Ausland

Nach tagelangen schweren Krawallen im französischen Überseegebiet Neukaledonien im Südpazifik hat sich die Lage mit der Ausrufung des Ausnahmezustands leicht entspannt. Das sagte heute der französische Hochkommissar Louis Le Franc. Zugleich räumte er ein, dass die Kontrolle über mehrere Bezirke „nicht mehr gewährleistet“ sei.

Der internationale Flughafen bleibt geschlossen, Lebensmittel werden knapper. Vor Supermärkten bilden sich lange Schlangen. Frankreichs Regierung kündigte eine Luftbrücke an, um die Bevölkerung mit dem Nötigsten zu versorgen.

Durch den von Paris zunächst für zwölf Tage verhängten Ausnahmezustand können die Behörden unter anderem Demonstrationsverbote erlassen, öffentliche Orte und Websites sperren und der Polizei und Justiz erweiterte Befugnisse einräumen.

Weiter Plünderungen

Dennoch kam es örtlichen Medienberichten zufolge auch heute speziell in Teilen der Hauptstadt Noumea weiter zu Zwischenfällen. So gingen noch immer Geschäfte in Flammen auf, sogar ein Kindergarten wurde geplündert und völlig zerstört.

Der französische Premierminister Gabriel Attal kündigte die Entsendung von 1.000 zusätzlichen Einsatzkräften an, die die Kollegen und Kolleginnen dort unterstützen sollen. Unter anderem trafen Berichten zufolge bereits Mitglieder der französischen Eingreiftruppe der Nationalgendarmerie (GIGN) aus Polynesien ein.

Kanaken auf den Barrikaden

Bei den Protesten von Befürwortern einer Unabhängigkeit der Inselgruppe, die 1.500 Kilometer östlich von Australien liegt, geht es um eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris. Diese soll Tausenden französischstämmigen Bürgern und Bürgerinnen das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen.

Vor allem die Bevölkerungsgruppe der Kanaken – Neukaledoniens Indigene – hofft aber schon lange auf einen eigenen Staat. Der nationale Rat der Kanaken warf Paris vor, die umstrittene Reform voranzutreiben, ohne den Widerstand der großen Mehrheit der indigenen Bevölkerung zu berücksichtigen.

Bei den Krawallen, die am Montag begonnen hatten, kamen bisher fünf Menschen ums Leben, darunter zwei Polizisten. Hunderte Menschen wurden verletzt. In einigen Bezirken von Noumea sei die Lage weiter schwierig, sagte Hochkommissar Le Franc. Dort warteten Hunderte Randalierer nur darauf, der Polizei Scharmützel zu liefern.

Spanien hat einem Schiff mit Waffen für Israel die Erlaubnis verweigert, in einem spanischen Hafen anzulegen. „Das ist das erste Mal, dass wir das getan haben, denn es ist das erste Mal, dass wir ein Schiff mit Waffen für Israel entdeckt haben, das in einem spanischen Hafen anlegen möchte“, sagte Spaniens Außenminister Jose Manuel Albares gestern.

Das werde in Zukunft für jedes Schiff gelten, das Waffen nach Israel transportiere und in einem spanischen Hafen anlegen wolle. Das Außenministerium werde solche Zwischenstopps aus einem „offensichtlichen Grund“ systematisch ablehnen, fuhr er fort. Der Nahe Osten brauche „nicht mehr Waffen, er braucht mehr Frieden“.

Spanien, das seine Waffenverkäufe an Israel ausgesetzt hat, gehört zu den schärfsten Kritikern in Europa am israelischen Vorgehen im Gazastreifen. Die spanische Regierung will zudem eine Anerkennung eines Palästinenserstaates und versucht, andere europäische Staaten dafür zu gewinnen.

Im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist ein Landtagsabgeordneter der rechtspopulistischen bis rechtsextremen Partei AfD angegriffen und verletzt worden.

Der nicht namentlich genannte Politiker sei in Schwerin in der Nacht auf heute in einem Lokal von einem auf ihn geworfenen Glasaschenbecher am Kopf getroffen worden und habe eine Kopfplatzwunde erlitten, teilte die Polizei mit. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Den Beamten zufolge soll der mutmaßliche Täter, ein 52-Jähriger, den AfD-Politiker in einer vierköpfigen Gruppe bemerkt und ihn zunächst beleidigt haben. Anschließend sei es zu einem Streit gekommen, woraufhin der mutmaßliche Täter den Glasaschenbecher in Richtung des Landtagsabgeordneten geworfen habe.

Angriff politisch motiviert

Der Tatverdächtige soll nach Polizeiangaben ausgesagt haben, aus politischer Abneigung gehandelt zu haben. Er habe sich selbst dem politisch linken Spektrum zugeordnet. Die Polizei erklärte, ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung einzuleiten.

Zuletzt hatte es in Deutschland wiederholt Angriffe auf Politiker und Politikerinnen gegeben. In Dresden war Anfang des Monats der sozialdemokratische Europaabgeordnete Matthias Ecke niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Berlins SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey wurde vergangene Woche bei einem Angriff leicht verletzt.

Zwei der nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober in Israel entführten thailändischen Geiseln sind tot. Das teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari gestern mit. Die beiden Männer, die als Landarbeiter beschäftigt waren, seien bereits an dem Tag des Überfalls getötet worden, sagte er.

Ihre Leichen befänden sich in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Das israelische Außenministerium habe die Familien der Toten informiert. Hagari sagte, am 7. Oktober seien 39 thailändische Staatsbürger ermordet und 31 in den Gazastreifen entführt worden.

Die Hamas und ihre Unterstützer hatten bei einem Angriff am 7. Oktober nicht nur etwa 1.200 Menschen ermordet, sondern auch etwa 230 Frauen, Männer und Kinder entführt. 105 von ihnen kamen nach einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas nach knapp zwei Monaten frei. Das Schicksal der übrigen Geiseln ist unklar. Etwa 100 von ihnen dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

Die Außenministerinnen und -minister von 13 Staaten warnen laut einem Medienbericht Israel in einem Brief vor einer umfassenden Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen und fordern außerdem mehr Hilfe für die palästinensische Bevölkerung.

Alle Staaten der Gruppe sieben großer Industrienationen (G-7) haben das vierseitige Schreiben von Mittwoch laut „Süddeutscher Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) unterzeichnet – bis auf die USA.

In dem Brief an den israelischen Außenminister Israel Katz, der der „SZ“ vorlag, betonen die Ministerinnen und Minister demzufolge zunächst das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilen den Terrorangriff der Hamas und anderer Islamisten vom 7. Oktober.

Zugleich fordern sie die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu aber deutlich auf, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um die verheerende und sich verschlimmernde humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern.

Öffnung aller Grenzübergänge gefordert

Ebenso verlangen sie dem Bericht zufolge von Israel, alle Grenzübergänge in den Küstenstreifen für Hilfsgüter zu öffnen, einschließlich des Übergangs zu Ägypten in Rafah. Israels Armee war vor gut einer Woche trotz scharfer internationaler Warnungen von Osten nach Rafah vorgerückt.

Seitdem kontrolliert die Armee auch den palästinensischen Teil des Gaza-Grenzübergangs nach Ägypten. Der wichtige Grenzübergang ist seither für humanitäre Hilfsgüter gesperrt. Israel und Ägypten machen einander gegenseitig dafür verantwortlich.

Das Schreiben haben laut „SZ“ die Außenministerinnen und -minister der G-7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada unterzeichnet, zudem ihre Kolleginnen und Kollegen aus Australien, Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Neuseeland, Südkorea und Schweden.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Texas, Greg Abbott, hat einen ehemaligen US-Soldaten begnadigt, der wegen Mordes an einem Teilnehmer einer „Black Lives Matter“-Demonstration zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.

Das texanische Recht schütze umfassend das Recht eines jeden auf Selbstverteidigung, was weder von Geschworenen noch von einem progressiven Staatsanwalt außer Kraft gesetzt werden könne, teilte der Republikaner Abbott gestern zur Begründung mit. Zuvor hatte ein zuständiger Ausschuss die Begnadigung empfohlen.

Die Tötung des Schwarzen George Floyds hatte im Frühjahr 2020 die "Black Lives Matter-Bewegung ausgelöst. Es kam damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Während einer der Demonstrationen in Austin erschoss der ehemalige Soldat einen 28 Jahre alten Teilnehmer.

Er sagte damals vor Gericht aus, dass er mit seinem Fahrzeug in eine Demonstration geraten sei. Er habe das Feuer eröffnet, nachdem das Opfer ein Gewehr auf ihn gerichtet habe. Sowohl der Schütze als auch das Opfer sind bzw. waren weiß.

Zeugen berichten andere Situation

Zeugenaussagen zeichneten ein anderes Bild. Das bewaffnete Opfer soll versucht haben, den Mann davon abzuhalten, mit seinem Auto in die Menge zu fahren. Der ehemalige Soldat wurde schließlich vergangenes Jahr zu 25 Jahren Haft verurteilt.

Nachträglich veröffentlichte Gerichtsakten zeigten der „Washington Post“ zufolge, dass der Schütze regelmäßig rassistische Bilder und bedrohliche Inhalte in sozialen Netzwerken verbreitet habe.

Fall erinnert an Rittenhouse-Freispruch

Der Fall erregte in den USA Aufmerksamkeit, weil sich unter anderen der rechte Talkmaster Tucker Carlson in seiner damaligen Sendung auf Fox News zu Wort meldete und den Freispruch des ehemaligen Soldaten forderte.

Der Fall erinnert an den Freispruch von Kyle Rittenhouse. Bei Protesten in Kenosha im Bundesstaat Wisconsin hatte der damals 17-Jährige im Sommer 2020 zwei weiße Männer mit einem Sturmgewehr erschossen und eine weitere Person verletzt. Er berief sich im Prozess gegen ihn auf sein Recht zur Selbstverteidigung und wurde freigesprochen.

Ukraine-Krieg

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf heute mehr als hundert ukrainische Drohnen abgefangen. 51 Drohnen seien über der annektierten Halbinsel Krim abgewehrt worden, 44 weitere in der Region Krasnodar, sechs in der Grenzregion Belgorod und eine weitere in der Region Kursk, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Marine habe zudem sechs Seedrohnen im Schwarzen Meer zerstört.

In Krasnodar brach durch einen Drohnenangriff nach Angaben der örtlichen Behörden allerdings ein Feuer in einer Ölraffinerie aus. Es sei gelungen, den Brand in der Stadt Tuapse rasch einzudämmen.

Als Reaktion auf den täglichen Beschuss aus Russland hat die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Staatsgebiet verstärkt und nimmt dabei regelmäßig Energieanlagen ins Visier.

Der mehr als 16 Stunden andauernde Fliegeralarm in Charkiw ist in der Nacht in den meisten Teilen der Region aufgehoben worden.

Laut dem Regionalgouverneur Oleh Synjehubow hatten zuvor mindestens fünf Drohnen Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, angegriffen. Ihor Terechow, der Bürgermeister der Stadt, teilte mit, dass ein Stadtteil getroffen worden sei und es einen Brand gegeben habe.

Nach Angaben des öffentlichen Rundfunksenders Suspilne galt in Charkiw für mehr als 16,5 Stunden ein Fliegeralarm, so lange wie noch nie seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022.

Wegen der schweren Schäden an Kraftwerken und Umspannwerken in der Ukraine rechnet die Regierung mit monatelangen Stromabschaltungen. Erst ab August oder September sei mit einer Verbesserung zu rechnen, sagte Jurij Bojko, Berater des Ministerpräsidenten und Aufsichtsrat beim Versorger Ukrenerho, gestern in Kiew.

Wie gestern gab es auch gestern regional gestaffelte Abschaltungen, um Strom zu sparen. Auch Teile der Hauptstadt Kiew waren betroffen. Durch die Raketenangriffe Russlands habe das Stromnetz großen Schaden genommen, sagte Bojko.

„Um das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten und Unfälle zu vermeiden, waren die Disponenten gezwungen, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen und den Verbrauchern den Strom abzuschalten.“ Bei dem kalten Wetter derzeit sei der Verbrauch hoch. Im Spätsommer werde der Verbrauch niedriger sein; zudem gebe es mehr Solarenergie.

Vermehrt Angriffe auf Energieanlagen

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die russische Armee im März und April gezielt Kraftwerke, Umspannwerke und Stromleitungen aus der Luft beschossen. Die Produktionskapazität sank nach offiziellen Angaben um 44 Prozent. Die Stromproduktion aus Kohlekraftwerken ging fast vollständig verloren.

Auch Wasserkraftwerke am Dnipro wurden beschädigt. Die Aussichten auf rasche Reparaturen sind schlecht. Die Stromproduktion aus Kernkraft funktioniert weitgehend. Auch Energieimporte aus Nachbarländern reichen nicht immer aus, die Lücke zu schließen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte zudem vor Gefahren durch russische Raketenangriffe auf das Gastransportsystem. Attacken auf die Gasinfrastruktur in der Westukraine stellten eine Gefahr für alle in Europa dar, „nicht nur für uns, sondern auch für unsere Nachbarn. Dagegen müssen wir gemeinsam vorgehen“, sagte Selenskyj gestern in seiner allabendlichen Videobotschaft.

Wirtschaft

Das KI-Unternehmen OpenAI und das Onlineforum Reddit haben eine Partnerschaft angekündigt. „OpenAI wird Reddit-Inhalte in ChatGPT und neue Produkte einbringen und den Nutzerinnen und Nutzern helfen, Reddit-Communitys zu entdecken und sich dort zu engagieren“, hieß es in einer gleichlautenden Ankündigung in den Firmenblogs beider US-Unternehmen gestern.

Der Zugriff in Echtzeit auf die Daten von Reddit werde es den KI-Werkzeugen von OpenAI ermöglichen, „Reddit-Inhalte besser zu verstehen und zu präsentieren, insbesondere zu aktuellen Themen“. Reddit werde seinerseits KI-Werkzeuge für die Nutzerinnen und Nutzer und Moderatorinnen und Moderatoren seiner Foren einsetzen können. Zudem werde OpenAI ein Werbepartner.

Die Aktie des Onlineforums legte im nachbörslichen Handel zunächst sechs Prozent zu. Reddit hatte Anfang des Monats mit einer optimistischen Prognose bereits Anlegerinnen und Anleger erfreut. Dabei wurde auch auf die Lizenzierung von Inhalten an Spezialisten im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) verwiesen. OpenAI ist ein Partner von Microsoft.

Der Gemeinderat im deutschen Grünheide hat heute grünes Licht für die umstrittenen Tesla-Pläne zum Bau eines Güterbahnhofs gegeben. Elf der 19 Gemeinderatsmitglieder votierten für den entsprechenden Bebauungsplan. Damit kann Tesla einen Güterbahnhof östlich seines Werks bauen, über den die Fahrzeuge abtransportiert werden sollen.

Das Vorhaben ist seit Langem umstritten, unter anderem weil Wald gerodet werden muss und aus Sorge vor Umweltrisiken. Der Bebauungsplan, über den der Gemeinderat abstimmte, wurde nach viel Kritik überarbeitet, sodass weniger Wald abgeholzt werden soll als ursprünglich vorgesehen.

Demonstranten vor der Tesla Gigafactory in Grünheide (Deutschland)
Reuters/Christian Mang

Seit Wochen protestieren in Grünheide Gegner der Pläne, sie hatten mit Zelten und Baumhäusern ein Protestcamp eingerichtet.

Chronik

Kärntens Nachbarregionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien sind von schweren Unwettern heimgesucht worden. Starker Regen, Gewitter und Windböen aus dem Süden verursachten in der Nacht auf heute Überschwemmungen in mehreren Gemeinden der Provinzen Udine und Pordenone. Die Pegel der Flüsse Tagliamento und Livenza stiegen stark.

Niederschläge und Gewitter, die erhebliche Schäden verursachten, wurden auch in Venetien gemeldet. Eine Brücke stürzte in Malo in der Provinz Vicenza ein. Sie wurde von den Wassermassen des Flusses Livergon weggerissen, der nach heftigen Niederschlägen über die Ufer trat. Niemand wurde verletzt, wie lokale Medien berichteten. Heftige Niederschläge wurden auch in der Stadt Venedig gemeldet.

„Unvorhersehbares, außergewöhnliches Phänomen“

20 Millionen Kubikmeter Wasser flossen in 24 Stunden in den Gardasee. Der Pegel liegt 136 Zentimeter über dem hydrometrischen Nullpunkt, vor genau einem Jahr lag er bei 73 Zentimetern.

„Es handelt sich um ein unvorhersehbares, außergewöhnliches Phänomen mit intensiven Regenfällen in einem sehr kurzen Zeitraum, die ein schnelles Abfließen des Oberflächenwassers nicht zulassen“, sagte Luca Zaia, Präsident der Region Venetien. Zum ersten Mal wurden alle sechs Kanalisationsbecken der Region geöffnet, damit konnten die Wassermassen gesammelt werden.

Auch in der Lombardei tobten weiter Unwetter. Ein 66-jähriger Pensionist wird vermisst, nachdem er nach dem Einsturz einer Brücke in den Fluss Serenza in der Provinz Como gestürzt ist. Weitere zwei Personen, die ebenfalls ins Wasser gefallen waren, konnten sich retten. Diese Woche hatten Unwetter vor allem der Stadt Mailand und ihrer Provinz zugesetzt.

Schwere Unwetter haben in der texanischen Großstadt Houston und Umgebung mindestens vier Menschen das Leben gekostet. Zwei von ihnen seien von umstürzenden Bäumen erschlagen worden, hieß es von der Feuerwehr.

Ein heftiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde sei durch die Millionenmetropole im Süden der USA gezogen, sagte Bürgermeister John Whitmire. In der Innenstadt gebe es schwere Schäden.

Beschädigte Hochhausfassade aus Glas in Houston
Reuters/Go Coogs Via X@vic4uh

„Überall auf den Straßen liegt Glas, die Ampeln sind ausgefallen“, sagte Whitmire. Er rief die Einwohnerinnen und Einwohner auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Die Schulen sollten heute geschlossen bleiben.

Auch Louisiana betroffen

Den Berichten zufolge gingen wegen des starken Windes Hunderte Fenster in Hochhäusern zu Bruch. Zudem seien Strommasten umgestürzt und Oberleitungen beschädigt worden. Laut der Seite Poweroutage.us waren in der Nacht auf heute noch fast eine Million Haushalte in Texas ohne Elektrizität.

Im benachbarten Louisiana, das ebenfalls von den Unwettern getroffen wurde, waren etwa 100.000 Haushalte ohne Strom.

In beiden US-Staaten sei in den vergangenen zwei Wochen 600 Prozent mehr Regen gefallen als üblich, teilte der Wetterdienst laut CNN mit. Das habe auch mit dem Klimawandel zu tun. Bereits in den vergangenen Tagen waren im Süden der USA vier Menschen bei heftigen Unwettern getötet worden.

Medien

Die stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, Alexandra Föderl-Schmid, hat aus Sicht ihres Arbeitgebers in ihren Texten für die renommierte Zeitung nicht plagiiert. Die Entscheidung fußt auf dem gestern veröffentlichten und im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellten Bericht einer externen Kommission.

Föderl-Schmid habe zwar mitunter gegen journalistische Standards verstoßen, von einem Skandal sei man aber weit entfernt, so „SZ“-Chefredakteur Wolfgang Krach.

Kochefredakteurin Judith Witter erklärte, dass die gebürtige Oberösterreicherin und langjährige „Standard“-Chefredakteurin Föderl-Schmid in die „SZ“-Redaktion zurückkehren werde. Über die Modalitäten befinde man sich in vertraulichen Gesprächen. Bis zum Abschluss dieser werde nicht darüber informiert.

Uni Salzburg: „Kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“

Föderl-Schmid war ab Februar mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert worden. Diese betrafen einerseits ihren Umgang mit der Zitierung von Quellenmaterial in journalistischen Texten und andererseits ihre Dissertation.

Der selbsternannte „Plagiatsjäger“ Stefan Weber hatte – im Auftrag des rechtspopulistischen Portals Nius, wie sich herausstellte – die an der Universität Salzburg eingereichte Arbeit überprüft und nach eigener Darstellung „Plagiatsfragmente“ geortet. Die Uni Salzburg hatte bereits im April mitgeteilt, dass „kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“ in ihrer 1996 eingereichten Dissertation festzustellen gewesen sei.

Kultur

Hollywood-Star Cameron Diaz kehrt nach jahrelanger Drehpause zurück und wird in einem Film mit Jamie Foxx auftauchen. Der Streamingdienst Netflix kündigte die Actionkomödie „Back in Action“ für den 15. November an und stellte gestern erste Bilder ins Netz. „Es fühlt sich so gut an, zurück zu sein“, schrieb Diaz auf Instagram.

Unter der Regie von Seth Gordon spielen Diaz und Foxx frühere Geheimagenten, die ihren Job gegen ein ruhiges Familienleben eingetauscht haben. Doch dann werden die Eheleute enttarnt und wieder in die Welt der Spionage hineingezogen. Es spielen unter anderen auch Glenn Close, Kyle Chandler und Andrew Scott mit.

Die Dreharbeiten wurden überschattet von einer Erkrankung Foxx’. Der Oscar-Preisträger („Ray“) musste im April vergangenen Jahres nach Angaben seiner Familie wegen „medizinischer Komplikationen“ in einer Klinik behandelt werden.

Der genaue Grund wurde bisher nicht bekanntgegeben. Im Juli 2023 erklärte Foxx seinen Fans in einem emotionalen Video, dass er „durch die Hölle gegangen“ sei.

Cameron Diaz im Jahr 2014
AP/Invision/Evan Agostini

Diaz war zuletzt 2014 in der Musicalverfilmung „Annie“ zu sehen – ebenfalls gemeinsam mit Foxx. Dann zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück. 2015 heiratete sie den Good-Charlotte-Gitarristen Benji Madden, 2019 kam Tochter Raddix zur Welt, im März 2024 folgte Sohn Cardinal.