Venezuela: Minister ortet Guaido in französischer Botschaft

Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaido hat nach Angaben des Außenministers des südamerikanischen Landes offenbar Zuflucht in der französischen Botschaft in Caracas gesucht. Er hoffe, dass ausländische Regierungen „ihre Meinung ändern und diejenigen ausliefern, die der venezolanischen Justiz entgehen wollen“, sagte Außenminister Jorge Arreaza gestern in einem Radiointerview.

Wenige Tage zuvor hatte Präsident Nicolas Maduro angedeutet, dass sich sein Rivale Guaido in einer diplomatischen Vertretung „versteckt“ halte.

„Wir können die Räumlichkeiten der Botschaft eines Landes auf keinen Fall betreten“, sagte Arreaza weiter und fügte hinzu, dass eine gewaltsame Ingewahrsamnahme daher „nicht möglich ist“. Er bezog sich neben der französischen Botschaft auch auf die spanische, in der ein weiterer führender Oppositionspolitiker seit mehr als einem Jahr Zuflucht vor der Regierung sucht.

„Es ist eine Schande für die spanische Diplomatie, es ist eine Schande für die französische Diplomatie, was geschehen ist, und es wird sehr, sehr bald seinen Tribut fordern“, sagte Arreaza. Frankreich und Spanien gehören zu den rund 50 Staaten, die Guaido als Übergangspräsidenten von Venezuela anerkennen.

Präsident Maduro hatte zuletzt behauptet, Guaido befinde sich „auf der Flucht vor der Justiz“ – obwohl es keinen offiziellen Haftbefehl gegen ihn gibt. Guaido äußerte sich selbst am Montag auf Twitter zu den Aussagen, dass er sich versteckt halte: Er bezichtigte Maduro und dessen Regierung der Lüge. Er sei „beim Volk“, schrieb der Oppositionsführer.