Zurcaroh
APA/AFP/Getty Images/Frazer Harrison
„America’s Got Talent“

Vorarlberger Truppe zieht in Finale ein

Die Vorarlberger Tanz- und Turngruppe Zurcaroh hat eine – noch kleine – Sensation geschafft. Sie zieht, wie nach dem Publikumsvoting in der Nacht auf Donnerstag klar wurde, ins Finale der US-Castingshow „America’s Got Talent“ ein.

Das mit Spannung erwartete Finale findet am Dienstag, 18. September (Ortszeit), statt. Vorangegangen war dem internationalen Erfolg harte Arbeit und viele gute Ideen. Angeführt wird die Vorarlberger Truppe aus Götzis von dem Brasilianer Peterson da Cruz Hora, der nach Österreich ausgewandert ist. Nach dem Sieg im Halbfinale kehren die Vorarlberger nun vorerst nach Vorarlberg zurück. Bis zu sieben Stunden am Tag hatten die 48 Sportlerinnen und Sportler unter Leitung von Da Cruz Hora in einem Filmstudio etwas außerhalb von Hollywood trainiert. Das Ziel war klar: der Einzug ins Finale der bekanntesten Castingshow der Welt – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Offene Münder auf der Jurorenbank

Bereits bei ihrem ersten Auftritt in der bekanntesten Castingshow der Welt sorgten sie für fassungslose Gesichter und offene Münder bei den Jurorinnen und Juroren der Show. Simon Cowell, Howie Mandel, Heidi Klum und Melanie Brown staunten nicht schlecht, als die Vorarlberger Akrobatikgruppe ihr Talent zum ersten Mal auf der legendären Bühne vor über zwölf Millionen Fernsehzuschauern unter Beweis stellte.

Ihren Antrittsauftritt kommentierte Moderatorin Tyra Banks so: „Es war zunächst schwer zu entscheiden, wer den Golden Buzzer bekommt und antreten darf. Aber sobald ich diese Gruppe sah, war alles klar. Das Video von ihrem Casting ist mittlerweile das meistgesehene in der Geschichte von ‚America’s Got Talent‘ mit über 320 Millionen Views.“ Das Rekordvideo ist für Europa allerdings nicht freigeschaltet.

Show von Zucaroh
Zurcaroh
Die Show der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger begeistert Publikum und Jury gleichermaßen

Der Weg an die Spitze

Doch der Weg zum Erfolg war weit, wie auf Wikipedia nachzulesen ist. Da Cruz Hora beschäftigte sich schon von klein auf mit Akrobatik und Tanz. Elf Jahre lang arbeitete er in diversen Gruppen mit, bevor er 2007, damals noch in Brasilien, Zurcaroh gründete. Doch schon mit dieser Truppe trat er in Vorarlberg auf – im Rahmen der 13. „Gymnaestrada“.

Ein Besuch, der nicht ohne Folgen blieb. Heute ist der Choreograf in Österreich verheiratet. 2009 gründete er die Gruppe Zurcaroh offiziell erneut – als Vorarlberger Tanz- und Akrobatiktruppe. Gemeinsam konnte man seither schon zahlreiche Erfolge einfahren, abgesehen von großen Gymnastik-Events auch bei „Incroyable Talent“, der französischen Version des Supertalents, bei dem sie ebenfalls den „Golden Buzzer“ ergatterten, der sie für das Finale qualifizierte. Nur für den Sieg reichte es damals nicht.

Atemberaubende Akrobatik

Das könnte diesmal anders sein. Die bombastische Show, bei der Kinder mit Erwachsenen gemeinsam tanzen, erinnert ein wenig an den Cirque du Soleil und von ihrer Machart her auch an diverse große Trommeltruppen, die mit ihren Shows durch Europa ziehen. Doch der ganz große Kitsch ist nur das Beiwerk für ganz große Akrobatik: Meterhoch werden Mädchen in die Luft geworfen, machen mehrfache Salti, werden exakt aufgefangen; wie Schlangenmenschen winden sich dazu die Mitglieder der Gruppe – und selbst die Kostüme sind spektakulär.

Zurcaroh
Zurcaroh
So sehen glückliche Gesichter aus: Zurcaroh bei „America’s Got Talent“

Nicht nur auf Social Media geht Zurcaroh viral. Auch internationale Medien berichten ständig – mehr noch als heimische, bei denen das Phänomen noch nicht ganz angekommen zu sein scheint. Fast schon hysterisch berichtet etwa die britische „Daily Mail“ und stellt ihrem Artikel eine fünfzeilige Headline voran:

„INCREDIBLE aerial dance group leaves the America’s Got Talent judges in awe with a death-defying routine that sees child acrobats being hurled into the air and dropped from terrifying heights“

Schon einmal Österreicher auf Platz zwei

Der Siegeszug von Zurcaroh ist übrigens nicht ohne Beispiel. Schon einmal sind Österreicher bis fast ganz vorne gestürmt. 2016 war das Duo The Clairvoyants nicht nur ins Finale gekommen, sondern hätte sogar fast gewonnen – es wurde schließlich der zweite Platz für Thommy Ten und Amelie van Tass aus Wien. Die beiden zeigten als „Hellseher“ magische Illusionen.