Hahn unterstützt Überlegungen zu Gebietstausch Serbien – Kosovo

Die EU-Kommission begrüßt Überlegungen für einen Gebietstausch zwischen Serbien und dem Kosovo. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollten wir aber beide Seiten über diese und andere Ideen reden und unter Begleitung der EU auch verhandeln lassen“, sagte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn der deutschen „Welt“ (Freitag-Ausgabe).

Heute treffen sich die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und die Verhandlungsführer aus Serbien und dem Kosovo, Aleksandar Vucic und Hashim Thaci, zu Gesprächen in Brüssel. Die deutsche Regierung und andere EU-Länder hatten sich zuvor skeptisch über den Vorschlag aus Belgrad und Prishtina gezeigt. Sie fürchten, dass Grenzverschiebungen in der Region neue Konflikte auf dem Westbalkan in Ländern des ehemaligen Jugoslawien entfachen könnten.

„Da wird nichts passieren“

Hahn sagte dagegen, zwar stehe auch die EU „nach wie vor für ein multiethnisches Zusammenleben ein“, die Befürchtung, es könne „infolge einer etwaigen Grenzänderung automatisch zu einer ‚ethnischen Flurbereinigung‘ kommen“, werde aber „den demografischen Gegebenheiten einfach nicht gerecht. Das wird nicht passieren“, sagte Hahn.

Er gehe davon aus, „dass die Regierungen in Serbien und Kosovo verantwortungsvoll handeln werden, weil ihnen bewusst ist, dass sie internationale Unterstützung für eine Regelung nur dann bekommen, wenn diese nicht nur den regionalen Bedürfnissen entspricht, sondern auch zu mehr Stabilität in der gesamten Region beiträgt“, so der EU-Kommissar. Eine endgültige Einigung zwischen Serbien und dem Kosovo wäre von „fundamentaler Bedeutung“ für den Westbalkan. Die Region könne nur dann nachhaltig befriedet werden, „wenn alle Länder Mitglied der EU werden“.