Warnung vor humanitärer Katastrophe in Idlib

Angesichts einer befürchteten Großoffensive der syrischen Armee auf die letzte Rebellenhochburg Idlib haben die zehn nicht ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats vor einer humanitären Katastrophe gewarnt. Sie appellierten gestern an die Konfliktparteien, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Dafür müssten „alle Maßnahmen“ ergriffen werden.

„Regime darf Bürger nicht weiter terrorisieren“

In einer gesonderten Erklärung der US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, hieß es, das von Russland und dem Iran unterstützte „brutale Regime“ in Syrien dürfe „die syrischen Bürger nicht weiter angreifen und terrorisieren“. Nur so gebe es eine Chance für eine politische Lösung unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen.

Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens wird von islamistischen und dschihadistischen Kämpfern kontrolliert. Nach UNO-Angaben leben dort 2,9 Millionen Menschen, darunter 1,4 Millionen Vertriebene aus anderen Landesteilen. Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat am Rande von Idlib eine große Zahl von Truppen zusammengezogen.

Trump warnt vor „Gemetzel“

US-Präsident Donald Trump gab erneut eine Warnung aus: „Bei einem Gemetzel wird die Welt sehr, sehr wütend werden, und die Vereinigten Staaten werden ebenfalls sehr wütend werden“, sagte Trump gestern am Rande eines Treffens mit dem Emir von Kuwait, Scheich Sabah, im Weißen Haus. „Die Welt schaut zu.“ Die Lage in Idlib sei „sehr, sehr traurig“.

Dreiergipfel berät morgen

Morgen berät der UNO-Sicherheitsrat über die Lage in Idlib. Den Ratsvorsitz haben im September die USA inne. Am selben Tag treffen sich in Teheran die Präsidenten Russlands, der Türkei und des Iran zu einem Dreiergipfel. Auch sie beraten über die Lage in Syrien.