Tausende Argentinier protestieren gegen neuen Sparkurs

In Buenos Aires sind Tausende Menschen aus Protest gegen die neuen Sparpläne der Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstrierenden forderten heute den Abbruch der Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), die derzeit in Washington stattfinden. Sie hielten Schilder mit Aufschriften wie „Genug Einschnitte!“ oder „Macri = Hunger“ in die Höhe.

Demonstration in Buenos Aires
Reuters/Marcos Brindicci

Präsident Mauricio Macri hatte zu Wochenbeginn neue Steuern auf Exporte, Ausgabensenkungen und die Schließung von Ministerien angekündigt. Die Regierung steht unter Druck, da die Landeswährung Peso seit Jahresbeginn etwa die Hälfte ihres Wertes verloren hat. Der IWF hat dem Land im Juni eine Kreditlinie über 50 Milliarden Dollar gewährt. Angesichts der schweren Krise soll die Vereinbarung nachgebessert werden. Es geht dabei unter anderem um eine frühere Auszahlung der Gelder.

Die Verhandlungen mit dem IWF wecken bei vielen Argentiniern und Argentinierinnen Erinnerungen an die Wirtschaftskrise von 2001/2002, die Millionen Bürger und Bürgerinnen in die Armut stürzten. Viele machen die Kreditbedingungen des IWF dafür verantwortlich. Der Sprecher des Fonds, Gerry Rice, sagte heute, die Gespräche sollten so schnell wie möglich zum Abschluss gebracht werden.