Serbien: Keine Lösung für Kosovo-Konflikt in Sicht

Serbien sieht praktisch keine Chancen für eine schnelle Lösung des jahrzehntelangen Konflikts mit seiner vor zehn Jahren abgefallenen früheren Provinz Kosovo. Ein Kompromiss in diesem Streit sei „fast unmöglich“, zitierten die Medien in Belgrad heute den serbischen Staatspräsidenten Aleksandar Vucic.

„Wir sind weit entfernt von einer solchen Lösung“, habe Vucic am Vorabend vor Landsleuten im Nordkosovo gesagt. Demgegenüber streben die EU und die USA an, in den nächsten Monaten einen Durchbruch in dem Dauerkonflikt zu erreichen. Der Westen hatte immer wieder behauptet, eine Ende der Dauerkrise könne nahe sein. Am vergangenen Freitag war eine neue Vermittlungsrunde der EU in Brüssel zwischen den beiden zerstrittenen Nachbarn gescheitert. Vucic hatte sich geweigert, seinen Kosovo-Kollegen Hashim Thaci zu treffen und war wieder abgereist.

Serbien werde sich aber nicht mit den Großmächten anlegen, die überwiegend das Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt hatten, sagte der Präsident weiter. Stattdessen müsse Serbien wirtschaftlich stärker werden und seine Minderheit im Kosovo tatkräftig unterstützen. Dann könnte sich in Zukunft möglicherweise eine neue Chance für eine Konfliktlösung ergeben.