Bei dem russischen Artilleriebeschuss starben nach ukrainischen Angaben drei Zivilisten. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuletzt eine Ausweitung der Angriffe im Osten der Ukraine angekündigt. Zugleich dürfte das russische Militär seine Verteidigungsstellungen in den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine verstärken. Davon geht zumindest der britische Geheimdienst aus.
Truppen und Ausrüstung würden zwischen Mariupol und Saporischschja sowie in der Region Cherson aufgestockt, teilt das Außenministerium in London auf Twitter mit und zitiert aus den jüngsten Berichten des militärischen Geheimdienstes. Auch in Melitopol würden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
ISW: Russland macht Theater zu Waffendepot
Der US-amerikanische Militär-Thinktank Institute of the Study of War (ISW) hatte zuletzt in ihren Analysen unter Berufung auf ukrainische Quellen berichtet, russische Truppen würden Munition in historische Gebäude, etwa in ein Theater in Cherson oder in Wohngebäude in Melitopol bringen. Das, so das ISW, könnte Folge der jüngst mit US-amerikanischen HIMARS-Geschützen erfolgten erfolgreichen Angriffe auf russische Munitionsdepots sein. Das Kalkül dabei laut ISW: Auf denkmalgeschützte Gebäude oder bewohnte Gebäude werde die Ukraine nicht schießen. Laut Satellitenaufnahmen habe Russland auch mehrere Kampfjets auf einen Flughafen in der nördlichen Krim verlegt, um von dort aus möglicherweise Luftangriffe auf ukrainische Truppen durchzuführen.
Wohin steuert der Krieg in der Ukraine?
Ganze Städte sind dem Erdboden gleichgemacht, und auch abseits der hart umkämpften Frontlinien im Osten der Ukraine sterben Zivilisten durch russische Raketen: Auch Monate nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist kein Ende des mitten in Europa tobenden Krieges abzusehen. Was könnte Russland zum Frieden bewegen? Inwieweit hat die Diplomatie derzeit überhaupt Chancen? Wohin steuert der Krieg in der Ukraine?
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