Israelische Soldaten
IMAGO/Xinhua/JINI
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Israelische Armee kündigt Bodenoffensive an

Eine Woche nach dem Hamas-Angriff auf Israel hat die israelische Armee heute einen „integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land“ angekündigt. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es. Hunderttausende Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens flohen bereits in den Süden des Küstengebiets. Ein von der israelischen Armee angekündigtes Zeitfenster für die Flucht hatte sich am Nachmittag geschlossen.

Online seit 14. Oktober 2023, 6.14 Uhr
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Netanjahu: „Erst der Anfang“

Die seit einer Woche andauernden Vergeltungsmaßnahmen Israels gegen die Hamas sind dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zufolge „erst der Anfang“. Israel werde „die Hamas vernichten, egal wie lange es dauert, und wird den Krieg gestärkt beenden“, so Netanjahu, der in einer TV-Ansprache am Freitagabend dazu noch gesagt hat: „Unsere Feinde haben erst begonnen, den Preis zu zahlen, und ich werde nicht mehr sagen.“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
Reuters/Abir Sultan

Hunderttausende auf der Flucht

Den Schätzungen des UNO-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) zufolge sind im Gazastreifen bereits Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen. Bereits vor einem von Israel am Freitag gestellten Ultimatum haben den UNO-Angaben zufolge rund 423.000 Menschen ihre Häuser verlassen.

Grafik zur Lage im Gazastreifen
Grafik: APA/ORF; Quelle: OCHA

Israel hatte den Palästinensern am Freitag 24 Stunden Zeit gegeben, den Norden der Enklave zu verlassen. Die Vorgangsweise deute darauf hin, dass das israelische Militär nun eine Bodeninvasion vorbereiten könnte, heißt es dazu beim Nachrichtenportal Times of Israel.

Israels Militär findet tote Landsleute im Gazastreifen

Das israelische Militär hat einem Medienbericht zufolge bei einem Vorstoß in den Gazastreifen Leichen vermisster Landsleute gefunden. Wie die „Jerusalem Post“ Samstagfrüh berichtet, sollen die Leichen am Vorabend während eines Vorstoßes der 7. Brigade im Grenzgebiet entdeckt worden sein.

Angaben zur Anzahl der Toten gibt es nicht. Die Toten sind den Angaben zufolge bereits geborgen und seien auf israelisches Territorium gebracht worden. Die Armee hat nach eigenen Angaben bereits mehrere begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens vorgenommen. Ziel dieser Einsätze ist es laut Armeesprecher Daniel Hagari, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“.

„Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres fordert eine sofortige Freilassung aller Geiseln innerhalb des Gaza. Wie er in einem auf Twitter (X) veröffentlichten Statement erklärt, müssten das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte respektiert und eingehalten werden.

Die Flucht von Zivilisten aus dem nördlichen Gazastreifen in Richtung Süden bezeichnet Guterres als „extrem gefährlich“: „Mehr als eine Million Menschen durch ein dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort zu bringen, an dem es keine Nahrungsmittel, Wasser oder Unterkünfte gibt, während das gesamte Gebiet des Gazastreifens belagert wird, ist extrem gefährlich – und in einigen Fällen einfach nicht möglich.“

Resolutionsentwürfe aus Russland und Brasilien

Russland und Brasilien bringen zwei unterschiedliche Resolutionsentwürfe in den UNO-Sicherheitsrat ein. Im russischen Text werden unter anderem eine „humanitäre Feuerpause“ sowie die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln gefordert, wie die dpa mit Verweis auf Diplomatenkreise berichtet. Die Terrororganisation wird in dem hinter verschlossenen Türen präsentierten Papier nicht direkt genannt.

Brasilien, das dem mächtigsten UNO-Gremium derzeit vorsitzt, verlangt in seinem Entwurf neben dem Zugang für humanitäre Hilfe unter anderem, dass Israel seine Aufforderung zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem nördlichen Gazastreifen rückgängig macht. Ob über die Resolutionen im Weltsicherheitsrat abgestimmt wird, ist offen.

Chinas Gesandter bei Arabischer Liga

Wie das chinesische Außenministerium mitteilt, hat sich Chinas Sondergesandter für den Nahen Osten, Zhai Jun, mit Vertretern der Arabischen Liga zu einer Dringlichkeitssitzung anlässlich die Krise in Israel und im Gaza getroffen.

Der Gesandte habe bei dem Treffen erklärt, dass China die 22 Mitglieder der Arabischen Liga unterstütze und für das palästinensische Volk weiterhin humanitäre Hilfe leiste. „Die internationale Gemeinschaft sollte sich ernsthaft bemühen, zur richtigen Grundlage der Zweistaatenlösung zurückzukehren, um die friedliche Koexistenz der beiden Staaten Palästina und Israel zu verwirklichen.“

Blinken in Saudi-Arabien

US-Außenminister Antony Blinken ist zu Gesprächen in Saudi-Arabien eingetroffen. „Auf meiner weiteren Reise durch den Nahen Osten werde ich mit saudischen Partnern zusammenkommen, um die Terroranschläge der Hamas gegen Israel und die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zur Verhinderung einer Ausweitung des Konflikts zu erörtern“, hat Blinken auf Twitter (X) mitgeteilt. Der US-Außenminister hat zuvor bereits Israel, Jordanien, Katar und Bahrain besucht.

US-Außenminister Antony Blinken bei seiner Ankunft in Saudi-Arabien
Reuters/Jacquelyn Martin

„Absolut unmöglich“

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kritisiert die israelische Evakuierungsaufforderung für den nördlichen Gazastreifen als „absolut unmöglich“ umsetzbar. Eine Million Menschen binnen 24 Stunden in einer „Situation wie in Gaza“ umzusiedeln, führe laut Borrell unweigerlich zu einer „humanitären Krise“.

Israel: Haben Hisbollah im Südlibanon beschossen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Samstag in der Früh die radikale Hisbollah-Miliz im Südlibanon beschossen. Man habe mit der Aktion auf das „Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach Israel“ und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, so das Militär.

Facebook meldet Hunderttausende gelöschte Beiträge

Der Facebook-Konzern Meta ergreift eigenen Angaben zufolge nach der Attacke der islamistischen Hamas auf Israel zusätzliche Maßnahmen gegen die Verbreitung illegaler und irreführender Inhalte im Netz. Allein in den ersten drei Tagen nach dem Angriff am Samstag vergangener Woche seien 795.000 Beiträge auf Arabisch und Hebräisch entfernt oder als verstörend markiert worden. In dieser Zeit seien in diesen Sprachen täglich siebenmal mehr Beiträge als im Durchschnitt der vergangenen zwei Monate gelöscht worden.

Erster US-Evakuierungsflug aus Israel in Athen gelandet

Der erste vom US-Außenministerium aus Israel gestartete Evakuierungsflug ist in Athen gelandet. Einem Agenturbericht zufolge haben sich mehr als 400 US-amerikanische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger für den ersten Evakuierungsflug angemeldet. Weitere Flüge seien bereits in Planung.

Hamas: 256 Tote in letzten 24 Stunden

Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen meldet 1.900 Tote seit Beginn der israelischen Angriffe. Allein in den letzten 24 Stunden seien 256 Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens getötet und 1.788 verwundet worden.

Die Hamas wirft den israelischen Streitkräften auch den Beschuss von Flüchtlingskonvois vor. Israel hält dem entgegen, dass die Hamas versucht, palästinensische Zivilisten an der Evakuierung der nördlichen Teile des Gazastreifens zu hindern, indem sie sie zu „menschlichen Schutzschilden“ macht.

Israel bereitet „nächste Phase“ vor

Nach dem Ablauf der von Israel gesetzten Frist zur Evakuierung von Gaza-Stadt äußert sich ein israelischer Militärsprecher in einer Videopressekonferenz zur Lage. „Wir haben eine signifikante Bewegung palästinensischer Zivilisten in Richtung Süden festgestellt“, sagt der Sprecher, ohne auf die Frist einzugehen oder Fragen dazu zuzulassen.

„Rund um den Gazastreifen bereiten sich israelische Soldaten der Reserve in Formation auf die nächste Phase der Einsätze vor.“ Sie seien „überall“ rund um den Gazastreifen postiert, im Süden, im Zentrum und im Norden. „Und sie bereiten sich auf jedes Ziel vor, das sie bekommen, auf jede Aufgabe.“

Israel meldet Tod von hochrangigem Hamas-Mitglied

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem nächtlichen Luftangriff im Gazastreifen ein ranghohes Mitglied der Terrorgruppe Hamas getötet.

Bei dem Angriff auf ein Hauptquartier, von dem aus die Terrorgruppe ihre Luftangriffe gesteuert hat, sei mit Murad Abu Murad der Leiter der Luftabwehr der Hamas getötet worden, so die israelischen Streitkräfte laut Times of Israel. Abu Murad stehe im Verdacht, „maßgeblich“ am Hamas-Terrorangriff auf Israel beteiligt gewesen zu sein.

Israelische Streitkräfte: Hamas hält über 120 Geiseln fest

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte werden „zum jetzigen Zeitpunkt“ von der Terrororganisation Hamas mehr als 120 Geiseln festgehalten.

Neuer Evakuierungsaufruf

Die israelischen Streitkräfte rufen die Bewohnerinnen und Bewohner des nördlichen Gazastreifens dazu auf, sich zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr (Ortszeit, 9.00 bis 15.00 Uhr MESZ) nach Süden zu begeben. In diesem Zeitraum könnten zwei Straßen Richtung Süden „ohne jeglichen Schaden“ benutzt werden, wie das israelische Militär BBC-Angaben zufolge weiter mitteilt.

Palästinenser fliehen in den südlichen Gazastreifen
AP/Hatem Moussa

Tausende bei propalästinensischer Demo in New York

Tausende Menschen haben sich in New York an einer propalästinensischen Demonstration beteiligt. Sie haben gestern (Ortszeit) ein Ende der „israelischen Besatzung“ und die „Befreiung“ der palästinensischen Gebiete gefordert und die US-Regierung aufgefordert, ihre Unterstützung für den Verbündeten Israel einzustellen.

Im Stadtteil Brooklyn haben sich zudem zahlreiche Demonstranten vor dem Haus des Mehrheitsführers der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, der eine Reise mit einer Kongressdelegation nach Israel plant, versammelt. Dutzende Demonstranten, die dort den Verkehr blockierten, sind festgenommen worden. Etwa 200 propalästinensische Demonstranten haben sich außerdem in Miami im US-Bundesstaat Florida versammelt. Die Polizei hat sie von Dutzenden Demonstranten getrennt, die in der Nähe zu einer proisraelischen Kundgebung zusammengekommen sind.

Zehntausende auf der Flucht

Nachdem das israelische Militär am Freitag die Bewohner Nordgazas aufgefordert hat, in den Süden zu fliehen, sind derzeit Zehntausende Menschen auf der Flucht. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Massenflucht. Unterdessen laufen die diplomatischen Bemühungen auf Hochtouren.

UNO: Mehr als 1.300 Gebäude im Gazastreifen zerstört

Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der UNO mehr als 1.300 Gebäude komplett zerstört worden. Davon betroffen seien 5.540 Wohneinheiten, so das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA). Rund 3.750 weitere Häuser seien so stark beschädigt worden, dass sie vorerst unbewohnbar seien.

IGGÖ-Appell zu friedlicher Demo in Wien

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, appelliert im Vorfeld einer heute in Wien geplanten Pro-Palästina-Kundgebung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, „ihre Anliegen auf friedliche und respektvolle Weise zu äußern und die Menschenwürde zu wahren“ – mehr dazu in wien.ORF.at.

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural
APA/Helmut Fohringer

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gibt es bisher nicht.

Saudi-Arabien stoppt Gespräche über Normalisierung mit Israel

Saudi-Arabien hat die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt. Das berichtet die dpa mit Verweis auf Kreise des saudischen Außenministeriums.

Israel: Keine Leichen aus Gazastreifen geborgen

Israelisches Militär dementiert Berichte über die Bergung von Leichen aus dem Gazastreifen. „Diese Behauptung ist nicht korrekt. Wir verfügen über keinerlei Informationen in dieser Angelegenheit“, zitiert BBC dazu Militärsprecher Richard Hecht.

Hamas: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf 2.200

Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums des Küstenstreifens auf 2.215 gestiegen. Zudem seien 8.714 Menschen verletzt worden.

ORF-Korrespondent Nikolaus Wildner über die aktuelle Lage

ORF-Korrespondent Nikolaus Wildner spricht unter anderem über die aktuelle Situation der Palästinenserinnen und Palästinenser sowie über die Lage in Tel Aviv.

Iran: Alle Szenarien mit Verbündeten besprochen

Der iranische Außenminister Hussein Amir-Abdollahian hat eigenen Angaben zufolge in Beirut mit Anführern verbündeter Gruppen alle Szenarien über die weitere Vorgehensweise besprochen. „Jeder hat Szenarien entworfen, und jeder hat die Hand am Abzug“, so Amir-Abdollahian samt scharfen Warnungen Richtung Israel.

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian
Reuters/Wana News Agency/Majid Asgaripour

Dennoch sieht der Iran nach den Worten des Ministers Raum für Diplomatie. „Noch gibt es die Möglichkeit für diplomatische Maßnahmen, aber morgen ist es zu spät, diese Verbrechen müssen sofort gestoppt werden.“

Israel untersucht Tod von Reuters-Journalist

Das israelische Militär äußert sich erstmals zum Tod des Reuters-Journalisten Issam Abdallah bei einem Raketeneinschlag im Libanon nahe der Grenze zu Israel. Man habe Bildmaterial und untersuche die Umstände, erklärt das Militär, das von einem „tragischen Vorfall“ spricht.

Der Reuters-Videofilmer ist am Freitag während seiner Arbeit bei einem Raketenangriff ums Leben gekommen. Die Geschoße seien aus Richtung Israel gekommen, so ein Reuters-Kollege des Journalisten, der an Ort und Stelle war. Sechs weitere Journalisten sind verletzt worden.

USA um Grenzöffnung nach Ägypten bemüht

Die USA sind nach Angaben des US-Außenministeriums um eine zeitweise Öffnung des Grenzüberganges Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten bemüht. Sie hätten versucht, eine Öffnung von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu erreichen, heißt es aus dem Umfeld von US-Außenminister Antony Blinken. Ägypten, Israel und Katar seien mit den USA in dieser Frage befasst. Rafah ist der einzige Grenzübergang, der nicht auf israelisches Gebiet führt.

Jordaniens König plant Europareise

Jordaniens König Abdullah will auf einer Europareise um Unterstützung für ein Ende der Kämpfe werben. Der König wolle noch heute dazu aufbrechen, kündigt Außenminister Ajman Safadi an, der von einem Krieg Israels gegen den Gazastreifen spricht. König Abdullah ist am Vortag mit Blinken zusammengetroffen. Er wolle verhindern, dass die Nahost-Region in einen größeren Krieg hineingezogen werde, heißt es.

Jordaniens König Abdullah II
Reuters/Royal Hashemite Court

Laut Israel Hunderttausende nach Südgaza geflüchtet

Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. „Wir sind uns im Klaren, dass das Zeit brauchen wird“, so Militärsprecher Richard Hecht, der gleichzeitig der Hamas vorwirft, Zivilisten an der Flucht hindern zu wollen.

CNN: Explosion auf Evakuierungsroute

CNN berichtet mit Verweis auf laut eigenen Angaben authentifizierten Videos von einer Explosion auf einer der Evakuierungsrouten im Gazastreifen. Der Vorfall habe sich den Angaben zufolge am Vortag ereignet. Laut CNN seien auf den Videos auch zahlreiche Tote zu sehen. Was die „weitreichende Verwüstung“ verursacht hat, sei dem US-Sender zufolge unklar. Man habe Israels Streitkräfte um eine Stellungnahme zu etwaigen Luftangriffen an diesem Ort gebeten, wie es von CNN weiter heißt.

Israel: Hamas-Kommandeur Ali Kadi getötet

Die israelischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben den Hamas-Kommandeur Ali Kadi getötet, der einen der grenzüberschreitenden Angriffe auf israelische Siedlungen am vergangenen Samstag angeführt haben soll.

Kadi sei bei einem Drohnenangriff getötet worden, wie BBC mit Verweis auf israelische Angaben weiter berichtet. Kadi wurde 2005 nach der Entführung und Ermordung von Israelis verhaftet und im Rahmen des Deals über die Freilassung des über mehrere Jahre von der Hamas als Geisel festgehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen.

Bericht: Ausländer dürfen Gazastreifen über Rafah verlassen

Ägypten, Israel und die Vereinigten Staaten haben sich darauf geeinigt, Ausländern, die sich im Gazastreifen aufhalten, die Einreise über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu ermöglichen. Das berichtet Times of Israel mit Verweis auf einen ranghohen ägyptischen Beamten.

Wieder Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge wieder mehrere Menschen getötet worden.

In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilt das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Außerdem sei ein Mann in Ostjerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldet die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Die genauen Umstände der Vorfälle sind noch unklar.

Außerdem ist ein 15-Jähriger laut Gesundheitsministerium seinen schweren Verletzungen erlegen, die er sich bei Zusammenstößen mit der Armee am Tag zuvor zugezogen hat. Seit den Terrorattacken der Hamas vor einer Woche sind insgesamt 54 Palästinenser im Westjordanland und in Ostjerusalem bei Zusammenstößen mit der Armee und Siedlern gestorben.

UNO-Hilfswerk: Wasser im Gazastreifen wird knapp

Das UNO-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt mit drastischen Worten vor einer lebensbedrohlichen Wasserknappheit für die Menschen im Gazastreifen durch die israelische Blockade. „Es ist eine Frage von Leben und Tod geworden“, teilt Philippe Lazzarini, UNRWA-Generalkommissar per Aussendung mit: Jetzt müsse dringend Treibstoff nach Gaza geliefert werden, um Wasser für zwei Millionen Menschen bereitstellen zu können.

UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini
APA/AFP/Fabrice Coffrini

„Jedes zivile Opfer der Hamas zuzuschreiben“

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) kritisiert die mangelnde Distanzierung der Palästinenserführung von der Hamas als „beschämend“ und verteidigt Israels Vorgehen gegen die radikalislamische Terrororganisation im Gazastreifen. „Jedes zivile Opfer im Gazastreifen ist der Hamas zuzuschreiben“, sagt Schallenberg in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“.

Bis zu 600 US-Amerikaner vor Ausreise aus Gazastreifen

Ein US-Beamter bestätigt Berichte, wonach Ägypten und Israel der Ausreise von Ausländern aus dem Gazastreifen über den Rafah-Grenzübergang zugestimmt haben. Die beiden Länder hätten vereinbart, den einzigen Zugang des Palästinensergebiets nach Ägypten zwischen 12.00 und 17.00 Uhr (Ortszeit, 11.00 bis 16.00 Uhr MESZ) zu öffnen, so der namentlich nicht genannte US-Beamte, der Außenminister Blinken auf dessen Besuch in der Region begleitet.

Die USA hätten bisher noch keine Bestätigung, dass die Einigung umgesetzt werde – „aber die Absicht war, es offen zu halten“, heißt es. 500 bis 600 US-Bürger im Gazastreifen haben sich demzufolge gemeldet, um sich über eine Ausreise des abgeriegelten Küstengebiets zu informieren. Ob auch weiteren Ausländern die Ausreise möglich sei, wisse er nicht, sagt der US-Beamte laut AFP.

Tim Cupal (ORF) zum möglichen Start der Bodenoffensive

ORF-Korrespondent Tim Cupal spricht unter anderem über die offenbar unmittelbar bevorstehende Bodenoffensive der israelischen Armee sowie darüber, was das für das Land bedeutet.

ORF-Sondersendungen

Der ORF ändert wegen der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten sein Programm und sendet heute mehrere ZIB-Sonderausgaben. Um 15.00 Uhr wird wieder eine ZIB Spezial gesendet, um 22.00 Uhr dann eine ZIB2 Spezial.

Propalästinensische Demonstration in London

In London haben sich zahlreiche Menschen zu einer propalästinensischen Demonstration versammelt. Mehr als 1.000 Polizistinnen und Polizisten sind im Einsatz. Startpunkt der Demonstration ist das Hauptquartier der BBC. Auf Bildern ist zu sehen, wie Hunderte Menschen palästinensische Fahnen schwenken und Protestplakate in die Höhe halten.

Unbekannte haben das BBC-Gebäude in der Nacht mit roter Farbe beschmiert. Die Polizei hat nach eigenen Angaben zunächst keine Hinweise auf Täter oder Hintergrund.

USA und Saudi-Arabien betonen Zusammenarbeit

Die USA und Saudi-Arabien haben angesichts des beispiellosen Massakers von islamistischen Hamas-Terroristen auf israelische Zivilisten ihre Zusammenarbeit betont. Der gemeinsame Austausch sei wichtig, sagt US-Außenminister Blinken bei einem Treffen mit seinem saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud in Riad laut einem Transkript des US-Außenministeriums.

US-Außenminister Antony Blinken bei einem Treffen mit seinem saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud in Riad
Reuters/Jacquelyn Martin

Dieser äußert sich demzufolge ähnlich. Es sei wichtig sicherzustellen, dass dieser Konflikt nicht auf andere Orte und andere Fronten übergreife.

Israel: Bewohner Gazas sollen nicht länger mit Flucht warten

Vor dem Beginn einer möglichen Bodenoffensive hat die israelische Armee die Bewohner der Stadt Gaza im Gazastreifen davor gewarnt, ihre Flucht aus dem Norden des Palästinensergebiets weiter hinauszuzögern.

Es gebe ein Zeitfenster für eine sichere Durchreise in den Süden des Gazastreifens zwischen 10.00 und 16.00 Uhr (Ortszeit, 9.00 bis 15.00 Uhr MESZ) auf den Straßen entlang der Küste des Gazastreifens oder durch das Zentrum des schmalen Palästinensergebiets, sagt der israelische Militärsprecher Richard Hecht.

Israels Militärsprecher Richard Hecht
APA/AFP/Thomas Coex

Hecht macht keine Angaben dazu, für wie viele Tage es ein solches Zeitfenster geben werde. „Wir wissen, dass das einige Zeit dauern wird, aber wir empfehlen, nicht zu warten“, fährt er fort.

Katharina Wagner (ORF) zu den diplomatischen Treffen

ORF-Korrespondentin Katharina Wagner spricht unter anderem über das Treffen des iranischen Außenministers Hussein Amir-Abdollahian mit Anführern verbündeter Gruppen sowie darüber, was die Treffen bewirkt haben.

Hamas: Neun Gefangene bei israelischem Luftangriff getötet

Nach Angaben des bewaffneten Teils der Hamas sind bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen in den vergangenen 24 Stunden neun Geiseln ums Leben gekommen. Darunter seien auch vier Ausländer, teilen die Al-Kassam-Brigaden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

USA genehmigen begrenzte Ausreise von Botschaftspersonal

Die US-Regierung hat die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Beschäftigter der US-Regierung aus Israel genehmigt. Als Grund nennt das US-Außenministerium die „unvorhersehbare Sicherheitslage“. Die Genehmigung für die Ausreise sei bereits gestern erfolgt und gelte auch für Familienangehörige.

China drängt auf rasche internationale Friedenskonferenz

China drängt auf die möglichst rasche Einberufung einer internationalen Friedenskonferenz. Darüber habe Außenminister Wang Yi in einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Blinken gesprochen, teilt das Außenministerium in Peking mit.

China warne davor, dass der palästinensisch-israelische Konflikt eskaliere und Gefahr laufe, außer Kontrolle zu geraten. Wang habe gegenüber Blinken unterstrichen, dass China alle Handlungen ablehne, die Zivilisten schaden, und ein Vorgehen verurteile, das gegen das Völkerrecht verstoße.

Flucht in Süden des Gazastreifens: Frist abgelaufen

Vor dem Beginn einer möglichen Bodenoffensive ist das Zeitfenster der israelischen Armee für eine sichere Durchreise in den Süden des Gazastreifens mit 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ) verstrichen. Zuvor hat die israelische Armee die Bewohner und Bewohnerinnen von Gaza-Stadt davor gewarnt, ihre Flucht aus dem Norden des Palästinensergebiets weiter hinauszuzögern.

Hisbollah: Außenposten Israels in Schebaa-Farmen angegriffen

Die radikale Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben fünf israelische Außenposten auf dem Gebiet der umstrittenen Schebaa-Farmen angegriffen. Es seien Lenkraketen und Mörsergranaten abgefeuert worden, teilt die schiitische Miliz mit, die im Libanon enormen Einfluss hat.

Die Gehöfte sind ein kleines Gebiet im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel. Israel hält sie seit 1967 besetzt. Die Gehöfte selbst existieren nicht mehr, auf dem Gebiet unterhält Israel mehrere militärische Außenposten. Ein Reuters-Reporter berichtet, dass solche Außenposten im Südosten des Libanons mit Raketen beschossen worden sind. Auch von israelischer Seite gebe es schweren Beschuss, Gewehrfeuer sei zu hören.

Karim El-Gawhary (ORF) zur Situation im Libanon

ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary spricht unter anderem über die Lage in einem Flüchtlingslager im Libanon, wo auch zahlreiche palästinensische Flüchtlinge leben.

Warnung vor Eindringen aus Libanon für fünf Dörfer in Nordisrael

Die Bewohner von fünf im Norden Israels gelegenen Dörfern werden vor einem möglichen Eindringen Bewaffneter aus dem Nachbarland Libanon gewarnt. Die Menschen seien aufgerufen, sich in Notunterkünften in Sicherheit zu bringen, berichtet der israelische Hörfunksender Kan. Zunächst seien die Dörfer Dan, Dafna, Snir und HaGoschrim betroffen gewesen.

Wenige Minuten später habe das Militär eine Warnung auch für Schaar Jischuw ausgegeben. Die Dörfer liegen nahe an der Grenze zum Libanon und gegenüber der libanesischen Gemeinde Aamra. An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut Gefechte gegeben.

Biden: USA arbeiten mit Verbündeten an mehr humanitärer Hilfe

Die USA arbeiten Präsident Joe Biden zufolge mit ihren Verbündeten daran, die humanitären Folgen des Hamas-Angriffes zu lindern. Man sei im Gespräch mit den Regierungen von Israel, Ägypten und Jordanien sowie mit den Vereinten Nationen. Ziel sei es, die Bedingungen zu schaffen, damit der Fluss solcher Hilfe fortgesetzt werden könne und das Kriegsrecht aufrechterhalten werde.

Baerbock: Acht Deutsche in der Gewalt der Hamas

In der Gewalt der Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock acht deutsche Staatsbürger. Die deutsche Botschaft stehe in ständigem Kontakt zu den Angehörigen, sagt Baerbock nach Gesprächen in Kairo.

Deutsche Außenministerin Annalena Baerbock
AP/Amr Nabil

Sie fordert die Hamas erneut auf, alle Geiseln unverzüglich freizulassen. „Es handelt sich hier um unschuldige Menschen“, sagt Baerbock. Sie forderte zudem, schnellstmöglich humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu organisieren.

Scholz telefoniert mit Netanjahu

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu telefoniert. Beide seien sich einig gewesen, dass ein regionaler Flächenbrand und das Eingreifen der Hisbollah in den Konflikt vermieden werden müssten, teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. Scholz habe Netanjahu in diesem Zusammenhang über seine diplomatischen Kontakte der vergangenen Tage unterrichtet.

Netanjahu habe Scholz über die aktuelle Lage informiert und über die israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen, die allerdings von der Hamas konterkariert würden. Beide seien sich über die Bedeutung dieser Frage einig gewesen. Scholz habe zudem die volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel bekräftigt und unterstrichen, dass Deutschland unverbrüchlich an der Seite Israels stehe.

US-Bürger im Gazastreifen sollen nach Rafah gehen

Die USA rufen ihre Bürger im Gazastreifen auf, zum Grenzübergang Rafah im Süden zu gehen. Sie sollten sich bereithalten, dort nach Ägypten auszureisen, teilt das US-Außenministerium mit. Es könne sein, dass der Grenzübergang Rafah sehr kurzfristig und nur für eine begrenzte Zeit für Ausländer geöffnet werde. Möglicherweise werde eine solche Öffnung nur in geringem Umfang bekanntgegeben.

ORF-Sondersendungen

Der ORF ändert wegen der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten sein Programm und sendet heute mehrere ZIB-Sonderausgaben. Nach der ZIB um 17.00 widmet sich auch „Aktuell nach 5“ der jetzigen Lage. Um 20.15 gibt es eine Sondersendung auf ORF III. Um 22.00 Uhr gibt es eine ZIB2 Spezial.

Morgen Früh wird um 7.00 bzw. 8.00 Uhr jeweils eine ZIB Spezial gesendet.

IWF: Nahost-Konflikt trägt zu globaler Unsicherheit bei

Die IWF-Chefin Kristalina Georgiewa bezeichnet den Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen als eine Tragödie, bei der unschuldige Zivilisten angegriffen werden.

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa
AP/Jose Luis Magana

Der Konflikt sei eine weitere Quelle der Unsicherheit für die Weltwirtschaft, sagt die Direktorin des Internationalen Währungsfonds auf einer Pressekonferenz in Marrakesch anlässlich des Jahrestages von IWF und Weltbank. Es sei aber noch zu früh, die Folgen des Konflikts abzuschätzen, fügt Georgiewa hinzu.

Netanjahu: „Die nächste Phase kommt“

Der israelische Ministerpräsident Netanjahu kündigt die nächste Phase der Vergeltung gegenüber der radikalen Hamas an. Bei einem Truppenbesuch nahe der Grenze zum Gazastreifen sagt er zu den Soldaten: „Seid ihr bereit für die nächste Phase? Die nächste Phase kommt.“ Einzelheiten nennt er nicht. In dem Video, das sein Büro veröffentlicht, ist zu sehen, wie die Soldaten auf seine Frage nicken.

Türkei lehnt Ausweisung von Palästinensern aus Gaza ab

Die Türkei lehnt eine Ausweisung der Palästinenser aus dem Gazastreifen ab. Darin sei die Türkei sich mit Ägypten einig, sagt der türkische Außenminister Hakan Fidan bei einem Besuch in Kairo. Die Welt müsse handeln und verhindern, dass sich der Konflikt ausbreite. Es müssten wieder Friedensgespräche aufgenommen werden, in deren Mittelpunkt die Zweistaatenlösung für Israelis und Palästinenser stehe.

Bericht: US-Geheimdienste warnten vor Hamas-Angriff vor Gewalt

Die US-Geheimdienste sollen einem Medienbericht zufolge bereits vor den Hamas-Angriffen vor dem erhöhten Risiko einer Verschärfung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern gewarnt haben. Die Unterrichtung soll sich zum Teil auf von Israel bereitgestellte Informationen gestützt haben, wie der US-Sender CNN unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtet.

Die Berichte der Geheimdienste hätten aber keine taktischen Details enthalten und auch nicht den beispiellosen Umfang der Angriffe vorhergesehen. „Das Problem ist, dass nichts davon neu ist“, zitiert CNN eine Quelle. „Das ist etwas, das in der Vergangenheit die Norm zwischen der Hamas und Israel war.“

EU erhöht humanitäre Hilfe für Gaza um 50 Millionen Euro

Die EU-Kommission will humanitäre Hilfe für den Gazastreifen unverzüglich um 50 Millionen Euro auf insgesamt mehr als 75 Millionen Euro aufstocken. Die Hilfe soll in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen Bedürftige im Gazastreifen erreichen, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Gespräch mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.

Palästinenser laden Hilfsgüter von einem Lkw
AP/Adel Hana

Oberstleutnant Göd zur erwarteten Bodenoffensive

„Diese Bodenoffensive wird vermutlich in mehreren Phasen ablaufen“, sagt Oberstleutnant Christoph Göd im ORF-Interview über die erwartete israelische Offensive. „Derzeit befinden wir uns in der Phase eins.“ Diese umfasse zum einen die bereits abgeschlossene Bereitstellung der Kräfte und Abriegelung des Gazastreifens. Zum anderen werde nun versucht, die Zivilbevölkerung aus den Angriffsräumen „herauszubekommen“.

Pro-Palästinenser-Demos in Wien und Graz

ORF-Reporterin Brigitte Uitz-Dallinger meldet sich vom Columbusplatz in Wien, wo eine große Pro-Palästina-Demonstration stattgefunden hat. Die Demonstration sei ruhig und friedlich abgelaufen. Es habe keine Anzeige gegeben.

In Graz hat – trotz behördlichen Verbotes – ebenso eine Versammlung im Zusammenhang mit dem Palästina/Israel-Konflikt stattgefunden. Laut Polizei ist die Demo weitgehend friedlich aufgelöst worden, eine Anzeige wird es dennoch geben – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Hamas-Führer: Palästinenser bleiben im Gazastreifen

Die Palästinenser werden nach den Worten von Hamas-Führer Ismail Hanijeh weder den Gazastreifen noch das Westjordanland verlassen. Sie würden nicht nach Ägypten ausreisen, sagt er in einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Unsere Entscheidung ist es, in unserem Land zu bleiben“, sagt er an die Adresse von Ägypten gerichtet.

Journalist getötet: Israel kündigt Untersuchung an

Ein Videojournalist der Nachrichtenagentur Reuters ist während seiner Arbeit im Libanon nahe der Grenze zu Israel bei einem Raketeneinschlag getötet worden. Die Geschoße seien aus Richtung Israel gekommen, sagt ein Reuters-Kollege. Sechs weitere Journalisten sind bei dem Vorfall gestern verletzt worden.

Das Grab eines im Einsatz im Gaza Streifen getöteten Journalisten
Reuters/Zohra Bensemra

Libanons Ministerpräsident Nadschib Mikati macht Israel verantwortlich und hat eine formelle Beschwerde beim UNO-Sicherheitsrat angekündigt. Das israelische Militär erklärt, der Vorfall werde untersucht, es gebe Bildmaterial dazu.

Saudi-Arabien und Israel: USA will weiterhin vermitteln

Die USA wollen sich nach Saudi-Arabiens Stopp der Gespräche über eine Normalisierung mit Israel nicht von ihren Vermittlungsbemühungen zwischen den beiden Ländern abbringen lassen.

„Die regionale Integration liegt weiterhin im besten Interesse der Menschen im gesamten Nahen Osten“, sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums der dpa in Washington auf Nachfrage. Zuvor ist aus saudischen Diplomatenkreisen gemeldet worden, dass Saudi-Arabien die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt hat.

Lage im Gazastreifen laut UNO zunehmend untragbar

Die Lage im Gazastreifen wird nach Darstellung der Vereinten Nationen „rasch untragbar“. Dort gebe es keinen Strom, kein Wasser, keinen Treibstoff, und die Lebensmittel gingen zur Neige, erklärt der UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Auch im Krieg gebe es Regeln, die von allen Beteiligten eingehalten werden müssten. „Die vergangene Woche war eine Prüfung für die Menschheit“, erklärt er. „Und die Menschheit hat versagt.“

Kind in Gaza Stadt mit Wassercontainern
Reuters/Ahmed Zakot

Israel meldet Fund von Leichen einiger verschleppter Israelis

Das israelische Militär hat nach eigener Darstellung die Leichen von einigen Israelis entdeckt, die von der radikal-islamischen Hamas verschleppt worden waren. Sie seien am Rande des Gazastreifens gefunden worden, heißt es. Weitere Einzelheiten liegen nicht vor.

Israels Armee: „Koordinierte“ Luft-, Boden- und Seeoffensive vorbereitet

Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen „integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land“ auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, so eine Mitteilung heute Abend.

Israelischer Soldat springt von einem Panzer
AP/Petros Giannakouris

Einsatzkräfte seien bereits im ganzen Land stationiert und bereit, „die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation“ liege, hieß es weiter. Angaben dazu, wann eine solche starte, gibt es aber noch nicht.

„Operative Erwägungen noch nicht entschieden“

Wie „Haaretz“ berichtet, dürften aber einige Fragen bezüglich einer Bodenoffensive noch offen sein. „Operative Erwägungen im Zusammenhang mit der Offensive“ seien „noch nicht entschieden“, zitiert die Zeitung das Militär.

Israel warnt Hisbollah

Israel warnt die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon mit scharfen Worten vor einem Eintritt in den Konflikt. „Wir hoffen, dass die Hisbollah nicht faktisch die Zerstörung des Libanon herbeiführt“, sagt der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi im Fernsehen. „Denn wenn es dort zu einem Krieg kommt, wird nichts Geringeres die Folge sein.“ Bisher blieben die Zusammenstöße an der Grenze „unter der Eskalationsschwelle“.

Laut Armee bisher 279 israelische Soldaten getötet

Laut der israelischen Armee sind seit der Attacke der Hamas auf Israel vor einer Woche mindestens 279 Soldaten getötet worden. Mehr als 120 Israelis seien gekidnappt worden, so Armee-Sprecher Daniel Hagari.

Deutschland fliegt Staatsbürger mit Militärmaschine aus

Die deutsche Bundeswehr kündigt den Flug von zwei A400M Maschinen nach Israel an, um in der Nacht deutsche Staatsbürger nach Hause zurückzuholen. In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums heißt es, die Flugzeuge würden auf dem Hinweg Material nach Israel bringen. Weitere Flüge seien in Vorbereitung.

Die ARD berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, es könnten bis zu 50 Personen – „auch Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit“ – nach Deutschland gebracht werden.

Raketenalarm in Tel Aviv

In Tel Aviv heulen erneut die Sirenen. Das Militär warnt vor einem möglichen weiteren Raketenangriff.

35.000 Menschen suchen Schutz bei Krankenhaus

Laut dem Leiter des Al-Kuds-Spitals, des größten Krankenhauses in Gaza, suchen zurzeit 35.000 Menschen im und bei dem Krankenhaus Schutz. Die israelische Armee hat das Spital zur Evakuierung aufgefordert. Dem will das Krankenhaus aber nicht nachkommen.

Kind schläft im Hof eines Krankenhauses in Gaza Stadt
Reuters/Mohammed Salem

Über 30 Österreicher und Angehörige im Süden Gazas

Laut dem Außenministerium befinden sich derzeit mehr als 30 österreichische Staatsbürger und ihre Angehörigen im Süden des Gazastreifens. Eine Ausreise ist für sie, wie auch für alle anderen Menschen in dem Küstenstreifen, derzeit nicht möglich.

Das Außenministerium bemüht sich nach eigenen Angaben, allen ausreisewilligen österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern eine Ausreise aus dem Gazastreifen nach Ägypten zu ermöglichen. „Großteils“ handle es sich bei den Betroffenen und Doppelstaatsbürgerinnen und -staatsbürger. Man stehe mit ihnen seit dem Wochenende „in ständigem Austausch“.

Nicht in die Zahl der registrierten Personen eingerechnet seien die beiden österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürger, die nach dem Hamas-Terrorangriff vermisst werden. Zu diesen liegen dem Außenministerium „weiterhin keine bestätigten Informationen vor“.

Likud: Lieberman tritt Notstandsregierung bei

In Israel wird nach Angaben der Partei von Ministerpräsident Netanjahu ein weiterer Politiker der Notstandsregierung beitreten. Der frühere Verteidigungsminister Avigdor Lieberman habe einer Einladung zugestimmt, teilt Netanjahus Likud-Partei mit.

Lieberman dementiert Beitritt zu Notstandsregierung

Nur kurz nach der entsprechenden Ankündigung durch Likud widerspricht Lieberman der Aussage, dass er der israelischen Notstandsregierung unter Netanjahu beitrete. Er habe kein Interesse, „Minister Nummer 38 in der Regierung zu sein und als Feigenblatt benutzt zu werden“, schreibt Liebermann auf Twitter (X).

Raketeneinschläge in zwei israelischen Städten

Aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen sind in den israelischen Städten Aschkelon und Bat Jam eingeschlagen. Verletzte sind keine gemeldet worden. Aschkelon befindet sich rund zwölf Kilometer nördlich des Gazastreifens. Bat Jam liegt noch ein Stück weiter nördlich und grenzt direkt an Tel Aviv an.

Israelis in einem Schutzbunker in Tel Aviv
AP/Gideon Markowicz

WHO: Evakuierungsaufruf für Krankenhäuser aufheben

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert Israel auf, den Aufruf zur Evakuierung von Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens sofort zurückzunehmen. Gesundheitseinrichtungen, Mitarbeiter und Patienten müssten geschützt werden, heißt es.

EU-Sondergipfel zu Nahost

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union treffen sich zu einem Sondergipfel, um über die Lage in Israel und im Gazastreifen zu beraten. Der Gipfel soll am Dienstag per Videokonferenz stattfinden, teilt EU-Ratschef Charles Michel mit. Man stehe in voller Solidarität zum israelischen Volk und den Opfern der jüngsten Terroranschläge.

„Alarmglocken schrillen“

EU-Ratspräsident Michel erklärt, die von der Hamas genommenen Geiseln müssten sofort und ohne jegliche Vorbedingung freigelassen werden. „Für Terror gibt es keine Rechtfertigung.“ Israel habe das Recht, sich in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht zu verteidigen.

Gleichzeitig beklagte Michel die „tragischen“ Zustände im Gazastreifen nach dem massiven israelischen Beschuss und einer verhängten Blockade. Das lasse in der internationalen Gemeinschaft die Alarmglocken schrillen.

Frankreich fordert humanitären Korridor

Frankreich fordert die Einrichtung eines humanitären Korridors, über den unter anderem französische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger den Gazastreifen verlassen können. Paris habe Kontakt mit allen Beteiligten aufgenommen, um eine Ausreise über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu ermöglichen, so der Präsidentenpalast. Zudem müsse der Grenzübergang für „humanitäre Einsätze“ im Gazastreifen genutzt werden können.

Laut seinem Büro führte Präsident Emmanuel Macron Gespräche mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi. Viele Länder, darunter auch Österreich, bemühen sich derzeit, Staatsangehörige über den Grenzübergang nach Ägypten in Sicherheit zu bringen.

Wildner (ORF) zur angekündigten Bodenoffensive

Biden telefoniert mit Netanjahu und Abbas

US-Präsident Joe Biden hat getrennte Telefonate mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seinem palästinensischen Kollegen Mahmud Abbas geführt.

Netanjahu hat Biden seinem Büro zufolge gesagt, es seien „Einigkeit und Entschlossenheit“ erforderlich, damit Israel seine militärischen Ziele erreichen könne. Von palästinensischer Seite heißt es, Abbas habe eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen abgelehnt. Eine US-Stellungnahme liegt nicht vor.

Israel greift nach Beschuss Ziele in Syrien an

Israels Militär hat nach eigenen Angaben auf Raketenbeschuss aus Syrien mit Artilleriefeuer reagiert. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper gewesen, teilt das Militär mit. Nach ersten Erkenntnissen seien zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden. Beide seien auf offener Fläche gelandet. In zwei Orten an der Grenze zu Syrien haben zuvor Warnsirenen geheult.

Israelische Haubitze
AP/Maya Allerruzzo

Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich zeichnet, ist noch unklar. Laut syrischen Aktivisten soll eine eng mit der libanesischen Hisbollah verbundene Miliz die Raketen abgeschossen haben. Die Hisbollah hat zuvor im Libanon ein Todesopfer unter ihren Kämpfern gemeldet.

Hamas: 2.228 Palästinenser durch Luftangriffe getötet

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist laut den Angaben der herrschenden Hamas auf 2.228 gestiegen. Mindestens 8.744 weitere Menschen seien verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Militäranalyst Gady zur Bodenoffensive

Treffen von Hamas-Führer mit iranischem Außenminister

Der Hamas-Anführer Hamas-Chef Ismail Hanija hat sich mit dem iranischen Außenminister Hossein Amirabdollahian getroffen. Das berichtet der Fernsehsender al-Jazeera. Das Treffen soll in Doha, der Hauptstadt von Katar, stattgefunden haben. Katar ist die Heimat der Auslandsorganisation der Hamas und gilt als wichtiger Finanzier der Terrororganisation.

29 tote US-Bürger bestätigt

Das US-Außenministerium bestätigt, dass mindestens 29 US-Bürger bei Angriffen der Hamas in Israel ums Leben gekommen sind. Laut einem Sprecher des Außenministeriums werden noch 15 US-Amerikaner sowie eine Person mit dauerhafter US-Aufenthaltsbewilligung vermisst.

Erneut Angriff auf Flughafen von Aleppo

Den zweiten Tag in Folge ist der Flughafen von Aleppo in Syrien Ziel von Luftangriffen geworden. Die mutmaßlich israelischen Angriffe beschädigten die Landebahn des Flughafens in Aleppo, wie gut informierte Kreise und syrische Aktivisten übereinstimmend berichten.

Erst kurz zuvor ist die Landebahn wieder repariert und für den Betrieb freigegeben worden. Die israelische Armee äußert sich – wie in solchen Fällen üblich – nicht.