Laut Reuters sind zwei Raketentypen in Diskussion, die der Ukraine gegen die russische Schwarzmeer-Flotte helfen sollen: einerseits die von Boeing hergestellte „Harpoon“ mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern sowie die „Naval Strike Missile“ („NSM“) von Kongsberg und Raytheon Technologies mit 250 Kilometern.
Dem Marineexperten Bryan Clark vom Hudson Institute zufolge wären zwölf bis 24 derartige Raketen ausreichend, um die russischen Kriegsschiffe zu bedrohen und die Regierung in Moskau zu einem Ende der Blockade zu bewegen. Die Blockade beeinträchtigt etwa ukrainische Getreidelieferungen für den Weltmarkt.
Gaszahlung via Rubel-Konto
Gasimporteure dürfen nach Angaben aus EU-Kommissionskreisen auch ein Rubel-Konto bei der russischen Gasprombank eröffnen. Voraussetzung sei aber, dass sie auf ein anderes Konto ihre Rechnung in den vereinbarten Währungen Euro oder Dollar begleichen. Das würde den Angaben zufolge im Einklang mit den EU-Sanktionen stehen. Der Tausch von westlichen Währungen in Rubel müsse dann etwa über das zweite Konto von der russischen Seite vorgenommen werden.
Man empfehle aber, nach Möglichkeit auf die Einrichtung eines Rubel-Kontos zu verzichten, wie es Reuters-Angaben zufolge dazu weiter heißt. Geht es nach dem stellvertretenden russischen Premier Alexander Nowak, habe bereits die Hälfte der Gasprom-Kunden ein Konto bei der Gasprombank eröffnet. Einige große Unternehmen hätten laut Nowak bereits im Rahmen des neuen Systems für russisches Gas gezahlt.
Öffnung von Häfen: Russland stellt Bedingungen
Für die zuletzt von den Vereinten Nationen eingeforderte Öffnung der von Russland kontrollierten ukrainischen Häfen stellt Moskau unterdessen Bedingungen. Russland ziehe das nach Angaben aus dem russischen Außenministerium nur dann in Betracht, wenn auch die Aufhebung der Sanktionen in Betracht gezogen werde. UNO-Chef Antonio Guterres hatte gefordert, dass Russland „den sicheren Export von in ukrainischen Häfen gelagertem Getreide zulassen“ müsse.
Niinistö und Andersson im Weißen Haus
Was die von Finnland und Schweden eingebrachten NATO-Beitrittsanträge betrifft, gibt es die volle Unterstützung von US-Präsident Joe Biden. Bei einer Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö und Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson im Weißen Haus sagte Biden, er sei stolz darauf, die Anträge der beiden Staaten auf Beitritt zum „stärksten und mächtigsten Verteidigungsbündnis der Weltgeschichte“ zu unterstützen. „Finnland und Schweden machen die NATO stärker.“ Die Türkei hält unterdessen an ihrer Vetodrohung fest und sagt weiter Nein zur NATO-Erweiterung.
Debatte: Wie Frieden erreichen?
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine nimmt kein Ende – eine Lösung ist nicht in Sicht. Wie kann Russlands Präsident Wladimir Putin an den Verhandlungstisch geholt werden? Wie lässt sich Frieden besser durchsetzen: mit militärischer Stärke oder Diplomatie? Wiederholen sich jetzt die Debatten des Kalten Krieges?
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