„Unser aufrichtiges Beileid und unser Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit den Familien und Freunden“, so das Außenministerium weiter. Bei den zwei Toten handle es sich nicht um die zwei nach wie vor Vermissten. Zum Verbleib der beiden vermissten Doppelstaatsbürger würden weiterhin keine gesicherten Informationen vorliegen, so das Ministerium. Weitere Details wurden nicht bekanntgegeben. Der Tod eines dritten Doppelstaatsbürgers war bereits am Vortag bestätigt worden.
Israel setzt Notstandsregierung ein
Israels Parlament billigte am Abend die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident Netanjahu und Oppositionspolitiker Benni Ganz. Zuvor hat Netanjahu der Opposition eine Zusammenarbeit in Zeiten des Krieges angeboten. Neben Ganz wurden vier Mitglieder seiner Partei als Minister ohne besonderen Geschäftsbereich vereidigt.
Oppositionsführer Jair Lapid hatte eine Beteiligung abgelehnt. Er warf der Regierung Versagen im Zusammenhang mit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vor. „Das Versagen von Samstag ist unverzeihlich“, sagte Lapid in einer Fernsehansprache.
Mobilmachung wird fortgesetzt
Die neue israelische Einheitsregierung kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Hamas an. „Wir kämpfen gegen einen grausamen Feind, schlimmer als der IS“, so Netanjahu. Israel hatte zuvor erklärt, die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in der Hand der islamistischen Hamas zu knüpfen.
Laut einem Sprecher der israelischen Armee soll die Entscheidung für eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen indes noch nicht getroffen sein – man bereite sich aber darauf vor. Medien berichten von vielen Freiwilligen, die sich zum Einsatz melden, um nach den brutalen Angriffen vom Wochenende gegen die Hamas zu kämpfen.
Großbritannien entsendet Kriegsschiffe
Großbritannien entsendet Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer und unterstützt Israel mit Aufklärungsflügen. Das teilte der Regierungssitz in der Downing Street in London mit. Mit der Maßnahme solle die Stabilität in der Region gestärkt, eine Eskalation verhindert und die humanitäre Krise gemildert werden.
Neben den Unterstützungsschiffen „RFA Argus“ und „RFA Lyme Bay“ entsende Großbritannien ein Aufklärungsflugzeug vom Typ Boeing P-8, mehrere Merlin-Hubschrauber und eine Kompanie Marinesoldaten. Die Aufklärungsflüge sollten bereits am Freitag beginnen.
„Unsere militärischen und diplomatischen Teams in der ganzen Region werden auch die internationalen Partner dabei unterstützen, die Sicherheit wiederherzustellen und dafür zu sorgen, dass humanitäre Hilfe die Tausenden unschuldigen Opfer dieses barbarischen Angriffs der Hamas-Terroristen erreicht“, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak.
US-Außenminister sichert Unterstützung zu
US-Außenminister Antony Blinken sagte Israel indes volle Unterstützung im Kampf gegen die Hamas zu. „Wir werden immer an Ihrer Seite stehen“, sagte er bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dem Präsidenten Jizchak Herzog heute in Tel Aviv. Außerdem würden die USA eng mit Israel zusammenarbeiteten, um eine Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen.
Blinken verglich die Angriffe der Hamas in Israel auf Nachfrage auch mit den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001. „Wenn Sie dies im Verhältnis zur Größe der israelischen Bevölkerung betrachten, entspricht das zehn Anschlägen des 11. Septembers“, sagte Blinken auf die Frage eines Reporters nach einem solchen Vergleich und den Folgen der Terroranschläge von damals.
Blinken sprach nach eigenen Angaben bei seinem Besuch in Israel auch die humanitäre Lage im Gazastreifen an. Der US-Außenminister sagte außerdem, dass er bei seinem Besuch auch über Möglichkeiten gesprochen habe, wie Zivilisten den Gazastreifen sicher verlassen könnten.
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