in ganz England angelegt und aufgewertet werden. Blühen soll es etwa nahe dem Steinzeitmonument Stonehenge und am Jewel Tower im Londoner Bezirk Westminster, teilte die britische Denkmalpflegeorganisation English Heritage heute mit.

Der 74-jährige Monarch, der für seine Naturverbundenheit bekannt ist, solle mit dem Projekt geehrt werden. Gleichzeitig werde es auch dazu beitragen, die an Wildblumen reichen Graslandschaften des Landes wiederzubeleben, so die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf die Organisation.

Seit den 1930er-Jahren sind die Blumenwiesen in England demnach um 97 Prozent zurückgegangen. Insgesamt sollen 25 Blumenwiesen aufgewertet und 75 neue angelegt werden.

Zu einem ungewöhnlichen tierischen Einsatz ist es gestern in Wiener Neustadt gekommen. Ein rund 20 Kilogramm schwerer Biber irrte entlang der S4 umher. Die Feuerwehr siedelte den Nager mit Hilfe einer Tonne in einem Teich aus.

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