Nord- und Südkorea öffnen Verbindungsbüro

Wenige Tage vor einem neuen Gipfeltreffen haben Nord- und Südkorea einen wichtigen Schritt zur Verbesserung ihrer Beziehungen unternommen. Beide Länder öffneten heute nahe der schwer bewachten Grenze ihr erstes ständiges Kommunikationsbüro. Damit können Vertreter und Vertreterinnen beider Länder jederzeit über innerkoreanische Angelegenheiten beraten und sich über die wirtschaftliche Zusammenarbeit austauschen.

Süd- und Nordkoreas gemeinsames Bürogebäude
APA/AFP

Seoul will das Büro auch dazu nutzen, um mit Nordkorea über den Abbau von dessen Atomwaffenprogramm zu reden. Das Büro sei ein „weiteres Symbol des Friedens“, sagte Südkoreas Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon laut gemeinsamen Berichten südkoreanischer Medien bei der Eröffnungszeremonie in der nordkoreanischen Stadt Kaesong.

Beide Länder hätten nun die Möglichkeit, „sich 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr direkt über die Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen, Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel“ zu beraten.

Waffenlieferungen an Südkorea

Südkoreas Präsident Moon Jae In reist am Dienstag nach Pjöngjang zu einem neuen Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, bei dem auch der Atomstreit im Vordergrund stehen wird. Der Gipfel soll bis Donnerstag dauern. Das Verbindungsbüro sollte ursprünglich schon im August seine Arbeit aufnehmen. Doch wurde der Termin nach Berichten südkoreanischer Medien angesichts der Besorgnis der USA verschoben, die innerkoreanische Beziehungen könnten sich zu rasch entwickeln, ohne dass es wesentliche Fortschritte in den Atomverhandlungen Washingtons mit Pjöngjang geben könnte.

Unterdessen haben trotz der Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea die USA neue Waffenlieferungen an Südkorea im Wert von 2,6 Milliarden Dollar (2,24 Mrd. Euro) genehmigt. Darunter seien sechs Poseidon-Seeüberwachungsflugzeuge im Wert von 2,1 Milliarden Dollar (1,81 Milliarden Euro), gab die US-Behörde für Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich heute(Ortszeit) bekannt. In einem zweiten Vertrag geht es demnach um 64 Patriot-Raketen und Ausrüstung. Es wird erwartet, dass der US-Kongress dem Rüstungsgeschäft zustimmt.