Berüchtigtes Bluttest-Start-up Theranos vor dem Aus

Das US-Bluttest-Start-up Theranos, das einst mit Milliarden bewertet wurde und dann unter Betrugsvorwürfen zusammengebrochen ist, steuert auf das endgültige Aus zu.

Der aktuelle Plan sei, die Firma aufzulösen und das wenige verbliebene Geld an Gläubiger auszuschütten, hieß es in einer Mail an die Anteilseigner, die das „Wall Street Journal“ heute veröffentlichte. Während Investoren mehrere hundert Millionen Dollar in Theranos gepumpt hatten, dürften jetzt nur noch um die fünf Mio. Dollar (4,3 Mio. Euro) zu verteilen sein.

Theranos hatte versprochen, Bluttests zu revolutionieren, weil mit der Technologie des Start-ups für Proben nur wenige Tropfen genügten. In einer der Finanzierungsrunden wurde die geheimniskrämerische Firma mit rund neun Mrd. Dollar bewertet.

Tiefer Fall

Doch die angebliche Erfolgsgeschichte platzte vor drei Jahren, nachdem das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf frühere Mitarbeiter berichtet hatte, die Technologie von Theranos funktioniere mangelhaft – und Tests würden heimlich auf Maschinen anderer Hersteller durchgeführt.

Die Enthüllungen lösten Ermittlungen diverser US-Behörden aus, und zuletzt wurde im Juni der Gründerin und langjährigen Chefin Elizabeth Holmes in einer Anklageschrift Betrug von Investoren und Patienten vorgeworfen.