Lkw Kolonne an der Grenze zu Rafah
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Blinken: Rafah wird geöffnet werden

Angesichts der zunehmend prekären Lage im Gazastreifen steht der Grenzübergang Rafah, der Ägypten mit dem Gazastreifen verbindet, derzeit im Fokus diplomatischer Bemühungen. Auf ägyptischer Seite warten zahllose mit Hilfsgütern beladene Lkws auf die Einreise – im Gazastreifen Hunderte ausländische Staatsangehörige auf die Ausreise. US-Außenminister Antony Blinken, der im Tauziehen um Rafah eine Schlüsselrolle spielt, kündigte am Sonntagabend nun an, dass Rafah wieder geöffnet werde.

Online seit 15. Oktober 2023, 7.03 Uhr
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Abbas: Hamas steht nicht für alle Palästinenser

Die Taten und die Politik der Hamas repräsentieren nach Darstellung von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas nicht alle Palästinenser. In einem Telefonat mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro habe Abbas zudem erklärt, die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) sei die „einzig legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes“.

Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit 2007. Sie und die Fatah von Abbas mit Sitz im Westjordanland sind erbitterte Rivalen.

Außenminister: Brauchen Zeit für Sieg über die Hamas

Im Kampf gegen die islamistische Hamas braucht Israel nach Angaben von Außenminister Eli Cohen „Zeit, um zu siegen“. Israels Sieg werde laut Cohen „sicherstellen, dass der islamistische, radikale Terror nicht nach Paris, London und New York kommt“. Die Hamas sei angesichts des Massakers an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival schlimmer als die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), so Cohen: Sie werde „den Preis bezahlen“.

Guterres: Geiseln und Hilfe nicht Verhandlungsmasse

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres appelliert an die Hamas und an Israel: Geiseln und humanitäre Hilfe dürften nicht als Verhandlungsmasse benutzt werden. Von der Hamas fordert der UNO-Chef zudem die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Israel müsse indes schnell und ohne Unterbrechung humanitäre Hilfe und Hilfsorganisationen in den Gazastreifen lassen.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres
AP/Craig Ruttle

Armee: Wetter nicht Grund für Verschiebung der Offensive

Ungünstiges Wetter ist nach Aussage eines israelischen Armeesprechers nicht der Grund für die Verschiebung der Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. „Nein, absolut nicht“, so Arye Sharuz Shalicar, einer der Sprecher der israelischen Armee, in der ARD-Sendung „Anne Will“.

Vielmehr deutet Shalicar an, dass einer der Hauptgründe für die Verschiebung sei, dass noch mehr palästinensische Zivilisten den Süden des Gazastreifens erreichen sollten, damit sie bei einer Bodenoffensive im Norden des Küstenstreifens nicht in Gefahr geraten.

Macron warnt Raisi vor Eskalation

Der französische Präsident Emmanuel Macron warnt den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas. Macron habe nach Angaben des Elysee-Palasts Raisi in einem Telefongespräch auch vor einer „Ausweitung“ des Konflikts „insbesondere auf den Libanon“ gewarnt. Aus französischer Sicht trage der Iran angesichts seiner Beziehungen zur Hisbollah und zur Hamas „eine Verantwortung“ und müsse alles tun, um einen Flächenbrand zu verhindern.

Israels Finanzminister: „Keine Budgetgrenze“ für Krieg

Der Kampf Israels gegen die Hamas wird Finanzminister Besalel Smotrich zufolge nicht am Geld scheitern. Die Wirtschaft sei stark, alle Kampfhandlungen können dem Finanzminister zufolge somit finanziert werden. „Ich habe eine unzweideutige Anweisung gegeben, dass es keine Budgetgrenze gibt.“ Das gelte für das Militär, die Sicherheitsdienste und die Unterstützung der Opfer der radikal-islamischen Hamas-Miliz, die am 7. Oktober einen Überraschungsangriff auf Israel gestartet hat, wie Smotrich dazu weiter mitteilt.

Diplomatische Gespräche laufen

Die diplomatischen Bemühungen zur Lage im Nahen Osten laufen weiter auf Hochtouren. Während die EU kommende Woche einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs plant, verstärken die USA die Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer, um die Hisbollah und den Iran abzuschrecken. Auch China will sich nun als Vermittler einschalten.

Propalästinensische Demo auf Wiener Ballhausplatz

In Wien haben sich Polizeiangaben zufolge am Sonntagnachmittag rund 200 Mensche auf dem Ballhausplatz zu einer propalästinensischen Demonstration versammelt. Vorfälle seien keine gemeldet worden, wie die Polizei am Abend laut APA mitteilt.

Israel korrigiert Zahl von Geiseln auf 155

Nach ihrem Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas nach Angaben der israelischen Armee 155 Geiseln in ihrer Gewalt. Die Familien von „155 Geiseln“ seien nach Angaben von Militärsprecher Daniel Hagari mittlerweile von den Behörden kontaktiert worden. Damit korrigiert das israelische Militär die bisher offiziell bestätigte Zahl von 126 Geiseln nach oben.

Israel laut Militär bereit zu Zwei- oder Mehrfrontenkrieg

Israel ist nach Darstellung der Armee bereit zu einem Krieg an zwei oder mehr Fronten. Militärsprecher Admiral Daniel Hagari wirft der Hisbollah-Miliz im Libanon vor, die Spannungen an der Grenze zu Israel zu erhöhen, um die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen zu verhindern.

Bericht: Rafah am Montag geöffnet

Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen zum Nachbarland Ägypten soll einer ägyptischen Sicherheitsquelle zufolge morgen für die Ausreise von ausländischen Staatsangehörigen geöffnet werden. Den Angaben zufolge laufen dafür die Vorbereitungen. Auch die Einfuhr von humanitären Hilfslieferungen über den Grenzübergang Rafah soll demnach ermöglicht werden.

Grafik zur Lage im Gazastreifen
Grafik: APA/ORF; Quelle: OCHA

Wegen israelischer Luftangriffe ist der Grenzübergang derzeit außer Betrieb. Er ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird.

Israel: Über 600.000 auf Weg gen Südgaza

Nach Darstellung des israelischen Militärs haben sich mehr als 600.000 Bewohnerinnen und Bewohner des nördlichen Gazastreifens inzwischen auf den Weg nach Süden gemacht. Die Evakuierungen gingen weiter, teilt die Armee mit.

Palästinenser fliehen aus Gaza
AFP/Mohammed Abed

UNIFIL: Arbeiten weiter mit Akteuren auf beiden Seiten

Die im Südlibanon stationierten Soldaten der UNO-Friedensmission UNIFIL arbeiten weiterhin mit Akteuren auf beiden Seiten zusammen, um die Lage zu beruhigen. Derzeit gehe die Eskalation trotz der Bemühungen aber weiter. Angriffe auf Zivilisten und auf UNO-Personal stellten Verstöße gegen das Völkerrecht dar, so UNIFIL, dessen Hauptquartier kurz zuvor von eine Rakete getroffen wurde.

Niemand habe sich dort aufgehalten, niemand sei verletzt worden, so UNIFIL. Angaben zu den Schäden am Hauptquartier gibt es bisher keine. Auch von wem die Rakete abgefeuert wurde, ist weiter unklar.

Blinken kündigt Rafah-Öffnung an

US-Außenminister Blinken zeigt sich nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Sisi zuversichtlich, dass der Grenzübergang Rafah, der Ägypten mit dem Gazastreifen verbindet, demnächst öffnen wird. „Rafah wird wieder geöffnet werden“, so Blinken, der CNN-Angaben zufolge dazu noch sagt: „Wir arbeiten mit der UNO, mit Ägypten, Israel und anderen an einem Mechanismus, um die Hilfe zu den Menschen zu bringen, die sie brauchen.“

US-Staatssekretär Antony Blinken
Reuters

Hamas: 2.760 Tote im Gazastreifen

Die Zahl der Toten im Gazastreifen steigt nach Angaben des Hamas-geführten Gesundheitsministeriums des Küstenstreifens auf 2.760, 9.600 Menschen sind verletzt.

David Satterfield zum US-Sondergesandten ernannt

David Satterfield ist nach Angaben des Weißen Hauses zum US-Sondergesandten für humanitäre Fragen im Nahen Osten ernannt worden. Der ehemalige US-Diplomat verfügt US-Medienberichten zufolge über „umfassende Erfahrung“ in der Region.

David Satterfield
AP/Bilal Hussein

Satterfield soll nun an Ort und Stelle die Koordinierung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah anführen.

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und Zentralisrael

Wie „Haaretz“ berichtet, heulen in Tel Aviv und anderen israelischen Orten erneut die Sirenen. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel vor über eine Woche kommt es auch in der Metropole am Mittelmeer täglich zu Luftalarm.

Cupal (ORF) zur anstehenden Bodenoffensive

Demonstrationen in Marokko und der Türkei

In der Türkei hat es in zahlreichen Städten propalästinensische Demonstrationen gegeben. Auf Aufnahmen ist zu sehen, wie bei einer Großkundgebung in Istanbul Menschen palästinensische und türkische Flaggen schwenken. Bei einer weiteren Demo in der Millionenmetropole Diyarbakir im Südosten sind auch Flaggen der islamistischen Hamas zu sehen gewesen.

Tausende Demonstranten in Rabat, Marokko
APA/AFP/Fadel Senna

Auch in Marokko sind in der Hauptstadt Rabat Tausende auf die Straße gegangen. Es ist der größte antiisraelische Protest seit der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen 2020.

Oberst Kraus zur verschobenen Bodenoffensive

Gemeinsame Erklärung aller EU-Staaten

Die 27 EU-Staaten betonen in einer gemeinsamen Erklärung das Recht Israels auf Selbstverteidigung. Die EU verurteile den brutalen Angriff der Hamas auf Israel.

Es ist die erste gemeinsame Erklärung des EU-Rats der Staats- und Regierungschefs seit dem Angriff der Hamas auf Israel vor über einer Woche. „Es gibt keine Rechtfertigung für Terror.“ Israel müsse sich verteidigen. Wichtig sei aber auch, das Leben von Zivilisten zu schützen.

Für Dienstag ist ein Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs zur Lage in Israel und Gaza geplant. Er soll per Videokonferenz stattfinden.

Südlibanon: Rakete trifft UNO-Blauhelm-Hauptquartier

Eine Rakete hat das Hauptquartier der UNO-Friedenstruppe im Südlibanon (UNIFIL) getroffen. Das berichtet die „NYT“ mit Verweis auf UNIFIL-Sprecher Andrea Tenenti. Verletzt worden sei niemand. Woher die Rakete gekommen bzw. von wem diese abgeschossen worden ist, sei den Angaben zufolge noch nicht bekannt.

Ringen um Öffnung von Grenzübergang Rafah

Wie die „New York Times“ („NYT“) berichtet, gehen die Verhandlungen um eine Öffnung des Grenzübergangs Rafah, der den Gazastreifen mit Ägypten verbindet, weiter. Zum einen soll über den Übergang Ausländern die Ausreise aus dem Gazastreifen ermöglicht werden, zum anderen sollen Hilfslieferungen nach Gaza gelangen.

Letzteres ist auch eine Bedingung Ägyptens, um den Grenzübergang zu öffnen. Israel fordert jedoch, dass die Hilfskonvois auf Waffen überprüft werden. Die betroffenen Länder hätten sich aber nicht auf die Art der Kontrolle einigen können, so die „NYT“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Diplomaten. Der Übergang bleibt somit weiterhin in beide Richtungen geschlossen.

Netanjahu trifft Angehörige von Geiseln

Israels Ministerpräsident Netanjahu hat sich erstmals mit Angehörigen der von der Hamas verschleppten Geiseln getroffen. Das berichten israelische Medien. Details zu dem Treffen gibt es noch nicht.

Unter den Angehörigen der Geiseln regt sich inzwischen Kritik an Israels Regierung. Sie werfen der Führung vor, die Gefangenen im Stich zu lassen. Bei einem Protest der Familien haben gestern mehrere Menschen den Rücktritt Netanjahus gefordert.

Weiter steigende Opferzahlen

Die Zahl der bei der Hamas-Terrorattacke in Israel getöteten Menschen steigt auf über 1.400. Das berichtet BBC mit Verweis auf Angaben der israelischen Regierung.

Trauernde bei einer Beerdigung in Jerusalem
Reuters/Lisi Niesner

Auch das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen meldet neue Opferzahlen. Die Zahl der bei Israels Angriffen getöteten Menschen beziffert die Behörde mit 2.450, 9.200 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.

Trauernde bei einer Beerdigung in Gaza Stadt
Reuters/Ibraheem Abu Mustafa

Israel: Neun Raketen von Libanon aus abgefeuert

Neun Raketen sind heute laut israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschoße abgefangen. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die Abschussorte im Libanon angegriffen, heißt es in der Mitteilung der Armee.

Rauch in einer Ortschaft nahe der Libanesischen Grenze
AP/Hussein Malla

Der bewaffnete Flügel der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, sprechen hingegen von 20 Raketen, die sie aus dem Libanon auf zwei israelische Siedlungen abgefeuert hätten.

Mehrere Ortschaften im Norden Israels sind erneut in Alarmzustand versetzt worden. Im Grenzgebiet haben wegen des Raketenbeschusses die Sirenen geheult.

UNO-Welternährungsprogramm: „Uns gehen Vorräte aus“

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt laut CNN davor, dass ihm die Vorräte ausgehen und es nicht für die Sicherheit seiner Mitarbeiter garantieren kann.

Palästinenser sind bei Essensverkäufern angestellt
APA/AFP/Mohammed Abed

Laut WFP seien im Gazastreifen viele Geschäfte und Betriebe wegen Stromausfällen geschlossen. Neben Strom fehle es etwa Bäckereien auch an Wasser und Mehl. „Wir konnten bisher 520.000 Menschen in Gaza helfen, aber uns gehen die Vorräte aus, wir können nichts hinein- oder hinausbringen und wir können die Sicherheit unserer Mitarbeiter nicht garantieren“, so WFP-Geschäftsführerin Cindy McCain.

Das UNO-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) schätzt die Zahl der im Gazastreifen vertriebenen Menschen indes mittlerweile auf rund eine Million. Die tatsächliche Zahl der Binnenvertriebenen liege wahrscheinlich noch höher, so UNRWA-Sprecherin Juliette Touma.

Reisewarnung für Teile von Israel

Österreich hat eine Reisewarnung für die Teile Israels, die an den Gazastreifen, den Libanon und Syrien grenzen, verhängt. Vor allen Reisen in die betroffenen Gebiete werde ausdrücklich gewarnt. Dazu spricht Antonia Praun vom Außenministerium.

Israel bestätigt Wiederaufnahme der Wasserversorgung

Israel bestätigt, dass es die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wieder aufgenommen hat. Die Entscheidung sei zwischen dem israelischen Premierminister Netanjahu und US-Präsident Biden getroffen worden, sagt der israelische Energieminister Israel Katz.

Peter Fritz (ORF) zur Rolle des Iran

Peter Fritz aus der ORF-Auslandsredaktion spricht unter anderem über die Rolle des Iran im aktuellen Nahost-Konflikt.

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