Menschenrechtler: Erneut Luftangriffe auf Idlib

Nach einer relativ ruhigen Nacht im syrischen Idlib haben die Luftangriffe auf die Rebellenhochburg Menschenrechtlern und Menschenrechtlerinnen zufolge heute erneut eingesetzt. Im Süden der Provinz und im Norden der angrenzenden Region Hama hätten russische Flugzeuge 14 Bombardements ausgeführt. Die Luftwaffe der Regierung habe zudem mindestens 25 Fassbomben über Rebellengebieten abgeworfen, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien heute. Eine Zahl von Toten und Verletzten wurde zunächst nicht genannt. Angaben, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten und Informantinnen in Syrien beruft, sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar.

Explosion in Idlib
APA/AFP/Omar Haj Kadour

Gestern hatten russische Kampfjets und die syrische Luftwaffe die schwersten Angriffe auf Idlib seit einem Monat geflogen. Dazu gab es Beschuss mit Artillerie und Raketen. Wegen der Angriffe seien in den vergangenen zwei Tagen etwa 5000 Menschen innerhalb der Region geflohen. Ob es sich schon um den Start der befürchteten Großoffensive handelt, bewerteten Beobachtende aber zurückhaltend.

Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in Syrien. Die Regierung hatte dort in den vergangenen Wochen ihre Truppen zusammengezogen und mit einer Offensive gedroht. Sie will nach eigenen Angaben das ganze Land wieder unter ihre Kontrolle bringen. Syrien und sein Verbündeter Russland wollen in Idlib nach eigenen Angaben „Terroristen“ bekämpfen. In der Region ist die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Miliz Haiat Tahrir al-Scham, die sich früher Al-Nusra-Front nannte, sehr stark.