Die Ukrainische Fahne ist auf der Schlangeninsel gehisst worden
Reuters/Ukrainian Armed Forces
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Ukrainische Flagge auf der Schlangeninsel

Ukrainische Soldaten haben auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer wieder die ukrainische Flagge gehisst. Russische Verbände hatten die Insel kürzlich aufgegeben. Im Osten der Ukraine stehen währenddessen mehrere Städte aktuell wieder unter russischem Beschuss. Der russische Außenminister Sergej Lawrow traf zu einem Gipfel der G-20-Außenminister auf Bali ein.

Online seit 7. Juli 2022, 8.15 Uhr
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Pause vor der Großoffensive?

Trotz der Angriffe auf Städte in der ostukrainischen Region Donezk dürften die russischen Einheiten vorerst eine Gefechtspause einlegen – um sich für eine größere Offensive aufzustellen.

Erstmals in 133 Tagen Krieg seien keine Gebietsgewinne gemeldet worden, heißt es vom US-Thinktank Institute for the Study of War in Washington. Diese Pause bedeute aber nicht, dass die russische Armee ihre Angriffe ganz einstelle, während sie ihre Kräfte für eine anschließende Offensive sammle.

Ein Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS bestätigt diese Einschätzung. Darin ist die Rede von einer Pause für die Soldaten der „militärischen Spezialoperation“, damit die sich ausruhen könnten.

Erneut Schule in Charkiw zerstört

Russische Raketen haben eine Schule für sehbehinderte Kinder im Osten von Charkiw getroffen. Der Beschuss hinterließ keine Opfer, beschädigte jedoch das Gebäude sowie die Schulausstattung schwer.

Gespräche über Haftentlassung mit USA „schwierig“

„Substanzielle Verhandlungen“ über einen möglichen Gefangenenaustausch mit den USA im Fall Griner nennt Russland „schwierig“.

Der Grund: Die „Hartnäckigkeit“, mit der die USA rechtmäßig in Russland Verurteilte bzw. Untersuchungshäftlinge als „Gefangene“ bezeichne, zeige, dass Washington eine falsche Sicht der Dinge habe, sagt der stellvertretende russische Außenminister Sergej Ryabkow laut Nachrichtenagentur TASS.

US-Basketballerin bekennt sich in Drogenprozess schuldig

Die US-Basketballerin Brittney Griner bekennt sich am zweiten Tag des Prozesses gegen sie in Moskau schuldig. Den Gerichtssaal verlässt sie ohne Kommentar. Der Star der Women’s National Basketball Association (WNBA) ist des Besitzes bzw. Schmuggels von Drogen angeklagt.

Brittney Griner
APA/AFP/Kirill Kudryavtsev

Griner ist im Februar, kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine, auf einem Moskauer Flughafen festgenommen worden. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Region Donezk rechnet bald mit russischer Offensive

Nachdem die russischen Truppen am Wochenende die Kontrolle über die Region Luhansk übernommen haben, erwartet die ukrainische Armee nun eine großangelegte Offensive auf die Nachbarregion Donezk. Angriffe auf Städte wie Kramatorsk und Slowjansk deuten darauf hin.

Rauch über Sloviansk
APA/AFP/Miguel Medina

Menschen in Kramatorsk sollen in Schutzräumen bleiben

Wegen eines russischen Raketenangriffs auf Kramatorsk in der Ostukraine fordert die Stadtregierung die Bevölkerung auf, sich möglichst in Sicherheit zu bringen. „Bleibt in Schutzräumen!“, schreibt Bürgermeister Olexandr Honscharenko auf Telegram. „Die Gefahr ist noch nicht vorbei.“

Selenskyj nennt Johnson „wahren Freund“ der Ukraine

Selenskyj nennt Johnson, der heute seinen Rücktritt angekündigt hat, einen „wahren Freund der Ukraine“. Er zeigt sich auch zuversichtlich, dass sich am britischen Kurs seinem Land gegenüber auch nach Johnson nichts ändern wird.

Boris Johnson und Wolodymyr Selenskyj
AP/Ukrainian Presidential Press Office

Kiew spricht von über 20.000 Fällen von Kriegsverbrechen

Die Ukraine geht laut eigenen Angaben inzwischen rund 21.000 Fällen von mutmaßlichen Kriegsverbrechen durch die russischen Truppen im Land nach. Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktova sagt der BBC, sie erhalte pro Tag zwischen 200 und 300 Berichte über Kriegsverbrechen. Viele Verfahren würden in Abwesenheit der Beschuldigten stattfinden, räumt die Chefanklägerin ein. Sie sollen „als eine Frage der Gerechtigkeit“ trotzdem stattfinden.

Türkei lässt Schiff auslaufen – Ukraine verärgert

Die Türkei lässt ein russisches Frachtschiff auslaufen, das laut ukrainischen Angaben gestohlenes Getreide an Bord hat. Ankara hat sich zuvor geweigert, die „Schibek Scholy“ vor der türkischen Schwarzmeer-Küste festzusetzen. Kiew nennt die Entscheidung „inakzeptabel“ und spricht von einer „tiefen Enttäuschung“.

Frachter „Zhibek Zholy“
APA/AFP/Ozan Kose

Ausfälle bei Getreideernte

Die Ukraine will in diesem Sommer mindestens 50 Mio. Tonnen Getreide ernten. Das sei deutlich weniger als im Vorjahr, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium in Kiew, aber immer noch mehr, als man erwartet hatte. Das Problem des Exports ist wegen der russischen Seeblockade weiterhin ungelöst.

Selenskyj-Berater dankt Johnson

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak bedankt sich beim britischen Premier Johnson „dafür, dass Sie immer an der vordersten Front bei der Unterstützung für die Ukraine waren“.

Johnson bei Rücktritt: Kiew weiter unterstützen

Der britische Premier Boris Johnson verspricht bei der Pressekonferenz anlässlich seines Rücktritts als Parteichef der Torys, dem spätestens im Herbst jener als Premier folgen wird, in Richtung Kiew: „Wir werden Euch weiter unterstützen.“

Boris Johnson
AP/Alberto Pezzali

Kiew: Russische Rakete trifft Tankschiff

Eine russische Rakete hat nach ukrainischer Darstellung ein Tankschiff im Schwarzen Meer, das seit Kriegsbeginn auf dem offenen Meer herumtreibt, getroffen.

Der Tanker „Millennial Spirit“ unter moldawischer Flagge hat rund 500 Tonnen Diesel geladen und ist bereits kurz nach Kriegsbeginn beschossen worden. Damals sind laut Kiew Teile der russischen Besatzung verletzt worden. Seitdem treibt das Schiff führerlos auf dem Meer. Kiew spricht von einer „Umweltbombe“.

„Der Rest der Ladung brennt wahrscheinlich“, so Kiew, nachdem der Tanker nun offenbar erneut getroffen worden ist. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Gleisreparatur in Rumänien erleichtert Getreideexport

Der rumänische Donauhafen Galati kann nach der Reparatur von Breitspurbahngleisen stärker für den Import von Gütern aus der Ukraine verwendet werden. Das teilt Rumäniens Transportminister Sorin Grindeanu mit.

Galati liegt unmittelbar an der ukrainischen Grenze. Aus dem ukrainischen Donauhafen Reni führen die im ex-sowjetischen Raum üblichen Breitspurgleise nach Galati. Wegen des schlechten Zustandes auf rumänischer Seite hatten bisher Waren aus der Ukraine zum Weitertransport umgeladen werden müssen. Rumäniens Gleise haben die westeuropäische Standardbreite.

Bürgermeister: Kramatorsk wird beschossen

Laut dem Bürgermeister von Kramatorsk in der Region Donezk, Olexandr Gontscharenko, ist die Stadt von russischen Raketen beschossen worden. Es soll Opfer geben. Zuvor hatte die ukrainische Armee bereits russischen Artilleriebeschuss auf die Stadt vermeldet.

Bombenkrater bei Gebäude in Kramatorsk
APA/AFP/Miguel Medina

Der Bürgermeister ruft die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben.

Moskau jubelt über möglichen Rücktritt Johnsons

Russland hat die Medienberichte über den erwarteten Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson mit Häme bejubelt. Die „besten Freunde der Ukraine“ gehen. Der „Sieg ist in Gefahr!“, schreibt der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, im Nachrichtendienst Telegram. Johnsons Abgang sei das „rechtmäßige Ergebnis britischer Unverfrorenheit und niveauloser Politik. Besonders auf internationalem Feld“, so Medwedew.

Finnisches Parlament stimmt für Absperrungen an Grenze

Das finnische Parlament hat für ein Gesetz gestimmt, das Absperrungen an der Grenze des Landes zu Russland ermöglicht. Das Gesetz hat eine große Mehrheit bekommen. Es wird befürchtet, dass sich Russland wegen Finnlands NATO-Beitritt rächen könnte.

Das Gesetz hat aber auch Auswirkungen auf Asylbewerber in Finnland, da es der Regierung erlaubt, Zäune oder andere Barrieren in der Nähe der finnischen Grenze zu errichten und alle Asylanträge an einen oder mehrere Grenzübergänge, wie z. B. einen Flughafen, weiterzuleiten.

Britische Botschaft in Moskau ändert Adresse nicht

Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, dass die Botschaft ihr mitgeteilt habe, dass sie ihre neue Adresse nicht verwenden werde. Moskau hat den Namen des Platzes vor der Botschaft auf „Volksrepublik Luhansk“ geändert.

„Die aktuelle Adresse der britischen Botschaft in Moskau ist auf der offiziellen Website der Botschaft aufgeführt“, sagt die Botschaft. Dort ist weiterhin das Smolenskaja-Ufer angegeben. Russland hat auch den Namen des Platzes vor der US-Botschaft in Moskau geändert. Diese befindet sich nun auf dem „Platz der Volksrepublik Donezk“.

Geflüchteter Moskauer Oberrabbiner legt Amt nieder

Der nach Israel geflohene Moskauer Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt hat die Leitung des Rabbinats der russischen Hauptstadt nach fast 30 Jahren abgegeben. „Meine Arbeit in Russland als Oberrabbiner von Moskau ist nun beendet“, zitiert Moskaus Jüdische Gemeinde den 58-Jährigen heute gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti – mehr dazu in religion.ORF.at.

Kiew: Türkei lässt russisches Schiff mit Getreide auslaufen

Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt Karasu auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Das sei eine „inakzeptable Situation“, erklärt das Ministerium in Kiew. Man habe deshalb den türkischen Botschafter einbestellt. Den türkischen Behörden seien Beweise für die Darstellung der Ukraine vorgelegt worden, schreibt Ministeriumssprecher Oleg Nikolenko auf Twitter.

Soldaten hissen ukrainische Flagge auf Schlangeninsel

Ukrainische Soldaten haben auf der symbolträchtigen und von Russlands Truppen verlassenen Schlangeninsel im Schwarzen Meer wieder die ukrainische Flagge gehisst. Der Sprecher der Militärverwaltung des Gebiets Odessa, Serhij Bratschuk, veröffentlicht auf Telegram mehrere Fotos. Unterzeichnet ist die Flagge auch von Odessas Militärgouverneur Maxym Martschenko. Sie trägt außerdem die Aufschrift: „Merke dir, ‚russisches Kriegsschiff‘, die Insel gehört zur Ukraine!!!“

Ukrainische Soldaten hissen die ukrainische Fahne auf der Schlangeninsel
Reuters/Ukrainian Armed Forces

Russische Fake-Anrufer arbeiten für Gasprom-Plattform

Die beiden russischen Komiker, die sich zu den Fake-Anrufen mit europäischen Bürgermeistern, darunter auch Wiens Stadtchef Michael Ludwig, bekannt haben, arbeiten nach eigener Aussage für eine Internetplattform, die dem russischen Staatskonzern Gasprom gehört. Nach Angaben des deutschen Senders ARD räumen sie in einem Interview ein, sich durch Gelder der Plattform Rutube zu finanzieren, einer russischen Kopie von YouTube.

Russland darf doch Fracht nach Spitzbergen transportieren

Russland darf eine an der norwegischen Grenze gestoppte Frachtladung nun doch zur Insel Spitzbergen transportieren. Norwegen hat die Lieferung für russische Bergleute zunächst mit Verweis auf die Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine angehalten.

„Wir sind verpflichtet, uns an die Sanktionen zu halten, deshalb mussten wir die Lastwagen stoppen“, sagt eine Sprecherin des norwegischen Außenministeriums. „Aber es war nie unsere Absicht, die Menschen in Barentsburg daran zu hindern, die Güter zu bekommen, die sie brauchen.“

Schlangeninsel und Odessa von Raketen getroffen

Auf der ukrainischen Schlangeninsel ist ein Außenposten von russischen Raketen getroffen worden. Serhij Bratschuk, Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa, sagt, dass zwei Raketen einen Kai auf der Insel „erheblich beschädigt“ hätten. Auch der wichtige Schwarzmeer-Hafen Odessa ist im Morgengrauen angegriffen worden. „Zwei landwirtschaftliche Erntemaschinen wurden getroffen, 35 Tonnen Getreide wurden zerstört“, so Bratschuk weiter.

Habeck warnt vor extrem teurem Winter

Die deutsche Regierung wird nach Worten von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Gasversorgung in Deutschland mit allen Mitteln sicherstellen. Angesprochen auf einen möglichen Zusammenbruch des Marktes sagt Habeck im ZDF, das werde nicht passieren. „Das ist jetzt dieser Moment von ‚Whatever it takes‘, es wird nicht passieren.“

Allerdings müssten sich die Bürger und Bürgerinnen „auf einen teuren Winter einstellen“. Die Preiserhöhungen im Herbst und Winter 2022/23 würden pro Haushalt „im vierstelligen Bereich“ liegen.

Swissgas: „Gasversorgung im Winter gefährdet“

Nach Ansicht von Swissgas-Präsident Andre Dose braucht es im kommenden Winter nur ganz wenig, dass die Gasversorgung knapp wird. Die Schweiz sei sich nicht bewusst, wie gefährlich die Situation sei, sagt Dose in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“.

Die Krise bei Gas und Strom sei größtenteils selbst verschuldet. Die Energiestrategie sei eine Träumerei. Der Ukraine-Krieg zwinge die Schweiz nun, auf dramatische Weise umzudenken.

Ardern wirft UNO Versagen angesichts Ukraine-Krieges vor

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern wirft dem UNO-Sicherheitsrat Versagen in seiner Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor. Verantwortlich für die Versäumnisse des Sicherheitsrats im Umgang mit der russischen Ukraine-Invasion sei die Tatsache, dass Russland in dem Gremium ein Vetorecht hat, sagt Ardern bei einer Rede in Sydney.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern
AP/Dean Lewins

Selenskyj spricht von Raketenangriff auf Uni

Selenskyj wirft Russland einen Raketenangriff auf die Pädagogische Universität der zweitgrößten Stadt Charkiw vor. „Das charakterisiert die russische Invasion mit einer Genauigkeit von 100 Prozent. Wenn man definiert, was Barbarei ist, ist dieser Schlag am besten geeignet.“ Nur ein „Feind von Zivilisation und Menschlichkeit“ könne Raketen auf eine Universität abfeuern. Kein Besatzer werde ungestraft davonkommen, so Selenskyj.

Durch Raketeneinschlag zerstörtes Universitätsgebäude in Charkiw
Reuters

„Jeder russische Mörder und Vergewaltiger, der in unser Land gekommen ist, wird zur Rechenschaft gezogen. Und es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, diese Aufgabe zu erledigen.“ Die Ukraine werde alles wiederherstellen.

Beide Seiten berichten von toten Zivilisten

Beide Kriegsparteien machen einander für Tote und Verletzte bei neuen Angriffen verantwortlich. Die prorussischen Separatisten in Donezk werfen der ukrainischen Armee vor, durch Beschuss sechs Menschen getötet zu haben, darunter drei Kinder. 19 Menschen seien verletzt worden.

Die Ukraine wirft der russischen Armee ihrerseits den Beschuss mehrerer Orte vor. In der Region Donezk seien drei Menschen getötet worden. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Donezk: Zivilisten sollen flüchten

In Donezk fordern die Behörden die Zivilbevölkerung erneut zur Flucht auf. „Russland hat das gesamte Gebiet von Donezk zu einem gefährlichen Hotspot auch für Zivilisten gemacht“, teilt Gouverneur Pawlo Kyrylenko mit.

Der Bürgermeister von Slowjansk, Wadym Ljach, kündigt an, Zivilisten sollen mit Bussen und Zügen in den Westen des Landes gebracht werden. „Kein Risiko eingehen! Packt zusammen!“, appelliert Ljach. Insgesamt seien seit Beginn der Kämpfe in Slowjansk 17 Menschen getötet und 67 verletzt worden, heißt es.

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