Gewalt gegen Rohingya laut US-Bericht „koordiniert“

Die Gewalt gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in Myanmar ist laut US-Ermittlungen vom Militär des Landes koordiniert verübt worden.

„Die Untersuchung zeigt, dass die jüngsten Gewaltakte im nördlichen Staat Rakhine extrem, umfangreich und weit verbreitet waren“, heißt es in dem Bericht des Außenministeriums, den die Nachrichtenagentur Reuters gestern vor der geplanten Veröffentlichung einsehen konnte. Das Vorgehen habe darauf abgezielt, die Bevölkerung zu terrorisieren und zu vertreiben.

„Umfang und Ausmaß der Militäroperation lassen darauf schließen, dass sie sorgfältig geplant und koordiniert war“, heißt es in dem Bericht, der nach den Worten von Regierungsvertretern die Grundlage für weitere Sanktionen bilden könnte. Er bewertet die Gewalt aber nicht als Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Grundlage des Berichts waren mehr als 1.000 Interviews mit Rohingya in Flüchtlingslagern im benachbarten Bangladesch. Dorthin waren rund 700.000 von ihnen geflohen.