Panzer mit prorussischen Soldaten in Mariupol (Ukraine)
Reuters/Alexander Ermochenko
Liveticker

Russland: Ukrainer sollen Mariupol unbewaffnet verlassen

Russland fordert ukrainische Truppen in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen und die besonders schwer von Kämpfen betroffene Hafenstadt Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle ein Korridor eingerichtet werden, teilte Generalmajor Michail Misinzew der russischen Staatsagentur TASS zufolge mit. Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt „ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten“.

Online seit 20. März 2022, 6.36 Uhr
Dieser Liveticker ist älter als ein Jahr.
Mehr zum Thema
+
1 neue Updates

Bericht: Bahnverbindung Ukraine – Belarus unterbrochen

Belarussische Bahnarbeiter haben anscheinend alle Schienenverbindungen zwischen Belarus und der Ukraine unterbrochen. Der Vorsitzende der ukrainischen Eisenbahnen, Olexander Kamyschin, dankt den Kollegen in Belarus für die nicht näher beschriebene Aktion. „Mit dem heutigen Tag kann ich sagen, dass es keinen Bahnverkehr zwischen Belarus und der Ukraine gibt“, zitiert die Agentur UNIAN den ukrainischen Bahnchef. Für den Bericht gibt es keine Bestätigung aus unabhängigen Quellen.

Die Unterbrechung der Bahnverbindungen würde bedeuten, dass die russischen Truppen in der Ukraine über diese Strecken weder Verstärkungen noch Nachschub erhalten.

„Helden“

Auch ein Berater der belarussischen Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja hatte über Twitter von der angeblichen Aktion berichtet. „Helden! Belarussische Bahnarbeiter haben die Bahnverbindung mit der Ukraine unterbrochen, sodass Züge mit russischer Ausrüstung nicht in die Ukraine fahren können“, schreibt Franak Viatschorka.

Die angebliche Aktion konnte aus unabhängigen Quellen nicht bestätigt werden. Obwohl russische Truppen aus Belarus in die Ukraine eingefallen sind, hat der autoritäre belarussische Präsident Alexander Lukaschenko, der als Protege des Kreml-Chefs Wladimir Putin gilt, bisher eine Beteiligung seiner Truppen am Krieg im Nachbarland abgelehnt. Ukrainischen Medienberichten zufolge hat es zuletzt aber wieder verstärkt Hinweise über eine belarussische Beteiligung an der russischen Ukraine-Invasion gegeben.

Bellingcat: Unzufriedenheit in Russland wächst

Im Interview berichtet ein Investigativjournalist der Aufdeckerplattform Bellingcat über eine zunehmende Zahl an Whistleblowern und einer wachsenden Unzufriedenheit mit der politischen Elite Moskaus.

Kämpfe in der Nacht fortgesetzt

Die Kämpfe an den Frontabschnitten in der Ukraine sind auch in der vergangenen Nacht fortgesetzt worden. Am Samstag sollen nach einem Raketenangriff russischer Truppen auf eine Kaserne in Mykolajiw im Süden der Ukraine mindestens 50 Tote aus den Trümmern geborgen worden sein. Auch in der Zivilbevölkerung steigen die Totenzahlen weiter. Allein bei Kämpfen um die Stadt Charkiw kamen nach Angaben lokaler Behörden bisher 266 Zivilisten ums Leben.

Katastrophale Lage in Tschernihiw

Der Bürgermeister von Tschernihiw weist in einem dramatischen Appell auf die prekäre Lage in der von russischen Truppen eingekesselten nordukrainischen Stadt hin. „Der wahllose Artilleriebeschuss der Wohngebiete dauert an, dabei sterben friedliche Menschen“, so Wladislaw Atraschenko nach Angaben der Agentur UNIAN. Die Stadt erlebe gerade eine humanitäre Katastrophe. „Es gibt keine Stromversorgung, kein Wasser, keine Heizung, die Infrastruktur der Stadt ist vollständig zerstört.“

Zerstörung in Tschernihiw, Ukraine
Reuters

Auch das Krankenhaus der 300.000-Einwohner-Stadt werde wiederholt beschossen, daher sei auch die medizinische Versorgung zusammengebrochen. Zudem sei bisher kein Fluchtkorridor für die Stadt eingerichtet worden.

„Illegal Menschen verschleppt“

Nach Angaben der Stadtverwaltung der ukrainischen Stadt Mariupol haben russische Streitkräfte in der vergangenen Woche mehrere tausend Menschen gewaltsam aus der belagerten Stadt deportiert.

„Die Besatzer haben illegal Menschen aus dem Stadtteil Livoberezhniy und aus dem Schutzraum des Sportclubs verschleppt, wo sich mehr als tausend Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, vor den ständigen Bombardierungen versteckt hatten“, teilte der Stadtrat von Mariupol via Telegram am späten Samstagabend mit.

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS seien derzeit 13 Busse mit mehr als 350 Menschen an Bord nach Russland unterwegs. Das russische Verteidigungsministerium hat zuletzt angekündigt, dass Russland 200 Busse für die „Evakuierung“ der Bürger von Mariupol bereitgestellt habe.

Selenski: „Leichen werden von niemandem geborgen“

Mit drastischen Worten über schwere russische Kriegsverluste hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski eine Videobotschaft an die Bevölkerung Russlands gerichtet. „An den Brennpunkten besonders schwerer Kämpfe sind unsere vordersten Abwehrlinien mit Leichen russischer Soldaten praktisch überhäuft“, so Selenski in der Nacht. „Und diese Leichen, diese Körper werden von niemandem geborgen.“

Die ukrainische Darstellung zu den mittlerweile über 14.000 getöteten russischen Soldaten lässt sich nicht unabhängig überprüfen – ebenso wenig wie jene zu den eigenen militärischen Verlusten, die die Staatsführung vor rund einer Woche auf etwa 1.300 Soldaten bezifferte. Die russische Seite hat bisher offiziell nur knapp 500 Gefallene in den Reihen der eigenen Armee bestätigt.

Bericht: Buskonvoi bei Bedjanks gestrandet

Nach Angaben der ukrainischen Behörden haben gestern 4.128 Menschen die Hafenstadt Mariupol und weitere 1.820 die Region Kiew über Fluchtkorridore verlassen. Die Evakuierungsaktionen werden ukrainischen Angaben zufolge weiter behindert. Laut einem Medienbericht ist etwa ein Buskonvoi bei Bedjansk gestrandet. Russische Truppen hätten die Einfahrt in die Stadt verweigert, wie es mit Verweis auf die Stadtverwaltung der Hafenstadt dazu heißt. Die Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar.

Ukraine verbietet prorussische Parteien

Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hat die Arbeit einer Reihe von prorussischen Parteien für die Dauer des Kriegs im Land verboten. „Die Aktivitäten von deren Politikern, die auf Spaltung oder Kollaboration abzielen, werden keinen Erfolg haben, dafür aber eine harte Antwort erhalten“, sagt Selenksi dazu in einer Videobotschaft.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski
AP/Ukrainische Präsidentschaft

Zu den betroffenen Parteien gehören unter anderem die Oppositionsplattform für das Leben und der Oppositionsblock, die auch im Parlament vertreten sind.

Fünf Tote bei Beschuss von Wohnhaus in Charkiw

Beim Beschuss eines mehrstöckigen Wohnhauses in Charkiw im Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden – darunter ein neun Jahre altes Kind. Die Polizei veröffentlichte ein Foto von dem Haus, auf dem zu sehen ist, wie Rauch aus mehreren Etagen drang.

Den Behörden der Stadt zufolge sind seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor mehr als drei Wochen allein in Charkiw 266 Zivilisten getötet worden.

Mariupol-Stadtrat: Russland bombardiert Kunstschule

Russland hat nach Angaben des Stadtrats von Mariupol eine Kunstschule bombardiert, in der 400 Menschen Schutz gesucht hatten. Das Gebäude sei bei dem Angriff am Samstag zerstört worden. „Menschen liegen noch immer unter den Trümmern.“ Es wurden zunächst keine Angaben zu Opfern gemacht. Der Stadtrat macht russische Truppen dafür verantwortlich. Das ließ sich aber nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

In Mariupol war zuletzt auch ein Theater angegriffen worden, in dem Menschen Schutz vor Luftangriffen gesucht hatten. Es wurden Verschüttete gerettet. Seit Tagen ist aber unklar, wie viele Tote und Verletzte es bei diesem Vorfall gab.

Angriff auf Kaserne: 50 Tote, 60 Verletzte

Nach einem Raketenangriff russischer Truppen auf eine Kaserne in Mykolajiw im Süden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 50 Tote aus den Trümmern geborgen worden. Es handelt sich um einen der tödlichsten Raketenangriffe auf das ukrainische Militär in dem fast einen Monat alten Krieg, schreibt die „NYT“.

Suche nach Überlebenden in Mykolajiw, Ukraine
APA/AFP/Bulent Kilic

Insgesamt hätten rund 200 Soldaten in dem Gebäude geschlafen, als die Raketen einschlugen, berichtete die „Ukrajinska Prawda“. Knapp 60 Verletzte seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Von unabhängiger Seite bestätigt sind diese Informationen nicht.

Australien verschärft Sanktionen gegen Russland

Die australische Regierung verbietet alle Exporte von Aluminiumoxid sowie dem Aluminiumerz Bauxit nach Russland. Die russische Industrie ist bei der Aluminiumproduktion auf diese Rohstoffe angewiesen. Australien wolle nach den Worten von Premierminister Scott Morrison der russischen Regierung „maximale Kosten“ verursachen und „maximalen Druck“ ausüben, damit sie ihre Streitkräfte aus der Ukraine abziehe.

Zugleich kündigt Morrison an, der Ukraine auf Ersuchen Kiews 70.000 Tonnen Kraftwerkskohle zur Verfügung zu stellen. Mit der Kohle, die hauptsächlich zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet wird, könnten bis zu einer Million Haushalte beheizt werden.

Russland feuert von Schiffen Marschflugkörper ab

Russland feuert von Schiffen im Schwarzen und Kaspischen Meer Marschflugkörper auf die Ukraine ab. Das berichtet die Agentur Interfax.

Sieben Fluchtkorridore geplant

Heute sind nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sieben Fluchtkorridore aus den von Russland belagerten Gebieten geplant.

Moskau meldet erneut Einsatz von Hyperschallwaffen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben Moskaus erneut Hyperschallraketen in der Ukraine eingesetzt. Mit Raketen des Typs Kinschal sei ein Lager für Treib- und Schmierstoffe der ukrainischen Streitkräfte in der Region Mykolajiw zerstört worden, sagt das russische Verteidigungsministerium heute. Das neuartige Hyperschallwaffensystem war laut Moskau am Freitag erstmals zum Einsatz gekommen.

Türkei berichtet von Annäherung und hofft auf Waffenruhe

Die Ukraine und Russland nähern sich der Türkei zufolge bei kritischen Punkten an. Bei einigen Themen gebe es fast eine Einigung, sagt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu der Tageszeitung „Hürriyet“. Er hoffe auf eine Waffenruhe, sofern es bei den Gesprächen zwischen den beiden Ländern keinen Rückschritt gebe und die erzielten Fortschritte damit zunichtegemacht würden.

Moskau: Über 100 Tote bei Angriff mit „Hochpräzisionsraketen“

Das russische Verteidigungsministerium meldet einen Angriff mit „Hochpräzisionsraketen“ auf ein Trainingszentrum der ukrainischen Spezialeinheiten in der Region Schytomyr westlich von Kiew. „Mehr als 100 Mitglieder der (ukrainischen) Spezialkräfte und ausländische Söldner wurden bei diesem Schlag getötet.“ Eine Bestätigung von unabhängiger Seite gibt es nicht.

Ukrainisches Parlament: 115 Kinder tot

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wurden mindestens 115 Kinder getötet. „Diese Zahlen sind keine Ziffern, sondern das Ausmaß des Leids und die gebrochenen Schicksale Hunderter ukrainischer Familien“, teilt das ukrainische Parlament dazu via Twitter mit.

Lkws an polnisch-belarussischer Grenze blockiert

In Polen blockieren Aktivistinnen und Aktivisten Lastwagen, die von der Europäischen Union Waren nach Belarus und Russland bringen wollen. „Jedes Produkt und jeder Euro, der in die russische Wirtschaft fließt, tötet Ukrainer“, heißt es dazu auf einer den Protesten gewidmeten Facebook-Seite.

Rund 200 Menschen beteiligen sich an der Protestaktion, berichtet die Zeitung „Kyiv Independent“ mit Verweis auf Angaben der ukrainischen Aktivistin Iryna Zemlyana, der zufolge es am Grenzübergang bereits eine mehr als 30 Kilometer lange Lkw-Schlange gebe. Eine ähnliche, dann von der Polizei aufgelöste Protestaktion hat es laut Medienberichten bereits vergangene Woche gegeben.

Laut Zemlyana soll der Protest nun aber so lange andauern, bis der Handel der EU mit Russland und Belarus gestoppt sei.

Ukraine befürchtet Angriff aus Belarus

Die Ukraine befürchtet nach Angaben vom Präsidialamt einen Angriff auf die westliche Region Wolyn von Belarus aus. Neben einem Angriff russischer Truppen über Belarus stellt das Präsidialamt auch einen möglichen Angriff durch das belarussische Militär in den Raum. Bisher konzentrierte sich der Einmarsch Russlands in die Ukraine auf den Norden, Süden und Osten des Landes.

Ukraine: Fluchtkorridore für Kiew, Charkiw und Mariupol

Auf den von der ukrainischen Seite für heute angekündigten Flüchtlingskorridoren sollen nach Angaben von Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk Menschen aus den umkämpften Gebieten von Kiew, Charkiw und Mariupol in Sicherheit gebracht werden.

Für die Betroffenen stünden Busse bereit, sagte Wereschtschuk. Verlassen werden könne Mariupol auch mit dem Auto. Organisiert werden sollten zudem Transportmöglichkeiten für Menschen, die sich bereits zu Fuß auf den Weg gemacht hätten. Die Fluchtrouten und Wege für die Hilfslieferungen werden für jeden Tag neu angekündigt.

Aus Mariupol Evakuierte in Browary
Reuters/Kirill Timoshenko

Im Gebiet Kiew sollten einzelne Dörfer evakuiert und die Menschen in die Großstadt Browary gebracht werden, wo Busse für den Weitertransport warteten. Aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, sollten humanitäre Hilfsgüter wie Lebensmittel und Medikamente in Ortschaften in der Nähe gebracht werden.

ÖGB: Flüchtlinge dürfen nicht ausgenützt werden

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) befürwortet die vorübergehende Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Präsident Wolfgang Katzian fordert allerdings für die kommenden Monate „strenge Kontrollen“ durch das Finanzministerium, die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK), „damit Flüchtlinge aus der Ukraine am Arbeitsmarkt nicht ausgenutzt werden“.

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian
APA/Herbert Neubauer

Stahlwerk „praktisch zerstört“

Die ukrainische Abgeordnete Lesja Wasilenko veröffentlicht ein Video, das ihren Angaben zufolge eine Explosion im Werk der Asowstal-Gruppe zeigt. Das nahe Mariupol gelegene Stahlwerk ist eines der größten in Europa und ukrainischen Angaben zufolge seit Tagen Schauplatz schwerer Gefechte.

Der Abgeordnete Serhij Taruta schreibt dazu auf Facebook, die russischen Streitkräfte „haben die Fabrik praktisch zerstört“. Die Werksleitung erklärt, es seien im Vorfeld Maßnahmen ergriffen worden, um die Umweltschäden im Falle eines Angriffs zu verringern.

„Tschernihiw wird verteidigt“

Um die nordukrainische Stadt Tschernihiw gibt es nach Militärangaben aus Kiew weiter schwere Gefechte. „Tschernihiw wird verteidigt“, teilt die ukrainische Armee heute mit. Die Stadt nahe der Grenze zu Belarus werde beschossen. Es gebe keinen Strom und keine Heizung mehr. Viele Einwohner seien ohne Gas.

Zerstörtes Wohnhaus in Tschernihiw, Ukraine
Reuters/Ukrainische Polizei

Dagegen sei die Nacht rund um die Hauptstadt Kiew vergleichsweise ruhig verlaufen. Es habe aber Kämpfe um den Ort Butscha nordwestlich von Kiew gegeben, ebenso um Hostomel und Worsel. Seit mehr als einer Woche dauert dem Militär zufolge auch der Beschuss auf Vororte der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine an. Alle Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Bericht: Kriegsschiffe beschießen Mariupol

Die ukrainische Hafenstadt Mariupol wird einem Medienbericht zufolge nun auch vom Meer aus beschossen. Vier russische Marineschiffe haben Geschoße auf die Stadt abgefeuert, heißt es vonseiten ukrainischer Verbände laut „New York Times“. Der Zeitung zufolge gibt es bisher noch keine Bestätigung von Beamten in der durch die Kämpfe weitgehend abgeschnittenen Stadt.

Satellitenbild von Mariupol
Sentinel Hub/Copernicus

UNHCR: Bereits zehn Millionen Flüchtlinge

Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach UNO-Angaben inzwischen bereits rund zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden. Diese Menschen seien entweder an andere Orte innerhalb der Ukraine oder außerhalb des Landes geflüchtet, so der Chef des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi.

Bericht: Über 50 Tote in Pflegeheim

In der Stadt Kreminna in der ostukrainischen Region Luhansk sind einem Medienbericht zufolge 56 Menschen in einem von einem russischen Panzer beschossenen Pflegeheim getötet worden. Der Angriff habe sich bereits vor neun Tagen ereignet, aufgrund von anhaltenden Kämpfen sei es aber lange unmöglich gewesen, an den Ort zu gelangen, wie die „New York Times“ mit Verweis auf Behördenangaben dazu weiter berichtet.

Frontlinien „praktisch eingefroren“

Die Frontlinien zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften sind nach ukrainischen Angaben „praktisch eingefroren“. Russland verfüge nicht über genügend Kampfkraft, um weiter vorzurücken, sagt der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch in einer Videoansprache.

UNO: Bisher mindestens 902 Zivilisten getötet

In der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit Kriegsbeginn mindestens 902 Zivilisten getötet und 1.459 verletzt worden. Das sei der Stand von gestern, teilt das UNO-Menschenrechtsbüro mit. Die tatsächliche Zahl der Opfer sei vermutlich wesentlich höher. Die meisten sind demnach durch Explosivwaffen wie den Beschuss durch schwere Artillerie und Mehrfachraketen sowie durch Raketen- und Luftangriffe ums Leben gekommen.

NATO stationiert Patriot-System in Slowakei

In der Slowakei hat die Stationierung von Patriot-Flugabwehrraketensystemen zur Stärkung der NATO-Ostflanke begonnen. Die ersten Kräfte seien eingetroffen, teilt der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad mit. Sowohl Deutschland als auch die Niederlande stellen für den Einsatz auf Antrag der NATO Soldaten und Waffensysteme bereit. Nad dankt den Partnern für ihre Unterstützung.

Patriot-Flugabwehrraketen
Reuters//abrizio Bensch

Hunderte Festnahmen bei Protesten in Russland

Bei erneuten Demos gegen den Krieg sind heute in Russland nach Angaben der Bürgerrechtsorganisationen Organisation OWD-Info fast tausend Menschen festgenommen worden. Proteste hat es demnach unter anderem in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg, Nischni Nowgorod und Wladiwostok gegeben.

Eine ältere Demonstrantin wird in Moskau von Polizisten abgeführt
APA/AFP

Die russischen Behörden gehen immer wieder hart gegen kremlkritische Demonstranten vor. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar sind laut OWD-Info mehr als 15.000 Menschen verhaftet worden – einige mittlerweile mehrfach.

Behörden: Weiter Kämpfe in Mariupol

Laut dem Gouverneur der Region Donezk gehen die Kämpfe in der schwer zerstörten Hafenstadt Mariupol weiter. Die russischen Einheiten dringen offenbar, wenn auch sehr langsam, immer weiter in die Stadt ein. Dabei kommt es zu potenziell verlustreichen Straßenkämpfen, die auch für die schwer traumatisierte Bevölkerung eine zusätzliche Gefahr darstellen.

Ukraine: Mehrere hochrangige russische Militärs „eliminiert“

Die russische Armee soll im Krieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Kiew weitere hochrangige Militärs verloren haben. Kommandanten des Fallschirmregiments aus der russischen Stadt Kostroma nordöstlich von Moskau und des Kosakenregiments aus Stawropol im Süden Russlands seien „eliminiert“ worden, so die ukrainische Armee. Der Kommandant der 346. Brigade der Sondereinsatzkräfte sei zudem verletzt.

Diese Angaben lassen sich nicht überprüfen. Von russischer Seite gibt es dazu keine Informationen. In über drei Wochen Krieg will die ukrainische Armee mehrere Dutzend hochrangige russische Offiziere getötet haben. Darunter sollen mindestens sechs Generäle von Armee und Nationalgarde gewesen sein. Die Ukraine veröffentlicht derartige Informationen oder Behauptungen sichtlich mit dem Ziel, damit den Widerstand in der russischen Bevölkerung gegen den Krieg zu schüren.

Ukraine wirft Russland weitere Entführung vor

Die Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine wirft den russischen Truppen vor, sie hätten den ersten Stellvertreter des Bürgermeisters der Stadt, Iwan Samojdjuk, entführt. Seit dem Einmarsch haben russische Truppen vor allem im Süden des Landes mehrmals lokale gewählte ukrainische Vertreter, die offenbar die Zusammenarbeit mit den Besatzern verweigern, verschleppt und moskautreue Administratoren eingesetzt.

Opposition kritisiert Betätigungsverbot

Die Opposition im ukrainischen Parlament nennt das Betätigungsverbot für als „antiukrainisch“ bezeichnete Parteien während des Kriegsrechts illegal. Es sei ein Versuch, mit frei erfundenen Vorwürfen den „Hauptgegner“ zu beseitigen, so die moskaufreundliche Partei „Oppositionsplattform für das Leben“.

Die Partei rief ihre Abgeordneten auf, trotz des Verbots ihre Arbeit fortzusetzen. „Wir werden alle rechtswidrigen Entscheidungen anfechten.“ Die zweitgrößte Fraktion in der Obersten Rada stellt 44 der aktuell 423 Abgeordneten.

Türkei: Verhandlungen Moskau – Kiew „kurz vor Einigung“

Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über ein Ende des Krieges kommen nach Angaben der Türkei voran und stehen angeblich kurz vor einer Einigung. „Natürlich ist es nicht einfach, während der Krieg tobt, aber wir glauben, dass es vorangeht“, so der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu heute.

„Wir sehen, dass die Parteien kurz vor einer Einigung stehen.“ Das NATO-Mitglied Türkei stehe in Kontakt mit den Verhandlungsteams der beiden Länder, wie Cavusoglu sagt. Er lehnt es jedoch ab, Einzelheiten über die Gespräche preiszugeben, da „wir eine ehrliche Vermittlerrolle spielen“.

Stadt Mariupol: Kinder unter Opfern

Laut Stadtverwaltung der seit Wochen heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol hat Russland eine Schule beschossen, in der mehrere hundert Geflüchtete Unterschlupf gesucht hatten. In der Kunstschule G12 hätten sich zur Zeit des Angriffs am Samstag rund 400 Schutzsuchende aufgehalten, „Frauen, Kinder und ältere Menschen“, so die Stadtverwaltung. Unter den Trümmern sind demnach noch Menschen eingeschlossen. Angaben zu möglichen Opfern gibt es derzeit nicht.

Zerstörte Schule in Mariupol (Ukraine)
APTN

Am Mittwoch hatten russische Einheiten nach ukrainischen Angaben bereits ein Theater in Mariupol angegriffen, in dessen Keller sich Hunderte Einwohner geflüchtet hatten. Das hatte große internationale Empörung ausgelöst. Abschließende Angaben zu möglichen Opfern in der Theaterruine fehlen weiterhin, da die Aufräumarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Behördenvertreter berichten zudem vom zwangsweisen Abtransport von Einwohnern nach Russland. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.

Austin: Einsatz von Hyperschallrakete keine Wende

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sieht im Einsatz der russischen Hyperschallrakete Kinschal (Dolch) keine maßgebliche Veränderung im Krieg in der Ukraine. Austin sagt dem Sender CBS, der russische Präsident Wladimir Putin greife auf solche Waffen zurück, weil er versuche, wieder Schwung in den Vormarsch seiner Truppen in der Ukraine zu bekommen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin
Reuters/Stoyan Nenov

Austin weiter: „Wir haben in den vergangenen Wochen gezielte Angriffe auf Städte und Zivilisten erlebt.“ Auch das sei darauf zurückzuführen, dass der Vormarsch ins Stocken geraten sei. „Das ist wirklich widerwärtig.“ Austin drückt den Ukrainern seinen Respekt für deren Tapferkeit aus.

Russische Journalistin ruft zu Protest auf

Nach ihrer aufsehenerregenden Protestaktion im russischen Fernsehen ruft die Journalistin Marina Owsjannikowa ihre Landsleute auf, ebenfalls gegen die Ukraine-Invasion Stellung zu beziehen. „Die Zeiten sind sehr finster und sehr schwierig und jeder, der eine staatsbürgerliche Haltung hat und der will, dass diese Haltung zur Kenntnis genommen wird, muss seiner Stimme Gehör verschaffen“, so Owsjannikowa in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC.

die russische Journalistin Marina Owsjannikowa
Reuters/Reuters Tv

„Das ist sehr wichtig.“ Die 43-jährige Fernsehjournalistin hob hervor, dass es sich nicht um Russlands Krieg, sondern um einen Krieg von Kreml-Chef Wladimir Putin handle. „Das russische Volk ist wirklich gegen den Krieg, das ist Putins Krieg, nicht der Krieg des russischen Volkes“, sagte Owsjannikowa.

Ukraine: Verletzte bei Angriff auf Wohnhaus in Kiew

Bei der Explosion einer Granate vor einem Wohnblock in Kiew sind fünf Menschen verletzt worden. Das zehnstöckige Gebäude im nordwestlichen Bezirk Swjatoschyn sei schwer beschädigt und alle Fenster zerstört, berichtet ein AFP-Journalist.

Ukrainische Soldaten in einem Bombenkrater in Kiew
AP/Felipe Dana

Peking dementiert militärische Hilfe für Moskau

China stellt Moskau nach eigenen Angaben keine militärische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bereit. „Es gibt Falschinformationen, dass China Russland militärische Hilfe leistet. Wir weisen sie zurück“, so der chinesische Botschafter in den USA, Qin Gang, gegenüber dem Fernsehsender CBS. „China schickt Lebensmittel, Medikamente, Schlafsäcke und Milchpulver – keine Waffen oder Munition – an die Konfliktparteien.“

Selenski verlangt von Israel Raketenabwehrsysteme

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski verlangt von Israel Raketenabwehrsysteme und wirtschaftlichen Druck auf Russland. Israel müsse die Wahl treffen, ob es damit das Leben auch ukrainischer Juden retten wolle, so Selenski in einer per Video übertragenen Rede zur Knesset.

Israels Regierungschef Naftali Bennett bemüht sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine. Er hat sowohl mit Russlands Staatschef Wladimir Putin als auch mit Selenski telefoniert und ist Anfang des Monats nach Moskau geflogen, um Putin zu treffen.

Baerbock fordert Solidarität bei Aufnahme Geflüchteter

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts der vielen Geflüchteten aus der Ukraine Solidarität in Europa gefordert. „Es werden viele, viele weitere Menschen kommen. Wir werden von der europäischen Außengrenze verteilen müssen“, so die Grünen-Politikerin in Hannover. Baerbock will diese Forderung beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel erheben.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock
APA/AFP/Moritz Frankenberg

„Jedes Land in Europa muss Menschen aufnehmen“, so Baerbock nach einem Besuch einer Notunterkunft für Geflüchtete in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Vor allem deutsche Großstädte wie Berlin und Hamburg sind derzeit mit der Aufnahme überfordert. „Aber an den Außengrenzen Europas ist der Druck noch viel, viel höher“, so Baerbock.

Selenksi vergleicht Russland mit Nazi-Deutschland

In der Videobotschaft an Israel vergleicht der ukrainische Präsident Selenski Russland mit Nazi-Deutschland. Er wirft dem Kreml einen Plan zur Auslöschung der Ukraine vor. „Hört darauf, was jetzt in Moskau gesagt wird: ‚Endlösung‘, aber jetzt bereits in Bezug auf die ‚ukrainische Frage‘“, so der 44-Jährige in dem Videoauftritt vor Knesset-Abgeordneten.

Das Staatsoberhaupt mit jüdischen Wurzeln erinnert dabei an die „Endlösung der Judenfrage“, wie die Ermordung von Millionen Juden in Europa durch Nazi-Deutschland genannt wurde. „Das ist ein großflächiger und hinterhältiger Krieg, der auf die Vernichtung unseres Volkes, unserer Kinder, unserer Familien, unseres Staates abzielt“, sagt Selenski. Die Ukraine befinde sich damit in einer ähnlich prekären Situation, wie der jüdische Staat im Nahen Osten.

Schallenberg fordert Stellungnahme Indiens

Außenminister Alexander Schallenberg fordert in Neu-Delhi eine Stellungnahme Indiens zum russischen Angriff auf die Ukraine ein. „Auch Indien wird irgendwann Position beziehen müssen“, sagt der ÖVP-Minister dem ORF-Radio anlässlich eines Besuchs in Neu-Delhi, wo er auch mit Außenminister Subrahmanyam Jaishankar zusammentraf. „Es geht ja letztlich um einen Angriff auf das internationale Sicherheitssystem, und das kann niemanden indifferent lassen.“

Indien, das wirtschaftlich mit Russland eng verflochten ist, hatte sich wie Pakistan Anfang März in der UNO-Vollversammlung der Stimme enthalten, als eine Resolution zur Verurteilung des russischen Vorgehens gegen die Ukraine mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde.

Russland: Zwölf Kilometer im Osten vorgerückt

Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine um zwölf Kilometer vorgerückt. Die Grenze der Siedlung Nikolske nordwestlich der Stadt Mariupol sei erreicht worden, erklärt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Angaben.

Der ukrainische Generalstab schreibt auf Facebook jedoch von russischen Mobilisierungsmaßnahmen in den von Russland eingenommenen Gebieten der Regionen Luhansk und Donezk.

Russischer Schauspielstar kehrt Heimat den Rücken

Die bekannte russische Schauspielerin Tschulpan Chamatowa gibt in einem Interview bekannt, aus Angst nicht mehr nach Russland zurückkehren zu wollen. Sie lebt derzeit in Lettland.

Die russische Schauspielerin Tschulpan Chamatowa
Reuters/Johanna Geron

Chamatowa hat Ende Februar eine Künstlerpetition unterzeichnet, die den russischen Überfall auf die Ukraine als „Schande“ bezeichnet und ein sofortiges Ende der Kämpfe fordert. Nun fürchtet sie Repressionen. Chamatowa hatte früher Putin unterstützt, auch die Annexion der Krim hatte sie seinerzeit begrüßt. Die 46-Jährige gilt als eine der bekanntesten Schauspielerinnen Russlands.

Vizekommandant der Schwarzmeer-Flotte offenbar tot

Der stellvertretende Kommandant der russischen Schwarzmeer-Flotte, Andrej Palij, ist nach Angaben des Gouverneurs von Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim, Michail Raswoschajew, bei Kämpfen in der Hafenstadt Mariupol getötet worden. Sewastopol ist ein großer Stützpunkt der Schwarzmeer-Flotte auf der Krim. Von der russischen Marine war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Beckham überlässt Instagram-Account Ärztin aus Charkiw

Um auf die Situation der Menschen in der Ukraine aufmerksam zu machen, setzt David Beckham gezielt seine Reichweite auf Social Media ein. In einem Instagram-Video vom Sonntag erklärte der frühere Fußballstar: „Heute überlasse ich meine Socia-Media-Kanäle Iryna, der Chefin der Geburtenklinik in Charkiw.“

In mehreren kurzen Clips sind auf dem Account, der 71,5 Millionen Follower hat, dann Szenen der Krankenhausarbeit unter den Bedingungen des Krieges zu sehen. „Gebt bitte, was ihr könnt, um UNICEF und Menschen wie Iryna zu unterstützen“, schrieb Beckham zu seinem Video. Die Großstadt Charkiw liegt im Osten der Ukraine, unweit der russischen Grenze.

Russland: Verteidiger Mariupols sollen Waffen niederlegen

Russland fordert die ukrainischen Streitkräfte in Mariupol auf, die Waffen niederzulegen. „Es hat sich eine schreckliche humanitäre Katastrophe entwickelt“, erklärt der Leiter des Nationalen Zentrums für Verteidigung, Michail Misinzew, mit Blick auf die Lage in der Stadt. „Allen, die ihre Waffen niederlegen, wird ein freies Geleit aus Mariupol garantiert.“ Er kündigt an, Fluchtkorridore sollten am Montag um 10.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 MEZ) geöffnet werden.

Antwort der Ukraine gefordert

Russland fordert, dass alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt „ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten“. Und es besteht auf eine „förmliche schriftliche Antwort“ seitens der Ukraine zu den Vorschlägen. Von ukrainischer Seite gibt es noch keine Reaktion auf die Pläne.

Heute rund 7.000 Menschen in Sicherheit gebracht

Aus von Russland belagerten Gebieten sind nach ukrainischen Angaben 7.295 Menschen herausgebracht worden. Vier von sieben humanitären Korridoren hätten funktioniert, sagt die ukrainische Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk in einer Videobotschaft. Rund 4.000 Menschen wurden demnach aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol nach Saporischschja gebracht. Weitere Evakuierungen habe es in der Region Kiew gegeben.

Demonstration für die Ukraine in Wien

Laut Polizei 2.200 Demonstrationsteilnehmer, darunter viele Ukrainerinnen und Ukrainer, haben heute Abend zunächst am Wiener Heldenplatz und anschließend bei einem Marsch entlang der Ringstraße ihre Unterstützung der Ukraine zu Ausdruck gebracht. Viele davon waren sichtlich erst dieser Tage nach Österreich geflüchtet, zu sehen waren sehr viele betroffene Gesichter.

Demonstration „Marsch zur aktuellen Situation in der Ukraine“ am Heldenplatz in Wien
APA/Tobias Steinmaurer

„Ich kann nicht militärisch kämpfen, aber meine Waffe ist meine Stimme“, sagte gleich zu Beginn der Demonstration am Heldenplatz Sängerin Susanna Tschachojan, sie eine Solistin an der ukrainischen Nationaloper in Kiew.

Diplomat vergleicht Mariupol mit Guernica und Aleppo

Griechenlands Generalkonsul in Mariupol, Manolis Androulakis, ist der letzte verbliebene EU-Diplomat, der die belagerte Stadt am Dienstag verlassen hat. Nach seiner Rückkehr in die Heimat, sagt er, er hoffe, er werde nie so etwas wieder sehen. „Mariupol wird sich in die Liste der Städte einreihen, die durch den Krieg völlig zerstört wurden“, sagt er und verwies auf „Guernica, Coventry, Aleppo, Grosny und Leningrad“.

Frankreich: Weiteres Oligarchenvermögen eingefroren

Frankreich friert Vermögen russischer Oligarchen im Wert von rund 850 Millionen ein. Man habe Immobilien im Wert von 539 Millionen Euro blockiert, sagt der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dem Radiosender RTL. Zudem seien 150 Millionen Euro auf Privatkonten französischer Banken eingefroren sowie zwei Jachten im Wert von 150 Millionen Euro festgesetzt worden, so Le Maire.

Vermehrt russische Drohnen in Odessa

Die südukrainische Hafenstadt Odessa registriert den zunehmenden Einsatz russischer Drohnen über dem Stadtgebiet und in der Umgebung. „Es ist aber alles ruhig, es gab keine Angriffe“, wird der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Maxim Martschenko, von der „Ukrajinska Prawda“ zitiert. Die Luftabwehr habe die Drohnen des Gegners unter Feuer genommen. „Der Abschuss einiger dieser Drohnen wurde bereits bestätigt“, sagt Martschenko. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Odessa ist vom Kriegsgeschehen bisher weitgehend verschont geblieben.

Mehrere Explosionen im Westen von Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew wird von mehreren Explosionen erschüttert. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden dabei mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil im Westen der Metropole beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden. „Rettungsmannschaften und Sanitäter sind bereits vor Ort“, teilt Klitschko auf Telegram mit. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Angriff mindestens ein Mensch getötet. „Wir warten auf genauere Informationen.“