In der Nacht auf Donnerstag wurden große Teile der Ukraine mit Raketenangriffen überzogen, auch die Hauptstadt Kiew. Mindestens zehn Menschen starben dabei. Dass dabei auch Kinschal-Raketen zum Einsatz kamen, bestätigte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Die Attacke habe auf die militärische Infrastruktur, Unternehmen der Rüstungsindustrie und Energieanlagen gezielt.
Auf Telegram schrieb ein Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, sechs Hyperschallraketen seien niedergegangen. Die Ukraine habe keine Möglichkeit, diese Raketen abzufangen.
Laut Moskau seien die jüngsten Angriffe eine „Vergeltung“ für ein in den vergangenen Tagen erfolgtes Eindringen von „Saboteuren“ auf russisches Staatsgebiet. Die „Vergeltungsschläge“ seien Moskaus Antwort auf am 2. März erfolgte „Terrorakte des Kiewer Regimes“ in der südrussischen Region Brjansk, so das Verteidigungsministerium in Moskau.
Wieder Sorge um AKW
Infolge der Angriffe musste das Atomkraftwerk Saporischschja vorübergehend von der regulären Stromversorgung genommen und mit Dieselgeneratoren notversorgt werden. Später konnte die Verbindung zum Stromnetz wiederhergestellt werden. Unter anderem in Kiew und Charkiw gab es Ausfälle bei der Strom- und Wärmeversorgung.
Die IAEA zeigte sich alarmiert. Es sei bereits das sechste Mal, dass Europas größtes Atomkraftwerk wegen des Krieges auf Notversorgung umstellen müsse, sagte Grossi. „Jedes Mal würfeln wir. Und wenn wir das immer wieder tun, dann wird uns eines Tages das Glück verlassen.“ So dürfe es nicht weitergehen. Es sei höchste Zeit, eine Sicherheitszone rund um das Kraftwerk einzurichten.
Ein Jahr Ukraine-Krieg: Was stoppt Putin?
Seit einem Jahr herrscht Krieg in Europa. Am 24. Februar 2022 startete Russland den Angriff auf die Ukraine. Mit seinem Ziel, das Nachbarland rasch militärisch und politisch in die Knie zu zwingen, ist es bis jetzt gescheitert. Wird sich das Schicksal der Ukraine auf dem Schlachtfeld oder in Friedensgesprächen entscheiden? Welcher Weg führt zum Frieden? Und welche Rolle spielen die EU und andere internationale Akteure?
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