Polizei setzt Räumung im Hambacher Forst fort

Nach einer Nacht ohne Zwischenfälle im Hambacher Forst in Deutschland setzt die Polizei heute die Räumung der Baumhäuser von Umweltschützerinnen und Umweltschützern sowie den Einsatz gegen Braunkohlegegnerinnen und Braunkohlegegner fort. Nach Angaben einer Polizeisprecherin waren bereits früh wieder mehrere Hundertschaften der Polizei im Einsatz.

Polizisten vor den Baumhäusern im Hambacher Forst
APA/dpa/Marius Becker

Gestern hatten Spezialkräfte die ersten Aktivisten und Aktivistinnnen aus den Baumhäusern geholt und einige der jahrelang geduldeten Bauten zerstört. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Umweltschützenden und Polizei. In der Nacht sicherten Polizisten und Polizistinnen die bereits geräumten Waldstücke ab.

Bisher 3.900 Hektar gerodet

Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Waldes abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Vor Beginn der Kohleförderung war der Wald 4.100 Hektar groß. Nach Angaben des Tagebaubetreibers RWE Power wurden bisher 3.900 Hektar für den Kohleabbau gerodet.

Der Landesinnenminister von Nordhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), verteidigte die Räumungsaktionen. „Der Staat muss sich durchsetzen“, sagte Reul heute im Deutschlandfunk. Gerichte hätten entschieden, und nun sei es die Aufgabe des Staates, Recht und Gesetz anzuwenden.