Hurrikan „Florence“: USA fürchten tagelange Überflutungen

An der Südostküste der USA haben die Menschen heute die letzten Vorbereitungen getroffen, um sich für eine möglicherweise tagelang anhaltende Unwetterkatastrophe zu wappnen. Der Hurrikan „Florence“ soll nach Angaben der US-Behörden zwischen heute und morgen Früh (Ortszeit) vermutlich in den US-Bundesstaaten North Carolina oder South Carolina auf Land treffen.

Wellengang in Kill Devil Hills, N.C.
AP/Gerry Broome

Zuletzt sah es so aus, als könnte der Küstenabschnitt zwischen der Stadt Wilmington in North Carolina und dem Urlauberzentrum Myrtle Beach in South Carolina im Zentrum des Sturms liegen. Schon gestern liefen in ersten Orten die Straßen voll Wasser, nachdem der Meeresspiegel angestiegen war. In der Nähe der Stadt Wilmington nahm der Stromversorger Duke Enery ein Kernkraftwerk vorsorglich vom Netz.

„Ausgedehntes Windfeld“

Wichtiger als die auf Kategorie zwei heruntergestufte Stärke des Sturms und der genaue Ort des Eintreffens sind für die Experten inzwischen jedoch sein Ausmaß und die erwarteten Folgen. Hunderttausende haben ihre Wohnungen verlassen und Unterschlupf bei Freunden, Verwandten, in Hotels und Notunterkünften gefunden. In der Hauptstadt Washington DC wurden wichtige politische Entscheidungen im Senat und im Abgeordnetenhaus verschoben.

„Wir sprechen über ein ausgedehntes Windfeld“, sagte der Leiter der US-Katastrophenschutzbehörde (FEMA), Brock Long. Es werde extreme Sturmfluten geben. „Sturmfluten werden ein großes Problem flussaufwärts sein“, sagte er. Regenbänder würden tagelang ihre über dem Atlantik aufgesogene Wasserlast über den Küstenabschnitten bis weit ins Landesinnere abladen.

„Der Strom wird weg sein, vielleicht für Tage, vielleicht aber auch für Wochen“, sagte Long. Stromversorger haben Tausende Spezialkräfte aus vielen Teilen der Vereinigten Staaten in die Region entsandt, um nach Einsturz von Strommasten die Versorgung wiederherzustellen. Der Stromversorger Duke Energy geht von ein bis drei Millionen Haushalten und Unternehmen aus, die ohne Strom sein könnten.