Heute beginnen die nationalen Special Olympics Sommerspiele 2022. Sie finden vom 23. bis 28. Juni im Burgenland statt. Die Special Olympics sind Nationale Sommerspiele für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Zu diesem Anlass hat die Inklusive Lehrredaktion mit den Wiener Sport-Sprecherinnen vom Behinderten-Sportverein Special Olympics Österreich gesprochen. Sportsprecher sind Vertreter von Sportlern mit Beeinträchtigungen. Sie kümmern sich um die Wünsche und Probleme der Sportler. Die Wiener Sport-Sprecherinnen erklären, was verbessert werden muss, damit Menschen mit Beeinträchtigungen Profi-Sportler werden können.
Mehr Mobilitätsangebote
Viele Menschen mit Beeinträchtigungen würden gerne Sport machen. Der Weg zum Training ist aber oft ein Problem. Denn Menschen mit Beeinträchtigungen sind oft von Mobilitätsangeboten abhängig. Ein Mobilitätsangebot ist eine Unterstützung, wenn man einen Weg nicht alleine schafft. Ein Mobilitätsangebot ist zum Beispiel ein Fahrtendienst. Ein Fahrtendienst holt Personen, die Unterstützung brauchen ab und bringt sie zu den gewünschten Orten. Fahrtendienste sind aber sehr teuer. Besonders in der Freizeit gibt es zu wenige Mobilitätsangebote. Deshalb unterstützen Zivildiener häufig Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie bringen sie zum Beispiel zum Sport-Training und holen sie ab. Es ist aber immer wieder ein Problem, wenn Zivildiener krank sind. Dann gibt es nämlich niemanden, der die Begleitung zum Sport-Training übernimmt.
Mehr Mobilitätstraining
Die Sport-Sprecherinnen sagen, dass es mehr Mobilitätstraining braucht. Es gibt kostenloses Mobilitätstraining. Beim Mobilitätstraining wird mit Menschen mit Beeinträchtigungen ein Weg geübt. Der Weg wird so lange gemeinsam geübt, bis die Person den Weg alleine schafft. Durch Mobilitätstraining können Menschen mit Beeinträchtigungen selbstbestimmt Wege bewältigen. Das ist auch wichtig um zum Sport-Training zu kommen.
Mehr Sport-Lehrer für Werkstätten
Die Sport-Sprecherinnen fordern, dass es mehr Sport-Lehrer in Behinderten-Werkstätten geben soll. In Wien gibt es viel zu wenige Sport-Lehrer, die in Behinderten-Werkstätten arbeiten. Die Stellen von Sport-Lehrern, die in Pension gehen, werden oft nicht nachbesetzt. In vielen Behinderten-Werkstätten findet daher nur 1 Mal pro Woche Sport-Unterricht statt. Früher gab es täglich Sport-Angebote in Behinderten-Werkstätten. Sport hilft nämlich dabei, dass Menschen gesund bleiben. Damit es mehr Sport-Lehrer in Behinderten-Werkstätten geben kann, braucht es mehr Geld vom Staat. Das sagen die Sport-Sprecherinnen.
Wer bei den Special Olympics mitmachen darf
Jeder Mensch mit intellektueller Beeinträchtigung kann bei den Special Olympics mitmachen. Dabei ist es egal, wie stark die Beeinträchtigung ist. Bei einem 1. Training kann man den Sport ausprobieren und sehen, ob einem der Sport gefällt. Hier findet man Sport-Vereine, bei denen Menschen mit Beeinträchtigungen trainieren können. Man kann zu einem dieser Sport-Vereine gehen. Dort kann man mit einem Trainer sprechen und dann bei einem Training mitmachen. Das erklärt eine langjährige Trainerin vom Behinderten-Sportverein Special Olympics Österreich.
Das Gespräch fand statt mit:
Sport-Sprecherin Isabella Andrä
– Behinderten-Sportverein Special Olympics Österreich
– Stellvertretende Sport-Sprecherin von Wien
– Volleyball-Spielerin und im Ski-Team seit Beginn 2000
– Team-Kapitän Volleyball
Sport-Sprecherin Sylvia Rattenböck
– Behinderten-Sportverein Special Olympics Österreich
– Haupt-Sportsprecherin von Wien
– Volleyball-Spielerin ab 1993, jetzt krankheitsbedingt im Ski-Team
Trainerin Andrea Freh
– Behinderten-Sportverein Special Olympics Österreich
– seit 1998 Trainerin für das Special Olympic Team Wien
– Volleyball-Trainerin und Ski-Trainerin
– ehemalige Bundeslandkoordinatorin für Wien