Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
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Abschied von Benedikt XVI.

Im Petersdom in Rom ist am Vormittag der verstorbene emeritierte Papst Benedikt XVI. verabschiedet worden. Papst Franziskus konnte die Trauerfeier – wie in jüngster Zeit wegen seiner gesundheitlichen Schwierigkeiten – nicht selbst zelebrieren, sondern stand ihr vor. Am Ende der Messe wurden die sterblichen Überreste Benedikts XVI. in die Grotten überführt. Diese werden in der Krypta unter dem Petersdom beigesetzt.

Online seit 5. Jänner 2023, 8.33 Uhr
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Fast 200.000 Menschen beim Sarg

Benedikt XVI. – mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger – ist zuletzt drei Tage lang im Petersdom aufgebahrt gewesen. 195.000 Menschen sind in dieser Zeit in die Basilika gekommen, um Abschied zu nehmen.

Menschen am aufgebahrten Sarg im Petersdom
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Benedikt ist am Silvestermorgen um 9.34 Uhr in seiner Vatikan-Residenz Mater Ecclesiae verstorben. Das Kloster in den Vatikanischen Gärten hat als sein letzter Wohnsitz in den Jahren nach dem Rücktritt 2013 gedient.

„Feierlich, aber nüchtern“

Benedikt XVI. war seit fast zehn Jahren nicht mehr im Amt und hatte sich bescheidene Feiern gewünscht. Das Begräbnis des emeritierten Papstes soll nach dessen Willen „im Zeichen der Einfachheit“ stattfinden und „feierlich, aber nüchtern“ sein, so Vatikan-Sprecher Matteo Bruni zuletzt.

Keine spezifischen Regeln

Zum Ablauf der Feierlichkeiten hat der Vatikan erst im Laufe dieser Woche Details bekanntgegeben – denn für das Begräbnis eines emeritierten Papstes gibt es keine spezifischen Regeln.

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Sarg bereits geschlossen

Im Petersdom hat gestern Abend im kleinen Kreis das Ritual der Sargschließung stattgefunden. Daran haben unter anderen der Zeremoniär, der Erzpriester von Sankt Peter sowie mehrere Kardinäle und der Privatsekretär des verstorbenen Ex-Papstes, Erzbischof Georg Gänswein, teilgenommen.

Sarg vor Requiem auf Petersplatz gebracht

Der Sarg mit dem Leichnam von Benedikt XVI. ist von zwölf Trägern aus dem Petersdom auf den Petersplatz gebracht worden. Der emeritierte Pontifex ist für die spätere Beisetzung in einen Holzsarg gebettet. Beim Eintreffen des Sargs hat die Menge applaudiert.

„Rogitum“ gedenkt des „anerkannten Theologen“

Im „Rogitum“, der Urkunde in lateinischer Sprache, die in den Sarg gelegt worden ist, wird Joseph Ratzinger als „anerkannter Theologe“ gewürdigt, der ein „reiches Erbe an Studien und Forschungen zu den Grundwahrheiten des Glaubens“ hinterlassen habe.

Zehntausende auf dem Petersplatz

Seit Stunden strömen Besucherinnen und Besucher auf den Petersplatz – bei nebligem Wetter. Zehntausende werden anwesend sein.

Menschen am St. Petersplatz
Reuters/Guglielmo Magiapane

Gläubige bilden lange Warteschlangen

Seit den frühen Morgenstunden versammeln sich Tausende auf dem Petersplatz, um Einlass in den Petersdom zu erlangen und der Beerdigung beizuwohnen.

Premiere: Papst bei Papstbegräbnis

Papst Franziskus wird die Messe für seinen Vorgänger halten – es ist das erste Mal, dass ein amtierender Papst der Trauerfeier für seinen Nachfolger vorsteht. Wegen gesundheitlicher Gründe wird Papst Franziskus die Messe aber nicht zelebrieren. Kardinal Giovanni Battista Re wird die Zelebration am Altar übernehmen.

Gänswein berichtet von letzten Stunden mit Benedikt XVI.

Über neue Einzelheiten in den letzten Tage im Leben von Benedikt XVI. hat dessen langjähriger Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein berichtet.

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Große Sicherheitsvorkehrungen

Für die Trauerfeier sind in Rom rund 1.000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Über dem Vatikan herrscht eine Flugverbotszone. Außerdem gilt in der Umgebung des Vatikan ein Verbot, Glasflaschen zu verkaufen. Neben den Überwachungsmaßnahmen ist die Steuerung der Verkehrsströme ein Schlüsselelement der Organisation.

Polizisten am Petersplatz
Reuters/Guglielmo Magiapane

Gänswein küsst zum Abschied Benedikts Sarg

Vor dem Requiem nimmt Privatsekretär Gänswein mit einer besonderen Geste Abschied. Der Erzbischof beugt sich über den Sarg auf dem Petersplatz und küsst ihn.

Privatsekretär Georg Gaenswein
Reuters/Kai Pfaffenbach

Requiem beginnt

Die Trauerfeier auf dem Petersplatz beginnt. Zu hören ist der feierliche Gesang „Requiem aeternam dona eis, Domine“ (Die ewige Ruhe gib ihm, Herr).

Viele Staatsgäste anwesend

Zahlreiche Staatsgäste nehmen an der Trauerfeier teil: Im Bild: Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, Präsident Sergio Mattarella, Belgiens König Philippe und Königin Mathilde, die ehemalige spanische Königin Sofia, Litauens Präsident Gitanas Nauseda und Polens Präsident Andrzej Duda.

Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, Italiens Präsident Sergio Mattarella, Belgiens König  Philippe und Königin Mathilde, ehemalige spanische Königin Sofia, Litauens Präsident Gitanas Nauseda und Polens Präsident Andrzej Duda
Reuters/Yara Nardi

Messe beginnt mit Lesung und Halleluja

Es werden der erste Brief des Apostel Petrus gelesen und das Halleluja gesungen.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
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Heiliges Evangelium nach Lukas folgt

Das heilige Evangelium nach Lukas wird gelesen und zum Papst zurückgebracht, der es mit einem Kuss bedeckt.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
APA/AFP/Vincenzo Pinto

„In deine Hände lege ich meinen Geist“

Papst Franziskus hält die Predigt, die ersten Worte: „In deine Hände lege ich meinen Geist“ – eine Einladung und ein Lebensentwurf, so Franziskus.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
APA/AFP/Tiziana Fabi

Predigt für „Bruder Benedikt“

„Wir vertrauen unseren Bruder den Händen des Vaters an“, so Papst Franziskus, der in seiner Predigt auf Predigten von Benedikt referiert. Auch spricht der Pontifex über die Hingabe an Gott und das Vertrauen auf den Herrn.

Momente der Stille

Nach der Predigt folgt ein Moment der Stille.

Fürbitten werden vorgelesen

„Gott unser Vater höre das Gebet für den verstorbenen Papst, die Kirche und die gesamte Menschheit“, sagt Papst Franziskus.

130 Kardinäle bei Trauermesse

Rund 130 Kardinäle nehmen an der Totenmesse teil. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA sind auch 300 Bischöfe unter den Gästen. Wie viel Gläubige sich insgesamt auf dem Petersplatz versammelt haben, ist unklar.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
APA/AFP/Alberto Pizzoli

Kardinal Giovanni Battista Re am Altar

Kardinal Giovanni Battista Re übernimmt nun die Zelebration am Altar mit der Weihung der eucharistischen Gaben.

Gebete für den Verstorbenen

Die Gläubigen auf dem Petersplatz singen und beten für den Verstorbenen – das „Vater unser“ folgt nun.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
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Zeichen des Friedens und Miteinanders gefordert

„In einer friedlosen Welt wird um Frieden gebetet. Einen Frieden, der von Gott kommt und gerecht ist“, sagt der zelebrierende Kardinal und fordert die Gläubigen auf, sich die Hand zu reichen.

„Agnus Dei“ wird gebetet

„Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt. Gib uns deinen Frieden“ ertönt – die Kommunion wird ausgegeben.

Das Vermächtnis von Benedikt XVI.

Benedikt XVI. geht als der erst zweite Papst, der zurückgetreten ist, in die Geschichte ein. Der erste deutschsprachige Papst gilt als einer der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Der Tenor nach seinem Rücktritt war, er sei ein standhafter Bewahrer der kirchlichen Lehre, ein brillanter Theologe, ein großer Denker, aber weniger Führungspersönlichkeit gewesen.

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Kritik und Klage

Das Klageverfahren gegen Papst Benedikt XVI. am Landgericht Traunstein läuft dort auch nach seinem Tod weiter – zumindest vorerst. Der Prozessbevollmächtigte könne eine Unterbrechung des Verfahrens beantragen, bis geklärt ist, wer die Erben Ratzingers sind, so Richterin Andrea Titz.

Die Klage bezieht sich auf die Vorwürfe der Vertuschung von Missbrauchsfällen – Kritik, der sich Benedikt noch zu Lebzeiten stellen hat müssen.

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Papst spricht Schlussgebet

Der Papst spricht das Schlussgebet – es beginnen Aussegnung und Verabschiedung. Es folgt ein Moment des stillen Gebets für den Verstorbenen.

Bevor steht nun der dritte und letzte Teil der Feierlichkeiten, das eigentliche Begräbnis.

Kardinal Giovanni Battista Re umrundet den Sarg

Und nimmt die Weihung des Toten vor.

Sargträger transportieren den Sarg ab

Der Sarg wird nun in den Petersdom getragen und in der Krypta beerdigt – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der endgültige Sarg ist ein dreifacher: einer aus Zypressen, einer aus Zink, einer aus Eiche.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
Reuters/Guglielmo Magiapane

„Santo subito“?

Was passiert nach der Beerdigung? Fachleute halten eine Selig- und danach eine Heiligsprechung des Papstes für wahrscheinlich.

Papst segnet Papst

Papst Franziskus verneigt sich vor dem Sarg, berührt und segnet den Sarg und verabschiedet somit den ehemaligen Papst.

Papst Benedikt nun im Petersdom

Der Sarg verschwindet unter Applaus hinter dem Eingang, die öffentlichen Feierlichkeiten sind vorbei.

Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI.
IMAGO/Riccardo Antimiani

Grab mit besonderer Geschichte

Benedikt XVI. wird seinem Wunsch entsprechend im einstigen Grab von Papst Johannes Paul II. beigesetzt. Es ist eine schlichte Ruhestätte in einer Art Kapelle in den Vatikanischen Grotten, nicht weit vom Grab des Apostels Petrus entfernt. Wegen dieser Nähe zum ersten Papst haben bisher rund 160 seiner Nachfolger die Räumlichkeiten unterhalb des Petersdoms für ihre letzte Ruhe gewählt.