Laut aktuellen Berichten fuhr bisher mehr als ein Dutzend Lastwagen über die Grenze. Bei zwei vorherigen Hilfskonvois waren am Wochenende insgesamt 34 Lastwagen von Ägypten in das Palästinensergebiet gefahren, wie ein Vertreter des Ägyptischen Roten Kreuzes sagte.
Die Güter werden von Ägypten, anderen Ländern sowie internationalen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt. Sie kommen zunächst zum Flughafen der Küstenstadt al-Arisch, wo sie teils in Lagerhäuser gebracht werden. Seit dem 12. Oktober seien 27 Flugzeuge eingetroffen, sagte der Gouverneur der Region, Mohammed Abdel Fadil Schuscha. Sie hätten zusammen Hunderte Tonnen Hilfsgüter nach Ägypten gebracht.
Laut dem US-Sender CNN fehlen dem Gazastreifen insgesamt allerdings mehr als 7.200 Hilfsgütertransporte, seit Israel eine Blockade gegen das Gebiet verhängt hat. Zudem ist nach Angaben von UNO-Hilfsorganisationen noch immer kein dringend benötigter Treibstoff in das Palästinensergebiet gebracht worden. Ohne diesen würden die Menschen weiter „stranguliert“, warnte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini in einer Mitteilung mit Blick auf Stromgeneratoren in Krankenhäusern.
Israel: Aktion zu Geiselbefreiung – Soldat tot
In der Nacht drangen israelische Soldaten dem Militär zufolge in den Gazastreifen vor, um gegen palästinensische Kämpfer vorzugehen und nach den von der Hamas genommenen Geiseln zu suchen. 222 Menschen seien beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari zur Anzahl der Geiseln. Ein Soldat sei bei der Aktion getötet und drei weitere verletzt worden.
Man habe die Angehörigen der Entführten informiert, sagte Hagari. Die Armee geht davon aus, dass die meisten der 222 Geiseln noch am Leben sind. Zwei US-amerikanische Geiseln waren am Freitag freigelassen worden. Der Kommandoeinsatz sei nicht der Beginn einer großen Invasion, berichtete die britische BBC.
Angriffe auf Gaza und Libanon fortgesetzt
Bei Luftangriffen auf Gaza und Ziele im Südlibanon seien zwei Zellen der Hisbollah zerstört worden, die Panzerabwehrraketen und Raketen auf Israel abfeuern wollten, hatte das israelische Militär zuvor mitgeteilt. Nach Angaben der Armee befand sich eine Zelle in der Nähe der israelischen Stadt Mattat etwa 13 Kilometer südwestlich von Aitarun, die zweite weiter nördlich im umstrittenen Gebiet der Schebaa-Farmen.
Auch die Umgebung mehrerer Krankenhäuser im Gazastreifen war Ziel israelischer Luftangriffe. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu Berichten, wonach Israel die Gegend um die Krankenhäuser al-Schifa und al-Kuds in Gaza-Stadt sowie das Indonesien-Krankenhaus im Norden des palästinensischen Küstenstreifens bombardiert habe.
Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte am 7. Oktober Israel überfallen und im Grenzgebiet Massaker mit 1.400 Toten, der Großteil Zivilisten, verübt. Die Identifikation der Leichen dauert an. Zudem wurden nach Angaben des israelischen Militärs mindestens 212 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach palästinensischen Angaben wurden bisher mindestens 4.700 Palästinenser getötet. 14.245 weitere seien verletzt worden.
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