Details über mögliche Maßnahmen wurden nicht genannt. Von dem Verbot betroffen ist auch die einzige Bahnstrecke zwischen Russland und Kaliningrad. Die Exklave liegt an der Ostsee zwischen den EU- und NATO-Staaten Litauen und Polen. Eine direkte Landverbindung zu Russland gibt es nicht.
Die Transitbeschränkungen sind auch Thema im litauischen Parlament. „Wir werden analysieren und die Frage beantworten, ob das eine EU-Entscheidung ist und wir sie nur umsetzen oder ob es etwas anderes gibt, was ich nicht glaube“, sagte der Ausschussvorsitzende Laurynas Kasciunas.
Russische Geländegewinne bei Sjewjerodonezk
Die russische Armee erzielt indes in den Gebieten um die Städte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk verstärkt Geländegewinne. Das bestätigte auch der ukrainische Generalstab. So könnten die Ortschaften Solote und Hirske südlich von Lyssytschansk von russischen Streitkräften eingeschlossen werden. Dort könnte den ukrainischen Truppen die nördliche Straßenverbindung zu anderen Einheiten gekappt werden. Denn auch das Dorf Toschkiwka an der Front vor Lyssytschansk ist nach ukrainischen Angaben nicht mehr unter Kontrolle der Ukraine.
Auch mehrere Ortschaften südwestlich von Sjewjerodonezk sollen durch russische Truppen eingenommen worden sein. Olexij Arestowytsch, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sieht die „Gefahr eines taktischen russischen Sieges“ gegeben. Besonders durch die russische Einnahme der Ortschaft Metjolkine wenige Kilometer östlich von Sjewjerodonezk dürfte sich die Situation verschärfen.
„Die Besatzer üben starken Druck aus“, sagt Selenskyj über die schwierige Lage im Donbas. Lyssytschansk werde „massenhaft“ beschossen, sagte der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj. Nach wie vor sollen sich über 560 Zivilisten in der Chemiefabrik Asot verschanzt haben.
EU-Kandidatenstatus für Ukraine wahrscheinlich
Die Entscheidung über einen möglichen Status der Ukraine als EU-Beitrittskandidat steht inzwischen unmittelbar bevor. EU-Ratspräsident Charles Michel plädiert dafür, sowohl ihr als auch dem kleinen Nachbarn Moldawien diesen Status zuzuerkennen.
Im jüngsten Entwurf der Abschlusserklärung des morgen beginnenden EU-Gipfels heißt es: „Der Europäische Rat hat beschlossen, der Ukraine und der Republik Moldau den Status eines Kandidatenlandes zu verleihen.“ Damit würden die 27 Staats- und Regierungschefs, die sich bis Freitag in Brüssel treffen, der Empfehlung der EU-Kommission folgen.
Debatte: Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird mit unverminderter Härte geführt. Anfängliche Friedensverhandlungen sind eingefroren. Wie sind die bisherigen Reaktionen des Westens zu bewerten? Welche Chancen hat die Diplomatie derzeit? Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
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