Das Militär verkündete zudem die Tötung zweier ranghoher Hamas-Kommandeure, die mitverantwortlich gewesen seien für den Großangriff auf Israel. Einer von ihnen, Ali Kadi, habe als Kommandeur einer Eliteeinheit den Überfall bewaffneter Kämpfer auf Ortschaften im Süden Israels vor einer Woche angeführt, hieß es.
Kadi wurde 2005 nach der Entführung und Ermordung von Israelis verhaftet und im Rahmen des Deals über die Freilassung des über mehrere Jahre von der Hamas als Geisel festgehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen.
Bei dem anderen Hamas-Anführer handelte es sich nach Armeeangaben um den Chef der „Luftaktivitäten“ der Palästinenserorganisation, Murad Abu Murad. Die Hamas bestätigte den Tod ihrer beiden Anführer zunächst nicht.
Israel: Hunderttausende gen Süden geflohen
Freitagfrüh hatte die israelische Armee rund 1,1 Millionen Zivilisten im Norden des Gazastreifens aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen. Sie begründete diesen Aufruf mit geplanten Militäreinsätzen in den kommenden Tagen. Bis Samstagnachmittag hatte Israel den Menschen eine sichere Durchreise auf zwei Fluchtrouten in den Süden des Gazastreifens zugesagt. Unklar blieb, ob das auch für weitere Tage gelten sollte. Hunderttausende hätten sich laut Israel bisher auf den Weg gen Süden gemacht.
Die Vereinten Nationen forderten Israel auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“. Scharfe Kritik kam auch vom EU-Außenbeauftragen Josep Borrell. Das UNO-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnte indes mit drastischen Worten vor einer lebensbedrohlichen Wasserknappheit für die Menschen im Gazastreifen durch die israelische Blockade.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte, die seit einer Woche andauernden Angriffe – überwiegend Luftangriffe – seien „erst der Anfang“. Die Armee erklärte, dass israelische Bodentruppen in den vergangenen 24 Stunden nur „örtlich begrenzte“ Angriffe auf den Gazastreifen ausgeführt hätten, „um das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“ und um „vermisste Menschen“ zu finden.
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