Rom: Autobahnbetreiber sollen in Infrastruktur investieren

Nach dem Brückeneinsturz in Genua mit 43 Todesopfern vor drei Wochen will Italien öffentliche und private Autobahnbetreiber zwingen, einen „Großteil“ ihrer Gewinne in die Modernisierung der Infrastrukturen zu investieren, für die sie die Lizenzen erhalten haben. Das sagte der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli gestern in einer Ansprache vor der Abgeordnetenkammer.

Die Regierung plane die Einrichtung einer Datenbank, die Informationen über die Instandhaltung aller öffentlichen Infrastrukturen sammeln soll. Damit soll stärker auf Vorbeugung gesetzt werden. Die Autobahngesellschaft Autostrade per l’Italia, Betreiberin der eingestürzten Brücke, werde den Viadukt nicht neu errichten. Der Wiederaufbau soll einem staatlichen Unternehmen anvertraut werden, doch die Autobahngesellschaft werde die Kosten dafür übernehmen, sagte der Minister.

Toninelli bemängelte, dass die Investitionen der Autobahnbetreiber in die Infrastruktur seit dem Jahr 2000 von zwei Milliarden Euro auf 950 Millionen Euro zurückgegangen seien, während die Autobahngebühren in Italien weiterhin gestiegen seien.