Erneut Dutzende tote Sicherheitskräfte in Afghanistan

Bei Gefechten mit radikalislamischen Taliban sind in zwei afghanischen Provinzen erneut Dutzende Sicherheitskräfte getötet worden. Bei mehreren Angriffen in drei Bezirken der westlichen Provinz Farah und Vororten von Farah-Stadt seien in den vergangenen beiden Nächten mindestens 29 Soldaten und Polizisten getötet und weitere zehn verletzt worden, sagte der Chef des Provinzrates, Farid Bakhtwar.

In der nördlichen Provinz Samangan überfielen Taliban einen Kontrollposten der Lokalpolizei im Bezirk Dara-e Suf-e Pain. Dabei seien mindestens sieben Polizisten getötet und weitere 14 verwundet worden, sagte der Provinzrat Sifatullah Samangani. Erst vor vier Tagen wurden im selben Bezirk 14 Polizisten getötet.

Angriffe auf Kontrollposten verstärkt

In den vergangenen Monaten haben die Taliban ihre Angriffe auf Kontrollposten und Militärbasen verstärkt. Dabei töten sie immer wieder Sicherheitskräfte. Präsident Ashraf Ghani forderte in einer Rede gestern seine Generäle dazu auf, die Sicherheitskräfte in größeren Einheiten zusammenzulegen und kleinere Kontrollposten mit rund fünf Polizisten oder Soldaten, die sich kaum verteidigen können, aufzugeben. Die Polizei müsse dafür viel mobiler werden.

US-Militärs fordern bereits seit Längerem, die statischen Kontrollposten im Land zu „fliegenden“ Kontrollposten umzubauen. Allerdings scheiterte das bisher am Widerstand von Politikern und der Bevölkerung selbst, denen die fixen Kontrollposten ein Gefühl der Sicherheit vermitteln