Wenige Stunden später wurden auch von einer weiteren Militärbasis in der Nähe der Hauptstadt Simferopol Detonationen gemeldet. Dass Russland erstmals von einem Sabotageakt spricht, ist bemerkenswert: Nach den Explosionen auf einer Militärbasis der Krim vergangene Woche hatten die Behörden noch einen „Unfall“ als Grund angegeben. Damals waren laut Satellitenbildern auch mehrere Kampfflugzeuge zerstört worden.
Die Folgen der Detonationen von Dienstag sind noch unklar – vor allem was die Stromversorgung betrifft. Mindestens eine Bahnstrecke wurde dadurch lahmgelegt, was die russischen Nachschubrouten empfindlich treffen könnte. Die Explosionen tragen die Handschrift der ukrainischen Streitkräfte, allerdings ist nicht klar, wie sie ausgelöst wurden: Die Reichweite der ukrainischen Waffensysteme ist eigentlich zu kurz, um Ziele auf der Krim in Beschuss nehmen zu können. Kiew zeigte sich zwar zufrieden mit den Explosionen, vermied aber, dafür die Verantwortung zu übernehmen.
London: Gefahr für Odessa gebannt
Die Gefahr einer Landung russischer Truppen in der ukrainischen Hafenstadt Odessa vom Meer aus ist unterdessen nach Ansicht britischer Militärfachleute weitgehend gebannt. Die russischen Schiffe sind London zufolge nur noch eingeschränkt in der Lage, die Invasionsbemühungen Moskaus in der Ukraine effektiv zu unterstützen.
„Das bedeutet, die Ukraine kann Ressourcen verlegen, um die russischen Bodentruppen an anderen Orten unter Druck zu setzen“, so das Fazit des britischen Militärgeheimdienstes. Für eine amphibische Landung von Truppen und Material mit Hilfe spezieller Schiffe ist kein Hafen nötig.
Was ist für den Frieden nötig?
Monate nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine geht der Krieg mit unverminderter Härte weiter. Eine Friedenslösung auf dem Verhandlungstisch scheint nach wie vor in weiter Ferne. Was kann Europa zur Beendigung des Konflikts beitragen? Welche Rolle spielen die Waffenlieferungen des Westens? Wie effektiv sind die EU-Sanktionen gegen Russland? Was ist für den Frieden nötig?
Diskutieren Sie mit in debatte.ORF.at!