Freigelassene Geiseln Judith Raanan und ihre Tochter Natalie
CNN/Israeli Government
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Israel bestätigt: Hamas lässt zwei US-Geiseln frei

Die Hamas hat zwei US-Geiseln „aus humanitären Gründen“ freigelassen. Es handelt sich um Mutter und Tochter, die via Internationales Rotes Kreuz aus dem Gazastreifen nach Israel gebracht wurden. Aus Israel wurde die Freilassung gegenüber Medien bestätigt. Gegenleistung habe es aber keine gegeben.

Online seit 20. Oktober 2023, 6.42 Uhr
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Israels Armee greift Hisbollah an

Das israelische Militär hat in der Nacht erneut Stellungen der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon sowie mutmaßliche Terroristen dort angegriffen. Als Reaktion auf Beschuss der Miliz habe die Armee unter anderem Beobachtungsposten der Hisbollah attackiert, teilt das Militär mit.

Zudem habe ein Kampfjet drei Menschen beschossen und offenbar getroffen, die versucht hätten, Raketen in Richtung Israel abzufeuern. Unklar ist, ob es dabei Verletzte oder Tote gegeben hat.

Biden für umfassendes Hilfspaket für Israel

US-Präsident Joe Biden will beim Kongress ein umfassendes Hilfspaket unter anderem für Israel und die Ukraine beantragen. Die USA könnten und würden nicht zulassen, dass Terroristen wie die Hamas oder Tyrannen wie Kreml-Chef Wladimir Putin gewinnen würden, sagt Biden in einer seiner seltenen Ansprachen aus dem Oval Office an die Nation. Biden nennt keine Summe für das Paket. US-Medien haben zuvor von 100 Milliarden US-Dollar (rund 95 Mrd. Euro) berichtet.

US-Geheimdienste: Bis zu 300 Tote bei Spitalsbeschuss

Bei dem Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza am Dienstag sind nach Schätzungen von US-Geheimdiensten vermutlich 100 bis 300 Menschen getötet worden. Das geht aus einem Bericht der Nationalen Geheimdienstdirektion (ODNI) der USA hervor.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat mehr als 470 Todesopfer gemeldet und Israel die Schuld am Beschuss zugewiesen. Die israelische Armee macht den Islamischen Dschihad verantwortlich und legt eigenen Angaben zufolge Beweise für diese Darstellung vor.

Auch in dem Dokument der US-Geheimdienste heißt es, dass „Israel das Krankenhaus wahrscheinlich nicht bombardiert hat“. Die USA arbeiteten daran „zu beweisen, dass die Explosion von einer fehlgeleiteten Rakete des Islamischen Dschihad verursacht wurde“. Es habe weder Schäden am Hauptgebäude noch Einschlagkrater gegeben, heißt es nach US-Geheimdienstinformationen weiter.

EU: Ägypten braucht Unterstützung bei Flüchtlingswelle

EU-Ratspräsident Charles Michel wird morgen nach Ägypten reisen und zur Unterstützung des Landes aufrufen, das möglicherweise nach einer Grenzöffnung für Hilfslieferungen von einer großen Flüchtlingswelle aus dem Gazastreifen betroffen sein wird. „Ägypten braucht Unterstützung, also lassen Sie uns Ägypten unterstützen“, sagt Michel.

Vorbereitungen für die Ankunft von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen in Ägypten am Grenzübergang Rafah
Reuters

Gaza-Hilfe soll vor Bodenoffensive anlaufen

Kurz vor der erwarteten Bodenoffensive Israels gegen die islamistischen Hamas kommt in das Ringen um dringend nötige Hilfe für die Bevölkerung in Gazastreifen Bewegung. Die in Ägypten am Grenzübergang Rafah lagernden Hilfsgüter sollen nach israelischen Angaben spätestens morgen im Gazastreifen ankommen. Israel kündigt eine baldige Bodenoffensive an.

Armeesprecher: Wollen Zivilisten verschonen

Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Arye Sharuz Shalicar sollen zivile Opfer bei der geplante Bodenoffensive möglichst vermieden werden. „Wir wollen keine Toten auf unserer Seite sehen. Wir wollen keine Toten unter den Zivilisten im Gazastreifen sehen“, sagt er im deutschen Privat-TV.

Israel: Ort an Grenze zu Libanon soll evakuiert werden

Israel plant die Evakuierung des Ortes Kirjat Schmona an der Grenze zum Libanon. Die Einwohner und Einwohnerinnen sollten in vom Staat unterstützten Gästehäusern untergebracht werden, teilt das Verteidigungsministerium mit. In Kirjat Schmona leben mehr als 20.000 Menschen. Der Ort liegt etwa zwei Kilometer von der Grenze entfernt.

Britischer Premier will nach Ägypten reisen

Der britische Premierminister Rishi Sunak will heute zu Gesprächen nach Ägypten reisen, wie sein Büro mitteilt. Sunak werde betonen, dass eine regionale Eskalation vermieden werden müsse, heißt es.

Israels Armee fliegt Luftangriffe auf Hamas

Die israelischen Luftstreitkräfte haben ihr Bombardement von Stellungen der Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. Kampfflugzeuge hätten in der Nacht mehr als 100 Stellungen angegriffen und auch ein an den Terrorattacken in Israel beteiligtes Hamas-Mitglied getötet, teilt die israelische Armee mit. Unter anderem seien ein Tunnel, Waffenlager sowie Dutzende Kommandozentren bombardiert worden, heißt es.

Große Anspannung vor Bodenoffensive

Die Anspannung vor der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen wächst. Deutschland und die USA haben ihre Bürger und Bürgerinnen auch aufgefordert, den Libanon zu verlassen.

Baerbock setzt Gespräche in Israel fort

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock besucht im Rahmen ihrer Krisendiplomatie im Nahen Osten zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Israel.

In Tel Aviv hat Baerbock zunächst ihren israelischen Kollegen Eli Cohen zu einem Meinungsaustausch getroffen. Anschließend ist ein Gespräch mit dem Oppositionspolitiker Benni Ganz geplant, der auch dem lagerübergreifend gebildeten Kriegskabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu angehört.

Japan fliegt Landsleute und Südkoreaner aus

Japan hat Dutzende Landsleute sowie Südkoreaner und -koreanerinnen samt Angehörigen aus Israel ausgeflogen. Wie die Regierung in Tokio mitteilt, bringt ein Flugzeug der japanischen Luftwaffe 83 Personen zunächst nach Jordanien. Die Maschine wird morgen in Tokio erwartet. Unter den Passagieren befinden sich 60 japanische und 18 südkoreanische Staatsbürger und -bürgerinnen und deren ausländische Familienangehörige, heißt es weiter.

Ägypten bereitet offenbar Rafah-Öffnung vor

In Ägypten haben offenbar die Vorbereitungen für eine Öffnung der Grenze zum Gazastreifen für die dringend benötigten Hilfslieferungen begonnen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfahren hat, werden Betonblöcke nahe der Grenze zu Gaza entfernt, so die AFP.

Guterres nahe Rafah eingetroffen

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres ist im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel eingetroffen, in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen. Er setze sich dort für die Öffnung des Übergangs ein, damit humanitäre Hilfe an die mehr als zwei Millionen Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen geliefert werden kann, sagt eine UNO-Sprecherin in Genf.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres inspiziert Hilfsgüter für die Palästinenser im Gazastreifen
Reuters/Amr Abdallah Dalsh

Guterres hat gefordert, dass die Hilfslieferungen wieder auf täglich 100 Lastwagen hochgefahren werden, die schon vor der jüngsten Eskalation zur Versorgung des Gazastreifens notwendig waren. Laut US-Präsident Biden hat er sich mit Israel und Ägypten zunächst auf einen Konvoi aus 20 Lkws verständigt. In Ägypten stehen mehr als 100 Lastwagen bereit.

UNO-Behörde sieht Bewegung bei Hilfslieferungen

Die UNO zeigt sich optimistisch, dass in den kommenden Tagen ein erster Hilfskonvoi in den Gazastreifen aufbrechen kann. Jens Laerke, Sprecher der UNO-Behörde für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, sagt in Genf, die Verhandlungen mit allen relevanten Stellen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas seien intensiv und befänden sich in einem fortgeschritten Stadium.

„Wir sind ermutigt durch Berichte, dass die verschiedenen Seiten kurz vor einer Einigung über die Modalitäten stehen und dass eine erste Lieferung in den nächsten Tagen beginnen soll.“

Straße nach Rafah wird weiter repariert

Die Reparaturarbeiten an der Straße nach Rafah auf Gaza-Seite dauern offenbar an. Wie die Nachrichtenagentur AFP von Augenzeugen an der Grenze erfahren hat, seien Fahrzeuge und ägyptische Gerätschaften dort, um die Straße auf der palästinensischen Seite der Grenze zu reparieren.

Regierungsaufruf zu erhöhter Wachsamkeit

Die Regierungsspitze hat wegen der jüngsten Zuspitzung im Nahen Osten zu erhöhter Wachsamkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen. Eine „konkrete Bedrohungslage“ in Österreich gebe es aber nicht, sagt Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nach einer Sitzung im Verteidigungsministerium.

Medien: Notstandsverordnung für ausländische Medien in Israel

Israels Regierung hat Medienberichten zufolge eine Notstandsverordnung erlassen, um in Ausnahmefällen zeitweise die Arbeit ausländischer Medien zu stoppen. Konkret gehe es um Kanäle, die die nationale Sicherheit schädigen, wie unter anderem die Times of Israel am Freitag meldet.

Konkret treffen könnte es den katarischen Sender al-Jazeera. Dem Bericht zufolge ebnet die Bestimmung auch den Weg dafür, dessen lokales Büro zu schließen. Israel wirft dem Sender vor, voreingenommen zu berichten.

UNO fordert internationale Untersuchung zu Gaza-Klinik

Nach der verheerenden Explosion auf dem Gelände des Al-Ahli-Arab-Krankenhauses im Gazastreifen verlangt das UNO-Menschenrechtsbüro eine unabhängige internationale Untersuchung.

„Wir tun, was wir können, um zusammenzutragen, was passiert ist“, sagt eine Sprecherin in Genf. Nötig sei die Untersuchung mit ausländischer Beteiligung. „Der Angriff auf das Krankenhaus war inakzeptabel.“ Mitarbeiter versuchten, dort Beweismaterial zu sammeln, um den Hergang zu rekonstruieren.

Hamas in Gaza: 18 palästinensische Christen getötet

Die Pressestelle der von der Terrororganisation Hamas gestellten Führung im Gazastreifen hat nach einem israelischen Luftangriff in dem Küstengebiet 18 Todesopfer gemeldet. Bei den Toten handle es sich um palästinensische Christen, erklärt die Pressestelle. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Suche nach Verschütteten nach einem Raketeneinschlag auf eine Orthodoxe Kirche im Gazastreifen
APA/AFP/Dawood Nemer

Zuvor haben das orthodoxe Patriarchat von Jerusalem und Palästinenservertreter einen nächtlichen Angriff auf eine griechisch-orthodoxe Kirche gemeldet, in der nach diesen Angaben Hunderte Flüchtlinge Schutz gesucht hatten. Die Kirchenleitung äußert sich bisher nicht zu Opfern.

Das israelische Militär erklärt, ein Teil der Kirche sei bei einem Angriff auf ein Kommandozentrum, das für Attacken auf Israel genutzt worden sei, beschädigt worden. Dem Militär seien Berichte über Opfer bekannt, der Vorfall werde untersucht.

Insider: Abbas nimmt an Gipfel in Kairo teil

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wird einem Insider zufolge morgen an dem von Ägypten organisierten Friedensgipfel in Kairo teilnehmen. Abbas und seine Fatah haben im Westjordanland das Sagen, nicht aber im Gazastreifen, den die Hamas kontrolliert.

Auch die französische Außenministerin Catherine Colonna hat Diplomatenkreisen zufolge ihre Teilnahme an dem Friedensgipfel zugesagt. Ebenso erwartet wird Regierungskreisen zufolge die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Guterres: Lkws sind „Rettungsseil“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres macht wegen der Hilfslieferungen in den Gazastreifen via Grenzübergang Rafah Druck. Die Lkws mit den Hilfsgütern müssten so schnell wie möglich nach Gaza fahren, sagt Guterres auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Die Lkws seien „nicht nur Lastwagen, sondern ein Rettungsseil“. Sie seien der Unterschied zwischen Leben und Tod für viele Menschen in Gaza.

Auch Spaniens Regierungschef Sanchez will nach Kairo reisen

Spaniens geschäftsführender Regierungschef Pedro Sanchez will morgen in Kairo am Gipfel teilnehmen. Entsprechende Medienberichte bestätigt die Regierung in Madrid auf Anfrage. Zu dem Treffen „Cairo Summit for Peace“ wird etwa auch die deutsche Außenministerin Baerbock erwartet.

Grafik zur Lage in Israel
Grafik: APA/ORF; Quelle: ISW

Israel fahndet nach Drahtziehern des Hamas-Angriffs

Das israelische Militär fahndet nach Mohammed Deif und Jahja Sinwar – sie gelten als die Drahtzieher des Hamas-Angriffs. Deif ist im Gazastreifen der militärische Anführer, Sinwar der politische Anführer der seit 2007 dort herrschenden Hamas. Jahrelang schon agieren die beiden Männer im Verborgenen, alle bisherigen Versuche Israels, sie zu töten, sind gescheitert.

Sinwar ist wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten 23 Jahre in Israel im Gefängnis gesessen, ehe er 2011 im Zuge eines Gefangenenaustausches für den französisch-israelischen Soldaten Gilad Schalit freigekommen ist. 2017 ist Sinwar zum politischen Führer der Hamas im Gazastreifen gewählt worden. Von Deif, dem Anführer der Al-Kassam-Brigaden, kursiert nur ein einziges, mehr als 20 Jahre altes Porträt.

Ex-Ministerpräsident Barak: Netanjahu trägt Mitschuld

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Ansicht von Ehud Barak, einem seiner Vorgänger, eine Mitschuld am Terroranschlag der Hamas. „Netanjahu trägt persönlich die Verantwortung für das größte Versagen in der Geschichte Israels“, sagt Barak dem „Spiegel“. Der amtierende Regierungschef habe trotz Warnungen von Militär- und Geheimdienstgrößen eine Justizreform vorangetrieben, die Israel gespaltet und dadurch geschwächt habe.

Der ehemalige Ministerpräsident Ehud Barak
APA/AFP/Jack Guez

Israel müsse sich nun darauf konzentrieren, den Krieg gegen die Hamas zu gewinnen, so Barak. Für die Zeit danach müsse das Land einen Neuanfang ohne Netanjahu wagen. „Die Person, die alles zerstört hat, kann es nicht reparieren“, sagt Barak. Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Er bestreitet die Vorwürfe.

„Mehrheit der Geiseln“ laut Israels Armee am Leben

Die meisten der rund 200 Geiseln der radikalislamischen Terrororganisation Hamas sind nach Einschätzung des israelischen Militärs am Leben. „Die Mehrheit der Geiseln ist am Leben“, teilt die Armee in einer Erklärung mit und bestätigt, dass die Hamas bei ihrem Großangriff vor knapp zwei Wochen auch Kinder und ältere Menschen nicht verschont habe.

Unter den rund 200 Geiseln seien mehr als 20 Minderjährige sowie zwischen zehn und 20 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Die Armee sagt, die Angreifer hätten außerdem Leichen in den Gazastreifen verschleppt.

Israel verhört Terroristen

Um mehr über den Verbleib der Geiseln im Gazastreifen zu erfahren, werden nach Angaben der israelischen Armee die nach dem Massaker in Israel festgenommenen islamistischen Terroristen verhört. „Wir sammeln viele Informationen“, sagt Militärsprecher Richard Hecht.

Israel: Gefechte mit Hisbollah eine Art „Stochern“

Israels Armee nennt die derzeitigen Gefechte mit der libanesischen Hisbollah-Miliz eine Art „Stochern“. Damit wolle die Hisbollah von den Aktivitäten der Hamas im Gazastreifen ablenken. Israels Armee sei aber auch auf jedes andere Szenario vorbereitet, so Militärsprecher Richard Hecht.

„Die Hisbollah weiß genau, wo die Grenze liegt. Wenn sie ihre Langstreckenraketen einsetzen oder etwas tun, das sehr, sehr aggressiv ist, wäre das eine Wende“, sagt Hecht. „Momentan ist unser Grundsatz, dass jedes Mal, wenn sie schießen, wir zurückschießen.“

Rauchschwaden an der israelisch-libanesischen Grenze
AP/Hussein Malla

BBC: Hamas bietet einige Geiseln für Waffenstillstand an

Nach Informationen der BBC hat die Terrororganisation Hamas im Zuge der Geheimverhandlungen über die Freilassung der rund 200 Geiseln im Gazastreifen angeboten, einige von ihnen im Gegenzug für einen sofortigen Waffenstillstand freizulassen. Israel habe diesem Angebot bisher nicht zugestimmt, heißt es.

Die Verhandlungen würden unter internationaler Vermittlung geführt und andauern, so die BBC. Von keiner Seite gibt es eine offizielle Bestätigung über die Einzelheiten der Gespräche – nicht einmal darüber, dass sie stattfinden.

Hamas: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 4.000

Im Gazastreifen ist die Zahl der Toten durch israelische Angriffe nach Angaben der Hamas auf mindestens 4.137 gestiegen. Mindestens 13.162 weitere Menschen seien seit Kriegsbeginn verletzt worden, teilt das von der Terrororganisation geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen mit.

Bagger auf zerstörten Häusern in Khan Younis
Reuters/Mohammed Salem

Macron sagt Angehörigen von Geiseln Unterstützung zu

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sichert den Angehörigen französischer Geiseln der Hamas in einer Videokonferenz seine Unterstützung zu. „Es wird alles getan, damit sie gesund und sicher nach Frankreich kommen“, sagt Macron laut einer Mitteilung des Elysee.

Bisher gibt es keine offizielle Zahl zu den französischen Geiseln. Die Regierung geht von 28 getöteten und sieben vermissten Franzosen aus. Mehrere von ihnen befänden sich in der Hand der Hamas.

Israel will keine dauerhafte Verantwortung für Gazastreifen

Israel will sich nach der „Eliminierung der Hamas“ aus der Verantwortung für das Leben im Gazastreifen zurückziehen, sagt Verteidigungsminister Joav Galant. Wer die Geschicke im Gazastreifen dann übernehmen soll, hat er nicht mitgeteilt. Der Hamas sollen den Angaben nach durch den Krieg ihre militärischen und ihre Regierungsfähigkeiten genommen werden.

Der Krieg selbst sei in drei Phasen unterteilt, erklärt Galant. „Wir befinden uns jetzt in der ersten Phase – einer Militärkampagne, die derzeit Angriffe und später auch Manöver umfasst, mit dem Ziel, Terroristen zu neutralisieren und die Hamas-Infrastruktur zu zerstören.“ In der zweiten Phase solle es nur noch Kämpfe mit geringer Intensität geben, um letzte „Terrornester“ zu beseitigen. Die dritte sei dann die Schaffung einer „neuen Sicherheitsrealität“, sagt er, ohne weitere Details zu nennen.

UNO: Pauschalverbote von Demonstrationen unzulässig

Das UNO-Menschenrechtsbüro hält pauschale Verbote von Kundgebungen für unzulässig. Das Recht auf Meinungsäußerung und Teilnahme an Debatten dürfe nicht ungebührlich eingeschränkt werden, sagt die Sprecherin des UNO-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani.

Großdemo in Ägypten für Menschen im Gazastreifen

In Ägypten gehen Zehntausende Menschen auf die Straße, um ihre Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen zu demonstrieren. In der Hauptstadt Kairo sind Tausende Menschen auf den Tahrir-Platz geströmt, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachtet haben.

Neue Gefechte an israelisch-libanesischer Grenze

An der israelisch-libanesischen Grenze kommt es erneut zu Gefechten. Nach Angaben der israelischen Armee hätten sich drei Hisbollah-Kämpfer im Grenzgebiet aufgehalten, woraufhin die Armee mit Angriffen aus der Luft reagiert hat. Israelische Scharfschützen hätten außerdem auf bewaffnete Männer geschossen, die im Grenzgebiet identifiziert worden sind.

Es seien zudem mindestens 20 Abschüsse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet registriert worden, darunter seien auch Panzerabwehrraketen gewesen. Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mit Artillerie reagiert. Die Schiitenmiliz Hisbollah hat erklärt, Lenkflugkörper auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben.

Rauchschwaden an der libanesisch-israelischen Grenze
AP/Hassan Ammar

Empörung über Thunberg-Solidaritätsaufruf mit Palästinensern

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat heute zu Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen. In den Onlinenetzwerken Twitter (X) und Instagram schreibt Thunberg am Freitag: „Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern.“

Thunbergs Beitrag sorgt teilweise für Empörung. Kritiker monieren insbesondere, dass Thunberg die 1.400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas in Israel vor zwei Wochen nicht gesondert erwähnt. Auch ein Sprecher der israelischen Armee kritisiert Thunberg.

Ägypten lädt zu internationalem Nahost-Gipfeltreffen

Ägypten lädt morgen wegen des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu einem Nahost-Gipfel in die Hauptstadt Kairo. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der jordanische König Abdullah II., Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman, EU-Ratspräsident Charles Michel sowie weitere Außenministerinnen und Außenminister mehrerer EU-Staaten werden zu dem Treffen erwartet. Im Vorfeld wurde über den Entwurf einer gemeinsamen Erklärung der Gipfelteilnehmer verhandelt.

Immer wieder Luftalarm in Israel

Wie schon in den vergangenen Tagen wird in Israel in verschiedenen Regionen immer wieder Luftalarm ausgelöst. In Obergaliläa im Norden des Landes stellte sich die Warnung laut Armee als falscher Alarm heraus. Im Ort Metulla nahe der Grenze zum Libanon schlugen laut Behörden zwei Raketen ein, es sei aber nur Sachschaden entstanden.

Israelis sehen Verantwortung für Sicherheitsmängel bei Netanjahu

Eine große Mehrheit der Israelis ist einer Umfrage zufolge der Meinung, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Verantwortung für Sicherheitsmängel im Vorfeld des Hamas-Großangriffs vor knapp zwei Wochen trägt. Diese Ansicht äußern laut der Zeitung „Maariw“ 80 Prozent der am Mittwoch und Donnerstag befragten 510 Israelis. Selbst in den Reihen von Netanjahus Likud-Partei sind 69 Prozent der Meinung, Netanjahu müsse die Verantwortung übernehmen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
Reuters/Evelyn Hockstein

48 Prozent sind der Meinung, dass der Oppositionspolitiker und frühere Verteidigungsminister Benni Ganz ein besserer Regierungschef wäre. Nur 28 Prozent halten Netanjahu für die bessere Wahl. Für die erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen sprechen sich 65 Prozent aller Befragten aus.

Sunak erwartet baldige Öffnung des Grenzübergangs Rafah

Der britische Premier Rishi Sunak sagt, dass die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen nach seinen Gesprächen mit mehreren Staats- und Regierungschefs im Nahen Osten nun „unverzüglich“ erfolgen werde. Die „unmittelbare Priorität im Moment“ bestehe derzeit darin, humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza zu leisten. Sunak hatte sich unter anderen mit Israels Premier Netanjahu, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi getroffen.

Erdogan fordert Israel zum Stopp von Gaza-Angriffen auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert Israel auf, seine Angriffe auf den Gazastreifen einzustellen. Die Angriffe auf das dicht besiedelte Palästinenser-Gebiet kämen einem Völkermord gleich, erklärt Erdogan in einem Beitrag Twitter (X). Er ruft zudem die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine humanitäre Waffenruhe einzusetzen. Die Türkei bemühe sich, die Kämpfe zu beenden, bevor sie „einen Punkt erreichen, an dem es kein Zurück mehr gibt“.

Hamas meldet Freilassung von zwei US-Geiseln

Die Terrororganisation Hamas hat nach eigenen Angaben zwei US-Geiseln freigelassen. „Als Reaktion auf die katarischen Bemühungen haben die Al-Kassam-Brigaden zwei US-Bürger (eine Mutter und ihre Tochter) aus humanitären Gründen freigelassen“, teilt die im Gazastreifen herrschende Hamas im Onlinedienst Telegram mit. Eine Bestätigung der tatsächlichen Freilassung steht noch aus. Die Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober rund 200 Menschen verschleppt.

Bericht: Israel bestätigt Pläne zu Geiselfreilassung

Laut dem israelischen Fernsehsender Channel 12 bestätigen Regierungsquellen die Behauptung der Hamas, dass die Terrorgruppe eine Mutter und ihre Tochter freilässt. Sie sollen dem Internationalen Roten Kreuz übergeben werden, das sie nach Ägypten und dann nach Israel bringen soll, so Channel 12. Es werde erwartet, dass die Übergabe in Kürze stattfindet.

Die Regierung betone, so Channel 12, dass die Freilassung einseitig durch die Hamas erfolge und keine Gegenleistungen erbracht worden seien.

Medien: Geiseln an Rotes Kreuz übergeben

Laut israelischen Medien wurden die beiden von der Hamas freigelassenen US-Geiseln bereits an das Rote Kreuz übergeben. Behörden würden nun die Familie der beiden Frauen informieren.

Biden: Hilfslieferung für Gaza in nächsten 24 bis 48 Stunden

US-Präsident Joe Biden rechnet nach eigenen Worten damit, dass erste Hilfslieferungen für Gaza in den kommenden ein bis zwei Tagen von Ägypten aus über die Grenze in den abgeriegelten Küstenstreifen gebracht werden können. Er habe von Israel und Ägypten die Zusage bekommen, dass der bisher geschlossene Grenzübergang Rafah für die Lieferungen offen sein werde, sagt er in Washington.

Österreich verhängt Reisewarnung für den Libanon

Das Außenministerium warnt vor allen Reisen in den Libanon. Österreicher und Österreicherinnen werden aufgefordert, den Libanon zu verlassen. Begründet wurde die Reisewarnung (höchste Sicherheitsstufe 6) mit der Sicherheitslage für Ausländer im Libanon, die „aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Hisbollah und Israel zurzeit äußerst volatil“ sei. Derzeit sind rund 350 Auslandsösterreicher und ca. 40 Reisende im Libanon beim Außenministerium registriert.

Österreichern und Österreicherinnen im Libanon wird dringend empfohlen, den Anweisungen der libanesischen Behörden Folge zu leisten, die Nachrichten zu verfolgen und sich bei der Botschaft in Beirut zu melden bzw. die Reise beim Außenministerium zu registrieren.

Freigelassene Geiseln bereits in Ägypten

Die von der Hamas freigelassenen Geiseln befinden sich laut dem Sender Channel 12 bereits in Ägypten. Die Mutter und ihre Tochter seien US-israelische Doppelstaatsbürgerinnen. CNN berichtet, der sich verschlechternde Gesundheitszustand der Mutter sei der Grund für die Freilassung gewesen.

Freilassung als Propagandaschachzug

Die Hamas nutzt die Freilassung der Geiseln auch als Propagandaschachzug. In der Erklärung der Terrororganisation heißt es, man wolle den Bürgern in den USA und der ganzen Welt zu zeigen, dass die „Behauptungen“ der US-Regierung über die Hamas unbegründet seien. Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1.400 Menschen getötet sowie rund 200 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

Zwei Geiseln frei

Laut israelischen Medien wurden die beiden von der Hamas freigelassenen US-Geiseln bereits an das Rote Kreuz übergeben. ORF-Korrespondent Karim El Gawhary berichtet dazu und spricht über die fortlaufenden Bemühungen, den Grenzübergang Rafah für Hilfslieferungen zu öffnen.

Galant laut Leak: Können nicht Nein zu USA sagen

Die „Times of Israel“ berichtet von einem Leak aus dem israelischen Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der Knesset. Anfang der Woche soll sich demnach Verteidigungsminister Joav Galant für humanitäre Hilfe aus Ägypten eingesetzt haben. Er sei unter Druck geraten, warum die Regierung den Lieferungen zustimmte, bevor die Geiseln zurückgebracht wurden.

„Die Amerikaner bestanden darauf, und wir sind nicht in einer Position, das ablehnen zu können. Bei Flugzeugen und militärischer Ausrüstung verlassen wir uns auf sie. Was sollen wir tun? Zu ihnen Nein sagen?“, wird Galant zitiert.

Zwei US-Geiseln übergeben

Israel hat die Freilassung von zwei US-Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen bestätigt. Ein Vertreter des israelischen Militärs habe Judith und Natalie Raanan, Mutter und Tochter aus dem US-Bundesstaat Illinois, an der Grenze zum Gazastreifen empfangen, teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Nun seien sie auf dem Weg zu einer Militärbasis in Zentralisrael.

Archivbild zeigt die freigelassenen Geiseln Judith Raanan und ihre Tochter Natalie
AP/Raanan Family

Laut Netanjahus Büro sind die beiden Frauen aus Nahal Os nahe dem Grenzzaun zum Gazastreifen am 7. Oktober gekidnappt worden.

Aus Katar heißt es, der Freilassung seien „viele Tage der kontinuierlichen Kommunikation“ mit allen Beteiligten vorausgegangen. Man arbeite an der Freilassung weiterer Hamas-Geiseln.

Biden dankt Katar

US-Präsident Joe Biden begrüßt die Freilassung zweier US-Geiseln der Hamas. „Ich bin überglücklich, dass sie bald wieder mit ihrer Familie vereint sein werden, die von Angst gequält war“, teilt Biden in Washington mit. Er bestätigt in seiner Mitteilung die US-amerikanische Nationalität der beiden Frauen.

Biden bedankt sich bei den Regierungen Israels und Katars „für ihre Partnerschaft“ bei der Arbeit an der Freilassung der Geiseln.

Blinken: US-Botschaft erwartet Freigelassene

Ein Team der US-Botschaft in Israel wird in Kürze die beiden freigelassenen US-Geiseln sehen, sagt US-Außenminister Antony Blinken.

Es gebe immer noch zehn vermisste US-Bürgerinnen und -Bürger. „Wir wissen, dass einige von ihnen von der Hamas als Geiseln gehalten werden“, so Blinken.

Französischer Geheimdienst: Spitalsexplosion nicht durch Israel

Der französische Militärgeheimdienst kommt zu dem Schluss, dass hinter der Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt kein israelischer Angriff steckt. Es habe sich höchstwahrscheinlich um die Fehlzündung einer palästinensischen Rakete gehandelt.

„Es gibt nichts, was uns die Aussage erlaubt, dass es sich um einen israelischen Angriff handelt. Das wahrscheinlichste Szenario ist eine palästinensische Rakete, bei der es zu einem Zwischenfall kam“, heißt es da.

Autorin Lizzie Doron über den Nahost-Konflikt

Schriftstellerin Lizzie Doron beklagt, dass Israel kein sicherer Ort mehr für sie sei und dass sowohl palästinensische als auch israelische Politiker versagt hätten. Sie sieht derzeit keine Friedensperspektive.

Rotes Kreuz transportierte Freigelassene nach Israel

Die beiden von der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln sind mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach Israel gebracht worden. „Die Freilassung der beiden Geiseln ist ein Hoffnungsschimmer“, teilt IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric in Genf mit.

Das IKRK sei bereit, auch bei der Freilassung der anderen rund 200 Geiseln zu helfen. „Wir sind bereit, die verbliebenen Geiseln zu besuchen“, so Spoljaric. Dafür sei eine Einigung der beteiligten Seiten nötig. Sie rief diejenigen, die die Geiseln festhalten, dazu auf, diese mit allem Nötigen, auch medizinisch, zu versorgen. „Sie müssen die Gelegenheit bekommen, mit ihren Verwandten oder Freunden Kontakt aufzunehmen.“