Der Sicherheitsrat zeigt sich in der Erklärung „zutiefst besorgt“ über die Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit in der Ukraine. Man unterstütze die Vermittlungsbemühungen von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, heißt es weiter. Auch wird daran erinnert, dass alle Staaten unter der UNO-Charta dazu verpflichtet sind, ihre internationalen Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln beizulegen. Der Minimalkompromiss ist Fachleuten zufolge ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Zusammenarbeit des Gremiums.
In der belagerten Hafenstadt Mariupol wird unterdessen weiter um die Evakuierung gerungen. Offenbar sind Bemühungen, seit Wochen in der Stadt gefangene Menschen in Sicherheit zu bringen, im Gange. Wiederholt wurde von Bussen berichtet, die Zivilistinnen und Zivilisten aus dem Asow-Stahl-Werk in die Oblast Donezk brachten.
Ukraine: Russland verletzte Waffenruhe
Die Behörden in Mariupol werfen den russischen Streitkräften aber auch vor, die Waffenruhe während der Evakuierung des Werks verletzt zu haben. Russische Truppen hätten ein Auto beschossen, das an Evakuierungsmaßnahmen beteiligt gewesen sei, so der Stadtrat. Dabei sei ein ukrainischer Kämpfer getötet worden.
Russland will nach Einschätzung der ukrainischen Regierung das belagerte Stahlwerk bis zum Montag, dem Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, erobern. Die schweren Angriffe auf das Gelände des Stahlwerks ließen die Absichten des russischen Militärs klar erkennen.
Debatte: Was bringt den Frieden wieder?
In einem offenen Brief namhafter Intellektueller an den deutschen Kanzler Olaf Scholz (SPD) wird gefordert, keine „weiteren schweren Waffen" mehr in die Ukraine zu liefern. Kann Russlands Präsident Wladimir Putin tatsächlich an den Verhandlungstisch geholt werden, und wie weit darf der Westen Staatsgebiete der Ukraine zur Disposition stellen? Wie lässt sich Frieden besser durchsetzen: mit militärischer Stärke oder Diplomatie? Wiederholen sich jetzt wieder die Debatten des Kaltes Krieges?
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