Hambacher Forst: Zusammenstöße bei Baumhausräumung

Bei der Räumung von Baumhäusern im Hambacher Forst im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen hat es gestern Zusammenstöße zwischen Demonstrierenden und der Polizei gegeben. Unter den Verletzten befinden sich fünf Aktivistinnen und Aktivisten und drei Polizeikräfte. Sechs Menschen wurden in Gewahrsam genommen, es gab 14 Festnahmen und 27 Platzverweise.

Zusammenstöße im Hambacher Forst
APA/AFP/dpa/Christophe Gateau

Die Polizei war auch in der Nacht weiterhin mit Einsatzkräften an Ort und Stelle. Nach deren Angaben demonstrierte die überwiegende Anzahl der Protestierenden friedlich für den Erhalt des Forstes. Einige seien aber in den Wald vorgedrungen. Dabei hätten sie teils „unter Anwendung massiver Gewalt“ an mehreren Stellen versucht, die polizeiliche Absperrung zu durchbrechen.

Einsatz von Schlagstock und Reizgas

In einigen Fällen hätten die Beamten „körperliche Gewalt, Schlagstock und auch Reizgas einsetzen müssen, um das unkontrollierte Vordringen in den Gefahrenbereich des Forstes zu verhindern“.

Einigen Demonstrierenden gelang es laut den Angaben trotzdem, in den Wald zu gelangen. Sie hätten bis in den Abend hinein versucht, zu den bereits geräumten Baumhäusern vorzudringen. Dabei sei es immer wieder zu Konfrontationen mit Polizeikräften gekommen.

28 Baumhäuser geräumt

Laut Polizei wurden 28 Baumhäuser geräumt, 19 davon wurden bereits abgebaut. Die Räumungsmaßnahmen sollten heute fortgesetzt werden.

Der Hambacher Forst war in den vergangenen Monaten zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern und -schützerinnen gegen Strom aus Kohle geworden. Ein Teil des zwischen Aachen und Köln gelegenen Waldgebiets ist seit geraumer Zeit besetzt. Der Energiekonzern RWE will ab Mitte Oktober einen weiteren Teil des Waldes roden, um seinen angrenzenden Braunkohletagebau zu erweitern.