Fusion von Kaufhof und Karstadt besiegelt

Der Fusion der beiden deutschen Warenhausketten Kaufhof und Karstadt steht Kreisen zufolge nichts mehr im Wege. Die Banken hätten grünes Licht für die Pläne gegeben, so Informierte heute gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Damit können sich die beiden Traditionsketten, die unter erheblichem Wettbewerbsdruck der florierenden Onlinehändler stehen, zusammenschließen. Die Eigner der Ketten, die Signa-Holding des österreichischen Karstadt-Eigners Rene Benko und der nordamerikanische HBC-Konzern, hatten sich bereits im Grundsatz auf die Fusion verständigt.

5.000 Stellen könnten wegfallen

Beide setzen auf Einsparungen. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge kommt der Löwenanteil auf Kaufhof zu: Rund 5.000 der 20.000 Stellen des Kölner Konzerns sollten wegfallen.

Der bei der Gewerkschaft ver.di für Kaufhof zuständige Bernhard Franke lehnte einen Kommentar ab, während ein Signa-Sprecher zunächst nicht zu erreichen war. Ein Sprecher des HBC-Konzerns verwies auf eine frühere Erklärung der Nordamerikaner, es gebe Gespräche mit Signa.

Keine Blockade

Benkos Holding und HBC hatten sich Anfang Juli auf eine Zusammenlegung der beiden Ketten verständigt. Nun stimmten laut den Informationen auch die Banken der Transaktion zu. Eine Blockade durch die Geldhäuser sei bei den Verhandlungen nicht im Raum gestanden.

Signa soll bei der Fusion mit knapp 51 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen bekommen und das operative Geschäft mit seinem Handelsexperten, dem Karstadt-Chef Stephan Fanderl, führen, hatten Insider Reuters bereits gesagt. HBC-Vertreter rücken in den Aufsichtsrat ein. Auch die Warenhausimmobilien sollen Teil der Übereinkunft sein. Kaufhof-Eigner HBC würde bei dem Deal wohl knapp eine Milliarde Euro für Benkos Anteil am operativen Geschäft und den Warenhausimmobilien zufließen.