Israelische Soldaten an der Grenze zu Gaza
IMAGO/Saeed Qaq
Liveticker

Israel: Bereits erste Bodenoperationen in Gaza

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen 24 Stunden bereits mehrere begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens unternommen. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari schrieb am Abend auf Twitter (X), Ziel dieser Einsätze sei es, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“ und Vermisste zu finden. Am Nachmittag warf Israel Flugblätter über Gaza-Stadt ab, die die Menschen warnten, „sofort“ in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. Die Hamas hatten die Evakuierungsaufforderung Israels zuvor zurückgewiesen.

Online seit 13. Oktober 2023, 5.12 Uhr
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Al-Kaida ruft zu Angriffen auf

Die Terrorgruppe al-Kaida hat ihre Sympathisanten zu Angriffen gegen Juden aufgerufen. „Möge sich der Dschihad gegen die aggressiven Juden und ihre Verbündeten über jedes Land, jedes Meer und jeden Himmel erstrecken“, heißt es in einer Mitteilung, die über die üblichen Propagandakanäle des Terrornetzwerks veröffentlicht worden ist. Die „Söhne des Islams“ sollten die „Zionisten“ angreifen, schreibt die Terrorgruppe weiter.

Nahost-Experte Lintl zu den Plänen Israels

Peter Lintl, Nahost- und Israel-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik Deutschland, spricht in der ZIB2 über die angekündigte Bodenoffensive und Evakuierungsaufrufe Israels. Er gibt außerdem eine Einschätzung, wie es nach den Kämpfen weitergehen könnte.

Saudi-Arabien und Ägypten kritisieren Israel

Saudi-Arabien und Ägypten haben den Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens scharf kritisiert. Saudi-Arabien lehne die „Zwangsumsiedlung ab“, teilt das Außenministerium mit. Alle Formen der militärischen Eskalation, die sich gegen Zivilisten richteten, müssten gestoppt werden.

Auch aus Ägypten heißt es, es sei „eine schwerwiegende Verletzung der Regeln des humanitären Völkerrechts“. Ägyptens Außenministerium fordert Israel auf, von solch „eskalierenden Schritten“ abzusehen. Diese hätten schlimme Folgen für die humanitäre Lage im Gazastreifen.

Krieg in Nahost treibt Ölpreis

Die Eskaltion im Nahost-Konflikt wird nach Einschätzung des Iran den Ölpreis in die Höhe treiben. Der iranische Ölminister Jawad Owji sagt laut der Nachrichtenagentur Shana: „Es wird erwartet, dass die Ölpreise auf den globalen Märkten 100 Dollar pro Barrel erreichen werden.“ Die US-Sorte WTI hat sich heute um 5,7 Prozent auf 87,64 Dollar je Fass (159 Liter) verteuert.

Sicherheitsvorkehrungen in Österreich erhöht

In Österreich sind die Sicherheitsvorkehrungen vor jüdischen Einrichtungen verstärkt worden. Die Terrorwarnstufe ist bisher nicht erhöht worden.

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

Am späten Abend sind aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gibt es aktuell nicht.

Hamas: 70 Tote durch Luftangriffe

Nach Angaben der Hamas sollen bei israelischen Luftangriffen 70 Menschen auf der Flucht in den Süden der Küstenenklave getötet und 200 weitere verletzt worden sein. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärt ein Sprecher der Islamisten. Drei Konvois seien getroffen worden.

Die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vom israelischen Militär gibt es keine Bestätigung. Die Berichte würden geprüft, heißt es dort.

Keine Sonderflüge der Lufthansa-Gruppe mehr

Die Airlines der Lufthansa-Gruppe werden keine weiteren Sonderflüge für Evakuierungen aus Israel anbieten. Hintergrund für diese Entscheidung seien neben der ungewissen Sicherheitslage auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv, erklärt der Konzern.

Verschiedene Airlines der Gruppe haben ihre jeweiligen Heimatländer mit 15 Sonderflügen unterstützt. Lufthansa flog insgesamt achtmal nach Tel Aviv – viermal aus München und viermal aus Frankfurt. Swiss startete ab Zürich viermal nach Tel Aviv, und Austrian Airlines flog zweimal nach Tel Aviv und einmal nach Larnaka auf Zypern.

Netanjahu: Vergeltungsmaßnahmen „erst der Anfang“

Die seit einer Woche andauernden Vergeltungsmaßnahmen Israels gegen die Hamas sind dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zufolge erst der Anfang. „Wir schlagen unsere Feinde mit noch nie da gewesener Stärke“, sagt er in einer kurzen Erklärung, die unüblicherweise nach Beginn des jüdischen Sabbats im Fernsehen übertragen worden ist. „Ich betone, dass dies erst der Anfang ist.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
APTN/Israeli Government Press Office

UNO-Generalsekretär in ständigem Austausch mit Israel

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres ist nach Angaben seines Sprechers derzeit in „ständigem Kontakt“ mit Israel, um eine „humanitäre Katastrophe“ im Gazastreifen zu verhindern. „Menschen dürfen nicht gegen ihren Willen dazu aufgefordert werden, sich an einen anderen Ort zu begeben“, sagt Sprecher Stephane Dujarric in New York vor Journalisten.

Darüber hinaus sei Guterres in stetigem Kontakt mit anderen Offiziellen, beispielsweise aus den USA und Ägypten, um die seit Tagen unterbrochene Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen wieder zu ermöglichen. Die UNO-Vorräte dort seien praktisch aufgebraucht – und es gebe dort derzeit beispielsweise alleine 50.000 schwangere Frauen, die dringend Unterstützung brauchten.

ORF-Korrespondent Cupal zu den aktuellen Entwicklungen

Israel-Korrespondent Tim Cupal (ORF) berichtet über die bereits erfolgten kleinen Vorstöße der israelischen Armee in den Gazastreifen und die Vorbereitungen auf eine geplante Bodenoffensive.

Biden telefoniert mit Angehörigen von Geiseln

US-Präsident Joe Biden hat versprochen, sich für die verschleppten US-Geiseln einzusetzen. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sie nach Hause zu bekommen, wenn wir sie finden können“, sagt Biden in einem Interview mit der Nachrichtensendung „60 Minutes“ des US-Senders CBS, das heute in Auszügen veröffentlicht worden ist. Das Schicksal der Betroffenen gehe ihm sehr nahe.

Biden hat mittlerweile auch mit Angehörigen der 14 US-Bürger, die seit dem Angriff der Hamas auf Israel vermisst werden, telefoniert. Das gibt das Weiße Haus bekannt, ohne Details zum Inhalt der Gespräche zu nennen.

Insider: Annäherung von Saudi-Arabien und Israel auf Eis

Die geplante Annäherung von Saudi-Arabien und Israel ist Insidern zufolge angesichts der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zunächst gestoppt. Saudi-Arabien lege das von den USA unterstützte Vorhaben zur Normalisierung der Beziehungen der beiden Länder auf Eis, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die Gespräche könnten vorerst nicht fortgesetzt werden, und die Frage der israelischen Zugeständnisse an die Palästinenser müsse bei einer Wiederaufnahme der Gespräche eine größere Priorität haben, heißt es weiter. Die USA haben der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas bereits vorgeworfen, mit ihrem Großangriff auf Israel auch eine Annäherung von Israel und Saudi-Arabien torpedieren zu wollen.

Kameramann an israelisch-libanesischer Grenze getötet

Im Libanon ist ein Reuters-Journalist an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, teilt eine Reuters-Sprecherin in London mit. Zwei weitere Journalisten der Nachrichtenagentur seien verletzt worden.

Israel bestätigt Bodenoperationen im Gazastreifen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Einsätze mit Bodentruppen ausgeführt. Die Einsätze hätten der Suche nach „vermissten Personen“ sowie nach „Terroristen“ und deren Waffen gedient, teilt die Armee mit.

Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und „Terror-Infrastruktur zerstört sowie Terrorzellen ausgeschaltet“. Darunter sei auch eine Zelle, die israelisches Gebiet mit Panzerabwehrwaffen beschossen hätten.

Oberrabiner: Radiohören auch am Sabbat erlaubt

Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe durch die radikalislamische Hamas haben die Oberrabbiner in Israel den Gläubigen heute erlaubt, auch am jüdischen Ruhetag Sabbat ihr Radio für Angriffswarnungen laufen zu lassen. Zudem riefen sie dazu auf, im Fall eines Sicherheitsrisikos nicht in eine weit entfernte Synagoge zu gehen, sondern lieber allein zu beten. Der Sabbat geht von Sonnenuntergang bis zum Einbruch der Dunkelheit morgen.

17 Tote bei Luftangriff auf Stadt im Norden Gazas

Bei einem israelischen Luftangriff auf die Stadt Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 17 Palästinenser getötet worden. Das meldet die der Hamas nahestehende Nachrichtenagentur Schehab.

Demo in Graz verboten

Die Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark hat eine für morgen angemeldete Versammlung „in Zusammenhang mit dem Israel-Konflikt“ behördlich untersagt. Auch die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum wurde verstärkt – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Tausende verlassen den Norden des Gazastreifens

Vor der erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen als Reaktion auf Hamas-Gräuel hat Israels Militär mehr als eine Million Palästinenser zur Evakuierung aufgefordert.

Deutschlandweit Verbote von Pro-Palästina-Demos

In mehreren deutschen Städten werden geplante palästinensische Demonstrationen wegen Sicherheitsbedenken, möglicher antisemitischer Ausrufe und Gewaltverherrlichung verboten. In mehreren Städten hat die Polizei eingreifen müssen, weil Israel-Flaggen entwendet und angezündet worden sind.

Polizeieinsatz bei pro-palästinensischer Demonstration in Berlin
Reuters/Fabrizio Bensch

Zwischenfall an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es nach den Terrorattacken der Hamas erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Am Sicherheitszaun habe es eine Explosion gegeben, teilt das israelische Militär mit. Dabei sei der Zaun leicht beschädigt worden. Eine Ursache für die Explosion wird zunächst nicht genannt.

Rauchwolke nach Artilleriefeuer an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon
Reuters/Thaier Al-Sudani

Die Armee reagiert den Angaben zufolge mit Artilleriefeuer auf libanesisches Territorium. Für die Gegend sei zudem eine Warnung vor eindringenden Terroristen aktivierten worden. Die Armee suche die Region ab.

Geiselnahmen: Emotionaler Appell Baerbocks an Hamas

Die deutsche Außenministerin Baerbock versichert Israel nach dem Terrorangriff der Hamas die volle deutsche Solidarität. Zudem ruft sie die Hamas mit einem emotionalen Appell zur Freilassung der verschleppten Geiseln auf.

Sie appelliere nicht nur als deutsche Außenministerin, sondern als Mensch und Mutter an die Hamas und deren Verbündete: „Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei.“

Putin verurteilt Angriff auf Israel

Kreml-Chef Wladimir Putin hat knapp eine Woche nach den Angriffen der Hamas auf Israel diese erstmals verurteilt. „Israel wurde mit einer historisch beispiellosen Attacke konfrontiert“, das betreffe nicht nur den Umfang, sondern auch die Brutalität, sagt Putin auf einer Pressekonferenz in Bischkek am Rande des Gipfels der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.

Der russische Präsident Wladimir Putin
Reuters/Sputnik/Sergei Karpukhin

Palästinensischer Ministerpräsident sieht „Völkermord“

Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh wirft Israel vor, einen „Völkermord“ im Gazastreifen zu verüben. „Unser Volk im Gazastreifen erleidet einen Völkermord, und der Gazastreifen ist zu einem Katastrophengebiet geworden“, sagt Schtajjeh bei einer Pressekonferenz in Ramallah im Westjordanland.

Österreichs Evakuierungsflüge vorerst abgeschlossen

Die Evakuierungsflüge für Österreicherinnen und Österreicher aus Israel sind nach Angaben des Außenministeriums vorerst abgeschlossen. Am Nachmittag ist auf dem Flughafen Schwechat eine Evakuierungsmaschine der AUA aus Tel Aviv gelandet, mit der 162 Personen nach Österreich gebracht worden sind.

Laut Außenministerium sind noch rund 90 Österreicherinnen und Österreicher registriert, die Israel derzeit nicht verlassen möchten.

Blinken setzt Nahost-Reise fort

US-Außenminister Blinken ist am Nachmittag mit dem Emir von Katar zusammengetroffen. Er habe mit ihm über die Angriffe der Hamas auf Israel gesprochen und dem Emir Anerkennung für dessen Bemühungen, die Freilassung der Geiseln zu erreichen, ausgedrückt, schreibt Blinken auf Twitter (X).

FIFA: Solidarität mit Menschen in Israel und Palästina

Präsident Gianni Infantino vom Internationalen Fußballverband (FIFA) hat seine Anteilnahme am Tod Tausender Menschen in Israel und dem Gazastreifen nach dem Terrorangriff der Hamas geäußert.

„Es ist ebenso herzzerbrechend wie schockierend zu sehen, wie eine Region, deren Bevölkerung schon viel zu lange solch ein tiefes Leid erlebt hat, noch mehr leidet“, schreibt der Schweizer in einem Brief an den israelischen und den palästinensischen Fußballverband. „Die Fußballwelt steht fest in Solidarität zu den Menschen in Israel und Palästina und zu den unschuldigen Opfern, die einen unaussprechlichen Preis gezahlt haben.“

Bericht: Israelischer Beschuss trifft Posten der libanesischen Armee

Israelischer Beschuss hat Sicherheitskreisen zufolge einen Beobachtungsposten der libanesischen Armee getroffen. Israel habe in Richtung der Stadt Dhajra im Südlibanon geschossen, sagen drei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Raketenalarm in Tel Aviv nach Hamas-Angriff

Erneut sind Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren zwei dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ (dt.: „Eisenkuppel“) zu hören, berichtet die dpa. Berichte über Verletzte gibt es zunächst nicht.

Baerbock reist am Abend zu Krisengesprächen nach Ägypten

Die deutsche Außenministerin Baerbock reist am Abend von Israel aus zu weiteren Krisengesprächen nach Ägypten. Neben der regionalen Lage nach den Angriffen der Hamas auf Israel würden dort auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen, heißt es aus Delegationskreisen. Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza würden Thema sein.

Die deutsche Außenministerin Baerbock in Israel
picturedesk.com/dpa Picture Alliance/Florian Gaertner
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