Raketen über Netiwot
APA/AFP/Mahmud Hams
Liveticker

Israel: 260 Leichen auf Festivalgelände gefunden

Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas in Israel werden immer mehr Tote gemeldet – 700 sind es nach übereinstimmenden Medienberichten. Und allein auf jenem Festivalgelände, das Hamas-Kämpfer gestürmt hatten, sind bisher mindestens 260 Leichen gefunden worden. Das berichtet das Nachrichtenportal Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst ZAKA. Einige sind in den Gazastreifen verschleppt worden. Augenzeugen sprachen von einem Massaker.

Online seit 7. Oktober 2023, 12.14 Uhr
Mehr zum Thema
+
1 neue Updates

Schule des UNO-Hilfswerks in Gaza getroffen

Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gazastreifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UNO-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt worden.

Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilt das Hilfswerk mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden. Das UNRWA habe in 64 seiner Schulen im Gazastreifen mehr als 73.000 Menschen Zuflucht gewährt.

UN-geführte Schule in Gaza
Reuters/Mohammed Salem

Raketenalarm im Großraum Tel Aviv – Explosionen hörbar

Im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes gibt es wieder Raketenalarm. In der Küstenmetropole sind Explosionen zu hören gewesen, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor haben unter anderem in südlich von Tel Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen geheult.

Weitere Tote im Westjordanland

Auch im Westjordanland dauert die Gewalt an. Bei Konfrontationen mit israelischen Sicherheitskräften sind in mehreren Orten fünf Palästinenser getötet worden, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitgeteilt hat. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Bereits am Samstag waren bei Konfrontationen sechs Palästinenser getötet worden.

Palästinenser wirft Steine, brennende Autoreifen im Vordergrund in Ramallah
APA/AFP/Jaafar Ashtiyeh

260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden

Allein auf einem Festivalgelände in Israel sind bisher mindestens 260 Leichen gefunden worden. Das berichtet das Nachrichtenportal Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst ZAKA.

Hamas-Kämpfer haben Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Nova-Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen attackiert – einige sind in den Gazastreifen verschleppt worden.

Medien haben Augenzeugen zitiert, die von einem Massaker gesprochen haben.

Hochrangiger Hamas-Beamter: Über 100 Geiseln

Laut einem hochrangigen Hamas-Beamten werden im Gazastreifen über 100 israelische Geiseln festgehalten, wie „Haaretz“ berichtet. Die Angabe deckt sich mit jener der israelischen Regierung.

Jüdische Diaspora fordert Unterstützung für Israel

Die größten jüdischen Diasporagemeinden der Welt fordern die internationale Gemeinschaft auf, sich für die Freilassung der Geiseln der Hamas einzusetzen und die Unterstützer der radikalislamischen Palästinenser-Organisation zu sanktionieren.

Die Raketenangriffe auf Israel sowie die Ermordung und Verschleppung von Zivilistinnen und Zivilisten durch „palästinensische Terroristen“ seien „klare Kriegsverbrechen, die einhellig verurteilt werden“ müssten, sagt die J7.

J7 ist eine Arbeitsgruppe der weltweit größten jüdischen Diasporagemeinden gegen Antisemitismus.

Paris warnt vor „Flächenbrand“

Frankreich warnt vor einer Ausweitung des Konflikts. Es müsse verhindert werden, dass die Gewalt zu einem regionalen „Flächenbrand“ führe, sagt das Außenministerium in Paris. Außenministerin Catherine Colonna habe nach der „terroristischen Attacke“ der radikalislamischen Palästinenser-Organisation zahlreiche Gespräche mit regionalen Regierungsvertreten geführt.

ORF-Korrespondent Tim Cupal berichtet aus Israel

Militärsprecher: Hamas „barbarischer und brutaler“ als IS

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari vergleicht die Hamas mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS): Die Hamas sei „barbarischer und brutaler“ als der IS vorgegangen.

Die Hamas habe „einen Krieg gegen Israel mit dem schlimmsten Massaker an unschuldigen Zivilisten in der Geschichte Israels“ begonnen. Bei den israelischen Gegenschlägen halte sich das Land an das Völkerrecht.

Selenskyj ruft zu gemeinsamem Kampf gegen Terror auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror auf. „Der Terror hat zu viele Fronten gegen die Menschheit aufgemacht: der Krieg gegen die Ukraine, der Krieg im Nahen Osten und die schreckliche Destabilisierung in Afrika“, sagt Selenskyj in seiner aus Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft.

Israels Polizeiminister ermöglicht breite Bewaffnung

Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir will allen, die keine Vorstrafen haben, die Möglichkeit geben, sich zu bewaffnen. Das berichtet die Zeitung „Haaretz“.

Die Abteilung für Schusswaffenlizenzen solle eine „Notoperation“ einleiten, damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sich selbst schützen können. Genehmigungen sollten innerhalb einer Woche per Telefoninterview erteilt werden.

Welternährungsprogramm „zutiefst besorgt“

Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) ist „zutiefst besorgt über die sich schnell verschlechternde Lage“ in Israel und den Palästinenser-Gebieten sowie „die Auswirkung dieses Konflikts auf die betroffenen Bevölkerungen“.

Wegen der Kämpfe drohten Zivilistinnen und Zivilisten, darunter besonders Familien und Kindern, „zunehmende Herausforderungen beim Zugang zu Lebensmittellieferungen“. Schließlich würden die Produktion von Lebensmitteln wie auch ihre Verteilung durch die Kampfhandlungen stark beeinträchtigt. Im Gazastreifen kämen noch Stromausfälle hinzu.

Erdogan deutet Vermittlungsabsicht an

Die Türkei will laut Präsident Recep Tayyip Erdogan ihre diplomatischen Bemühungen für ein Ende der Kämpfe verstärken. Die Türkei sei bereit, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Spannungen abzubauen und die Gewalt zu beenden, sagt Erdogan.

Allerdings sei eine Zweistaatenlösung der einzige Weg, um dauerhaft Frieden in der Region zu erreichen. Die Bildung eines unabhängigen Palästinenser-Staates in den Grenzen von 1967, mit territorialer Integrität und mit Jerusalem als Hauptstadt, sei „eine Notwendigkeit, die keinen Aufschub duldet“.

Außenministerium: „Aktuell rund 8.300 Österreicher in Israel“

„Die Österreichische Botschaft in Tel Aviv unterstützt aktuell rund 8.300 sich derzeit in Israel aufhaltende Österreicherinnen und Österreicher aktiv bei Fragen zu einer möglichen Ausreise.“ Das hat es auf APA-Anfrage aus dem Wiener Außenministerium geheißen.

„Der Krisenstab des Außenministeriums und die Botschaft in Tel Aviv beobachten die Entwicklung der Lage permanent und stehen in laufendem Austausch mit den lokalen Behörden sowie den europäischen Partnern“, wurde weiters betont.

Aktuell befinden sich in Israel auch „rund 250 Reiseregistrierte“, wurde betont. Es bestehe aber nach wie vor „die Möglichkeit, Israel per regulärem Linienflug zu verlassen“.

Islamischer Dschihad: Halten 30 Israelis gefangen

Die militante Gruppe Islamischer Dschihad soll mehr als 30 Israelis im Gazastreifen gefangen halten. Deren Chef, Ziad al-Nakhalah, hat in einer im TV übertragenen Rede gesagt, dass die Gefangenen „nicht in ihre Häuser zurückkehren werden, solange nicht alle unsere Gefangenen aus den Gefängnissen des Feindes befreit sind – jeder Einzelne“.

USA liefern Israel Munition und verstärken Militärpräsenz

Es sei neue US-Militärhilfe auf dem Weg nach Israel, und in den kommenden Tagen werde noch mehr folgen, so US-Präsident Joe Biden nach Angaben des Weißen Hauses heute in einem Telefonat mit Netanjahu.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigt an, Washington werde der israelischen Armee zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen.

Austin zufolge werden zudem der Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ und seine Begleitschiffe in das östliche Mittelmeer verlegt. Auch die Zahl der Kampfflugzeugstaffeln in der Region werde aufgestockt.

413 Tote auf palästinensischer Seite

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind mindestens 413 Menschen getötet worden. 2.300 Palästinenserinnen und Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Feuer und Rauch über Gaza-Stadt
APA/AFP/Mahmud Hams

Sunak telefoniert mit Netanjahu

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat mit Netanjahu telefoniert und diesem jegliche Unterstützung angeboten. „Er hat bekräftigt, dass das Vereinigte Königreich klar an der Seite Israels steht gegen diese Terrorakte“, so eine Regierungssprecherin in London.

Sunak habe auch auf die diplomatischen Bemühungen Großbritanniens hingewiesen, mit denen sichergestellt werden solle, dass „die Welt mit einer Stimme“ gegen die entsetzlichen Anschläge spreche. Sunak habe auch gesagt, sich dafür einzusetzen, dass sich die jüdischen Gemeinden in Großbritannien zu jeder Zeit sicher fühlten.

Schallenberg sagt Besuch in Singapur ab

Aufgrund der aktuellen Situation in Israel wird Außenminister Alexander Schallenberg Mitte der kommenden Woche eine gemeinsam mit WKO-Präsident Harald Mahrer geplante Wirtschaftsmission nach Singapur nicht antreten.

Wie das Außenministerium (BMEIA) mitteilt, fliegt Schallenberg aber morgen Vormittag wie geplant nach Maskat, um in Omans Hauptstadt am Ministertreffen der EU mit dem Golf-Kooperationsrat teilzunehmen.

Israels Präsident: Iran für Angriffe mitverantwortlich

Der israelische Präsident Jizchak Herzog hat den Iran für den Großangriff der Hamas mitverantwortlich gemacht. Die „unverzeihliche Sünde“ sei nicht nur „von einer mörderischen Terrororganisation angeführt“ worden, „sondern auch von einer bösen Achse, deren Basis im Iran liegt“, sagt er in einer Rede an die Nation. Irans Stellvertreter arbeiteten unermüdlich daran, Israel zu zersetzen.

Herzog schwor die Menschen auch auf eine lange Dauer der Kampfhandlungen ein. „Ein solcher Krieg endet nicht im Handumdrehen.“ Es stünden schwierige Tage bevor. „Wir führen Krieg um unser Zuhause“, hat Herzog weiter gesagt. „Der Staat Israel wird auch dieses Mal gewinnen. Wir haben keine andere Wahl.“

Familien von Verschleppten wollen „Antworten“

Vertreter von Familien, deren Angehörige vermisst werden, haben heute Abend eine Pressekonferenz einberufen und „Antworten“ verlangt, wie „Haaretz“ berichtet.

„Es ist jetzt fast 48 Stunden her, dass die Entführung begann, und einige Familien wissen nichts“, wird einer der Angehörigen zitiert, dessen zwei Töchter von Hamas-Kämpfern entführt wurden. „Der Weg ist noch lang, und die kommenden Tage werden sehr schwierig sein.“

Biden: „Zusätzliche Unterstützung“ für Israel

US-Präsident Joe Biden habe „zusätzliche Unterstützung für Israel angesichts dieses beispiellosen terroristischen Angriffs der Hamas angeordnet“, teilt das Weiße Haus in Washington mit. Am Vortag hat ein hochrangiger US-Vertreter erklärt, dass Gespräche über US-Militärlieferungen an Israel liefen.

TV-Sender N12 meldet mindestens 700 Tote

Der israelische TV-Sender N12 meldet mindestens 700 Tote. Offiziell bestätigt ist diese Zahl nicht.

Armee: Noch Hamas-Kämpfer in Israel

Nach Angaben der israelischen Armee befinden sich weiterhin Hamas-Kämpfer auf israelischem Staatsgebiet. „Wir verstärken unsere Kräfte vor allem in der Nähe des Gazastreifens und säubern das Gebiet“, so der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari. „Der Feind ist immer noch auf (israelischem) Boden.“ Die Armee habe bisher 800 Ziele im Gazastreifen angegriffen, so Hagari.

Israel-Korrespondent Wildner zur aktuellen Lage

Israel-Korrespondent Wildner zur Lage

Nikolaus Wildner, Israel-Korrespondent des ORF, analysiert die Stimmung in Israel und erläutert den Hintergrund des jüngsten Gewaltausbruchs. Er spricht über israelische Siedlungspolitik und das Risiko einer weiteren Zuspitzung im Falle eines Truppeneinmarsches in den Gazastreifen.

Paris meldet Tod einer Französin in Israel

Nach Angaben aus Paris ist bei dem Hamas-Angriff auch eine Französin getötet worden. Das Außenministerium spricht von einem „tragischen Tod einer Landsfrau in Israel im Kontext der terroristischen Angriffe“.

Zu mehreren weiteren französischen Staatsbürgern in Israel kann demnach nach dem Hamas-Überfall noch kein Kontakt hergestellt werden.

Analyse von ORF-Korrespondent El-Gawhary

Analyse von ORF-Korrespondent El-Gawhary

Karim El-Gawhary, ORF-Korrespondent für den arabischen Raum, spricht unter anderem darüber, woher der Terror kommt, was von der libanesischen Miliz Hisbollah nach den Angriffen noch zu erwarten ist und was der Angriff für einen möglichen Friedensvertrag zwischen Israel und Saudi-Arabien bedeutet.

Mehrere EU-Länder fliegen Staatsangehörige aus

Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel bemühen sich mehrere EU-Länder, Staatsbürger und Staatsbürgerinnen aus dem Land zu bringen. Rumänien hat 346 Personen aus Israel ausgeflogen. Auch Bulgarien meldet, 90 Staatsangehörige per Regierungsflugzeug ausgeflogen zu haben.

Polen hat ebenfalls Evakuierungsflüge angekündigt: „Die polnische Armee bereitet sich darauf vor, die Polen in Israel zu evakuieren“, teilt Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak via Twitter (X) mit. Auch Ungarn will seine Staatsbürgerinnen und -bürger in Israel in Sicherheit bringen. Die Regierung stehe im Kontakt zu rund 400 Betroffenen, so Außenminister Peter Szijjarto.

CNN: Neues Gespräch Biden – Netanjahu

US-Präsident Joe Biden hat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen, wie CNN berichtet. US-Außenminister Antony Blinken hat zuvor erklärt, Washington werde heute neue Hilfe für Israel ankündigen.

Berlin: Deutsche wohl unter Verschleppten

Die deutsche Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden.

Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin heißt es, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten.

Ältere Meldungen anzeigen