Griechenland: Mehrere Demos gegen Rechtsextremismus

Tausende Menschen haben gestern Abend im Zentrum Athens und in anderen griechischen Städten des Mordes an einem Rapper durch einen Neonazi in der Hafenstadt Piräus vor fünf Jahren gedacht. Die Demonstranten erklärten sich zudem solidarisch mit den Deutschen, die in den vergangenen Wochen in Chemnitz gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit protestierten.

Die Demonstrantinnen und Demonstranten skandierten Sprüche gegen den immer stärker werdenden Auftritt rechtsextremer und nationalistischer Parteien in Europa. Am Abend fand am zentralen Syntagma-Platz vor dem Parlament von Athen ein Konzert mit Rock- und Popmusik statt. Die Demonstranten forderten zudem ein Verbot der griechischen rechtsradikalen, rassistischen Partei „Goldene Morgenröte“.

Prozess gegen „Morgenröte“-Führung

Vor fünf Jahren war der 34-jährige Musiker Pavlos Fyssas von einem Mitglied der Goldenen Morgenröte (Chryssi Avgi) erstochen worden. Der Mann gestand die Tat. Seit dreieinhalb Jahren läuft ein Prozess gegen die gesamte Führung der rechtsextremistischen Partei.

Den Angeklagten werden die Gründung einer kriminellen Vereinigung, Körperverletzung und illegaler Waffenbesitz sowie Dutzende Übergriffe auf Ausländer und Linke vorgeworfen. Juristen rechnen wegen der gewaltigen Menge von Beweismaterial, Dutzender Zeuginnen und Zeugen sowie mehrerer Vertagungen des Prozesses mit einem Urteil nicht vor 2020.