„Masterplan“ für Digitalisierung in der Bildung

Die Bundesregierung will einen „Masterplan Digitalisierung“ für das Bildungswesen erstellen. Das soll Österreich „wettbewerbsfähiger und besser“ machen, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) heute nach dem Ministerrat.

Der „Masterplan“ tritt an die Stelle von Initiativen wie der erst im Vorjahr noch unter Ex-Ministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) gestarteten „Digitalisierungsstrategie“. ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann sprach von einem „Jahrzehnteprogramm“.

Schüler sollen Programme und Abläufe verstehen

Schülerinnen und Schüler sollen dabei nicht nur Programme bedienen können, sondern die Prozesse verstehen, ebenso was Programme leisten bzw. nicht leisten können. Laut dem Bildungsminister genüge es dabei nicht, die technische Infrastruktur zur Verfügung zu stellen: „Wer digitale Medien nur verwendet, um vielleicht Overheadfolien durch PowerPoint zu ersetzen, hat das Potenzial nicht verstanden.“

Aufholbedarf bei Ausrüstung

Bei der technischen Ausstattung herrscht laut Bildungsministerium „teils erheblicher Nachholbedarf“: Nur an etwa der Hälfte der AHS und NMS sowie rund 60 Prozent der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) gab es im ersten Halbjahr 2018 WLAN in allen Unterrichts- und Aufenthaltsräumen.

Lediglich an 14 Prozent der NMS und mehr als einem Drittel der AHS und BMHS gibt es eine Internetbreitbandanbindung von 100 Mbit/s, die mittlerweile auch in Privathaushalten, zumindest in Ballungsräumen, als üblich gilt.

Neben Lehrinhalten und technischer Ausstattung sind die Lehrerinnen und Lehrer selbst Schwerpunkt des Plans: In ihrer Aus-, Fort- und Weiterbildung soll Digitalisierung und Vermittlung von Inhalten mit modernen Medien systematisch verankert werden. Bei bereits unterrichtenden Pädagoginnen und Pädagogen sollen vor allem schulinterne Fortbildungen am Standort eingesetzt werden.