Prozess um Mordanschlag auf Monaco-Milliardärin Pastor

Mehr als vier Jahre nach dem Mordanschlag auf die monegassische Milliardärin Helene Pastor steht ab heute der langjährige Lebensgefährte ihrer Tochter im südfranzösischen Aix-en-Provence vor Gericht. Laut Anklage soll er der Auftraggeber der Tat gewesen sein, er selbst bestreitet das. Die 77-jährige Immobilienerbin Pastor und ihr Chauffeur waren im Mai 2014 in Nizza niedergeschossen worden, beide erlagen später ihren Verletzungen.

Laut französischen Medien wurde Pastor im Fürstentum Monaco auch „Vize-Fürstin“ genannt – ihre Familie hatte in dem Zwergstaat an der Cote d’Azur über Jahrzehnte ein gigantisches Immobilienimperium aufgebaut. Auch Fürst Albert II. hatte betroffen auf Pastors Tod reagiert und ihren Kindern sein „tiefes Mitgefühl“ ausgesprochen.

Sportlehrer mit Mord beauftragt?

Die Ermittler werfen dem Schwiegersohn und damaligen polnischen Honorarkonsul in Monaco vor, seinen Sportlehrer beauftragt zu haben, den Mord zu organisieren. Er hatte nach seiner Festnahme zuerst ein Geständnis abgelegt, es dann aber wieder zurückgezogen und sich auf Verständnisprobleme berufen. Neben ihm sitzen neun weitere Beschuldigte auf der Anklagebank, die auf die eine oder andere Weise in den Fall verstrickt sein sollen. Darunter sind auch die beiden Männer, die die Tat ausgeführt haben sollen.

Die zwei Täter hatten Pastor bei einem Krankenhaus aufgelauert, wo sie ihren Sohn besucht hatte, der dort wegen eines Schlaganfalls behandelt wurde. Der Prozess soll bis zum 19. Oktober dauern.