IWF-Chefin sieht Argentinien-Gespräche „vor Ziellinie“

In den Gesprächen zwischen Argentinien und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über vorgezogene Finanzhilfen sieht IWF-Chefin Christine Lagarde eine Einigung näher rücken. Sie habe ein „gutes Meeting“ mit dem argentinischen Präsidenten Mauricio Macri gehabt, so Lagarde gestern. Gespräche auf Beamtenebene seien „kurz vor der Ziellinie“.

Lagarde und Macri sind bei der UNO-Vollversammlung in New York. Gegenstand der Verhandlungen sind vorgezogene Finanzhilfen für das südamerikanische Land. Diese würden es der Regierung erlauben, für einige Zeit auf ein Anzapfen des Finanzmarktes verzichten zu können.

Notenbank-Chef trat zurück

Mitten in den Verhandlungen war gestern der erst seit Juni amtierende Zentralbank-Präsident Luis Caputo zurückgetreten. In einer Erklärung der Notenbank wurden dafür persönliche Gründe angeführt. In Medienberichten war zuletzt von wachsenden Spannungen zwischen Wirtschaftsminister Nicolas Dujovne und Caputo die Rede. Zum neuen Notenbank-Chef wurde der Ökonom und Vizewirtschaftsminister Guido Sandleris ernannt, der als rechte Hand Dujovnes gilt.

Argentiniens Wirtschaft ächzt unter hohen Zinsen. Zudem hat der Peso zum Dollar in diesem Jahr schon rund die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Nach dem Bekanntwerden des Wechsels an der Notenbankspitze ging es mit der Landeswährung weiter bergab.