Lombardei meldete geringere Zahl von Infektionen

Der lombardische Präsident Attilio Fontana hofft, dass sich der Trend eines geringeren Anstiegs der CoV-Infektionsfälle in Italien festigt. „Die Zahl der neuen Infektionen war vergangene Woche enorm. Seit drei oder vier Tagen steigen die neuen Infektionen auf gemäßigtere Weise“, sagte Fontana im Interview mit dem TV-Sender RAI1.

„Können nicht Maßnahmen wie China ergreifen“

„Ich hoffe, dass wir in einigen Tagen die positiven Auswirkungen der strengeren Maßnahmen zu spüren bekommen“, sagte Fontana. „Wir können leider nicht so rigorose Einschränkungen wie in China anwenden. In China durfte niemand auf die Straße, diesem Modell können wir nicht folgen. Wir sind seit 70 Jahren eine Demokratie und wir sind nicht in der Lage, komplett auf unsere Rechte und Werte zu verzichten.“

Man könne nicht von der ganzen Bevölkerung verlangen, zu Hause zu bleiben. „Wir sind eine demokratische Gesellschaft, in der Freiheit Vorrang hat. Daher müssen wir um die Zusammenarbeit der Bürger bitten und sie motivieren, indem man ihnen sagt, dass sie im Dienst an ihren Nächsten auf ihre Freiheit verzichten müssen. Eine große Motivation könnten die Zahlen der kommenden Tage sein. Wir müssen den Bürgern sagen können: Ihr bringt Opfer, die zu sichtbaren Resultaten führen“, sagte Fontana.

Zivilschutzchef Borrelli erkrankt

Wie unterdessen bekanntwurde, ist der italienische Zivilschutzchef Angelo Borrelli erkrankt. Borelli wurde einem Coronavirus-Test unterzogen, nachdem er gestern Fieber hatte. Das Ergebnis war noch ausständig. Die um 18.00 Uhr geplante Pressekonferenz Borrellis, bei der der Zivilschutz täglich die Zahl der neuen Coronavirus-Todesopfer in Italien bekanntgibt, wurde abgesagt.

Seit Ausbruch der Epidemie hält der Zivilschutzchef täglich eine per Livestream gesendete Pressekonferenz ab, bei der die Italiener über die aktuelle Entwicklung der Pandemie und über die Todeszahlen informiert werden. Der Termin um 18.00 Uhr ist inzwischen zu einem Fixpunkt für viele Italiener geworden. An Seite Borrellis sitzt meistens der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS), Silvio Brusaferro.