Der ukrainische Militärgouverneur des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj, meldet heftige Kämpfe im Donbas. Die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk stehe seit Tagen unter Beschuss, berichtet er. „Die Russen löschen Sjewjerodonezk wie Mariupol aus“.
„In den Vororten der Stadt laufen Kämpfe“, so Hajdaj im Nachrichtenkanal Telegram. Er weist zugleich Aussagen von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, kurz vor der kompletten Einnahme der Region Luhansk zu stehen, als „Unsinn“ zurück. Schoigu habe keinen Überblick mehr über die Lage seiner eigenen Streitkräfte.
Schicksal von Gefangenen aus Mariupol unklar
Das russische Verteidigungsministerium hat zuvor mitgeteilt, dass die letzten ukrainischen Kämpfer in dem Asow-Stahl-Werk in Mariupol sich ergeben hätten – mehr als 2.000 insgesamt. Damit sei die Stadt komplett unter russischer Kontrolle, heißt es. Laut dem ukrainischen Generalstab räumen die russischen Truppen Minen, um den Hafen wieder betriebsfähig zu machen.
Das Schicksal der Kriegsgefangenen aus dem Asow-Stahl-Werk ist völlig ungewiss. Russland spricht von etwa 2.000 Mann, die sich ergeben hätten, das Rote Kreuz von mehreren hundert. Im Raum steht ein Gefangenenaustausch, dem soll allerdings Russland noch nicht zugestimmt haben, heißt es. Viele der Männer sollen in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand sein.
Russland will Waffenlieferung zerstört haben
Das russische Verteidigungsministerium hat mitgeteilt, ukrainische Ziele von Schiffen im Schwarzen Meer aus mit Raketen beschossen zu haben. So seien in der Region Schytomyr aus Europa und den USA gelieferte Waffen mit Marschflugkörpern des Typs Kalibr zerstört worden, heißt es aus Moskau. Außerdem sei ein Militärtrainingslager unweit der Hafenstadt Odessa mit Raketen und Artillerie angegriffen worden.
Debatte: Wie Frieden erreichen?
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine nimmt kein Ende – eine Lösung ist nicht in Sicht. Wie kann Russlands Präsident Wladimir Putin an den Verhandlungstisch geholt werden? Wie lässt sich Frieden besser durchsetzen: mit militärischer Stärke oder Diplomatie? Wiederholen sich jetzt die Debatten des Kalten Krieges?
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